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Autor Thema: Insolvenz noch vermeidbar?  (Gelesen 2888 mal)

Kai

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Insolvenz noch vermeidbar?
« am: 15. Februar 2007, 01:16:59 »

Guten Tag,
zuerst einmal möchte ich den Betreibern dieses Portals danken. Noch bevor ich (hoffentlich) eine Antwort auf meine Fragen erhalte, ist es ein tröstendes Gefühl, das ich nicht alleine mit meinen Problemen bin. Die Tips und Hilfe die Sie hier bieten, ist wirklich eine richtig tolle Sache!

Ich habe verhältnismässig wenig Schulden. Grob überschlagen etwa 13.000Euro. Daran sieht man, das ich mich noch nicht so lange mit dem ganzen Thema auseinander setze. Habe das lange Zeit immer und immer wieder verdrängt und aufgeschoben. Ich weiss nicht einmal den genauen Betrag.

Bisher hat auch alles immer wieder funktioniert. Ich habe trotz finanzieller Probleme immer wieder das Geld für Raten aufgebracht oder Umschuldungen bewilligt bekommen. Habe mir z.B. das Geld für die Krankenversicherung gespart und habe davon meine Raten bezahlt. Wenn ich heute drüber nachdenke, merke ich doch öfter mal, das ich das wohl riesiges Glück hatte. Mit Ausnahme einer Zahnkrone, die jetzt irgendwann fällig ist, brauchte ich in der Zeit auch nicht zum Arzt.

Im Sommer letzten Jahres ging das dann aber nicht mehr. Arbeitslosigkeit und ein gescheiterter Versuch einer Existensgründung als Versicherungsmakler haben mir nun den Rest gegeben. Aus der Selbständigkeit sind keine Schulden entstanden. Alle Schulden stammen noch aus der Zeit vor der Selbständigkeit. Aber ohne vermittelte Verträge bleiben halt die Provisionen aus. Nun erhalte ich seit Oktober 2006 ALG II, habe das Gewerbe abgemeldet und habe die Hoffung auf einen neuen Job noch nicht aufgegeben. Gerade letzte Woche hat sich eine interessante Möglichkeit für eine Bewerbung mit \"Vitamin B\" ergeben. Die Chancen stehen nicht schlecht nach 2 Jahren wieder richtig Geld zu verdienen und einen geregelten Tagesablauf zu bekommen... Aber nun fangen die Sorgen ja erst an:

Mit den meisten Gläubigern bin ich einig. Ein paar kleine Sachen sind gestundet oder werden mit Kleinstraten von 10,- oder 20,- Euro abgestottert. Ein Restbetrag von etwa 4000Euro aus einem alten Darlehn bei der Sparkasse wurde Ende letzten Jahres von der Sparkasse auch noch neu berechnet um die Rate mit 100,- Euro zu halbieren. Meine Lebensgefährtin kommt zur Zeit für den größten Teil meines Lebensunterhalts auf und zahlt auch diese Rate bei der Sparkasse. Das ist natürlich auch keine Dauerlösung und nagt gewaltig an der Beziehung.

Nun kommt aber noch der größte Gläubiger von allen, der mir in der momentanen Situation wirklich Angst macht. Angst nicht vor bösen starken Menschen mit breitem Kreuz, sondern die Angst das mir eine Pfändung oder sowas, die Chance auf den neuen Job zu nichte macht.

Es handelt sich dabei um 6.500Euro aus einem gekündigten Autokredit. Das Auto wurde Ende letzten Jahres bereits von der Bank verrammscht und dieser Betrag von 6.500Euro ist nach Kündigung und Abrechnung von ungenutzen Kreditgebühren etc. noch übrig. Mein Angebot, den Betrag vorerst mit 100,-Euro zu begleichen, bis ich wieder in Lohn und Brot bin und dann die Rate zu erhöhen, wurde mit der Stellungnahme abgelehnt, das mein Zahlungswille erkennbar wäre, aber das diese Rate nicht ausreicht. Der Vorgang wurde nun der Rechtsabteilung übergeben. Jetzt habe ich seit 6 Wochen nichts mehr von denen gehört, aber rechne jeden Tag mit dem Supergau.

Womit muss ich denn jetzt rechnen? Liegt denen wirklich etwas daran ihr Geld zu bekommen, oder haben die es eigentlich schon abgeschrieben und bringen jetzt nurnoch die Formalien in Gang?

