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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: 1600 € Honorar für Regulierung von 20.000 € oder Regulierung in Eigenregie  (Gelesen 15483 mal)

ratlos79

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Hi zusammen,

vorab möchte ich sagen, dass ich total froh bin, dass es ein solches Forum gibt. Ich habe hier schon eine Menge Informationen gefunden, die mir weiterhelfen :-)

Zu meinem Problem:
Ich habe 6 Gläubiger mit einer Gesamtschuld in Höhe von 20.000 € (Kredit, Kreditkarte, Ratenzahlung bei Versandhäusern, Dispokredit)
Da ich die hohen Raten nicht mehr bedienen kann, habe ich eine Anwaltskanzlei kontaktiert. Diese bot mir an, zu den Gläubigern Kontakt aufzunehmen, letztendlich eine Quote von 70 bis 80 % zu erreichen und mich diese Restschuld in 72 Raten von maximal 250 Euro abzahlen zu lassen. Diese Raten würden dann auch schon das Honorar beinhalten und da die Regulierung lange dauere, würden die Raten erst ca. ab Januar/Februar 2013 beginnen. Man würde mir ein Schreiben zukommen lassen, dass ich nur noch ausfüllen müsste und dann würden wir noch einmal telefonieren, um alles zu besprechen.

Nach diesem ersten sehr netten, informativen und vor allem kostenlosen Gespräch hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Aber als ich dann das Schreiben erhalten habe, bin ich skeptisch geworden.

Hier ist die Rede davon, dass ich eine Sanierungsrate von genau 250 Euro ab nächsten Monat zu zahlen hätte. Auch die Honorarvereinbarung macht mich stutzig. Hier ist die Rede von 9 % der Gesamtschuld, was ca. 1600 € bedeutet zzgl. Mehrwertsteuer und Fahrtkosten wären extra zu vergüten. Darüber hinaus stehen dort Dinge drin, über die ich aufgeklärt worden sei, was aber nicht der Fall ist. (das Honorar kann über die gesetzlich vorgesehene Vergütung hinausgehen, ich möchte auf eine kostenlose Schuldnerberatung nicht zurückgreifen …) Vielleicht übertreibe ich ja, aber es wirkt irgendwie unseriös oder?

Nun ist es ja so, wenn diese Kanzlei die Schulden von 20.000 auf 16.000 oder 18.000 drückt, selber  dann 1600 € an Gebühren berechnet und es gleichzeitig schafft, die Raten auf 250 Euro zu halten, wäre ich eigentlich zufrieden und es klingt perfekt.

Aber das Schreiben macht mich skeptisch und nachdem ich nun viel über Abzocke bei diesem Thema gelesen habe, würde mich Eure Meinung brennend interessieren.

PS_A: Ich dachte auch kurz darüber nach, selber die Gläubiger anzuschreiben, aber ich bin da sehr unsicher, ob die mich überhaupt ernst nehmen.

PS_B: Ich habe mir überlegt, ob es nicht doch sinvoll wäre, eine Schuldenregulierung in Eigenregie zu versuchen. Ich würde eine Quote von ca. 87 % anbieten können, damit wären nach 6 Jahren die Schulden getilgt. Ob ich bei den Forderungen jetzt noch Zinsen hinzurechnen muss, war mir nicht so ganz klar, daher habe ich erstmal den aktuellen Stand eingetragen.

« Letzte Änderung: 08. September 2012, 19:24:29 von ratlos79 »
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tomwr


Die Frage ist halt auch immer, wieviel wäre denn aktuell pfändbar vom Gehalt nach der Pfändungstabelle.
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ratlos79

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Aktuell liegt das Einkommen bei 970 Euro netto, aber es gibt noch ein Nebengewerbe, was manchmal 400, manchmal auch 800 oder eben auch mal Minus macht.
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Insokalle


Zwar weiß ich nicht, was Sie alles genau besprochen haben.
Trotzdem halte ich die Skepsis für angebracht.

