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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern  (Gelesen 3442 mal)

noelmaxim

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Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« am: 29. September 2009, 08:41:04 »

Hallo an alle,

meine Regelinsolvenz ist nun vor 1 1/2 Monaten eröffnet wurden. Ich hatte mich hier im Vorfeld ein Jahr lang über das was kommen könnte informiert und eigentlich schlimmstes befürchtet. Glücklicherweise scheint bei mir alles wunderbar zu laufen. Selbst meine Immobilie ist bereits freigegeben, u.a. auch weil meine Frau ihr hälftiger Anteil nur schwer verwertbar gewesen wäre und entsprechende Belastungen im Grundbuch zu Buche standen. Aber auch die finanzierende Bank kündigt den Kredit aufgrund er zügigen Freigabe ( natürlich sind dort keine Rückstände ) nicht.

Aufgrund meiner Erfahrungen und dem hier gelesenen kann ich nur jedem empfehlen, den Insoverwalter freundlich entgegen zu treten, ihm zu zuarbeiten und zuverlässig/pünktlich zu sein. Ich weiß dass das schwer fällt, insbesondere wenn es gleich unglücklich anfängt, aber der sitz immer am längeren Hebel. Vielleicht sollte auch jeder von uns verstehen, dass wir - aus den unterschiedlichsten Gründen - die Situation im großen und ganzen selbst zu verantworten haben und in der Inso eine Chance sehen müssen, wo Kompromisse einzugehen und Regeln einzuhalten sind. Mir jedenfalls ist ein arroganter und nach Vorschriften handelnder Insoverwalter zehn mal lieber, als 20 Finanzbeamte, Gerichtsvollzieher, Inkassobüros und Rechtsanwaltskanzleien.

Ich glaube mit meiner - teils auch gespielten - Einsicht, Traurigkeit, Darstellung der schwierigen Situation und Einbeziehung meiner Kinder etwas beim Insoverwalter bewirkt zu haben. Mag sein, dass das nicht bei jedem Insoverwalter zieht, aber das Gegenteil wird ganz bestimmt jedem die Chance nehmen, aus dem unmenschlichsten Insovewalter einen neutralen und verstädnisvollen IV zu machen. Es nützt nichts, aus diesem hervorragenden Forum die negativen Erfahrungen als Grundlage für das erste Gespräch dort zu nehmen, selbst dann nicht, wenn es gleich sch.... anfängt.

Wir haben nur diese eine - wenn auch hervorragende - Chance unsere Fehler, Erlebnisse und Gründe der finanziellen Pleite zu korrigieren und zwar so, dass Ruhe einkehrt, um sich neu zu finden und zu orientieren. Ob wir wollen oder nicht, der Insoverwalter sitzt am, längeren Hebel und man muss ihm die Chance geben, unsere Situation neutral zu bewerten und schon gar nicht zu hoffen, dass er unser Freund wird.

Zwangsversteigerung der Immobilie, unerlaubte Handlungen, Kontosperrung, Arbeitsplatzverlust, Imageverlust aufgrund Veröffentlichung der Insolvenz usw., alles habe ich mir ausgemalt, alles habe ich mir hier teils nächtelang angelesen und nichts ist davon eingetreten, viel mehr kam die Ruhe, der Stolz die Handbremse gezogen zu haben und die Erkenntnis, ich hätte es schon viel eher machen sollen und mir die Demütigungen der Gläubiger ersparen sollen. Am besten aber ist die Erkenntnis, dass es gut ist reglementiert zu werden, denn ich habe ja bewiesen, mit Geld, Krediten und Konsum nicht umgehen zu können. Da ist eine Pause zur Besinnung unter Kontrolle und Reglementierungen sicherlich nicht das schlimmste, zu mal man ein Ziel vor Augen hat und das erereicht man am ehesten, wenn man sich und seine Sitauation hinterfragt und nicht andere und schon gar nicht den IV dafür verantwortlich macht.
Natürlich wird oder kann es auch bei mir irgendwann einen Einbruch oder eine negative Erfahrung mit dem IV geben, dann aber freue ich mich auf das Forum hier, wo man unter gleichgesinnten sich wieder aufbauen kann, sich Hilfe und Mut holen kann und lesen kann, dass es immer weiter geht und meistens sogar so, dass man wieder durchatmen kann.