Mein Vater will im Laufe des Jahres sein Eigenheim verkaufen und hat mir angeboten einen Teil des Erlöses an mich auszuzahlen, damit ich zumindest einen Teil meiner Schulden abbauen kann. Kann man mit so einer Option den Gläubiger irgendwie besänftigen, so dass er sich Lohn/Kontopfändung verkneifft und mir so nicht die Chance auf einen neuen Job verbaut? Es gibt ja leider keine Garantie, das mein Vater auch tatsächlich so schnell einen Käufer für das Haus findet. Sowas kann sich ja erfahungsgemäss auch eine Zeit hinziehen. Will hier zufällig jemand ein Haus kaufen?  ;-)

Hat vielleicht sonst noch jemand einen Tip, oder zerbreche ich mir völlig unnötig den Kopf und sollte einfach nur so schnell wie möglich den Kontakt zu einer professionellen Schuldnerberatung suchen und den Gang des IV gehen?

Ich habe überlegt, sofern es bis zum Sommer nicht mit einem neuen Job klappt, noch einmal die Schulbank zu drücken, mein Fachabitur nachzumachen und im Anschluss an der Fachhochschule zu studieren. Die Vorraussetzungen für ein elternunabhängiges Bafög würde ich erfüllen und auch einen 400,- Job könnte ich ab Sommer bekommen um Schule und Studium zu finanzieren... Ich habe von einem Freund gehört, der den Schritt des IV vor etwa einem Jahr gegangen ist, das man ja (verständlicherweise) keine neuen Schulden machen darf. Gilt dies auch für Bafög? Oder ist es trotz Inso möglich Bafög zu bekommen, das ja nach der Karrenzzeit zur Hälfte zurückgezahlt werden müsste. Wie sieht es dann mit Studiengebühren aus, die ja unter Umständen auch gestundet werden können? Wenn ich jetzt zeitnah ins Inso-Verfahren gehe, wären die 6 Jahre ja in etwa zur gleichen Zeit abgelaufen, wie die Zeit die ich für Schule und Studium bräuchte... Mal ganz davon abgesehen, das so ein Studium seit Jahren ein Wunsch von mir ist, der mir durch die Schulden und Existenzängste immer unmöglich schien zu verwirklichen, sehe ich das für mein zukünftiges Berufsleben auch als bessere Chance an, als nach 6 Jahren als Langzeitarbeitsloser aus der Inso zu kommen und den Rest meines Lebens diesen Stempel im Lebenslauf nicht wieder loszuwerden. Immerhin hätte ich nach Beendigung des Studiums noch min. 34 Jahre zu arbeiten.

Ein herzlichen Dank an alle, die es geschafft haben meinen Roman bis zum Ende zu lesen. Leider habe ich die Gabe, mich kurz zu fassen, nicht vom lieben Gott erhalten. Dafür hat er mir die Mammutsätze gegeben. :pfeifen:  Trotzdem hoffe ich, das hier jemand durch meinen Text durchsteigt und mir ein wenig helfen kann...

Liebe Grüße,
Kai[addsig]
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mcossu

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Insolvenz noch vermeidbar?
« Antwort #1 am: 15. Februar 2007, 08:31:16 »

Hallo Kai,
eine ja fast unendliche Geschichte.

Nunja, ich denke, Ihr Problem ist nicht so wild. Noch dazu, weil Sie eine Option offen haben und evtl. Geld von Ihrem Vater bzw. durch den Verkauf des Objektes bekommen können.

Mein Rat bzgl. Autokredit:
Nehmen Sie von sich aus nochmal Kontakt mit dem Gläubiger auf und fragen nach, wie nun der aktuelle Stand sei. Wenn Sie merken, hier stoßen Sie auf Granit, dann können Sie immernoch erkennen lassen, dass Fremdmittel zur Verfügung gestellt werden und nur bis dahin die Zahlung von 100,00 Euro bewilligt werden müßte.

Bis wann etc. kann ich nicht beurteilen, da ich das Objekt nicht kennen und ob hier schon Verhandlungen laufen.

Eine Insolvenz kommt bei Ihnen auf jeden Fall (noch) nicht in Frage.

Ordentlich wirtschaften. Immer selbst Kontakt zu den Gläubigern aufnehmen. Zahlungsbereitschaft signalisieren und alles wird gut.

Gruss
JSC
[addsig]
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Kai

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Insolvenz noch vermeidbar?
« Antwort #2 am: 15. Februar 2007, 16:01:15 »

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Werde den Rat gleich morgen früh beherzigen und versuchen die Bank nocheinmal selbst zu kontaktieren. Drücken Sie die Daumen, das alles ohne Insolvenz klappt. So wäre es mir auch am liebsten...

Sollte sich etwas neues ergeben, werde ich hier davon berichten![addsig]
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