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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Schulden  (Gelesen 5982 mal)

Esra

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Schulden
« am: 03. August 2016, 18:48:55 »

Ich bin durch die Eltern über 320000Euro verschuldet und habe kein Privatbesitz zum pfändigen!Habe nur Krankengeld zum leben!Jetzt habe ich Pfändugungs und Überweisungs Beschluss zugestellt bekommen weiß aber absolut nicht was ich damit anfangen soll!Ich habe schon ein P-Konto eingerichtet und schon einen Antrag auf Insolvenzhilfe bei der Diakonie gestellt wo ich schon seit 5 Monaten auf der Warteliste bin!Was soll ich jetzt machen je nach Krankentage fällt auch mein Lohn immer unterschiedlich aus wie soll dann die Lohnpfändung einstellen weil ich brauche auch jeden Cent zum Leben!Ich weiß echt nicht mehr weiter stehe kurz vor dem Selbstmord!Einen Anwalt kann ich mir nicht leisten damit alles schneller geht!Kann mir bitte jemand helfen ich bin echt am Ende!Danke im Voraus!
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Esra

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Re: Schulden
« Antwort #1 am: 03. August 2016, 19:01:17 »

 :cry:
 :cry:
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waldi

Re: Schulden
« Antwort #2 am: 03. August 2016, 19:22:59 »

Die genannte Schuldhöhe ist schon erschreckend, ja. Aber dennoch kein Grund, seinem Leben ein Ende machen zu wollen.

In der Sache müsstest Du uns noch sagen, wer genau als Empfänger auf diesem Pfändungsbeschluss steht. Ist es der Arbeitgeber? Oder die Bank?

Pauschal kann ich schon mal soviel sagen:
Zirka 1.080,-€ zum monatlichen Leben werden Dir auf alle Fälle verbleiben.

Und einen Anwalt brauchst Du dazu nicht.
Und falls dann irgendwie doch, wird dieser letztendlich aus der Staatskasse bezahlt.

Also Kopf hoch, und erzähl mal, an wen genau der Beschluss gerichtet ist.
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Esra

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Re: Schulden
« Antwort #3 am: 03. August 2016, 19:44:46 »

steht als Forderung an Arbeitgeber und Finanzamt!Das ist nur die Forderung von einem der Gläubiger es sind noch mehrere das ist von der Sparkasse!

Da ich aber durch die Belastung nicht in Lage bin zu Arbeiten und einen Krankengeld von ca zwischen 1400 bis 1560 habe muss doch nach der Tabelle mehr bleiben und was passiert jetzt weiter und danke für die Hilfe
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Wandervogel

Re: Schulden
« Antwort #4 am: 03. August 2016, 21:20:27 »

Der Arbeitgeber wird den pfändbaren Betrag einbehalten und dem Gläubiger auszahlen. Bei ca. 1500 Netto also ca. 300 Euro. Die restlichen 1200 Euro werden ausgezahlt.

Vorsicht! Bei einem Pfändungsschutzkonto mit Pfändung muss alles was über dem Grundfreibetrag liegt vom Gericht freigegeben werden. Sonst wird alles über dem Grundfreibetrag an den Gläubiger ausgekehrt.

Vielleicht kann dir jemand mit praktischen Erfahrungen erläutern, bei welchem Gericht man sowas wie beantragt.

Aber soweit scheint es ja noch nicht zu sein, wenn nur beim Arbeitgeber und Finanzamt gepfändet wird. Gibt es denn Steuerguthaben beim Finanzamt, das pfändbar wäre?
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waldi

Re: Schulden
« Antwort #5 am: 03. August 2016, 21:21:29 »

Ich will mal versuchen, zu strukturieren:

Pfändung beim Finanzamt heißt: Eventuell zuviel gezahlte Lohnsteuer wird einkassiert.

Pfändung beim Arbeitgeber heißt: Beim angenommenen Netto von 1400€ werden nur 1.170€ ausgezahlt. Bei 1560€ wären's 1.250€. Immer grob gerechnet.

