"

Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Hinweis zum Zitieren von Beiträgen:
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sollte nicht der komplette Beitrag eines Users zitiert werden, sondern lediglich der Teil, auf den man sich bezieht. Die Kombination "@ [Username]" kann beim Zitieren ebenfalls hilfreich sein.

Autor Thema: Akut: Fragen zur anstehenden EV und Privatinsolvenz  (Gelesen 4116 mal)

Kikilou

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3
Akut: Fragen zur anstehenden EV und Privatinsolvenz
« am: 03. Februar 2010, 01:59:58 »

Hallo Ihr,
ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen.
Da meine Situation eine längere (Vor)geschichte hat, versuche ich mal alle mir wichtig erscheinenden Fakten zu beleuchten, ich hoffe, es wird nicht zu lang…

-   2005 den Weg in die Selbstständig gegangen (ICH-AG, 3 Jahre ExGz vom Arbeitsamt bezogen, pflichtversichert in der RV und KV)

Anfangs lief es dank Kommissionswaren super, dann machte sich so langsam das nicht vorhandene finanzielle „Polster“ bemerkbar. Als die Komissionshändler aus diversen Gründen wegfielen, ging es immer schneller.

Bankberater versprach mir auch regelmäßig, sich „das mit einer ordentlichen Finanzierung mal anzuschauen“. Ich wurde vertröstet, es wurden leere Versprechungen gemacht und ich krebste auf meinem Kontokorrent rum. Anstatt mir eine vernünftige Finanzierung anzubieten, wurde mein Kontokorrent Stückchen für Stückchen mal hier um 500, mal da um 1000 Eus erhöht.
Bank drehte dann irgendwann den Hahn zu und machte selbst bei Kleinstbeträgen dicht und wies Lastschriften und Überweisungen zurück. Ich wurde dann aufgefordert, den Kontokorrent in den ursprünglich schriftlich vereinbarten Rahmen zurück zu führen.   :wow:

Ab diesem Zeitpunkt  wurde es immer schwieriger, auch aufgrund des Verhaltens der Hausbank,  mit den Gläubigern vereinbarte Raten zu zahlen und meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Erste Kontenpfändung durchs FA fand statt. Da war’s ganz aus mit der Bank. 
Habe dann sofort bei einer anderen Bank ein Geschäftskonto auf Guthabenbasis eröffnet, was mich dann erstmal wieder aus dem Schwarzen Loch holte. Stand aber dennoch mit einem ausgeschöpften Kontokorrent von 10T und weiteren Schulden in Höhe von 35T Euro da und musste diese per Raten abzahlen. Auch hatte ich ja keine finanziellen Mittel mehr, nur noch ein volles Warenlager. Ich musste Ware abverkaufen, was unweigerlich zu einem schleichenden Verlust führte. Ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte, es hätte nicht gereicht, um die Schulden zu tilgen. Nur mit einem geregelten, hohen Einkommen hätte das alles unter einen Hut gepasst….

Es flatterte immer mehr Post ins Haus, Mahnbescheide, Vollstreckungsbescheide. Inkassobüros riefen mich an, Rechtsanwälte drohten mir. Und es wurde immer mehr….

Kurze Zeit später reichte mir jemand aus dem Privatbereich die rettende Hand und bot mir eine Finanzierung unter der Bedingung an, dass ein weiterer Gesellschafter mit einsteigt. Habe dann mein „altes“ Gewerbe abgemeldet und zusammen mit dem Kollegen eine GbR gegründet, die dann auch die Finanzierung erhielt. Trotz der guten Finanzierung lief der Betrieb ab dem Zeitpunkt nur noch miesmies, was sicherlich auch auf die Finanzkrise zurückzuführen ist.
Meine Hoffnung, endlich mal genug Geld zu haben, um zu Leben und meine Raten zu zahlen, wurde im Laufe des Jahres zunichte gemacht.  Ich war mir so sicher, dass der Laden mit einer soliden, ordentlichen Finanzierung brummen würde. Dem war nicht so….

Ende des letzten Jahres habe ich alle Gläubiger angeschrieben und um Stundung gebeten, die meisten haben es auch gemacht, allerdings gab mir dies nur einen kleinen Zeitaufschub bis Ende Dez , Anfang Januar. Habe auch seit Mitte letzten Jahres vergebens an einer Arbeit gesucht, um wenigstens den Gläubigern erstmal kleine Beträge zahlen zu können.

Letzes Jahr entstand schon der erste Kontakt mit dem GV, konnte ihn aber durch Ratenzahlung „ruhig stellen“

Letztes Jahr hatte ich mich schon an eine Schuldnerberatung gewandt (Caritas), die wimmelten mich aber ab, da ich selbstständig war, stattdessen wurde mir die RI empfohlen (obwohl ich bereits in einem neuen Gewerbe als Gesellschafter steckte)
Meine Gesellschafterposition habe ich Anfang d.J. an einen anderen Gesellschafter übergeben, der das Ganze jetzt macht, um sich nebenher nen paar Cents zu verdienen.

