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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Wer hat eine Lösung für unser Problem  (Gelesen 4815 mal)

ProVari

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Wer hat eine Lösung für unser Problem
« am: 24. April 2013, 02:17:53 »

Hallo zusammen,

ich lese hier schon seit einigen Jahren mit und habe auch schon einiges dadurch besser verstanden und konnte mit gewissen Dingen besser umgehen, vielen Dank vorab dafür.

Nun zu meiner Geschichte, dessen Ende ich langsam nicht mehr unter Kontrolle habe.

Ich habe mich vor langer Zeit selbständig gemacht und diese Selbständigkeit ist mit rund 250.000,- Euro Schulden vor 16 Jahren zu Ende gegangen. Über Jahre habe ich Ratenzahlungen geleistet, meinen ganzen Lohn aus meinem damaligen Angestelltenverhältnis dafür verwendet. Für Miete etc. habe ich noch nebenbei gearbeitet; eine erhebliche Belastung, für die ich aber selbst verantwortlich war. Trotz meiner Zahlungen hatte sich die Gesamtsumme nicht verringert, es waren zu viele Gläubiger und zu kleine Ratenzahlungen.

Einige Jahre später habe ich meine jetzige Frau kennengelernt.  Sie hat sich einige Zeit später selbständig gemacht und mich in ihrer Firma eingestellt. Es ging uns finanziell gut, sie finanzierte ein Haus, in dem wir noch heute gemeinsam mit unserem 12-jährigen Sohn wohnen.

Ich habe dann vor 3 Jahren meine Insolvenz beantragt, da meine alten Schulden aus meiner Vergangenheit ja immer noch da waren. Dies war eine gute Sache, ich habe endlich begonnen, mich um meine alten Dinge zu kümmern und arbeite im Unternehmen meiner Frau und kann von diesem Lohn das Geld an den Treuhändler abführen.

Für mich bis heute unverständlich begann zu dieser Zeit die Firma meiner Frau schlechter zu laufen. Es wurde immer schlechter, egal was wir unternommen haben.

Es gingen 3 Jahre ins Land, ich konnte nicht mehr bei meiner Frau angestellt sein, meine Frau hat mittlerweile bei der Hausbank Schulden über rund 300.000,- Euro (inklusive Immobilie) Die Bank macht 2x wöchentlich Druck, damit der Dispo wieder bedient wird, mit Hängen und Würgen können wir die ganzen Raten an die Bank aufbringen, es ist aber alles sehr eng und extrem knapp.

Ich habe nun 2 Baustellen, zum einen habe ich ja keinen nachweisbaren Job, da ich quasi unentgeltlich in der Firma meiner Frau arbeite, zum anderen habe ich nun die großen Probleme meiner Frau zu stemmen, da sie selbst nichts unternimmt, aber das ist ein anderes Thema.

Ich habe Angst, meine eigene Insolvenz zu gefährden, da ich keinen Job nachweisen kann, wenn ich mir einen Job suchen könnte, wäre niemand mehr da der die ganze Arbeit im Unternehmen meiner Frau übernehmen könnte.

Ich wollte mich wieder in einem Dienstleistungsgewerbe selbständig machen, so dass ich beides zusammen arbeitstechnisch unter einen Hut bringen kann, aber ich habe Respekt vor den zusätzlichen Kosten, welche durch eine Selbständigkeit entstehen. (Krankenversicherung etc.)


Meine Probleme, wie kann ich sie lösen? Meine Frau ist psychisch krank, wir streiten uns aufgrund der finanziellen Probleme häufig, ich sitze jeden Abend mit dem Thema aufs neue alleine im Wohnzimmer bis spät nachts und überlege, was ich tun soll.

Ich bin in der WVP, habe keinen nachweislichen Job, bekomme kein ALG oder ähnliches
Meine Frau ist mit ihrer Firma (Einzelfirma) kurz vor der Insolvenz.

