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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Privatinso oder Vergleich?  (Gelesen 6512 mal)

Nichtliquide

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Privatinso oder Vergleich?
« am: 07. August 2011, 09:30:51 »

Hallo,

grds. ist es kein erfreulicher Anlass, wenn sich in einem Schuldnerforum anmeldet und auch bei mir ist es so. Dennoch bin ich froh und dankbar, Euch gefunden zu haben (lese schon seit einiger Zeit hier mit).

Nach mehreren schlaflosen Nächten habe ich beschlossen, nun (nach vielen Jahren des Verdrängens und des Umschuldens) grundlegend etwas zu verändern. Meine Situation belastet mich zunehmend psychisch.

Zu meiner Situation: Alleinstehend, keine Kinder, keine Unterhaltsverpflichtungen.
Mtl. Netto ca. 2100 Euro

Verbindlichkeiten insges. ca. 62.000 Euro (6 Gläubiger; 5 Banken, 1 Versandhaus) – überschlagen, ohne detaillierte Zinsberechnung

bisherige Schuldentilgung insges. mtl. ca. 1200 Euro
sonstige Fixkosten (Miete, Nebenkosten, Strom, Gas, Telefon, Fahrkosten etc.) 900 Euro

Wie ersichtlich ist bleibt zum Leben... nüscht. Lebe derzeit vom noch nicht ganz ausgereizten Rahmen meiner VISA-Card.

Ich überlege nun, die Privatinsolvenz anzugehen. Oder haltet Ihr u.U. auch einen vorherigen Vergleichsversuch mit den Gläubigern für sinnvoll?

Ich würde 700 Euro insges. mtl. anbieten wollen – auf 96 Monate gestreckt (so hätte ich mtl. wieder 500 Euro zum Leben). Ist das aus Eurer Sicht sinnvoll oder eher chancenlos?

In der Privatinso wäre ich mit mtl. etwas über 800 Euro dabei, aber nach sieben Jahren durch.

Habe nun erst einmal online ein Guthabenkonto bei einer anderen Bank eingerichtet. Dorthin überweise ich nach Gehaltseingang die Miete und die Abschläge für Strom/ Gas. Damit sollte die Zahlung dieser elementaren Dinge gewährleistet sein, denn ich fürchte, dass mir meine Situation spät. in 1-2 Monaten um die Ohren fliegt.

Wäre Euch sehr dankbar für Eure Einschätzungen und Meinungen.

Herzliche Grüße
Nichtliquide  
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Der_Alte

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #1 am: 07. August 2011, 11:48:55 »

Ich würde den Versuch machen und die Gläubiger anschreiben und gestaffelt nach der dortigen Schuld ein Angebot machen.
Ob es Chance hat bleibt abzuwarten.
Gleichzeitig würde ich einen Termin bei der Schuldnerberatung machen, um den notwendigen zweiten Weg gleich mitzugehen. Manchmal wird der persönlich vorgetragene Vergleich nicht akzeptiert, der von der Schuldnerberatung dann aber doch. Und wenn nicht hat man die Voraussetzung für das Insolvenzverfahren gleich mit geschaffen.
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Insoman

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #2 am: 07. August 2011, 12:51:37 »

Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass ein Restschuldbefreiungsverfahren wie das von Ihnen angedachte, bei prognostischer Pfändung von mtl. € 800,00 über 72 Monate (6 Jahre) erhebliche Verfahrenskosten verursacht:
So würden etwa, bei einer angenommenen Insolvenzdauer von z.B. 48 Monaten (danach Schlusstermin und 2 Jahre WVP), Treuhändervergütung und Gerichtskosten rund € 15.000,00 verschlingen.
Diese Summe würde der Masse entnommen, die aus Ihren pfändbaren Gehaltsanteilen erwächst.

