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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer  (Gelesen 3526 mal)

Nyssa

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ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« am: 29. September 2010, 23:51:51 »

Ich muss zugeben, das ich mit über 40 Jahren recht spät anfange, aber besser zu spät als nie.

Ich habe schon versucht, einiges zu Unternehmen, um meine Schulden endlich in den Griff zu bekommen. Aber irgendwie kommen immer wieder neue Situationen dazwischen, wo ich am Verzweilfeln nahe bin.

Also ich damals von meinem 1. Ehemann geschieden wurde, hatte ich bereits schon 16.000,- Euro Schulden in DM, der durch den Hauskauf entstand. Haus wurde von mir, nach ethlichen Verhandlungstagen mit der Bank mit einem Minus von 14.000,- DM erfolgreich verkauft. Durch Scheidungsgebühren kamen nochmal 2.000,- Euro hinzu und schon war ich damals in der 1. Schuldenfalle reingetappt (also die 16.000,- DM), so das mir eine EV nicht umgänglich war.

Dann lernte ich einen neuen Mann kennen, den ich zwar nie Heiratete, aber er immer von seinem Traum einer Selbständigkeit mir erzählte. Da er nie ein Gewerbeschein erhielt und ich damals halt noch zu gutgäubig war, machte ich auf meinem Namen einen Gewerbeschein. Aber ich hatte indies noch eine gute Festanstellung gehabt, bis eines Tages meine Gesundheit nicht mehr mitmachte, so das mir sogar Berufsverbot erteilt wurde, auf Grund meiner Krankheit. Sprich Berufskrank. Nur dummerweise hatte ich damals, als anfängliche Schulden da waren, meine LV mit Berufsunfähigkeitrente gekündigt gehabt, so dass ich von fortan AL war. Umschuldungen etc. haben bis heuer zu wenig Erfolg gebracht. Immer, wenn dann ich eine neue Arbeitsstelle bekam und ich meinte, das ich endlich fuss fassen konnte, um die Schulden einigermaßen beglichen zu können, kündigte man mir spätestens nach er 3. Lohnpfändung :cry:

Durch Trennung meines Ex hatten sich nun die Schulden auf 45.000,- Euro angehäuft, weshalb mittlerweile mitunter fast 60.000,- Euro an Forderungen stehen.

Inzwischen bin ich mit dem 3. Mann, zwar glücklich Verheiratet, aber mit mir selbst unglücklich, da immer meine Schulden im Nacken sitzen und er doch redlich oft meckert, schon wieder der Gerichtvollzieher etc..

Nun war ich ja bei einer staatlichen Schuldnerberatungsstelle, wo ich eigentlich Privatinsolvenz beantragen wollte. Die verweisten mich dann an einer andren staatlichen Beratungsstelle, weil ich zur Regelinsolvenz gehöre. Also dorthin mit meinen fast all den Unterlagen, die ich habe und hatte hin. Dort entäuschte man mich derat. Als sie gesehen haben, das ich mehr als 19 Gläubiger habe, meinten die zu mir, tut uns leid, eine Regelinsolvenz können wir nicht durchbringen :angry: wenn können wir die Schulden mit Ihnen zusammen in Form von Ratenzahlungen an Gläubigern abarbeiten. Super ... dachte ich mir, wollte eigentlich nicht bis ins Hohe Rentenalter nur Schulden bezahlen.

Also bin ich erst mal entäuscht nach Hause gegangen und habe angefangen im I-Net mich durch zu lesen und bin dadurch auf euer Forum zugestoßen, der mich ansprach.
Da ich auch endlich wieder eine Arbeit habe, zwar nur auf 400,- Euro Basis, dachte ich mir, das ich das Geld nutzen könnte, um endlich meine Schulden irgendwie zu tilgen.

Nun ist hier meine Frage an euch:

Was würdet Ihr als 1. machen?
Wie gehe ich am besten vor, so das ich Schritt für Schritt zu meinem Erfolg einer Schuldenfreies Leben hinbekomme?

