Thema: Unkompetente Schuldenberatung!? (Gelesen 2465 mal)

Spunky · « **am:** 22. Oktober 2007, 13:37:02 »

Hallo zusammen. . .
Habe mir bereits einige Einträge angesehen,
aber noch keine Lösung gefunden.

Mein Lebenspartner und ich sind mit ca. 25. 000€ verschuldet.
Es gibt nur einen Gläubiger, die Bank.
Nachdem ich mir vor kurzem den Kreditvertrag mal richtig angesehen habe,
durfte ich feststellen, daß wir über 12% Zinsen zahlen.
Mein Freund hatte bereits einen Kredit, bis ich diesen letztes Jahr mit unterzeichnete.
Wir zahlen eine Rate von 527€.
Hinzu kommen zwei Versicherungen,
die mein Freund sich hat aufschwatzen lassen (Sorry Schatz!).
Somit sinds knappe 700€ jeden Monat.
Im August habe ich meine Arbeitsstelle verloren,
jetzt geht gar nix mehr.
Mit monatlichem Ausgang von 1650€ sind wir bei null Haben.
Wie leben seit dem letzten Kredit am absoluten Minimum.

Nun gut, wir haben nen Termin bei der Beratung gemacht.
Und sind vergangenen Mittwoch dort gewesen.
Wir haben unseren ausgefüllten Zettel vorgelegt,
in dem Einkommen und Ausgang dargelegt war.
Nach kurzem Blick fragte er uns:
Und warum haben sie noch kein anderes Girokonto eröffnet, um den Lohn umzuleiten
da die Bank ja sonst weiter ihr Geld bekäme?
Sie sollten jede finanzielle Möglichkeiten wie VISA Konto leerräumen, evtl. weitere Kreditangebote
wahrnehmen und so weiter.
Dann würde das Verfahren eingeleitet, Offenbarungseid, Insolvenz, Schufaeintrag. . . . .
Mir ist leider beim ersten Satz schon so schlecht geworden,
daß ich noch kaum was mitbekam.
Das war doch hoffentlich nicht ernst von ihm gemeint?
Seit dem kann ich dann gar nicht mehr schlafen.

Wir haben in den letzten Tagen viel überlegt,
mit meinen Eltern gesprochen, mein Vater ist eigentlich sehr versiert in Finanzfragen.
Es gäbe die Möglichkeit, bei einer anderen Bank zu versuchen, den Kredit zu niedrigerem Zins zu bekommen.
Oder unsere Bank um eine Änderung zu bitten.
Wobei nur mein Freund allein sein Konto dort hat.

Der Gedanke an die Insolvenz macht einen mürbe.
Und die vermeintlich kompetente Hilfe hatte ich mir ein wenig anders vorgestellt.
Ein neuer Termin dauert mindestens 2 Monate,
und die Zeit haben wir nicht um zu warten.
Was können wir noch tun?

Lieben Dank

paps · « **Antwort #1 am:** 22. Oktober 2007, 21:27:30 »

zuerst willkommen im Forum PWN.

Ihre "Beratung", wenn man das überhaupt so nennen darf, war ja nicht wirklich hilfreich.

Als erstes sollten die Versicherungen angegangen werden. Bei der monatlichen Belastung sieht es wie LV/RV aus.
Wenn sie näheres dazu schreiben, kann man auch antworten.
Sollte noch Widerrufsrecht bestehen, sofort ausführen.

Es ist normal, dass bei Umschuldungen bei der Kredit gebenden Bank nur ein neuer Kredit mit schlechteren Konditionen herauskommt.
Prüfen Sie zunächst auf gekoppelte Kreditversicherungen.
Die nutzen in ihrer Situation ehr wenig.
Da sie sich diese nicht leisten können, sollten sie diese als erstes kündigen.
Vorab sollten Sie aber prüfen, ob ev. ihre Arbeitslosigkeit versichert ist.

In Abhängigkeit von Schufa und Einkommen wäre auch eine Umschuldung zu einem anderen Anbieter möglich.
Aber auch hier gilt, nicht nur auf den Zinssatz schauen, sondern auch auf Gebühren und Versicherungen.

Gibt es noch andere Einsparungsmöglichkeiten?
Minijobs um das Einkommen zu erhöhen?

Spunky · « **Antwort #2 am:** 25. Oktober 2007, 13:17:20 »

Hallo und Danke für die Antwort.

Zu den Versicherungen (LV+RV),
Widerruf ist schon lange durch und da ich zu diesem Zeitpunkt
den Vertrag nicht unterzeichnet habe,
stehe ich natürlich NICHT mit drin.
Wir prüfen im Moment günstigere Anbieter bez. der anderen Versicherungen,
wie Haftpflicht, Rechtschutz etc. .

Nur sind wir langsam mit unserem Latein am Ende.
Wir neigen tatsächlich dazu,
die Finger zu heben.

Denn wir wären in den nächsten sechs Jahren wohl kaum in der Lage,
diesen Kredit bei einer anderen Bank zu bezahlen.
Da ich zur Zeit immer noch kein Einkommen habe,
ist es verdammt schwierig, eine Bank von unserem guten Willen zu überzeugen.
Auch in materieller Hinsicht stehen eigentlich Neuanschaffungen an.
Das Auto pfeift aus dem letzten Loch,
die Küche und Wohnungseinrichtung sind teilweise 30 Jahre alt und einfach verbraucht.
Und das werden wir uns in keinem Fall leisten können.

Erschwerend kommen noch andere private Probleme hinzu,
es wächst einem irgendwie alles über'n Kopf.
Uns stellen sich die Fragen,
ob z. B. der Schufa Eintrag jemals wieder gelöscht wird.
Wären wir nach den sechs Jahren wirklich schulden frei?
Sind andere vielleicht in ähnlicher Situation und können
vielleicht noch Tipps/Ratschläge geben?
Dank für die Antworten. . .

paps · « **Antwort #3 am:** 25. Oktober 2007, 20:10:13 »

Nach gegenwärtigem Stand werden auch Schufaeinträge gelöscht.
Die Insolvenz steht nach Erteilung der RSB noch 3 Jahre drin.

Da Sie scheinbar kein wirkliches Vertrauen zu der Schuldnerberatung haben, sollten Sie sich eventuell nach einer anderen umsehen.

PS: Lebens- und Rentenversicherungen lassen sich auch beitragsfrei stellen oder die Zahlungen unterbrechen.

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