Es sollte also auch, im Zuge mit harten Bandagen geführter Verhandlungen, den Gläubigern bewusst gemacht werden, dass sie im Insolvenzfall auf diese hohe Summe verzichten müssten, wohingegen sie im außergerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahren in den "Genuss" von rund € 58.000 kommen könnten.
Dass insofern die Annahme eines (Raten-)Vergleichsangebots für die Gläubiger einen erheblichen geldwerten Vorteil bedeuten würde, kann man nicht unbedingt als in deren Bewusstsein verankert voraussetzen...

Sicher ist jedoch, dass Sie, bei dem Anbieten fester Raten im Unterschied zu flexiblen, am Einkommen orientierten Beträgen einerseits höhere Vergleichschancen hätten, andererseits aber auch ein stark erhöhtes "Erfüllungsrisiko" eingehen
müssten.
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...wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt...
 

Der_Alte

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #3 am: 07. August 2011, 13:12:28 »

Bei aller Liebe, ab in welchem Amtsgerichtsbezirk wohnen Sie, Insoman? Wenn ich das Forum so verfolge und auch in der Auswertung der Insolvenzbekanntmachungen ist es schon eher Seltenheitswert, wenn ein Verfahren mehr als 18 Monate dauert, die Regel der vereinfachten Verfahren ist eher noch unter einem Jahr.

Ob die Gläubiger das mit den wegfallenden Kosten interessiert habe ich ebenso meine Zweifel, weil gerade die Banken in der Regel kein Interesse zeigen außerhalb der Insolvenz zu regulieren, warum auch. Es gibt sogar Banken, die nach der Eröffnung nicht mal mehr zur Tabelle anmelden und die Forderung einfach abschreiben, weil es betriebswirtschaftlich günstiger ist (man munkelt sogar, die Banken seien solche Kreditausfälle sogar versichert).

Ob ein Angebot die Gläubiger beeindruckt hängt sicher eher von der Schlüssigkeit des Angebots ab. Wenn ich bereit bin über einen längeren Zeitraum die Gesamtsumme einschließlich der auflaufenden Zinsen zu zahlen ist das für die Bank lukrativer als ein freiwilliger Verzicht. Dann doch lieber als Insolvenzverlust ausbuchen.
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #4 am: 07. August 2011, 13:40:01 »

Zunächst vielen Dank für die Einschätzungen.
Leider habe ich noch keinen Überblick über die anfallenden Zinsen. Diese werde ich erst erfahren, nachdem ich die Schuldenaufstellungen der Gläubiger zurück habe. Die Anschreiben habe ich heute fertig gemacht.
Natürlich ist mir ein außergerichtlicher Vergleich lieber. Notfalls gehe ich aber auch "gerne" in die PI. Ist immer noch deutlich besser als meine jetzige Situation.
Meine Vorteile: Ein sicherer Arbeitsplatz im ÖD und mit 44 Jahren noch etliche Jahre bis zur Rente. Daher hoffe ich, dass meine Argumente für einen außergerichtlichen Vergleich überzeugen.
Noch eine Frage (Sie haben hier Erfahrungswerte): Kann es mir blühen, dass z.B. meine Hausbank aufgrund meiner Anfrage die Hand auf mein Konto legt? Wie sollte ich in diesem angenommenen Falle verfahren?
Nochmals danke und viele Grüße...
Nichtliquide
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Der_Alte

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #5 am: 07. August 2011, 13:46:09 »

Ist das Gehaltskonto bei der Bank mit einem ausgereizten Dispo belastet? Wenn ja umgehend die Gehaltseingänge auf das Guthabenkonto umleiten. Die Bank kann sonst nämlich mit dem gekündigten Dispo verrechnen und dann steht man mit leeren Händen da. Und von mindestens der Kündigung des Dispo muss man ausgehen.
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #6 am: 07. August 2011, 13:53:26 »

Nochmals danke  :cheesy:

