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Autor Thema: Die Inso war ein Geschenk  (Gelesen 2500 mal)

Faxi

Die Inso war ein Geschenk
« am: 16. September 2016, 16:40:07 »

Liebe Leute,

ich kann mit einem Dauergrinsen :biggrin: im Gesicht verkünden, dass es nun nach sechs Jahren endlich vorbei ist und alles gut gelaufen ist.

Bevor ich auf das zu sprechen komme, was ich Euch allen, die noch in der Entscheidungsphase, am Anfang oder mittendrin stecken, ein paar wichtige Dinge mitteile, möchte ich allen, die stets mit viel Geduld und einem enormen Fachwissen dieses Forum am Leben halten, ein besonderes DANKESCHÖN ausprechen.
Chapeau vor dieser Leistung :hi:

Sehr oft habe ich mich in diesem Dschungel an Verfahrensregeln und rechtliche Rahmenbedingungen nur durch Eure Hilfe zurecht gefunden und Ihr habt mir immer wieder einen "Roten Faden" in die Hand gedrückt, mit dem ich gut zurecht gekommen bin und alles heil überstanden habe.
Auch wenn ich nicht groß gepostet habe, war ich oft im Forum und habe mich über Dinge informiert, die sonst nicht so leicht im Netz zu finden sind. Da die meisten Themen bereits mehrfach geschrieben wurden, hielt ich es für überflüssig, mehrfach das gleiche anzusprechen.

Meine Zeit der Insolvenz, sowie die anschließende Wohlverhaltensphase... nun alles in Allem kann ich nur sagen, dass es ein Geschenk an mein zukünftiges Leben war und ich nicht sagen kann, es jemals bereut zu haben, diesen Schritt gegangen zu sein. Im Gegenteil, es hat mich wieder an die Dinge herangeführt, die wichtig sind im Leben, und ich habe gelernt, wie man unwichtige von den wichtigen Dingen unterscheiden lernt.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie groß meine Angst vor einer Insolvenz war und ich mit meinem Mann, der auch nur noch ein paar Monate vor sich hat, versucht habe, irgendwie das ganze abzuwenden. Wir haben geschuftet und alles was wir hatten, den Gläubigern zukommen lassen. Aber es ist nur ein stopfen von Löcher und alles, was an Lebenqualität da ist, geht restlos verloren.

Die Insolvenz ist wie ein Befreiungsschlag!!! Ein neues Leben beginnt, welches zwar ruhiger aber auch entspannter abläuft. Wir hatten zwar bis zum Beginn der Inso keine einzige Mahnung im Haus, aber ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, welche Kraft es uns gekostet hat, alles zu bewältigen.

Mit unseren Verwaltern hatte ich ein wirklich gutes Verhältnis und ich kann nur Positives berichten. Wir waren stets ehrlich und haben im Laufe der Zeit ein sehr gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Wir mussten nicht einmal unseren Arbeitgebern mitteilen, dass wir in der Insolvenz sind und haben monatlich unseren Pfändungsbetrag selbständig überwiesen.

Allen, die noch unsicher sind, wie sie sich entscheiden sollen, kann ich nur Mut zusprechen. Aber wirklich wichtig ist auch zu sagen, dass man sich unbedingt mit der Materie vetraut machen muss, um Fehler oder auch Fehlverhalten zu vermeiden. Denn es sind nun einmal die Regeln, die vorgeben, was man darf und was man nicht darf. Im Zweifel kann man sich, so wie ich es immer wieder gemacht habe, im Forum schlau lesen oder auch den Verwalter fragen, wie man sich verhalen sollte. Uns haben unsere Verwalter immer darüber informiert, wie die rechtlichen Grundlagen sind. Deren Entscheidungen darf man nicht persönlich nehmen, denn es ist ein sachlicher Ablauf. Sehr oft habe ich hier die Aussage gelesen, der Verwalter sei nicht der Freund, der einem Hilft, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass unsere Verwalter sehr wohl häufig gute Berater waren. Anfangs waren auch sie sehr zurückhaltend und skeptisch, aber das hat sich nach näherem Kennelernen schnell gelegt.

Meiner Meinung nach, bedarf es im derzeitigen Insolvenzrecht noch immer einige Verbesserungen, was die Auslegung der gesetzlichen Grundlagen angeht, denn da ist immernoch zuviel Spielraum. Mein Mann und ich haben unterschiedliche Verwalter und beide haben teilweise auch unterschiedlich entschieden. Aber wir haben immer akzeptiert, was uns auferlegt wurde und keinen Zweifel an deren Entscheidungen aufkommen lassen. Das wäre diplomatisch unklug gewesen.

Eine Sache aber sei noch zu sagen.
Wir können nicht umhin zu sagen, dass wir ohne unsere Freunde diese ganze Prozedur nicht so gut überstanden hätten, wie es nun der Fall war. Ohne deren Hilfe, hätten wir uns noch weiter einschränken müssen und solche Dinge wie Zahnersatz oder zusätzliche Arbeitskleidung für meinen Mann wäre nicht möglich gewesen. Und auch wenn sie es vermutlich nie lesen werden, sage ich an dieser Stelle DANKE FÜR ALL DIE UNTERSTÜTZUNG. Wirwerden das wieder gut machen!!!

Also, lasst Euch nicht entmutigen, Ihr werdet nur stärker durch eine sauber geleistete Insolvenz.
Man lernt einfach, Dinge neu zu lieben und zu schätzen.

In diesem Sinne, :cool:

Faxi
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