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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Außergewöhnlicher Fall  (Gelesen 4797 mal)

anwender

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Außergewöhnlicher Fall
« am: 05. Oktober 2009, 10:43:22 »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, denn ich habe immer gedacht, ich bin mit meinem Problem allein auf der Welt.
Und siehe da, ich bin es garnicht.
In der Heftigkeit aber evtl. doch, denn folgendermaßen sieht es aus ...

Ich verdiene Netto ca. 4.700 EUR.
Ich habe Schulden in Höhe von ca. 100.000 EUR (!)
(die Gründe dafür sind vielschichtig, Hauptsache aber Scheidung, doppelte
Haushaltsführung in weit entfernter Stadt)


Davon ca. 70.000 bei (4) Banken und sage und schreibe 30.000 beim FA.

Ich habe schon eine Ratenreduzierung bei fast allen Gläubigern erwirken können (selbst ausgehandelt), aber dennoch bleibt
mir am Ende des Monats nach Zahlung von Unterhalt, Miete, Strom etc. ein Minus von ca. 50,00 EUR.
Meine Frau verdient 450,00 EUR, von denen wir gemeinsam leben.

Private Insolvenz würde den sofortigen Arbeitsplatzverlust bedeuten, kommt also auf keinen Fall in Frage!

Nun also die Frage: seht ihr eine realistische Chance auf einen (Raten)Vergleich?

Sag ich doch, außergewöhnlicher Fall.  :gruebel:

Viele Grüße!
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Ingemaus123

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #1 am: 05. Oktober 2009, 11:08:05 »

4700.- Euro und kommst nicht rum ? Ich kriege 233.- Euro ALG 1 ....

Rede mal mit deinen Gläubigern, ob evtl. ein VERGLEICH stattfinden könnte.

Ansonsten solltet ihr mal drüber nachdenken, euch EINZUSCHRÄNKEN ( kleinere Wohnung, kleineres Auto, weniger ausgehen, sparsamer leben  etc.), solange bis die Schulden GRÖSSTENTEILS bezahlt sind.
Dann könnt ihr sicherlich auch kleinere Raten vereinbaren.
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anwender

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #2 am: 05. Oktober 2009, 11:25:32 »

Hallo,

ich kann gut nachvollziehen, dass jetzt die Ansage nach Einschränkung etc. kommt. Bei dem Gehalt ...
Es ist aber wie schon geschrieben so, dass wir im Moment zusammen von nicht ganz 450,00 EUR leben müssen.
Und das ist nun wirklich nicht genug, egal wie viel ich verdiene, denn das ist alles was bleibt.
Wie gehen NIE aus, wir haben KEIN Auto und unsere Wohnung (es kommen ab und zu meine Kinder) ist 70 qm groß(klein?).
Wir haben gelernt vom Discounter zu leben. Das ist alles kein Problem, solange nichts passiert. Kommt aber
auch nur die Klitzekleinigkeit dazwischen, so wie neulich eine Steuernachzahlung für 2007 von 1.700, EUR, dann
ist die Luft raus. Absolut.
JEDEN Monat ca. 2.000 EUR nur für Raten ... Klingt für viele von euch bescheuert, ist es auch, aber die Verhältnismäßigkeit
ist das was es ausmacht. Nicht das hohe Gehalt.

Grüße!
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ThoFa

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #3 am: 05. Oktober 2009, 12:19:10 »

Hallo,

Private Insolvenz würde den sofortigen Arbeitsplatzverlust bedeuten, kommt also auf keinen Fall in Frage!

die Insolvenz ist kein Kündigungsgrund!

Ansonsten, was spielt es für eine Rolle, ob Sie diesen Arbeitsplatz dann haben oder nicht. Im Moment haben Sie offensichtlich von Ihrem
Einkommen auch nichts. Allerdings sollten Sie hier mal aufführen, wohin das Geld geht. Wenn Sie 2.000,00 EUR an Raten abzahlen, dann blieben
ja immer noch 2.700,00 EUR, wo gehen die denn hin?


MfG

ThoFa
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anwender

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #4 am: 05. Oktober 2009, 12:24:52 »


Ich bin Geschäftsführer einer GmbH und als solcher SOFORT raus wenn PI!