Ja, stehe da knietief im Dispo. Nächste Gehaltszahlung ist am Freitag. Das wird zu kurzfristig. Werde dann mit dem Abschicken der Anfrage bis zum nächsten Wochenende warten und gleichzeitig meinem Arbeitgeber das neue Gehaltskonto mitteilen.
Habe auch Kontakt mit einer örtlichen öffentlichen Schuldnerberatung aufgenommen und warte nun auf einen Termin.
Es hilft schon sehr, sowas wie einen "Plan" zu haben um nicht mehr monatlich vor sich hin zu "wurschteln". Nochmals danke, alles wird gut...
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Der_Alte

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #7 am: 07. August 2011, 13:58:31 »

Vor dem Schreiben an die Bank das Konto räumen, damit für den Monat Geld über bleibt. Wenn es eh in Richtung Insolvenz geht, kann man auch mal einen Monat keine Raten zahlen.
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #8 am: 07. August 2011, 15:05:46 »

Ja danke, werde ich so machen...
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #9 am: 08. August 2011, 10:22:06 »

Aktueller Stand der Dinge:  habe nun kurzfristig in dieser Woche einen Termin bekommen bei der Schuldnerberatung.
Ohne meine Unterlagen im einzelnen gesehen zu haben sehen sie eine gute Chance für einen Vergleich, zumal bislang Pfändungen, Mahnbescheide etc. ausgeblieben sind.

Sobald ich Näheres weiß werde ich berichten.

LG Nichtliquide
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doktor mabuse

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #10 am: 08. August 2011, 11:26:50 »

Hallo,

meine Situation vor der Inso war ähnlich (etwas höhere Summe, mehr Gläubiger), ich hatte auch die Hoffnung, über eine professionelle SB mit einen Vergleich die Inso zu vermeiden.
Mein Angebot über die SB damals war in der Gesamtsumme auch 800,00 Euro, verteilt an alle Gläubiger.
Im Falle der Inso würden ca. höchstens 650 Euro an die Gläubiger fliessen. Das hat aber die meisten Gläubiger nicht davon abgehalten, dem Vergleich nicht zuzustimmen, warum auch?
Aus "guten" Quellen habe ich mich aufklären lassen, daß in den meisten Fällen die Banken intern eine Kreditausfallversicherung (meist noch über eine bankinterne Tochtergesellschaft) haben, die ganau im Falle der Zahlungsunfähigkeit/Inso des Schulders greift und die offenen Beträge reguliert.
Geht nun der Gläubiger in die Inso, ist die Chance ja groß, daß zusätzlich noch eine gewisse Quote in die masse fliesst und die Banken etwas erhalten. Somit wären der Verlust entweder über die Versicherung oder die Abschreibung reguliert und das was über die Inso noch zusätzlich reinkommt ein "Zusatzgeschäft".
Ich sehe die Chancen für Vergleiche nach vielen Gesprächen mit Betroffenen in Foren und Live aus eben diesen Gründen als sehr schwierig an. Ein Versuch ist es natürlich wert, aber man sollte nicht zuviel darauf setzen.
Übrigens war meine Hausbank eine der allerersten die nach dem Angebot der SB den Vorschlag ablehnten und mein Konto "dichtmachte"...


Wünsche Ihnen aber trotzdem viel Erfolg!

Gruß,
Doktor Mabuse
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #11 am: 08. August 2011, 17:37:29 »

Hallo Dr. Mabuse,
danke für die Einschätzung.
Den außergerichtlichen Einigungsversuch muss ich ja ohnehin machen. Insofern ist es, wie Sie schon sagen, einen Versuch wert.
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tomwr

Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #12 am: 08. August 2011, 23:59:01 »

Also ich würde ganz normal ein Verbraucherinsolvenzverfahren anleiern, d.h. erstmal der außergerichtliche Schuldenbereinigungsversuch, wenn das nicht klappt kann immer noch der gerichtliche Schuldenbereinigungsversuch klappen (ohne Eröffnung eines Insolvenzverfahrens aber mit dem Instrument der Zustimmungsersetzung durch das Gericht bei "Mindergläubigern") und wenn das nicht hilft dann würde ich ggf. schon mit das Insolvenzverfahren durchziehen.