Mein Plan wäre:

1. Schufa-Auskunft
2. was ich vorher nicht wußte, an Amtsgericht schreiben. Da ist schon die nächste Frage, muss ich alle Amtsgerichte anschreiben, wo ich die Mahnschreiben etc. bekommen habe? Oder reicht ein Amtsgericht-Adresse?
3. Zusammenstellung aller Gläubiger mit Forderungen?
4. Geld zusammen zu sparren, um nach und nach mit Vergleiche an die Gläubiger dann die Schulden zu tilgen?
5. Sind die Schreiben direkt an den Gläubiger besser als an den Inkassounternehmen?

Habe auch gehört, von meiner Ex-Schwiegermutter, das auch unbedingt ein Schriftstück zugrück gesandt werden soll, wo nach Erfolgreicher Einigung eines Vergleich die Gläubiger auf weitere Forderungen dann verzichten? So dass ich später Jahre danach nichts nochmal zahlen muss?

Ich hoffe, ich stoße hier nicht auf, sondern das man mir auch etwas Mut macht, was mein jetztiger Mann leider nicht so macht :neutral: , denn ich will ungerne meine Kindern Schulden vererben. Mein Mann kann mich finanziell nicht so unterstützen, da wir ohne mein 400,- Euro Job gerade über der Hartz IV Grenze leben. AL bin ich nicht mehr gemeldet. Sollte ich indies mich dennoch wieder AL melden, damit ich einen Nachweis für die Gläubiger habe? Obwohl mir vom Amtswegen kein Geld zusteht?

LG Nyssa
« Letzte Änderung: 30. September 2010, 00:20:45 von Nyssa »
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Fallera

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Re: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« Antwort #1 am: 30. September 2010, 07:28:19 »

Mit welcher Begründung bitte wurde damals der Gang in die Insolvenz abgeblockt?
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Pauli

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Re: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« Antwort #2 am: 30. September 2010, 09:53:39 »

Hallo!
Ich habe auch erst in Deinem Alter angefangen über eine Insolvenz nachzudenken.
Ich wollte immer meine Schulden (Selbständigkeit) abbezahlen.
Lange habe ich mich nicht getraut, alles aufzurechnen, da ich Angst vor der endgültigen
Summe hatte. Als ich gesehen habe, wie durch Zinsen und Kosten die Forderungen wachsen,
habe ich gesehen, dass dies bei unserer Situation niemals zu stemmen wäre.
Habe lange hier im Forum gelesen und irgendwann beim zuständigen Gericht die Erforderlichen
Anträge angefordert um mich mal einzulesen, was alles benötigt wird.
Gerichtsmitarbeiter und GV haben mir noch Tipps gegeben und waren sehr freundlich - die
Situation ist eben so - und ich habe angefangen zu agieren und nicht mehr zu reagieren.
Seitdem geht es mir und der Familie besser und alles ist entspannter!
Rede mal mit Deinem Mann offen- vielleicht hat er auch nur Angst, dass alles zusammen bricht!
Wer noch nie in einer Schuldensituation war, kann sich oft nicht reindenken!
Rechnet Euch genau aus, ob wirklich etwas über bleibt um Raten abzustottern, ich weiß aus eigener
Erfahrung, dass oft etwas dazwischen kommt, was nicht geplant ist und dann reicht das Geld wieder nicht!
Deine Fragen:
1. Schufa: in meiner Stand nur ein sehr geringer Teil der Gläubiger
2. Mahn/Vollstreckungsbescheide: hast Du die nicht abgeheftet?
3. Ja
4. Ich hätte in 6 Jahren niemals durch Raten meine Schulden tilgen können/
   rechnet Euch genau aus, ob Ihr das schafft, wenn z.B. einer arbeitslos wird
5. Ich habe alle Gläubiger bzw. Inkasso angeschrieben und um eine aktuelle Forderungübersicht gebeten.

Wünsche Dir viel Glück und Kraft!
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Nyssa

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Re: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« Antwort #3 am: 30. September 2010, 11:07:14 »

Hallo,

@ Pauli, danke für die zusprechenden Wörter :cheesy:

Mit meinem Mann habe ich ja alles offen gelegt, er wußte auch, bevor wir zusammen zogen, von meiner Schuldensituation. Dennoch nagt es an Ihm ... weil eben wir nicht "normal" leben können, sprich ohne Angst im Nacken.

