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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Insolvenz?  (Gelesen 3956 mal)

Bastet

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Insolvenz?
« am: 20. Juni 2008, 14:40:21 »

Hallo an alle,

erstmal ist es schön, daß es solche Foren gibt wo Menschen anderen helfen.  :thumbup:

Wir haben ein kleines Geschäft, das momentan besser laufen könnte.
Als wir damals eröffnet haben, war für uns klar, das es unser Traum ist,
wir aber so realistisch sein werden rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, falls es
irgendwann schief läuft.
Im Moment sind die Umsätze nicht so wie wir sie brauchen, die Bank möchte
aber die Überziehung des Kontokorrent zurückgeführt haben.
Ich hab nun die Wahl, die Lieferantenrechnungen oder die KKüberziehung abzubauen.
Bis jetzt sind immer die Lieferanten bezahlt worden und mit der Bank habe ich geredet.

Unsere privaten Ausgaben finanziert bis auf Essen und Benzin meine Frau, womit sich die
Eigenentnahmen in Grenzen halten.

Auch das Geschäft selbst fängt an sich zu tragen, es reicht halt nur noch nicht für alles auf einmal.
Und das Umsätze saisonal schwanken ist auch nichts neues (außer für die Bank manchmal glaub ich).

Jetzt meine Fragen:

Wenn die Bank mir die Pistole auf die Brust setzt, wäre es dann klug sanft mit der Pleite zu drohen?
Vielleicht lassen sie mich dann erstmal eine weile in Ruhe wirtschaften.
Andererseits sind immer wieder die Raten für den Startkredit fällig und die reißen mich, wenn der Monat
schlecht läuft noch mehr rein und rufen sofort die Bank wieder auf den Plan.

Das Geschäft weiter zu führen oder nicht ist meine Entscheidung, nur wie geht es nach einer Schließung weiter?
Ich bin Einzelunternehmer, ist das dann auch eine Privatinsolvenz?
Brauch ich einen Schuldnerberater?
Auf meinen Namen läuft ein finanziertes Auto, was meine Frau braucht um zu Arbeit zu kommen.
Wird es verwertet oder dürfen wir es wegen der Notwendigkeit behalten. Ist kein Riesenwagen. Neupreis war 8000,-,
offen sind jetzt vielleicht noch 6500,- ( diese Raten würden wir auch weiter zahlen).
Wir haben privat einen Kredit und auch die Finanzierung läuft auf beider Namen. Wird es dann eine Insolvenz für uns beide?

Ist schon komisch. Ich bin eigentlich der Meinung, wir müßten unseren Verpflichtungen nachkommen.
Ich möchte aber mit dem Geschäft nicht noch tiefer in die Schulden rutschen. Vielleicht wirds aber in nächster Zeit auch wieder
besser, hängt auch davon ab, ob Druck von der Bank kommt.
In jedem Fall wären wir wahrscheinllich mit einer Insolvenz besser dran. Keine geschäftliche Verpflichtungen. Privat nur das Auto.
Es würde viel mehr Geld zum Leben bleiben als jetzt.

Auf eure Meinung dazu bin ich in jedem Fall gespannt

Vielen Dank schon mal

Bastet
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Bastet

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Re: Insolvenz?
« Antwort #1 am: 20. Juni 2008, 17:30:45 »

Hab noch einen Nachtrag.

Gibt es eine Möglichkeit, auch ohne Insolvenzverfahren die Schulden loszuwerden?

Schöne Grüße und Danke schon mal für eure Hilfe

Bastet
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Feuerwald

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Re: Insolvenz?
« Antwort #2 am: 20. Juni 2008, 17:49:17 »

"Es würde viel mehr Geld zum Leben bleiben als jetzt."

Hm, wenn Sie schließen, welches Einkommen haben Sie dann zur Verfügung ? Job in Aussicht ? Einkommen in etwa ?  Kinder ?