Selbstversuche sind meistens nicht sehr geschickt. Ggf. fragen Sie mal bei anderen Schuldnerberatungen nach deren Vorgehensweisen und Konditionen. Wenn Sie selbständig sind, brauchen Sie kein außergerichtliches Schuldenbereinigungsverfahren durchzuführen. Sie können gleich den Insolvenzantrag stellen.
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ThoFa

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Hallo,

was soll daran die Skepsis begründen?

Erstberatung kostenlos ---> ok
Klares Angebot vor Auftrag ---> ok

Nun gilt es, das Angebot anzunehmen oder es halt zu lassen.

Ein anderes Thema ist, ob die Vorgehensweise an sich sinnvoll ist. Bein einen Einkommen von 970,00 EUR,
sollte man ernsthaft über eine Insolvenz nachdenken, statt an einen AGV.

MfG

ThoFa
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Feuerwald

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Aufgrund der Einkommenslage wäre natürlich auch die Kosten der Unterkunft, Pkw, Versicherungen etc. relevant. Mal abgesehen vom Familienstand bzw. von der Familienplanung.

Je nach Gläubigerstruktur (öffentliche Kassen, Banken, Inkassos usw.) ist eine Teilverzicht von 30% m.E. das Minimum welches im Rahmen einer professionellen Gläubigerverhandlung  (AEV) erreicht werden kann. Das hier „nur“ von 20.000 auf 18.000 Euro herunterverhandelt werden soll, erscheint mir fraglich. Dann könnte man gleich 100% anbieten und sich die Kosten der Schuldenberatung sparen.
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- <a href="https://www.sido.org">Schuldnerberatung für Selbständige - Bundesverband Selbständige – sido! e.V.</a>

- <a href="https://www.sido.org/informationen/insolvenz.pdf">Ratgeber Insolvenz für Selbständige – Regelinsolvenz- Unternehmensinsolvenz</a><br>
 

ThoFa

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Hallo,

naja Du gehst doch nicht etwas von einer Fehlberatung aus? Davor schützt uns doch das Rechtsdienstleistungsgesetz.  :smoke:

MfG

ThoFa
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Insokalle


Fehlberatung vielleicht nicht gerade. Aber fraglich bis fragwürdig finde ich das schon. Die Zahlen halte ich für unrealistisch.

Dann soll der arme Kerl ab jetzt eine "Sanierungsrate" zahlen, obwohl noch gar keine Verhandlungen mit den Gläubigern geführt wurden und erst recht keine Einigung mit den Gläubigern erzielt wurde?
Über 80 Monate? (8 für die Berater + 72 für die Gläubiger?)
Wann fangen die an zu arbeiten? Jetzt, nach zwei Raten, nach 4 oder nach voller Bezahlung in 8 Monaten?
Was genau machen die?
Was machen die, wenn sich die Gläubiger rühren, weil der Schuldner die Zahlungen an die Gläubiger einstellt, weil Doppelbelastung nicht möglich?
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Claus123

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Claus-seit 9 Wochen mit erteilter RSB

Ich finde das Angebot der Kanzlei-wenn's denn so ist-nicht sooo schlecht,wenn auch nicht übermässig prickelnd,ist halt ein Kompromiss.
Bei dem geringen monatl. Netto ist allerdings auch eine PI in Betracht zu ziehen,weil die pfändbaren Beträge sich in Grenzen halten werden. Rein rechnerisch denke ich,das die PI sogar deutlich günstiger ist,allerdings sollte der Rattenschwanz,welchen eine PI nach sich zieht hier nicht vergessen werden und in die Wichtung einbezogen werden.
Schuldner sollte also selbstständig genau abwägen und dann entscheiden. 
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ratlos79

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Also ich danke Euch erst mal für die zahlreiche Beteiligung. Ist es normal, dass man ratloser wird, umso mehr Antworten man liest? :-)

Auf ein paar Punkte gehe ich mal ein

Zitat
Das hier „nur“ von 20.000 auf 18.000 Euro herunterverhandelt werden soll
Wortwörtlich sagte die Anwältin, dass sie 72 % als Quote für realistisch hält, bei der Bank könnte es etwas höher werden.