1.000,00 Miete
900,00 Unterhalt
650,00 Krankenkasse
Rest: Strom, Telefon und Versicherungen.

Viele Grüße!
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ThoFa

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #5 am: 05. Oktober 2009, 12:32:42 »

Hallo,

ein GeFü hat zwei Beziehungen zur GmbH, einmal als Organschaft und dann noch als Angestellter. Ersteres wären Sie vermutlich los, die Anstellung aber nicht.

Ok, der Unterhalt haut natürlich rein. Reiner Kindesunterhalt? Ist der richtig berechnet worden?

Ist auch mit dem FA eine Regelung gefunden worden?

Wie teilen sich die raten auf, sprich Höhe der Verbindlichkeit / welche Rate?

MfG

ThoFa

 
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anwender

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #6 am: 05. Oktober 2009, 12:41:45 »

Ja, das mit der GmbH stimmt so weit. Aber ich hatte schon Gespräche mit Holding und so und da kam deutlich zum Vorschein, dass das nicht ginge. Auch im Vertrag steht bei sofortigem Kündigungsgrund "... Überschuldung des GF ...".

900,00 EUR sind nur für zwei Kinder. Laut Düsseldorfer Tabelle müsste ich sogar ein bisschen mehr zahlen, ist aber so OK.

Bank 1:  1.050,00 (50.000,00)
Bank 2: 300,00 (5.000,00)
Bank3: 150,00 (7.000,00)
FA: 500,00 (30.000,00)

Wie gesagt, teilweise schon reduzierte Raten ...
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ThoFa

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #7 am: 05. Oktober 2009, 13:11:53 »

Hallo,

noch vergessen. Welche Werte stehen den Krediten gegenüber? Gibt´s Sicherheiten? Wenn nein, was wurden dann mit den Krediten angeschafft?

MfG

ThoFa
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anwender

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #8 am: 05. Oktober 2009, 13:37:16 »


Keine Werte, keine Sicherheiten.
Alle Ausgaben (Banken) resultieren aus doppelter Lebensführung.
Schulden FA resultieren aus Dummheit.

Danke, anwender
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Ingemaus123

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #9 am: 05. Oktober 2009, 13:53:24 »

Was ich machen würde :
Private Krankenkasse kündigen und bei der Frau mitversichern. Den grossen Kredit zunächst mal stunden lassen, mit den Raten die kleineren Kredite voll abbezahlen.
1000  Euro Miete ist ziemlich viel.....vielleicht gibt es schönere Wohnungen für weniger Geld ? Mal umgesehen ?
Gruss !
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Ingemaus123

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #10 am: 05. Oktober 2009, 14:00:47 »

Achja,. noch was....Auch Vergleiche zw. den Versicherungen können einiges an Geld einsparen.
Dann mit der Bank reden, die mit den 50 T. Evtl. nehmen die die Restschuld des FA / der anderen Banken mit rein, dann zahlt man nur die 1 Rate . Lebensversicherung , Bausparvertrag etc. vorhanden ?
Wenn nicht, vielleicht zumindest einen BSV abschliessen, Geld nach Verfügung reinpumpen und damit dann einen Teil der Schulden zu einem späteren Zeitpunkt auslösen ?
Wie alt sind die Kinder , also wie lange läuft der Unterhalt noch ?

Falls nicht mehr allzu lange, dann wäre die Bank sicherlich von den 900 Euro Ersparnissen zu überzeugen.
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ThoFa

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #11 am: 05. Oktober 2009, 14:07:17 »

Hallo,

da hat sich das Finanzamt aber ganz schön in Ihre Richtung bewegt.
Eine (nur angenommene) Insolvenz würde mit WVP sechs Jahre dauern. Pfändbar wären ca. 1.400,00 EUR, ergo ca. 100.000,00 EUR gesamt.
Gibt sich also nicht viel.

Aus meiner Sicht gibt es nur einen Weg; den Hintern zusammen kneifen und durch.

