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Autor Thema: Der Esel vor dem Karren !  (Gelesen 3699 mal)

ciruelo

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Der Esel vor dem Karren !
« am: 11. August 2011, 16:30:45 »






Hallo, ich bin neu hier!
 
Vorab - ich habe einen kleinen Baubetrieb und bin seit 12 Jahren am Markt. Die Auftragslage ist soweit gut, aber ich schleppe schon seit 3 Jahren Mega-aussenstände mit mir rum. Dies hatte zur Folge das Subunternehmer und Lieferanten nicht immer pünktlich bedient werden konnten und hinten raus sich wieder neue Löcher auftaten. Aus meiner Sicht ist das Problem lösbar, aber dazu bedarf es in jedem Fall Fremdkapital.
 Nur mal zwei meiner vielen Fragen: - was haltet ihr von Unternehmensberatung, in punkto Schulden?
 - gibt es ne Fördermöglichkeit von Amts wegen?
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Feuerwald

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Re: Der Esel vor dem Karren !
« Antwort #1 am: 11. August 2011, 17:20:23 »


Prüfung der Sanierungsfähigkeit
Prüfung von Finanzierungsmöglichkeiten oder
Erstellung eines Sanierungsplans und Verhandlungen mit den Gläubigern
Beseitigung der Krisenursachen für die Zukunft

Beratungsförderung:
- KfW Runder Tisch 
- KfW Turnaround Beratung
- oder Zuschüsse über über die BAFA

Falls das nicht (mehr) geht,
Prüfung der Sanierung/Weiterführung über Insolvenzverfahren


Gespeichert
- <a href="https://www.sido.org">Schuldnerberatung für Selbständige - Bundesverband Selbständige – sido! e.V.</a>

- <a href="https://www.sido.org/informationen/insolvenz.pdf">Ratgeber Insolvenz für Selbständige – Regelinsolvenz- Unternehmensinsolvenz</a><br>
 

tomwr

Re: Der Esel vor dem Karren !
« Antwort #2 am: 11. August 2011, 18:53:00 »

Wenn die Fortführungsaussichten gut sind sehe ich auch einen Sanierungsfall.
Das muss nicht immer ein Kredit oder Ähnliches sein.

Man könnte als Sanierungsbeitrag z.B. auch teilweisen Forderungsverzicht mit Gläubigern vereinbaren, die mit dem Unternehmen nach wie vor zusammenarbeiten wollen, weil man viele Jahre Kunde ist und für die Zukunft weiterhin gute Umsätze tätigt. Auch stille Beteiligungen sind ein gangbarer Weg. Kommt ein bischen drauf an wie gut man mit den Gläubigern kann und wie wichtig man für die ist. Und im Insolvenzfalle müssten die ja auch auf einen Teil der Forderungen verzichten und hätten zusätzlich einen fehlenden Absatz- oder Vertriebskanal oder Kundenbringer.

Fachliche Beratung macht da natürlich Sinn und sollte im Vorfeld angestrebt werden (auch wenns am Anfang zusätzliches Geld kostet).
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ciruelo

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Re: Der Esel vor dem Karren !
« Antwort #3 am: 11. August 2011, 19:25:55 »

Hallo zusammmen,
danke fürs Feed.
Laut Bilanz und Büchern habe ich in den letzten 2 Jahren über 70000 € an Skonto verschenkt bzw. über Mahngebühren, Inkassokosten ecta.zusätzlich bezahlen müssen. Zum 100% Bereinigen aller Schulden würde ich ca. 50000€ benötigen. Sicherlich würde auch weniger reichen wenn man sich vegleichen könnte, dazu bräuchte ich aber jetzt das Geld.Einen Sanierungsplan habe ich erstellt. Es sind keine Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt, KK ecta.,der grösste Anteil ist bei Subunternehmen(95%).
Der Unternehmensschuldenberater sollte für mich evtl. Vergleichsverhandlungen führen und eine Finanzierungsmöglichkeit.
Seit November vorigen Jahres verkauf ich unsere Forderungen bereits an ein Factor. wie schon erwähnt ist die Auftragslage eigentlich gut, nur allein oder zu zweit nicht realisierbar.
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tomwr

Re: Der Esel vor dem Karren !
« Antwort #4 am: 12. August 2011, 17:20:46 »

Laut Bilanz und Büchern habe ich in den letzten 2 Jahren über 70000 € an Skonto verschenkt bzw. über Mahngebühren, Inkassokosten ecta.zusätzlich bezahlen müssen. Zum 100% Bereinigen aller Schulden würde ich ca. 50000€ benötigen.