Ein gemeinsames Ehegatten-Insolvenzverfahren gibt es nicht.  Eine Privatinsolvenz gibt es auch nicht, man unterscheide zwischen der Regelinsolvenz und der Verbraucherinsolvenz. Als derzeitig noch Selbständiger können Sie nur das Regelinsolvenzverfahren anstreben oder aber erst schließen und dann später ggf. das Verbraucherinsolvenzverfahren anstreben, je nach Zahl der Gläubiger. Ersteres geht schneller, wenn der Entschluss gefasst ist. 
 
Wie es mit dem Auto weiter geht, bestimmt meist die Bank, die es finanziert hat, da es i.d.R. Sicherungsübereignet ist.  Der Autokredit geht als Insolvenzforderung mit ins Insolvenzverfahren.

Banken mit Insolvenz drohen, nun ja, das machen die großen Bonzen, bei den kleinen Peanuts nutzt das meist wenig. Hat die Bank Sicherheiten außer Ihr Leben ?

Gruss
Feuerwald
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Bastet

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Re: Insolvenz?
« Antwort #3 am: 20. Juni 2008, 18:10:43 »

Hallo Feuerwald,

vielen Dank für Deine Antwort!

Ich hab angenommen, dass meine Frau auch in Insolvenz gehen müßte, da unsere privaten Kredite (1 Kredit, 1 Autofinanzierung)
auf beider Namen laufen.

Meine Frau hat eine feste Stelle und so wie ich bisher gelesen hab, muß der AG nicht unbedingt davon erfahren oder?

Da bei einer gemeinsamen Insolvenz auch alle privaten Verpflichtungen wegfallen würde für mich schon ein 400,-Job völlig ausreichen für den Anfang.

Vorteil des ganzen, wir wären völlig schuldenfrei wenn alles glatt geht.
Nachteil, unser Traum vom eigenen Geschäft wäre vorläufig geplatzt.

Ist nur schwer zu entscheiden, weil ich nicht weiß, wie die Bank reagieren wird, wenn ich sage ich kann im Moment die Überziehung des KK
nicht ändern.
Sie könnten den KK hochsetzen, womit ich Spielraum gewonnen hätte, sie könnten sich auf eine längere Duldung einlassen, was bei 19,5%
ein gutes Geschäft für die wär, sie könnten aber auch sofort alles verlangenwas für uns die Pleite bedeutet ( Keine Einkauf, keine Ware, kein Umsatz, Schließung).
Damit würde das Grundungsdarlehen fällig werden, was wir so auch nicht bezahlen können usw.
Das wäre auch mein einziges Argument, wenn die Bank zicken würde.
Es gibt keine weiteren Sicherheiten ausser meinem Leben und einer RLV auf das Darlehen und so dreisst werden die nicht sein und mich über den Jordan schicken.

Insofern ist eine Schließung mit folgender Schuldenfreiheit doch irgendwie eine Alternative.

Wieviel Kapital ist prozentual für einen Vergleich nötig (so aus der Erfahrung)?

Bei einer Liquidierung und dann erst folgender Verbraucherinsolvenz macht doch sicher die Bank nicht mit oder?

Danke für die Hilfe!

Bastet
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Bastet

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Re: Insolvenz?
« Antwort #4 am: 20. Juni 2008, 18:27:33 »

Nochmal ein Nachtrag.

Die Gläubigerzahl ist recht übersichtlich denk ich. Wir haben immer alle Rechnungen bedient und sind nirgends im Verzug o.ä.
Dadurch beschränken sie sich auf unsere Privatbank (ca. 1850,-), eine Kreditkarte (ca. 935,-), Kfz-finanzierung (<7000,-), Privatkredit (<13400,-) sowie das Geschäftskonto (ca.5850,-) und das Darlehen (27.000,-). Alles ist bis heute ordentlich bedient worden und die Salden sinken, bis auf das Geschäftskonto wo der Saldo stagniert.

Komme ich nach der Pleite wieder in die GKV?

Schönen Abend

Bastet
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Feuerwald

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Re: Insolvenz?
« Antwort #5 am: 21. Juni 2008, 00:31:24 »

@ Bastet

Vorschlag,
senden Sie mir mal eine PN - Dann telefonieren wir mal am Wochenende und sprechen Ihre Situation kurz durch, wenn Sie wollen. Kostet nichts.