Pfändung auf dem Konto (P-Konto) heißt, nur 1.080€ werden ausgezahlt.
Hier muss ein Antrag bei Gericht gestellt werden, wenn schon an der Quelle gepfändet wird (=Arbeitgeber), dass dann komplett ausgezahlt wird (diese 1.170 - 1.260€)

Da aber derzeit gar kein Arbeitseinkommen fließt, läuft die Pfändung beim Arbeitgeber erstmal ins Leere.
Erwartungsgemäß wird dann die Pfändung zur Krankenkasse geschickt. Und dann gilt die Errechnung, die ich am Beispiel Arbeitgeber gemacht habe.

So - das sind die Folgen einer Pfändung. Dabei spielt es keine Rolle, von wem die Pfändung kommt, und es spielt auch keine Rolle, wieviele Pfändungen kommen.

Und das passiert alles ganz automatisch, Du hast keinen Einfluss hierauf, Du kannst, musst, sollst, darfst hier garnichts unternehmen. (Außer halt ggfls. bei Kontopfändung der genannte Antrag.)

Was Dich direkt betrifft, ist die Tatsache, dass Du nunmehr mit rund dreihundert Euro pro Monat weniger auskommen musst. Das lässt sich nicht ändern.

Und das ändert sich auch nicht durch eine Insolvenz. Es läuft in der Insolvenz allerdings geordneter ab, wesentlich geordneter, und auch zeitlich auf 6 Jahre beschränkt - aber der fehlende Betrag im Monatsbudget bleibt so oder so.

PS. Ich nehme mal an, die Schulden-Geschichte ist grad' erst kürzlich ins Rollen gekommen, weil wohl grade erst die Pfändungswelle zu beginnen scheint.

Nachtrag: Du hast hoffentlich Dein Konto nicht bei einer Bank, die von Dir Geld haben will.

« Letzte Änderung: 03. August 2016, 21:24:24 von waldi »
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waldi

Re: Schulden
« Antwort #6 am: 03. August 2016, 21:33:34 »

Alle Betragsangaben sind übrigens davon ausgehend, dass Du alleinstehend bist ohne Kinder.

Und wenn Du Dich gesundheitlich wieder gefangen hast und wieder arbeitsfähig bist, dann wirst Du rund hundert Euro im Monat mehr zur Verfügung haben als jetzt im Krankenstand.
Vielleicht kann dies ein wenig Motivation sein. Zumindest wünsche ich es Dir.
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HausH

Re: Schulden
« Antwort #7 am: 04. August 2016, 00:54:41 »

 :hi:,

darf ich fragen wie alt du bist? Ich frage das weil es eine Konstellation gibt wo Kinder eben nicht für die Schulden der Eltern haften.

gruß HausH
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Restschuldbefreiung erhalten am 6.12.2017
 

waldi

Re: Schulden
« Antwort #8 am: 04. August 2016, 09:00:54 »

Ich zitiere mal:
Ich bin durch die Eltern über 320000Euro verschuldet
Warum hier die Frage eines evtl. Haftungsausschlusses auftauchen kann, ist mir schleierhaft.

Im Übrigen ist das Alter von Esra (45J) per Mausklick dem Profil entnehmbar.
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HausH

Re: Schulden
« Antwort #9 am: 04. August 2016, 09:32:07 »

 :hi: Waldi,

ok ich hätte die Frage anders formulieren müssen, sind die Schulden auf deinen Namen entstanden als du minderjährig warst?

https://dejure.org/gesetze/BGB/1629a.html

gruß HausH
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Restschuldbefreiung erhalten am 6.12.2017
 

Esra

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Re: Schulden
« Antwort #10 am: 04. August 2016, 09:58:06 »

Nein leider sind die Schulden auch auf meinen Namen da ich eine Türkin bin haben sie mich gezwungen ich konnte mich damals nicht wehren wie kann ich jetzt beantragen  das ich nach der Pfändugungstabelle  gepfändet werde und nicht mehr und kann ich für Rechnungen kein Geld mehr auf dem P Konto lassen oder rechnet die Krankenkasse selbst automatisch  aus wieviel gepfändet werden kann!Und was meint ihr wann es los geht mit der Pfändugung !Aber muss ich überhaupt zahlen ich habe mehrere Gläubiger nicht nur die Bank  ich werde sobald ich auf der Warteliste durchkomme die schon über 5 Monata geht und ich immer noch keine Antwort habe was meint ihr!
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waldi

Re: Schulden
« Antwort #11 am: 04. August 2016, 11:59:32 »

Nochmals:

Es läuft mehr oder weniger alles automatisch ab. Eine Pfändung kommt, oder sie kommt nicht. Und wenn sie kommt, tritt ganz automatisch der Fall ein, wie oben beschrieben, dass also nur noch die pfändungsfreien Beträge ausgezahlt werden.