Ob wir wollen oder nicht, der Insoverwalter ist finanziell unsere letzte Chance und gemeinsam mit ihm müssen wir diese nutzen, auch wenn er das größte A.... sein sollte. Haltet euch eure Situation und wie es dazu gekommen ist vor Augen, geht positiv hin und ihr werdet sehen, von vorne herein ist er das A...... nicht, also macht ihn in eurem eigenen Interesse dazu auch nicht und dann wird alles gut und seinen Lauf nehmen, vor allem sollten wir uns vor Augen halten, dass die neue Insolvenzverordnung uns helfen und schützen soll, die Bedingungen dazu sind grundsätzlich in den Paragraphen geschaffen und wenn gar nichts mehr geht, dann gibt es ja dieses hervorragende Forum, für das ich Dankbar bin und was mir in Situationen des Tiefpunkts oft die Seele befreit und mir die Angst genommen hat.

PS: Auch unverschuldet in Not geratene Menschen bietet die neue Insolvenzverordnung eine Chance, es geht immer weiter und mit der Inso - wenn vorher nichts mehr ging - meistens wohl nicht schlechter als vorher, zumindest aber ist der IV dafür nicht verantwortlich zu machen, denn das bringt uns definitiv kein Stück weiter!
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lucca_m

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #1 am: 29. September 2009, 08:46:44 »

Respekt.
Danke für den Bericht.

Einzig Ihre Einstellung zum Insolvenzverwalter teile ich nicht ganz. Auch wenn manche Insolvenzverwalter sich so verhalten, diese sind nicht der Herr im Haus. Sie sind nur Verwalter mit gewissen Befugnissen. Gut vorbereitet kann man den IVs auch mit Erfolg die Stirn bieten.
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makro

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #2 am: 29. September 2009, 13:20:12 »

Wow, ich hätte es nicht besser beschreiben können! So und nicht anders ist es und genauso habe ich es erlebt. Ich habe auch keinerlei Probleme bisher, weder Kontosperrung, noch unerlaubte Handlungen oder Imageverlust, bin aber froh das endlich Ruhe eingekehrt ist und es irgendwie wieder aufwärts und vorwärts geht.
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rookie

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #3 am: 29. September 2009, 15:24:25 »

Schön geschrieben...dennoch wie lucca schon sagte...ich muss dem Th nicht in den A.... kriechen nur damit ich ein schönes Leben habe.

Ich komme meinen Pflichten nach und mehr auch nicht.

Entweder der Th ist von sich aus etwas lockerer drauf oder du hast en Schwachmat abbekommen der Dir das Leben schwer macht nur weil er Bock drauf hat.

Aber da sind auch Grenzen gesetzt.......gesetzliche.
« Letzte Änderung: 29. September 2009, 15:27:09 von rookie »
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noelmaxim

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #4 am: 29. September 2009, 17:53:14 »

Hallo Rookie, hallo Lucca,

das kann ja jeder machen wie er will, ich habe gelernt meinen vermeindlichen Widersachern freundlich und entgegenkommend ins Gesicht zu lachen, insbesondere in meiner dummen Situation ist das von Vorteilen. Wozu andere Handlungswiesen geführt haben sehe und erlebe ich ja jetzt in voller Pracht!

Ich kann nur jedem raten, nicht gleich im ersten Termin dem IV die Stirn zu zeigen, sondern genau die Situation zu beobachten und abzuwarten. Erst dann wenn trotz meinem dazutun und meiner Zuarbeit nichts geht und der IV Zicken macht, mit denen ich nicht leben kann oder will, dann kommt die Stirn.

Ich brauch den IV, er mich aber nicht. Also muss ich ihn so gut es geht auf meine Seite holen und dann wird das Ganze auch bei den meisten IV zufriedenstellend laufen, da bin ich mir ganz sicher.

Eines sei auch Gewiss, wäre es nicht gut gelaufen, bzw. hätte er mein Verhalten nicht so erwidert wie es der Sache dienlich ist, dann hätte ich weitere Strategien in Erwägung gezogen. Erstens aber erst dann und zweitens immer noch keine Konfrontation, zumindest nicht die, wo er das Gefühl hat, dass er ein A..... ist, viel mehr die, wo ich ihn als Mensch treffe und wo er von ganz alleine auf die Idee kommt, dass er mir so nicht gut tut und mich ruiniert oder demütigt, denn es ist ja beileibe nicht so, dass die IV alle Unmenschen sind.
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foxtra

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #5 am: 29. September 2009, 18:16:10 »

Dieser Bericht ist ganz klasse und spricht mir voll aus dem Herzen!  :respekt:

Ich erlebe es genauso. Ich habe einen IV, mit dem ich sehr gut umgehen kann, weil ich ihm genau die Informationen liefere, die er haben will, nicht mehr und nicht weniger. Und das immer zeitnah.

Man bedenke: Ein TH/IV darf alles essen, aber nicht alles wissen!