Gruss
Feuerwald


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ThoFa

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Re: Insolvenz?
« Antwort #6 am: 21. Juni 2008, 14:10:00 »

Hallo,

Hat die Bank Sicherheiten außer Ihr Leben ?

Der war gut.  :thumbup:

@Bastet

Sie mach sich zu viele Gedanken über die Bank. Viel wichtiger ist festzustellen, ob das Geschäft tragbar ist oder nicht. Was sagt denn Ihr Geschäftsplan aus ? Wie weit sind Sie von Ihren Planzahlen weg ? Wurden Gegenmaßen getroffen ?  Ist es realistisch denkbar, dass sich die Zahlen verbessern werden ? Und Und Und
Erst wenn Sie drauf eine Antwort haben, sollte Sie Überlegungen wir eine Insolvenz usw. anstellen. Dabei ist es dann wichtig zu klären, was das Ziel einer Insolvenz sein soll. Geschäftsaufgabe oder Weiterführung ?   wenn Aufgabe , wie kommt dann zukünftig die Butter aufs Brot ?

MfG

ThoFa
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Bastet

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Re: Insolvenz?
« Antwort #7 am: 23. Juni 2008, 11:34:37 »

Hallo ThoFa,

das ist auf jeden Fall die richtige Sichtweise.
Ich verfolge die Unternehmenszahlen laufend, habe jedoch dabei das Problem, keine Vergleiche zu Vorjahreszeiträumen ziehen zu können, die etwas aussagen und monatlich betrachtet ist durch saisonale Schwankungen auch alles etwas verwaschen.
Wachstum ist in jedem Fall vorhanden und wir sind dabei, Bereiche aufzulösen, die sich nicht tragen und andere zu vergrößern bzw. neu aufzunehmen.
Ich versuche das Angebot entsprechend der Nachfrage zu gestalten und immer wieder neu Sachen mit ins Sortiment aufzunehmen. Wie es eben normal ist im täglichen Geschäft.
Wir haben so auch schon einen Geschäftsumzug hinter uns, um Problemen aus dem Weg zu gehen und das Ergebnis zu verbessern und es zeigt bereits Wirkung.

Das Thema Bank drängt sich mir leider nur so penetrant auf, da ich teilweise das Gefühl habe, ich bin ein zu kleines Licht, man kann zwar reden, aber eigentlich interessiert uns das alles nicht.
Meine Angst dabei ist, daß die Bank mir die nötige Zeit bis die Änderungen Früchte tragen nicht gibt.
Ich werde auf jeden Fall nicht einfach abwarten, sondern in die Offensive gehen, mir einen Plan machen (mit den Zahlen, fertigen und zukünftigen Veränderungen) und damit das Gespräch mit der Bank suchen.

Ich wollte mich vorab nur über sämtliche Optionen informieren, damit ich nicht aus Unwissenheit irgendeine Chance nicht sehen oder verbaue.

Eine Schließung und Insolvenz ist für mich/uns eigentlich der letzte Ausweg, wenn gar nichts anderes mehr geht, aber auch darüber muß man informiert sein bevor es soweit ist und nicht erst wenn man schon mitten drin steckt.

Wie läuft eine Insolvenz mit Rettung der Firma, wenn da ein großer Kredit drückt?

Vielen Dank für die Hilfe und schöne Grüße

Bastet
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Hoffnungs-Schimmer

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Re: Insolvenz?
« Antwort #8 am: 26. Juni 2008, 14:35:14 »

Was man immer wieder liest, das die Banken drücken.

Am Ende leben Sie doch von den Schulden und verlangen genug Zinsen dafür.

Was leider immer wieder passiert,  das es zwar vorerst nicht viel aussieht, was die Banken an Rückzahlungen haben wollen und auf die Gesamtausgaben am Ende doch drückt.

Kann Ihnen meine Hilfe anbieten, wie man aus dieser Ausweglosigkeit heraus kommt.

In die Insolvenz gehen, ist die aller letzte Weg.

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