Zitat
Erstberatung kostenlos ---> ok
Klares Angebot vor Auftrag ---> ok
Nun gilt es, das Angebot anzunehmen oder es halt zu lassen.
Soweit meine volle Zustimmung, ABER was mich unheimlich stört ist der Satz "In unserem Telefonat hatten wir uns darauf verständigt, dass Sie eine monatliche Sanierungsrate in Höhe von 250 Euro beginnend zum 1. Oktober 2012 auf das nachfolgend benannte Konto zahlen" und "Nach Eingang der ersten Sanierungsrate nehmen wir Kontakt zu Ihren Gläubigern auf.."
Also erstens wurde am Telefon gesagt, die Sanierungsraten erfolgen dann, wenn die Verhandlungen geglückt sind, ca. ab Februar 2013 (ich hab das wirklich geglaubt  :wow:) und zweitens ist der Post von ThoFa berechtigt. Ich fange an zu zahlen, aber wann weiß ich, ob wir Erfolg haben. Vor allem, was passiert, wenn der Erfolg ausbleibt? Ich schätze mal, ich habe locker drei Raten gezahlt, die als Honorar abgerechnet werden und ich stehe genauso da wie heute, evtl. noch schlimmer. Hier ist noch darauf hinzuweisen, dass sich laut Vereinbarung das Hornorar auf die Schuldnerberatung bezieht, nicht auf eine Schuldenregulierung.  :dntknw:

Das Angebot am Telefon mag sehr gut klingen, aber in der Vereinbarung, die ich jetzt unterschreiben soll, steht etwas anderes und hier sollte man wohl ganz vorsichtig werden. Meine Skepsis gegenüber Anwälten ist eh schon ausgereizt.

Ich habe aber auch eine Antwort auf meinen Vorschlag der Regulierung in Eigenregie von einer seriösen Schuldnerberatung bekommen, die unter einer anerkannten Trägerschaft steht.

Hier sagt man mir, es sei grundsätzlich nichts gegen meine Idee einzuwenden, ich solle nur dran denken, dass ich mindestens das anbiete, was vom Einkommen eh pfändbar ist. (bei 970 Euro Netto ist mein Angebot ja nun durchaus drüber). Darüberhinaus gibt man mir Tipps, wo ich vernünftige Musterschreiben finde. (hab ich ja nun schon gefunden  :biggrin:)
Man empfiehlt mir, die Bank zu wechseln (habe ich bereits erfolgreich umgesetzt) und dass ich mich an eine Schuldnerberatungsstelle wenden soll.
Letzters klingt eher wie eine Standardverabschiedung.


Was ich zur Situation sagen kann ist, dass ich definitiv 250 Euro anbieten kann, dann ist mein gesamter Lebensunterhalt gesichert. Ich habe mir ein Haushaltsbuch bis ins Jahr 2014 geschrieben, ab April 2013 wären sogar 400 Euro möglich, weil ein paar Ratenverträge auslaufen. (diese Ratenverträge für Handys (o2) sind übrigens der Grund, warum eine PI nicht in Frage kommt, denn dann fallen hier auch diese Ratenverträge hinein und die habe ich abgeschlossen, als es schon schlecht stand, die Hardware direkt verkauft um wieder liquide zu sein. Hier habe ich mir von einem Anwalt im Internet sagen lassen, dass ich das nicht so einfach gegen die Wand fahren lassen darf, da sich hier das Thema Eingehungsbetrug anbietet.)