Ich habe keinerlei Probleme mit meinem TH, keine Kontosperrung, keine Rückbuchungen, keine sonstigen Einschränkungen. Es ist halt so, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch hinaus. Das sollte man immer bedenken.

Mein größtest Glück war nach der Eröffnung der Inso, das der Druck der Gläubiger mit Klageandrohungen, gelben Briefen, ZV, etc. weg fiel. Seit der Eröffnung kann ich wieder leben.

Könnt Ihr nachvollziehen, wie schön das ist???? Ich denke schon...
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Scarlett

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #6 am: 29. September 2009, 21:38:13 »

Im Prinzip haben wir ähnliche Erfahrungen mit dem IV meines >Mannes gemacht. Freigabe der Immobilie etc.

Ich habe festgestellt doof stellen hilft. nicht allzusehr auftrumpfen.

Das einzige wo wir im Moment nicht einig sind, ist die Geschichte mit der Steuererklärung.
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ThoFa

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #7 am: 30. September 2009, 00:43:39 »

Hallo,

es ist schon unglaublich wie man zum Teil strafbare Handlungen der Insolvenzverwalter in diesem Land auch noch gutheißen kann.
Gute 90 % aller Insolvenzverwalter, die ich bisher kennen lernen durfte, handelten am Gesetz vorbei. Zuweilen aus Unwissenheit, nicht selten aber auch
aus reine Profitgier und/oder Auslebung von Machtphantasien.
Nicht derjenige, welcher sich Insolvenzverwalter schimpft sitzt am längeren Hebel, sondern der wissenden und kundige Part in einem Insolvenzverfahren.

MfG

ThoFa
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Scarlett

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #8 am: 30. September 2009, 17:53:49 »

Ich habe bei unserem das Gefühl, der will so wenig wie möglich Arbeit haben.
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paps

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #9 am: 30. September 2009, 20:02:55 »

Ich habe unserem, dank ThoFs Ratschläge, am Anfang mal kräftig auf die Finger geklopft (Nutzungsentschädigung fürs Eigenheim) nun  läßt er  nichts mehr von sich hören.
Wie ich feststellen durfte, ist er bei weitem nicht unfehlbar. (mods unter sich)
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
 (http://www.cosgan.de/images/more/schilder/041.gif)
 

Scarlett

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #10 am: 30. September 2009, 21:03:10 »

Unser hatte einen ganz großen Fehler gemacht, er hatte vergessen, die Insolvenz auf der Haushälfte meines Mannes eintragen zu lassen, damit hatten wir dann das Finanzamt auf einmal im Grundbuch und die haben ziemlich Druck gemacht.

Ich bin dem dann auch böse auf die Zehen gestiegen, dafür zu sorgen, dass das Finanzamt aus dem Grundbuch raus kommt.

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teute

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #11 am: 01. Oktober 2009, 06:50:48 »

Hallo

Mein Insolvensverwalter sagte mir wörtlich.

Wenn nichts aussergewöhliches passiert sehen sie mich heute zum ersten und letztem mal.

musste noch was zurückzahlen,hat mir Ratenzahlung angeboten.

Heute die letzte rate überwiesen und fertig.

Hatte beim erst Gespräch noch während des gesprächs mein Konto wieder frei gegeben.

Das war alles im juni 09.

Warte jetzt dann nur noch auf die WVP.

Gruss teute
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Insokalle

Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #12 am: 01. Oktober 2009, 11:52:12 »

"Unser hatte einen ganz großen Fehler gemacht, er hatte vergessen, die Insolvenz auf der Haushälfte meines Mannes eintragen zu lassen,"

Das war wohl eher ein Fehler des Insolvenzgerichts, das vermutlich vergessen hat, das Grundbuchamt zu  informieren.
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Scarlett

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #13 am: 01. Oktober 2009, 17:24:43 »

Laut Amtsgericht muß dass der IV machen.
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Insokalle

Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #14 am: 01. Oktober 2009, 19:59:51 »

§ 32 (2) InsO: Soweit dem Insolvenzgericht solche Grundstücke oder Rechte bekannt sind, hat es das Grundbuchamt von Amts wegen um die Eintragung zu ersuchen. Die Eintragung kann auch vom Insolvenzverwalter beim Grundbuchamt beantragt werden.

Es handelt sich also um eine Pflicht des Insolvenzgerichts. Ihr Gericht hat gepennt.
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Scarlett

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Re: Unterschiedliche Erfahrungen mit den Insoverwaltern
« Antwort #15 am: 03. Oktober 2009, 13:31:41 »

Ist dann glücklicherweise alles korrigiert worden.
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