Ich würde den pfändbaren Betrag anbieten, also 750 EUR im Monat und auch nur für eine Dauer von 6 Jahren. Da kommen immerhin EUR 54.000 zusammen sofern es bei den Einkünften bleibt. Das wäre eine fast 90% Quote ohne Zinsen. Solche Quoten sind bei einer Insolvenz in aller Regel selten zu erreichen und der Gläubiger hat bei der Insolvenz natürlich auch weitere Risiken wie Verminderung der Einkünfte während des Verfahrens durch (negative) Veränderung der Einkommensverhältnisse und vorheriger Abzug der Insolvenzkosten von ca. EUR 5.000.

Im Falle des Zustandekommens hat man dann keine Negativmerkmale wie eine Insolvenz, also so gesehen eine saubere Weste. Und die EUR 450,- mehr im Monat sind doch sicher ein Grund zur Freude gegenüber der jetzigen Situation.
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doktor mabuse

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #13 am: 09. August 2011, 01:31:31 »

hallo,

natürlich kommt vor der Inso der sowieso notwendige aussergerichtliche Schuldenbereinigungsplan und wenn dieser nach Kopf + Summenzahl an den Gläubigern scheitert (zB. von 10 Gläubigern stimmen nur 4 zu und diese decken auch nur 40 % der Summe ab), dann wird auch kein Gericht einen gerichtlichen Schuldenbereinigungsplan anleiern.
Natürlich wäre es schön und wünschenswert, daß die Gläubiger logisch kalkulieren und sich auf einen Vergleich einliessen. Aber wie schon berichtet und aus den Worten vieler Betroffener (und eigener Erfahrung) weis ich, daß dies selten gelingt, sonst gäbe es längst nicht soviele Insolvenzen...mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen und die Volkswirtschaft.

Gruß,
Doktor Mabuse
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #14 am: 09. August 2011, 12:40:45 »

Tja, wir werden sehen.
Ich schieb das Thema hoch, sobald sich was Neues ergibt.
Zunächst nochmals ein grosses DANKESCHÖN an alle Diskussionsteilnehmer.
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Claudia1960

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #15 am: 10. August 2011, 11:25:01 »

hallo, also ich kann nur aus eigener positiver Erfahrung sagen, daß es schon einen Versuch wert ist, eine außergerichtliche Schuldenbereinigung auf die Beine zu stellen. Allerdings muß ich auch zugeben, daß es 13 Monate gedauert hat, bis dieser Plan dann endlich stand. Der kleinste Gläubiger mit 2,7% an der Gesamtverschuldung hat sich enorm quergestellt, hat es sogar trotz ununterbrochener Verhandlung bis zur Kontopfändung bei meinem Mann getrieben. Wir haben zusammen ca. 74000,- Euro Schulden, haben es mit Hilfe einer tollen Anwältin und einer Hausbank, die auch bei der Kontopfändung hinter uns stand, diese Summe durch den Vergleich auf 34000,- zu minimieren.  Aber dieser Weg war sehr steinig und hat manche schlaflose Nacht gekostet. Aber jetzt, wo seit Mai 2011 alles läuft, sind wir nur happy. Unsere EC Karten funktionieren, wir könnten sogar einen Dispo bekommen, was wir nicht machen, logo. Und wir haben keine negative Schufa. Für uns hat sich also dieser Kampf gelohnt. Wir bezahlen jetzt insgesamt 500,- Euro im Monat an die drei verbliebenden Gläubiger. Ein Gläubiger hatte selber eine Einmalzahlung von 25% angeboten. Und wir sind nach 5,5 Jahren fertig. Aber leider muß ich auch sagen, daß es nicht üblich ist, was wir da geschafft haben, das haben alle Beteiligten gesagt, und das die meisten Schuldner bei einer Kontopfändung aufgeben. Wir wünschen Dir viel Erfolg
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Niki0611