So gesehen muss ich unbedingt eine Einigung mit diesen 6 Gläubigern hinbekommen. Klappt das mit 250 Euro im Monat, ist die Situation gerettet. Und eins sag ich Euch, nie wieder Ratenzahlung, kein Kredit mehr, was ich mir heute nicht leisten kann, wird auch nicht gekauft!

Nun ist die Frage, Eigenregie starten oder doch lieber nen Profi dranlassen mit dem Risiko, böse aufs Gesicht zu fallen. Wenn ich in Eigenregie starte, kann ich doch eigentlich nichts falsch bzw. kaputt machen, oder die sind dann alarmiert und versuchen direkt, zu titulieren und zu vollstrecken.


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koelner84

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Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe:
1. gab es bislang nur Telefonichen Kontakt?
2. sollen Sie sofort beginnen die ins Auge gefasste Raten von 250€ auf das Konto zu überweisen
3. wird der Anwalt erst nach Eingang der erste(n) Raten tätig?
4. steht im Schreiben, welches Sie erhalten haben, andere Daten?

zu 1.:
Dabei hätte ich ein ganz komisches Gefühl. Grade bei so wichtigen Angelegenheiten möchte ich die Person der ich die Regulierung anvertraue persöhnlich kennen.

zu 2. und 3.:
Überall ist doch zu lesen(und das finde ich auch Richtig!!) das eine kostenpflichtige Schuldnerberatung nicht in vorraus Kassieren sollte. Und erst recht man nicht, bevor der Vergleich mit allen Beteiligten geschloßen wurde, eine Rate zahlen sollte.
Ich habe in den Letzten 4 Jahren dreimal einen Anwalt beauftragt(Arbeitsrecht) und KEINMAL musste ich etwas vorab zahlen IMMER nur nach Abschluß des Falles.
So sollte es sein!

zu 4.:
Da würde ich GANZ genau nachhacken.

Fatzit:
Ich finde die ganze Sache nicht ganz Seriös.
Das die Erfolgsaussichten bei 20.000€ mit 250€monatlich recht gut stehen kann ich mir persöhnlich gut vorstellen. Aber die vier obrigen Punkte sind für mich sehr mit vorsicht zu geniesen!

Ich persöhnlich würde da die finger von lassen. Ist letztenendes Ihre Entscheidung.


Zu Ihren vorhaben allgemein:
Bei Ihrem Einkommen von 970€ finde ich Ihr Vorhaben 250€/Mon. aufzubringen sehr respektabel!
Ich habe im Monat ca. 35€ weniger, ich könnte mich nichtmal zu einer Rate von 100€ durchringen. Das Risiko währe mir zu hoch, das etwas unerwartetes geschieht.
Bin da schon stark erprobt, mehrere Arbeitgeber Insolvenzen, Unfall ect.
Passieren kann immer etwas.

Ich würde eher noch ein paar Jahre abwarten, bis die Sachen, mit den Handys(beispielsweise), nicht mehr zum Versagensgrund geeignet sind.

Hoffe mit meinen blick, auf die Sache, geholfen haben zu können.
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ratlos79

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Zitat
1. gab es bislang nur Telefonichen Kontakt?
ja, richtig, 1 Telefon-Gespräch

Zitat
sollen Sie sofort beginnen die ins Auge gefasste Raten von 250€ auf das Konto zu überweisen
ja, laut Vereinbarung zum 01.10.2012 die erste Rate

Zitat
wird der Anwalt erst nach Eingang der erste(n) Raten tätig?
ja, richtig

Zitat
steht im Schreiben, welches Sie erhalten haben, andere Daten?
was ist mit andere Daten gemeint?