Ich weiss nicht mehr weiter, habe mit jedem gesprochen (Bank, Steuerberater) aber niemand ist bereit, weniger Honorar oder Zinsen zu nehmen, jeder verlangt 100%, obwohl beide wissen, dass wir das nicht mehr können.

Gibt es denn niemanden, der eine ähnliche Situation hatte? Ich höre von Leuten, die waren in ähnlichen Situationen, haben die Selbständigkeit aufgegeben leben heute noch in ihrer finanzierten Immobilie und gehen normal arbeiten. Alles läuft wieder rund.

Trotz allem habe ich mich in den letzten 2 Jahren mehrmals beworben, ich war der Meinung wenn ich den Job bekomme, mache ich ihn und fertig. Aber ich erhielt nur Absagen. Ich würde auch keinen Job finden, in dem ich so viel verdienen könnte, um alle Zahlungen meiner Frau zu bedienen. (Hausrate, Bankschulden)

Ich habe immer gedacht, wenn es mal soweit ist, fasst die Hausbank alle Kredite zusammen, macht uns eine bezahlbare Rate und wir gehen beide Arbeiten und können ruhig schlafen. Aber die Bank möchte so hohe Raten, obwohl sie selbst am besten weiss, dass wir das nicht können. Dies können sie an den monatlichen BWA ablesen.

Das Unternehmen meiner Frau erwirtschaftet mehr, als ich in einem guten Job verdienen würde, aber die Hausbank frisst alles auf. Jetzt kommt eine Steuernachzahlung, dafür reicht das Geld nicht mehr.

Was soll ich tun? Die Bank lässt sich auf nix ein und wenn es so weitergeht, werden die bald meiner Frau kündigen. Unsere Ehe ist kurz vor dem scheitern. Wir haben Angst um das Haus, für das wir seit Jahren bezahlt haben.

Freunde sagen, ich soll mir eine Wohnung und einen Job suchen und mich von meiner Familie trennen, das wäre wahrscheinlich das beste aufgrund der vielen Streitigkeiten damit mein Sohn das nicht mehr ertragen muss, aber ich komme mir so vor, als würde ich meine Frau und meinen Sohn mit dem ganzen Schuldenberg im Stich lassen. Vielleicht würde es mit den Streitigkeiten ja auch aufhören, wenn der finanzielle Druck nicht mehr da wäre.

Ich glaube, die Brücke kann nicht hoch genug sein, von der ich gerade springen möchte.
Was habe ich da nur angerichtet? Und vor allem, was soll ich tun?

Wenn mir jemand Tipps geben kann und evt. meinen Text nicht versteht, weil ich so viel geschrieben habe,erkläre ich es gerne.
« Letzte Änderung: 24. April 2013, 02:29:15 von ProVari »
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ProVari

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Re: Wer hat eine Lösung für unser Problem
« Antwort #1 am: 20. Juni 2013, 04:48:28 »

2 Monate, 660 Besucher und keine Antwort? Woran kann das liegen? Bin ich denn wirklich so ein hoffnungsloser Fall?
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prolife

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Re: Wer hat eine Lösung für unser Problem
« Antwort #2 am: 20. Juni 2013, 12:08:10 »

Nein bist Du nicht.
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Die Krise ist eine einmalige Gelegenheit, um Dinge zu ändern.
 

waldi

Re: Wer hat eine Lösung für unser Problem
« Antwort #3 am: 20. Juni 2013, 20:44:35 »

Zitat
Unsere Ehe ist kurz vor dem scheitern.
Dann sieh sie als gescheitert an!

Wenn Du den Weg abwärts von der Brücke nimmst, trennst Du Dich automatisch von Deiner Frau und nimmst dem Sohn den Vater!

Da wäre die Scheidung der humanere Weg!

