Hallo zusammen,
ich schildere mal meine Situation:
Ich arbeite als selbstständiger Handelsvertreter, und erwirtschafte dabei zwischen 1600 und 2600 Euro monatlich. Abzüglich Steuer, KV, Sprit (ca. 600 Euro) .... bleiben im Schnitt etwa 1200 Euro zum leben.
Im "Schlepptau" habe ich etwa 30000 Euro Schulden -verteilt auf insgesamt 14 Gläubiger- (seit mittlerweile 10 Jahren) aus einer früheren Selbstständigkeit, zuzüglich 12000 Euro Unterhaltsrückstände gegenüber dem Jugendamt. (Der laufende Unterhalt wird bezahlt, und 100 Euro zusätzlich auf den Rückstand)
Nun habe ich mit dem Gedanken gespielt eine Inso anzumelden. Als Selbstständiger kommt da ja nur eine Regelinsolvenz in Frage, die wie ich recherchiert habe, recht aufwendig und kompliziert zu sein scheint.
Bei den derzeitigen Erträgen ist es mir jedoch unmöglich, zusätzlich zu den Lebenshaltungskosten, Unterhalt, und Unterhaltsrückstand noch
die anderen Verbindlichkeiten zurückzuführen, die somit durch die weiterlaufenden Zinsen und Vollstreckunsmaßnahmen (EV, fruchtlose Pfändungen) stetig höher werden.
Ich habe die Sache die letzten Jahren vor mir her geschoben, und gehofft im Laufe der Zeit etwas Geld auf die Seite schaffen zu können, um Vergleiche anbieten zu können.
Nun spiele ich mit dem Gedanken, die Selbstständigkeit an den Nagel zu hängen und stattdessen eine angestellte Tätigkeit zu suchen, und somit den Weg für eine Verbraucherinso frei zu machen.
Allerdings bin ich genau damit mit mir selbst im Zwiespalt, ob dies der richtige Weg ist, weil ich weiterhin überlege, ob es nicht vielleicht sinnvoller Wäre, mit den Gläubigern in Verhandlungen zu treten, und z.B. eine festschreibung der Schuldsumme zu erlangen bzw. einen Teilverzicht der Gläubiger zu erwirken. So wie ich hier gelesen habe, sind wohl 50% realistisch, da ja mehrere Titel bereits vorliegen, und auch mehrere fruchtlose Pfändungsversuche seitens der Gläubiger.
Was wäre der bessere Weg? bzw. welche Möglichkeiten gibt es generell, um eine Inso zu vermeiden? Oder macht es überhaupt Sinn dies anzustreben?
Vielen Dank im voraus,
Thorsten