Zitat
Ich persöhnlich würde da die finger von lassen. Ist letztenendes Ihre Entscheidung.
ja, dem würde ich mittlerweile stark zustimmen

Zitat
Bei Ihrem Einkommen von 970€ finde ich Ihr Vorhaben 250€/Mon. aufzubringen sehr respektabel!
ich weiß, wie das klingt, aber ich bezeichne meinen Job als relativ sicher (12.000 Mitarbeiter, 9 Mrd. Umsatz, seit 7 Jahren fest angestellt), zahle nur noch 11 Monate 150 Euro monatlich an den Arbeitgeber (Arbeitgeberdarlehen, damit das Finanzamt aus dem Spiel ist), dann sind es wieder 1120 Netto. Ab April 2013 fallen viele Ratenverträge von Handys weg, hier kommen ca. 160 Euro monatlich auf die Haben-Seite. Ich verbrauche sehr wenig Geld und bei 250 Euro Rate lege ich sogar 50 Euro monatlich aufs Tagesgeldkonto, für Notfälle. Also es ist wirklich machbar und ich bin sehr ehrlich zu mir selber. (im April gibts auch wieder eine nette Erstattung von den Stadtwerken,(aktuell knapp 200 Euro, ich trage wöchentlich meinen Zählerstand in meine Kalkulation ein und rechne im Voraus, letztes Jahr war ich nur 3 Euro vom Ergebnis entfernt  :biggrin:)  da ich monatlich deutlich mehr zahle, als ich müsste, aber ich will diese Erstattung lieber als eine Nachzahlung)

Zitat
Hoffe mit meinen blick, auf die Sache, geholfen haben zu können.
+
alles, was ich hier lese, hilft mir außerordentlich und ich bin sehr froh, dass es so etwas gibt!

Was ich nicht weiß ist, welche Rolle mein Nebengewerbe spielt. Hier verdiene ich manchmal 800 Euro, manchmal können es auch nur 200 Euro sein oder eine Nullrunde. Ein Minus könnte passieren, ist aber ausgeschlossen, gab es auch noch nie. (30 % Einkommensteuer und Umsatzsteuer sind hier bereits abgezogen, diese zahle ich direkt an das Finanzamt, damit ich nie wieder in Schwierigkeiten mit denen komme)
« Letzte Änderung: 10. September 2012, 19:11:41 von ratlos79 »
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Feuerwald

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"Überall ist doch zu lesen(und das finde ich auch Richtig!!) das eine kostenpflichtige Schuldnerberatung nicht in vorraus Kassieren sollte. Und erst recht man nicht, bevor der Vergleich mit allen Beteiligten geschloßen wurde, eine Rate zahlen sollte.Ich habe in den Letzten 4 Jahren dreimal einen Anwalt beauftragt(Arbeitsrecht) und KEINMAL musste ich etwas vorab zahlen IMMER nur nach Abschluß des Falles"


Sie werden kaum einen Anwalt oder einen Schuldnerberater finden, der ohne Vorauskasse solche Fälle abarbeitet (mal abgesehen vom Peter im TV). Die stattlich finanzierten Stellen haben es da leichter, die bekommen Ihr Geld aus dem Staatssäckel.  Alle anderen müssten am Hungertuch nagen oder selbst binnen 6 Monate Insolvenz beantragen, wenn diese sich auf gut Glück nach gemachter Arbeit auf die Begleichung Ihrer Kosten verlassen würden.  Der Schuldnerberater steht grundsätzlich und immer an allerletzter Stelle, weil der gut ja schließlich weiss, dass man gerade klamm ist. Und das wird gnadenlos (!!!) ausgenützt! Für alle Beteiligten ist des eine Vorauskasse bzw. angemessene Anzahlung unverzichtbar. Dies gilt ohnehin im Insolvenzfällen.

Was jedoch problematisch ist sind Vereinbarungen, die zunächst ein Ansparen der Kosten über viele Monate vorsehen. Oftmals ist diese Zeit gar nicht mehr gegeben, weil die Gläubiger schon aktiv sind und vor der Türe stehen.  Davon würde ich abraten. Dann ist es ratsamer gleich die Kostenfrage zu klären und auch gleich mit der Arbeit zu starten.