Schuldnerberatung versuche ich nun seit Abmeldung meines Gewerbes zu erreichen, in meinem Kreis gibt es nur eine, die einen Tag in der Wo. Eine Stunde telefonisch erreichbar ist. Die letzten Male war  leider nie einer da, entweder war der Kollege krank, hatte Urlaub oder steckte mit dem Auto im Schnee… Ich hab also noch nicht mal einen Termin bei der Beratung…

Ich bin nun arbeitslos, ALG2 Empfänger mit nem Hintern voll Schulden und seit heute um einen dicken Umschlag vom GV im Briefkasten reicher. Drin steckten 6-7 Zettel von verschiedenen Forderungen und einem Termin zur Abgabe der EV in 10 Tagen.
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich weiter vorgehen könnte, um mich nicht noch mehr zu verzetteln? Die EV abgeben? Den GV bitten, den Termin zu verschieben, da ich auf einen Termin bei der Schuldnerberatung warte? Was hat die Abgabe der EV für Konsequenzen, wenn ich wahrscheinlich sowieso den Weg in die Inso gehen werde?

Stehe gerade so ziemlich im Regen. Mir fehlt eine kompetente Stelle.

Was mich aber am allermeisten interessiert: meine Arbeitsvermittlerin von der Arge hat mir nahe gelegt, eine richtige Ausbildung zu machen oder zu studieren, da meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt wohl sehr schlecht aussähen (habe nur eine schulische Berufsausbildung)

Was passiert, wenn ich in die PI gehe, wenn ich vorher schon weiß, dass ich eine Ausbildung anfangen muss/werde, um irgendwann mal Geld verdienen zu können – Die Ausbildungsvergütung würde mir ja wahrscheinlich noch nicht mal zum Leben reichen… 
Zu alledem kommt noch, dass bei meinen Partner und mir der Kinderwunsch immer stärker wird  :wink: was wäre, wenn ich in der Insolvenz schwanger werden würde?

Was  passiert mit der Bafög Rückzahlung aus der vorangegangenen Ausbildung, die ich voraussichtlich in diesem Jahr noch zurückzuzahlen habe?

Fragen über Fragen, ich hoffe, Ihr seid mit Lesen bis hierher gekommen und würde mich freuen, wenn jemand einen Rat für mich hätte.

LG Kikilou
Gespeichert
 

paps

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 14
  • Offline Offline
  • Beiträge: 6471
Re: Akut: Fragen zur anstehenden EV und Privatinsolvenz
« Antwort #1 am: 03. Februar 2010, 09:37:52 »

 :hi:
Willkommen bei pwn.

Ihre "Geschichte" ähnelt denen vieler user hier im Forum.
Sie sind also nicht allein.

Haben Sie mehr als 19 Gläubiger käme tatsächlich eine Regelinsolvenz in Betracht.

Die Abgabe einer EV vor der Insolvenz hat keine negativen Auswirkungen.
Ich würde, unter den gegebene Umständen, diese einfach ablegen.

Da Sie derzeit ALG2 bekommen, dürfte eine Ausbildung nicht hinderlich sein, wenn dadurch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht werden.
Dies sollten Sie sich aber vom Amt bestätigen lassen.
Notfalls könnte eine Nebenbeschäftigung in Betracht kommen.

Trotz Insolvenz dürfen Sie natürlich Kinder bekommen.
Das ist nicht verboten.  :wink:

Das zurückzuzahlende Bafög würde als Insolvenzforderung in der RSB aufgehen.
Ob Sie dann aber erneut eine Förderung bei Ihrer geplanten Ausbildung erhalten, ist eine andere Frage.
Gespeichert
MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
 (http://www.cosgan.de/images/more/schilder/041.gif)
 

Kikilou

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3
Re: Akut: Fragen zur anstehenden EV und Privatinsolvenz
« Antwort #2 am: 03. Februar 2010, 19:38:44 »

Hallo,
vielen Dank für die Antwort.

Ich stehe laut Unterlagen derzeit bei 15 Gläubigern.

Heute habe ich aber auch noch erfahren, dass selbst kleinste Beträge, die man sehr leicht übersieht, zu den Gläubigern zählen. Es könnte evtl passieren, dass es dann doch über 19 werden. Was dann?

Grüße
Gespeichert
 

paps

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 14
  • Offline Offline
  • Beiträge: 6471
Re: Akut: Fragen zur anstehenden EV und Privatinsolvenz
« Antwort #3 am: 17. Februar 2010, 20:57:16 »

Na dann wird die SB nein danke sagen, da können wir nicht helfen.
(Warum eigentlich nicht?)

Regelinsolvenzverfahren vorbereiten.
Wichtig ist die Gläubigeraufstellung.

Ansonsten halt das Übliche, was auch im Forum Insolvenzverfahren zu lesen ist.
Gespeichert
MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
 (http://www.cosgan.de/images/more/schilder/041.gif)
 

Kikilou

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3
Re: Akut: Fragen zur anstehenden EV und Privatinsolvenz
« Antwort #4 am: 17. Februar 2010, 21:44:24 »

Hallo,
Danke für die Antwort.

Zwischenzeitlich bin ich wenigstens mal in der Warteschlange für einen Termin bei der SB gelandet.

Nun stellt sich mir die Frage, wie ich mich weiter meinen Gläubigern gegenüber verhalten sollte. Die täglichen Schreiben, Anrufe von Inkassobüros etc gehen natürlich weiter, da bei noch nicht allen die Zwangsvollstreckung läuft. EV wurde ja schon abgegeben. Soll ich erwähnen, dass ich die EV abgegeben habe und mich an eine Schuldnerberatung gewandt habe und es möglicherweise auf eine Inso hinauslaufen wird?
Gespeichert
 
 

Privatinsolvenz - Insolvenz - Schulden - Webseitenschutz