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #16 am: 11. August 2011, 10:35:59 »

Hallo,
zu diesem Thema möchte ich auch einmal etwas los werden. Ich habe in etwa das gleiche Netto Einkommen wie sie und auch die Schuldenhöhe war in etwa gleich. Bei mir hat es mit der aussergerichtlichen Einigung geklappt. Ich verteile seit September letzten Jahres mein pfändbares Einkommen gemäss dem aufgestellten Plan meiner Anwältin jeden Monat an die Gläubiger. Ich muss dazu sagen, daß es eine sehr aufreibende Zeit war und es alles in allem 6 Monate gedauert hat, bis alles durch war. Wie hier schon geschrieben, stellte sich der Gläubiger mit der kleinsten Quote sehr lange quer. Da es sich um einen flexiblen aussergerichtlichen Plan handelt, haben wir bei einem Gläubiger die Laufzeit verlängert, denn wo 89 % zu kriegen sind, sind auch 100 % drin. Man sollte sich vorab darüber klar sein, daß die wenigsten bereit sind auf einen Teil zu verzichten.

Evtl. haben Sie noch Spielraum, wenn z.b. ein Weihnachtsgeld bezahlt wird könnten Sie hier eine einmalige Sonderzahlung anbieten.

Viel Erfolg
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tomwr

Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #17 am: 11. August 2011, 18:44:12 »

Wie hier schon geschrieben, stellte sich der Gläubiger mit der kleinsten Quote sehr lange quer.
Das ist nachvollziehbar weil der natürlich zunächst seine Interessen verfolgt und meint "ein paar hundert EUR" lassen sich über die Jahre schon irgendwie zusammenpfänden. Aus diesem Grund gibt es ja auch glücklicherweise die Regelung mit der Zustimmungsersetzung durchs Gericht.
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #18 am: 12. August 2011, 22:13:32 »

So, gestern hatte ich nun meinen Beratungstermin bei der Schuldnerberatung. Es war ein ausführliches und sehr angenehmes Gespräch, in dem wir meine Situation auseinanderklabüstert haben.
Quintessenz: Privat-Inso sollte auf jeden Fall vermieden werden und kann aus Sicht der SB auch erfolgreich umgangen werden. Wir werden nun insgesamt 600,00 Euro mtl. (über 72 Monate) anbieten, gestaffelt je Quotierung. Das entspricht einer Tilgungsrate von ca. 75 % der Gesamtverbindlichkeiten.
Notfalls haben wir noch einen Puffer eingebaut, um in schwierigen Verhandlungen bei der Monatsrate etwas nachlegen zu können. Bin sehr gespannt, was dabei herum kommt. Die Beratungsstelle hat mir versichert, im Bedarfsfall sehr hartnäckig nachzuverhandeln.
Ein schönes Wochenende wünscht
Nichtliquide
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Nichtliquide

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Re: Privatinso oder Vergleich?
« Antwort #19 am: 03. September 2011, 22:45:18 »

Aktueller Stand der Dinge: Der außergerichtliche Vergleich ist gescheitert. Durchweg alle Gläubiger haben abgelehnt. Meine SB und ich leiern nun nächste Woche die PI an.

P-Konto ist eingerichtet, Gehalt dorthin umgeleitet. Bislang sind die Kreditkarten gekündigt aber ansonsten weder altes Konto noch Kredite. Bis zum ersten Mahnbescheid wird es schätzungsweise noch 4 - 6 Wochen dauern. Natürlich möchte ich nun gerne ins Verfahren, bevor sich die GV die Klinke in die Hand geben.

Habt Ihr Erfahrungswerte, wie lange die Gerichte brauchen um das Verfahren zu eröffnen?

Danke und LG
Nichtliquide
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