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tomwr


Was ich zur Situation sagen kann ist, dass ich definitiv 250 Euro anbieten kann, dann ist mein gesamter Lebensunterhalt gesichert. Ich habe mir ein Haushaltsbuch bis ins Jahr 2014 geschrieben, ab April 2013 wären sogar 400 Euro möglich, weil ein paar Ratenverträge auslaufen. (diese Ratenverträge für Handys (o2) sind übrigens der Grund, warum eine PI nicht in Frage kommt, denn dann fallen hier auch diese Ratenverträge hinein und die habe ich abgeschlossen, als es schon schlecht stand, die Hardware direkt verkauft um wieder liquide zu sein. Hier habe ich mir von einem Anwalt im Internet sagen lassen, dass ich das nicht so einfach gegen die Wand fahren lassen darf, da sich hier das Thema Eingehungsbetrug anbietet.)

Das mit dem Eingehungsbetrug sehe ich nicht so - die Handyverträge wurden ja in der Vergangenheit bedient. Wenn sich die finanzielle Situation ändert (verschlechtert) und man deshalb nicht zahlen kann bzw. in Insolvenz geht dann sehe ich keinen Eingehungsbetrug für zurückliegende Verträge. Im Zusammenhang mit Eingehungsbetrug wird fast immer Vorsatz nachzuweisen sein, was in den seltensten Fällen möglich ist.

Wenn es danach geht, wärend die Gefängnisse in Deutschland rappelvoll und die Amtsgericht hoffnungslos überfordert. Da darf man sich nicht bange machen lassen. Auch die Erkenntnis eine Insolvenz durchführen zu müssen, kann durchaus später erst kommen. Die meisten Schuldner schieben diesen Termin solange auf wie es irgendwie geht.

Allerdings fände der Arbeitgeber das sicher nicht lustig solange das Darlehen von ihm nicht zurückgezahlt ist. Unter Berücksichtigung aller Umstände sehe ich auch eine außergerichtliche Vereinbarung als angebracht, insbesondere weil die Insolvenz in Sachen Kreditwürdigkeit doch deutliche Nachteile bietet und die finanzielle Lage sich ja offenbar in den nächsten Jahren verbessert (was aber jetzt weder die Gläubiger noch die Schuldnerberatung unbedingt wissen müssen). Sonst wird diese Tatsache womöglich in die Verhandlungen eingepreist. Ich würde daher lieber bei den Gesprächen nur vom Status Quo ausgehen.

Und ich sehe jetzt auch keinen besonderen Grund auf Basis der finanziellen Situation den Weg mit einem teuren Anwalt zu gehen. 1600 EUR sind halt auch eine Stange Geld und 6 Gläubiger unter einen Hut zu bringen, dürfte jetzt nicht soooo aufwändig sein. Spricht etwas gegen eine caritative Schuldnerberatung ? Machen die Gläubiger im Moment sehr viel Druck ?
« Letzte Änderung: 10. September 2012, 21:09:25 von tomwr »
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ratlos79

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Zitat
Machen die Gläubiger im Moment sehr viel Druck ?
bisher schreiben eigentlich alle im gleichen Tenor sehr freundlich, dass wenn ich nicht zahlen könnte, wir gemeinsam eine Lösung finden würden. Diese Freundlichkeit reizt, sich doch mit Ehrlichkeit zu melden. Die Kredit Bank hat es gestern zum 1. Mal telefonisch versucht, die Kreditkarten Bank hat zumindest schon nach Ablauf einer neuen Frist ein Inkasso angekündigt.

Zitat
Spricht etwas gegen eine caritative Schuldnerberatung ?
Ich denke nicht, nein. Es ist wohl so, wie bei jedem Schuldner, dass er soweit wie möglich nicht in die Öffentlichkeit mit seinem Problem gehen will.