Und ja, die Wartezeiten bei Schuldnerberatungen sind teilweise extrem. Bei uns hat's über ein Jahr gebraucht.

Und im Endeffekt kann auch eine Schuldnerberatung die Schulden nicht wegzaubern. Sie kann allenfalls die Regulierung in geordnete Bahnen lenken. Und sie kann - wenn entsprechende Voraussetzungen bestehen (z.B. niedriges Einkommen) Schuldenvergleiche versuchen. Sprich: Die Schuldsumme senken.
Aber was macht es im Endeffekt, ob 300 Tsd.€ Schulden, oder 30 Tsd.€!

Jedenfalls lohnt es nicht, sich unnötig aufzureiben.
Oberstes Gebot (neben pünktlicher Zahlung von Miete/Strom etc.) ist es, sich die Gesundheit zu erhalten bzw. wieder herzustellen.
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Esra

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Re: Schulden
« Antwort #12 am: 04. August 2016, 12:54:34 »

Vielen  dank für die Hilfe ich hoffe das die Krankenkasse nach der Tabelle geht wenn es so ist kriege ich wenigsten um die 1200 raus ich brauche jeden Cent da die Wohnungen hier extrem teuer sind dank Uni und Fh
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waldi

Re: Schulden
« Antwort #13 am: 04. August 2016, 13:25:33 »

Wenn jemand einer Kultur entstammt, wo es möglich und vielleicht sogar üblich ist, dass die Eltern ihre Kinder zu was auch immer zwingen können, ist die Sorge vielleicht verständlich, ob sich die Drittschuldner (so nennt man beispielsweise den Arbeitgeber bzw. die Krankenkasse) wirklich an die Tabelle halten.

Deutsche Gesetze sorgen dafür, dass hier nicht nach reiner Willkür gehandelt werden kann bzw. darf.

Wobei es natürlich niemals schadhaft ist, die Ordnungsgemäßigkeit des Pfändungseinbehaltes z.B. mittels der öffentlich zugänglichen Pfändungstabelle abzugleichen. Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser. Fehler passieren halt überall mal dort, wo Menschen am Werke sind.
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Esra

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Re: Schulden
« Antwort #14 am: 04. August 2016, 19:46:37 »

Also wie ich das verstehe muss dann in meinem Falle die Krankenkasse es abgleichen aber muß ich das denen melden leider fällt je nach Termin beim Arzt immer mein Gehalt immer anders aus!Muß ich die anrufen damit sie nach der Pfändugstabelle gehen oder ist machen die das automatisch weil sie es wissen!Nach Insolvenzantrag hat man sowieso jemand ich glaube man nennt das Rechtspfleger die ein Auge drauf haben ist das ja kein Problem mehr!Ich habe so die Nase voll und so eine Angst vor der unsicheren Zukunft bin 45 zudem noch Single das kommt auch noch hinzu!
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Wandervogel

Re: Schulden
« Antwort #15 am: 04. August 2016, 20:09:26 »

Die Pfändungstabelle wird automatisch verwendet, da muss man nichts beantragen. Und es wird nach dem real verdienten Geld gerechnet. Aber kontrollieren, so wie Waldi es schreibt, schadet trotzdem nichts.

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waldi

Re: Schulden
« Antwort #16 am: 04. August 2016, 21:31:43 »

Zitat
muss dann in meinem Falle die Krankenkasse es abgleichen?

Ja! Und sie muss es nicht nur tun, sie wird es auch tun.

Zitat
aber muß ich das denen melden?