PS. Hätte Eure Ehe wirklich funktioniert, hättet Ihr schon vor ganz geraumer Zeit gemeinsam die Reißleine gezogen, statt mit dem Unternehmen immer mehr in den Abgrund zu schliddern.
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Lissi

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Re: Wer hat eine Lösung für unser Problem
« Antwort #4 am: 21. Juni 2013, 08:41:30 »

Zitat
Unsere Ehe ist kurz vor dem scheitern.
Dann sieh sie als gescheitert an!

...

PS. Hätte Eure Ehe wirklich funktioniert, hättet Ihr schon vor ganz geraumer Zeit gemeinsam die Reißleine gezogen, statt mit dem Unternehmen immer mehr in den Abgrund zu schliddern.


...was für ein Unfug ...

wäre schön, wenn tatsächlich jemand eine Idee hätte wo man sinnvoll einen Lösungsweg angehen könnte.
Ich kann da leider nicht helfen, aber ich weiß wie sehr finanzielle Belastungen auf Dauer auch  eine gute Beziehung in Mitleidenschaft ziehen können.
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Feuerwald

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Re: Wer hat eine Lösung für unser Problem
« Antwort #5 am: 21. Juni 2013, 16:15:36 »

Wenn mir jemand Tipps geben kann und evt. meinen Text nicht versteht, weil ich so viel geschrieben habe,erkläre ich es gerne.


- Prüfen, ob die Immo im Insolvenzfall Ihrer Frau zu retten ist.
- Prüfen ob das Unternehmen Ihrer Frau im Insolvenzfall weitergeführt werden soll/kann
- Prüfen ob Sie eine eigene und tragfähige selbständige Tätigkeit aufnehmen können
- Alternativ abwägen, ob der Verlust des Hauses und/oder der Selbständigkeit mit  Aufnahme einer geordneten abhängigen Beschäftigung  wieder Ordnung ins (Ehe)Leben bringen kann.

Was sich nicht lohnt, ist das eigene RSB-Verfahren nebst Ehe zu riskieren, um etwas aufrecht zu erhalten, was bereits zerbrochen ist.

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- <a href="https://www.sido.org">Schuldnerberatung für Selbständige - Bundesverband Selbständige – sido! e.V.</a>

- <a href="https://www.sido.org/informationen/insolvenz.pdf">Ratgeber Insolvenz für Selbständige – Regelinsolvenz- Unternehmensinsolvenz</a><br>
 

arca

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Re: Wer hat eine Lösung für unser Problem
« Antwort #6 am: 22. Juni 2013, 13:53:17 »

Ich versuche mich mal an einer Antwort.

Wir standen mit 2 KIndern vor einer ähnlichen Situation, ich kann mir in etwa vorstellen was in Dir vorgeht. Also, zu Allererst einmal, ein Haus ist nicht wichtig. Hört sich schlimm an, ist aber tatsächlich so. Ich würde NICHT versuchen das Haus zu retten, aber UNBEDINGT eine schöne bezahlbare!!!! Wohnung mieten BEVOR man den Weg der Inso geht. Wir haben es falsch gemacht und nur durch einen äusserst glücklichen Umstand haben wir nach einem Jahr suchen eine Wohnung bekommen. Natürlich geht einige Zeit ins Land in der man im Haus nach Eröffnung noch wohnen kann, aber das hält einen ab eine Wohnung zu suchen.

Dann unbedingt einen Rechtsanwalt aufsuchen und sich zum Thema Insolvenz beraten lassen, das kostet 85€ als Erstberatung (in meinem Fall) und hat mir enorm viel gebracht. Ich war tadellos vorbereitet.

Die Ehe kitten. Alles zusammen besprechen und sehen ob man einen gemeinsamen Weg findet. Unsere Ehe stand auch auf der Kippe, als wir gemeinsam den Weg der Insolvenz gingen, waren auch die finanziell bedingten Probleme verschwunden, heute haben wir wieder eine tolle Ehe.

Ich durfte mein Geschäft weiterführen, was ich auch bis heute mache - OHNE Schulden.
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