Ich empfinde die Situation halt gar nicht sooo extrem, wenn ich bedenke, wie sich meine finanzielle Situation entwickeln wird, ich muss mir theoretisch irgendwie Zeit besorgen, ich denke, ich werde heute Nachmittag alle per Fax oder Einschreiben kontaktieren und um den aktuellen Schuldenstand bitten (auch wenn ich ihn bei 4 von 6 genau kenne) und um vorläufigen Stopp weiterer Maßnahmen bitten. ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da jemand wie verrückt plötzlich beginnt, zu titulieren.
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ratlos79

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Wie ist denn Eure Meinung zum ersten Schreiben? Den 01.11. kann ich deswegen garantieren, weil ich eigentlich nur bei 2 von 6 den aktuellen Stand benötige, aber ich hoffe mit diesem Schreiben gewinne ich auch etwas Zeit.

Zitat
um mir eine genauen Überblick über meine Verschuldung zu verschaffen, bitte ich Sie um Überlassung folgender Unterlagen: 

-   Forderungsaufstellung (aufgeschlüsselt nach § 497 Abs. 3 bzw. § 367 Abs. 1 BGB)

Da mein Einkommen aktuell gem. § 850 c ZPO dem Pfändungsschutz unterliegt, bitte ich zudem, von kostentreibenden Gläubigermaßnahmen vorläufig abzusehen, bis ich Ihnen bis zum 01.11.2012 eine Offenlegung des gesamten Schuldenstandes  inkl. eines klaren Vorschlags vorlege, wie wir gemeinsam dieses Problem lösen werden.

Für Ihr Entgegenkommen wäre ich Ihnen sehr dankbar und verweise gleichzeitig auf meine bisher tadellose Zuverlässigkeit.

Mit freundlichen Grüßen
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tomwr


Zitat
Spricht etwas gegen eine caritative Schuldnerberatung ?
Ich denke nicht, nein. Es ist wohl so, wie bei jedem Schuldner, dass er soweit wie möglich nicht in die Öffentlichkeit mit seinem Problem gehen will.

Öffentlich (=Insolvenzeröffnung) wird es erst, wenn die außergerichtliche Schuldenbereinigung fehlschlägt. Bis dahin wird ja erstmal versucht eine Einigung mit den Gläubigern zu erzielen.
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ratlos79

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Zitat
Öffentlich (=Insolvenzeröffnung) wird es erst, wenn die außergerichtliche Schuldenbereinigung fehlschlägt. Bis dahin wird ja erstmal versucht eine Einigung mit den Gläubigern zu erzielen.

ich meinte mit öffentlich auch eher, dass ich in so ein Haus gehe, jeder mich sieht usw... also ich bin noch nicht soweit, dass mich das kalt lässt, wenn meine Mitmenschen dies wissen.  :dntknw:

Ich habe jetzt erst mal nichts schlimmes von Euch gelesen, was mein Schreiben betrifft, also habe ich (inkl. Korrektur "eineN genauen Überblick") diese Schreiben abgeschickt, sie werden alle voraussichtlich morgen zugestellt. Nun bin ich sehr gespannt, was da zurück kommt.

Diese Schreiben werden auf jeden Fall eins machen, alle 5 Gläubiger wissen, was die Std. geschlagen hat. Die Bank mit dem Kredit versucht mich aktuell ca. 5 mal pro Tag zu erreichen. Ich denke aber, es ist besser, dieses Gespräch nicht entgegenzunehmen. Interessant ist, dass es wahrscheinlich genau die Dame ist, die vor einigen Monaten einer  wahrscheinlich rettendenden Umschuldung eine Absage erteilt hat.  :respekt:

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ratlos79

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Als Reaktion auf mein Schreiben hat die Bank mit dem Dispo-Kredit diesen per Sofort entfernt, statt wie angekündigt zum 05.10.
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Paula41

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Hallo,

nutzen Sie den Dispo? Geht dort noch Geld ein? Dann könnte es ganz eng werden.

mfg
Paula41
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