Nein! Es läuft alles von alleine.
Allerdings erst, sobald die Pfändung bei der Krankenkasse eingetroffen ist.
Und soweit ist es ja noch gar nicht.
Und wenn es soweit ist, wirst Du mit der nächsten Krankengeldauszahlung eine Aufstellung bekommen, aus welcher ersichtlich ist, wie viel Euro eingehalten wurden.
Wenn Dir dann dieser Betrag komisch vorkommen sollte, dann meldest Du Dich hier einfach noch mal.

Zitat
leider fällt je nach Termin beim Arzt immer mein Gehalt immer anders aus.
Du meinst sicherlich nicht ’Gehalt’, sondern ’Krankengeld’.
Ja, das wird immer für einen variablen Zeitraum gezahlt, nämlich für den Zeitraum zwischen zwei Arztterminen.

Und Du hast Recht, da ist es – aus Deiner Sicht - nicht so einfach, nach der (Monats-)Tabelle zu gehen. Für die Krankenkasse aber ist das kein Problem. Die kennt sich damit aus, Du bist längst nicht der einzige Patient, bei dem so was vorkommt.

Die Krankenkasse errechnet ja ohnehin – wegen diesen variablen Zeiträumen - einen Tagesatz aus. Und genauso rechnet sie anhand der Monatstabelle den einzubehaltenen Betrag auf den Tag um. Wenn Du dies dann mit 30 multiplizierst, kommst Du genau auf den Betrag laut Pfändungstabelle.
Glaube es mir – ich habe das alles schon hinter mir.

Zitat
Muß ich die anrufen?
Nein!

Zitat
Nach Insolvenzantrag hat man sowieso jemand, ich glaube man nennt das Rechtspfleger, die ein Auge drauf haben.
Ja, Rechtspfleger vielleicht auch.  
Aber den braucht’s im Normalfalle gar nicht.
Wir (und also auch Du) leben in einem Rechtsstaat. Da kommt nicht einfach so ein Regierungsmensch daher und sperrt alle in den Knast, die nicht nach seiner Pfeife tanzen.
Hier sind Dinge wie Insolvenz streng geregelt, und danach wird gehandelt.

Klar gibt’s auch schon mal Halunken, die glauben, sich daran nicht halten zu müssen. Dann tritt zum Beispiel der von Dir genannte Rechtspfleger in Aktion. Oder ein Richter.

Dein Ansprechpartner in der Insolvenz wird der Insolvenzverwalter sein.

Zitat
Ich habe so die Nase voll
Von was genau?

Zitat
… und so eine Angst vor der unsicheren Zukunft
Was genau meinst Du damit?
Du wirst schätzungsweise die nächsten sieben Jahre mit sagenwirmal 1.300€/Monat leben müssen. Sofern Du beruflich wieder Fuß fasst.
Du wirst auch teilweise Probleme haben, einen neuen Vermieter zu finden.
Du wirst nichts auf Pump kaufen können, also keine Kredite.
Du wirst auch auf Leute stoßen, die Dich schief angucken. Das sind aber Leute, die vom echten Leben keine Ahnung haben, und die Dir am A… vorbeigehen sollten.

Welche Ängste verunsichern Dich zusätzlich?

Zitat
bin 45 zudem noch Single
Ja, das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, ob dies vielleicht Folge der elterlichen Gewalt ist.
Das hat jetzt zwar mit Schuldenproblemen (also diesem Forum) eigentlich nichts zu tun. Aber Fakt ist, dass sich solche Lebenssituationen natürlich besser meistern lassen, wenn man nicht alleine dasteht.

Wenn man natürlich “so die Nase voll hat“, wie Du schreibst, ist es schwer, sich einem anderen gegenüber wirklich zu öffnen.

Vielleicht aber gelingt es hier im Forum, Deine Nase wieder frei zu bekommen.
Denn viele, viele Sorgen, die Du Dir machst, sind unbegründet.
Deine vordringlichste Sorge sollte Deiner Gesundheit gelten.

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Esra

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Re: Schulden
« Antwort #17 am: 04. August 2016, 21:43:03 »

Vielen Dank hast mich sehr beruhigt ich wußte nicht wo ich Nachfragen hätte können Behördensprache hört sich immer so gefährlich an!Danke euch allen!
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