Das sieht dann doch gar nicht so schlecht aus. D.h. im Grunde redet man hier von etwa 2% mehr Marge. Man kann ja z.B. mit Lieferanten über das Zahlungsziel verhandeln und ggf. über zeitlich begrenzte Sonderkonditionen um einen Sanierungsbeitrag für das Unternehmen zu leisten. Bei langjährigen Geschäftsverbindungen halte ich das für durchaus machbar. Bei 3% Skonto redet man ja auch über ein Auftragsvolumen von etwa 2,3 Mio EUR. Das dürfte für die meisten Lieferanten nicht uninteressant sein.
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ciruelo

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Re: Der Esel vor dem Karren !
« Antwort #5 am: 14. August 2011, 12:13:46 »

Hallo zusammen,
 die Ursachen für den Liquiditätsmangel sind mir sehr wohl bekannt. Schon bei 500000€ Materialeinsatz sind bei 3% Skonto mal eben in zwei Jahren 30000€ verschenkt hinzu kämen Mahngebühren, Zinsen, Inkassokosten ecta. Ganz fix ist dann die Summe verdoppelt. Die eigentliche Katastrophe ist schon 2008 passiert. da hab ich für ne Holding gearbeitet und bin auf über 80000€ sitzen geblieben. Über Ratenzahlvereinbarungen, Personalabbau, lückenlose Auftragsgestaltung gelang es mir mehr oder weniger alles vernünftig zu bedienen. Kaum etwas wieder auf den Beinen kam das nächste Unheil. Mein Hauptauftraggeber kam aufgrund des Winters selber in Probleme und ich war die dickste Stelle am Ast. Weiter konnte es nur gehen bei einem zügigen Geldfluss, daher entschloss ich mich fürs Factoring. Die Idee ging insoweit auf, aber halt nur bei kontinuierlicher Abarbeitung bzw. Auftragslage. Wie schon erwähnt konnte nicht immer pünktlich der Sub bezahlt werden und während meines Urlaubs verliesen diese dann die angefangenen Baustellen.Ich kam zurück und stand vorm Scherbenhaufen.
 Bei 5 Lieferanten sind gesamt 3500€ noch zu bezahlen, bei 10 Subunternehmern 31000€ und an GV und Bevollmächtigte von Gläubigern 4200€ in 1500€-Raten.
 Achso, ich bin Fliesenlegermeister und bisher habe ich vorangig im Gewerbebau gearbeiten ( Läden, Werkstätten).
 Situationsbedingt habe ich ein Sanierungsplan erstellt, mit Kfw und Hausbank gesprochen. Kfw gab mir grünes Licht, aber Hausbank lehnte ab. Mit meinen Nachunternehmern habe ich gesprochen und bis auf einen würden alle mit 50 % sofort einverstanden sein. Kurzfristig hätte ich auch noch etwa 4500€ aus fälligen Rechnungen zu erwarten.
 ... ganz ehrlich ich hab Angst vor ner Insolvens, nicht wegen mir sondern wegen meiner Familie ...
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tomwr

Re: Der Esel vor dem Karren !
« Antwort #6 am: 17. August 2011, 00:00:12 »

... ganz ehrlich ich hab Angst vor ner Insolvens, nicht wegen mir sondern wegen meiner Familie ...
Ganz ehrlich, die jetzige Situation ist sicher auch nicht gut für Deine Familie, oder ?  :wink:
Eine Insolvenz kann insofern auch befreiend sein und wahrscheinlich geht es Dir und Deiner Familie danach nicht wirklich schlechter als jetzt. Und der Rest der Familie bleibt ja auch "kreditwürdig".

Nur mal so als Gedankenspiel ...
Gespeichert
 
 

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