Kredit 1 und 3 sind in ca. vier Jahren erledigt, Kredit 2 in ca. 16 Monaten, das Finanzamt in fünf Jahren. Alles eine einigermaßen absehbare Zeit.
Es gibt zwei Hebel, wie Sie Ihre Situation verbessern. Entweder das Einkommen erhöhen, z.B. Nebenjob oder Ihre Frau sucht sich eine Vollzeitstelle.

Oder die Ausgabensituation verringern. Also alle Versicherungen auf Notwendigkeit prüfen, Stromanbieter u.U. wechseln, preisgünstigere Wohnung suchen, Telefonanbieter wechseln. Bei den Krediten und beim Finanzamt sehe ich keinen großen Spielraum mehr, da keine große Sicherheiten vorhanden sind. Man könnte versuchen etwas an den Zinsen zu verhandeln. Vielleicht Kredit 1 und 3 um einen Jahr verlängern. Kredit 2 vielleicht sogar um zwei Jahre. Vielleicht gibt es doch noch irgendwelche Werte, die verkauft werden können. Damit dann die Kredite in der Reihenfolge höchster Zinssatz zuerst tilgen.

Wie sieht´s aus mit Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld? Gibt´s da nichts? Haben Sie Lebensversicherungen und/oder Bausparverträge? Dann weg damit.

Eine Zusammenfassung aller Verbindlichkeiten halte ich ohne Sicherheiten für aussichtslos. Das ginge nur, wenn man ein sehr gutes Verhältnis zur Hausbank hat.


MfG

ThoFa
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ThoFa

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #12 am: 05. Oktober 2009, 14:09:28 »

Hallo,

Wenn nicht, vielleicht zumindest einen BSV abschliessen...

 :rolleyes: , das ist so typisches Schuldnerdenken, was ich nie nachvollziehen kann. Warum in etwas einzahlen, was mir weniger Zinsen bringt, als mich die Verbindlichkeiten kosten?

MfG

ThoFa
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Paula41

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #13 am: 05. Oktober 2009, 14:10:40 »

Hallo,

ich kann ja gut verstehen, wenn Sie nicht ausgerechnet bei den Kindern sparen wollen. Aber wenn es sich um ehebedingte Schulden (natürlich die Ehe mit der Kindesmutter) handelt, kann man die Raten hierfür vor der Berechnung vom Einkommen abziehen. Der Mindestunterhalt muss aber gezahlt werden, sonst kann man zum Erhalt der Leistungsfähigkeit auch in die Insolvenz gezwungen werden.
Der Krankenkassenbeitrag erscheint mir auch etwas hoch. Sind da die Kinder noch mit versichert? Vielleicht wäre ein Wechsel der Kinder in die gesetzliche KK oder die Wahl eines günstigeren Tarifs möglich.

mfg
Paula41
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anwender

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #14 am: 05. Oktober 2009, 15:29:19 »

Was ich machen würde :
Private Krankenkasse kündigen und bei der Frau mitversichern. Den grossen Kredit zunächst mal stunden lassen, mit den Raten die kleineren Kredite voll abbezahlen.
1000  Euro Miete ist ziemlich viel.....vielleicht gibt es schönere Wohnungen für weniger Geld ? Mal umgesehen ?
Gruss !

Ich bin nicht privat versichert und meine Kinder sind bei mir mitversichert. Da geht also nichts.
Den großen Kredit zu stunden habe ich versucht, ist aber "nur" auf eine Ratenreduzierung hinausgelaufen.
In Hamburg eine Wohnung für 4 Personen unter 1000 EUR ist verdammt schwierig, zumal Umzug auch nicht gerade umsonst ist.

Aber trotzdem: danke!

Grüße!
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anwender

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #15 am: 05. Oktober 2009, 15:32:00 »


Aus meiner Sicht gibt es nur einen Weg; den Hintern zusammen kneifen und durch.


So wird es sein. So ist es schon.
Aber ich hatte halt viel gelesen von Vergleichen und so, und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.

Viele Grüße und Dank!
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ThoFa

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Re: Außergewöhnlicher Fall
« Antwort #16 am: 05. Oktober 2009, 15:45:41 »

Hallo,

für Vergleiche, so absurd es klingt, verdienen Sie zu gut.

MfG

ThoFa
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