In der Frage zu 2. von mir:
Zitat
2. was ich vorher nicht wußte, an Amtsgericht schreiben. Da ist schon die nächste Frage, muss ich alle Amtsgerichte anschreiben, wo ich die Mahnschreiben etc. bekommen habe? Oder reicht ein Amtsgericht-Adresse?
habe ich einen Link im Forum hier endeckt: Anfrage beim Amtsgericht (Auskunft aus dem Schuldnerverzeichnis)
Klar habe ich fast alle Mahnbescheide abgehefft ... nach dem ich mir endlich Ordnung in meiner Papierwelt machte, weil ich es immer vor mir herschob. :rougi: Dennoch bin ich in dieser Situation mir nicht sicher, ob mir was entgangen ist.
Deswegen meine Frage nochmal, reicht ein Amtsgericht, um dort explizit nachzufragen, welche Schulden angemahnt, Titel haben? oder muss ich die von mir bekannten Amtsgerichte anschreiben?

Wir hatten sogar die Situation, wo wir glaubten, es geht aufwärts mit dem Schuldenabbau, das mein Mann ausgesteuert wurde durch zu lange Krankheit und wir in Hartz IV reinrutschten. Schon waren die Ratenzahlungen nicht mehr möglich  :neutral: Seit letzten Jahr Oktober verdient mein Mann wieder und ich seit April dieses Jahr. Seine Schulden, die er durch Hartz IV bekommen hatte, haben wir erst einmal abgetilgt, da er wirklich einen Geringen Teil an Schulden hatte, die eben durch Hartz IV entstanden sind.

Wir haben halt gelernt, mit wenig Geld auszukommen. Auch wenn es sich doof anhört, aber manchmal hilft indirekt durch einen Abrutsch in eine Hartz IV Situation erst, dass man mit Geld umzugehen weißt und schon bleibt Geld über, um endlich an den großen Berg von Schulden abzuarbeiten. Wir sind zwar wieder raus aus Hartz IV, aber wir leben weiterhin so, als hätten wir Hartz IV.

Da mein Mann noch ein Tageszinsgeldkonto hat, wo man, wenn man es am ende des Monats nicht benutzt hat, einen geringen Anteil an Zinsen bekommt, zwar nicht viel, besser als garnicht. Da kommen täglich meine 400,- Euro, die ich verdiene rein, da ich auf Grund einer Pfändung auf mein eigenes Konto nicht dort belassen kann. Sprich, jeden Monat, sobald mein Lohn von 400,- Euro drauf kommen, ab zur Bank, abheben (da ich das Recht habe, innerhalb der 7 Tage über mein Geld zu verfügen) und Bar auf das Tageszinsgeldkonto meines Mannes einzahlen. 2 Gläubiger habe ich schon mal abgezahlt, so das ich endlich wieder mit Bus und S-Bahn fahren kann und meinen alten Dispo von meinem Konto gelöscht habe. Das waren Gesamt 2300,- Euro nur für die 2 Gläubiger. Nur die waren bis heuer auch die einzigsten, die logischerweise nicht verhandeln wollten. Das was ich auch geschafft habe, meine Bank davon zu überzeugen, mein Konto nicht zu kündigen, was die eigentlich vor hatten. Ich hatte denen die Situation geschildert. Eigentlich wollten die sogar, das mein Mann bürgt. Aber dank, das ich mich schon im I-Net durchgelesen habe, habe ich es erfolgreich abwenden können und mein Mann hätte nie und nimmer für meine Schulden gebürgt und ich wollte es auch nicht.

Mein Mann aber bot mir an, einen Kredit aufzunehmen, um alle Gläubiger mit Verhandlungen nach Vergleiche abzuzahlen, was ich aber wirklich ungerne möchte, da ich die Situation schon kenne und man doch schnell wieder in die neue Schuldenfalle reinrutscht und ich möchte mir später von Ihm nichts vorwerfen lassen mit den Wörtern: "Du hast mich in die Schulden reingebracht."

@ Fallera
Mit welcher Begründung bitte wurde damals der Gang in die Insolvenz abgeblockt?

Die Begründung hieß Wortwörtlich: "Eine Regelinsolvenz können wir nicht durchbringen, da Sie mehr als 19 Gläubiger haben!" und verabschiedete sich von mir mit den Wörtern: "Wir wünschen Ihnen viel Glück."

LG Nyssa
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Insokalle

Re: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« Antwort #4 am: 30. September 2010, 11:43:53 »

Das liegt wohl daran, dass viele von den gemeinnützigen Beratungen nur mit Standardfällen aus der Verbraucherinsolvenz umgehen können. Sie könnten einen anderen mit der Antragstellung beauftragen aber das kostet. Sie könnten auch zu Ihrem Insolvenzgericht gehen und sich die Antragsunterlagen für die Regelinsolvenz besorgen. Den Antrag könnten Sie selbst stellen, denn Sie bräuchten keine außergerichtliche Schuldenbereinigung. Vielleicht haben die Rechtspfleger auch einen guten Tag und beantworten Ihnen direkt die eine oder andere Frage.
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Nyssa

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Re: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« Antwort #5 am: 30. September 2010, 11:58:47 »

Das liegt wohl daran, dass viele von den gemeinnützigen Beratungen nur mit Standardfällen aus der Verbraucherinsolvenz umgehen können. Sie könnten einen anderen mit der Antragstellung beauftragen aber das kostet. Sie könnten auch zu Ihrem Insolvenzgericht gehen und sich die Antragsunterlagen für die Regelinsolvenz besorgen. Den Antrag könnten Sie selbst stellen, denn Sie bräuchten keine außergerichtliche Schuldenbereinigung. Vielleicht haben die Rechtspfleger auch einen guten Tag und beantworten Ihnen direkt die eine oder andere Frage.

Was hat das genau zu Bedeuten?: Den Antrag könnten Sie selbst stellen, denn Sie bräuchten keine außergerichtliche Schuldenbereinigung.

Denn ein Anwalt kann ich mir explizit nicht leisten und wer weißt schon, ob diese auch gut sind. Hab mal so mal so gehört, aber vertaue wirklich im Moment niemanden außer mir selbst  :uneinsichtig:

LG Nyssa
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Pauli

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Re: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« Antwort #6 am: 30. September 2010, 13:43:39 »

Hallo!
Ich habe mir den Antrag auf ein Regelinsolvenzverfahren vom zuständigen Gericht zuschicken lassen.
Dazu gehört der Antrag auf Restschuldbefreiung und Antrag auf Verfahrenskostenstundung. Merkblätter
zu den 3 Anträgen werden ebenfalls mitgeschickt.
Ich habe mir alles genau durchgelesen und die Anträge alleine ausgefüllt mit den Gläubigern, die ich hatte.
Bei einem Regelinsolvenzverfahren (mehr als 19 Gläubiger oder ehemals selbständig- was bei Dir ja zutrifft)
brauchst Du kein Schuldenbereinigungsverfahren durch einen Anwalt durchführen lassen, einfach den Antrag ausfüllen
und zum Gericht schicken.
Falls ein Gläubiger vergessen wurde, wird dieser trotzdem von der RSB erfasst, da die Gläubiger sich über die Insolvenz informieren müssen. Du darfst aber nicht grob, fahrlässig vergessen!
Mit dem Amtsgericht-Anschreiben kann ich Dir keinen Hinweis geben.

Die Situation Deines Mannes kann ich verstehen, ich hab mich total schlecht gefühlt die Familie in so eine
Misere gezogen zu haben, obwohl mir zuhause keiner das Gefühl gegeben hat, das dies so ist.
Bin ja nicht absichtlich in die Pleite gegangen, aber trotzdem...

Wenn Du in die Insolvenz gehst, gibst Du über die Zeit Dein pfändbares Einkommen ab, Du bekommst keine
bösen Briefe mehr, kein Gerichtsvollzieher mehr und Du wirst sehen, das Familien-/Eheleben entspannt sich ziemlich...

LG Pauli
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Nyssa

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Re: ich will endlich anfangen, nur wie fällt mir sachlich schwer
« Antwort #7 am: 30. September 2010, 15:46:29 »

Danke Pauli,

werde erst mal die Gläubiger anschreiben mit den schönen Merkblättern aus dem Forum  :cheesy: denn diese Schreiben helfen mir erst mal wahnsinnig.

Dann gehe ich den nächsten Schritt vor. Werde Berichten, wie ich vorrankomme.

Danke allen erst mal fürs Mut machen.

LG Nyssa
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