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Autor Thema: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?  (Gelesen 3142 mal)

felis

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Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« am: 10. März 2013, 18:35:28 »

Hallo Foris,

seit meiner Scheidung 1997 bin ich mehr oder weniger in den Miesen.

Momentan habe ich folgende Schulden:

-Versandhaus 1: Restschuld 500 € (mtl. 20 €)
-Versandhaus 2: Restschuld 1400 € (mtl. 115 €)
-Hausbank: Dispo 2400 € voll ausgeschöpft (im Quartal 65 € Zs.)
-Verbraucherkredit weitere Bank: Restschuld 5500 € (mtl. 89 € Laufzeit 6/2011 - 5/2018)
-Kreditkarte Tochterbank von eben genannter: 3400 € (mtl 105 €)

Meine Situation:

Beziehe eine unbefristete Erwerbsminderungsrente, die unterhalb der Pfändungsgrenze liegt.
Da sich meine gesundheitliche Situation verschlechert hat, fallen höhere Lebenshaltungskosten an, so daß ich diese Forderungen nicht mehr erfüllen kann. Keinerlei Verwertbares zu pfänden vorhanden, da alles Mögliche schon zu Geld gemacht wurde.
Habe für meinen Lebensunterhalt mtl. noch 120 € übrig und das geht nicht mehr so weiter.

Mein Vorgehen:

Habe jetzt bei der Sparkasse vor Ort ein Konto eröffnet und werde meine Rente ab Mai auf dieses zahlen lassen. Dann werde ich Anfang Mai das Konto in ein P-Konto ummelden.

Versandhaus 1 wird weiterhin mit 20 € bedient.
Versandhaus 2 würde ich Anfang April anschreiben, ob die Raten auf 30 € gesenkt werden können.

Was die anderen 3 Posten angeht, würde eine Ratenreduzierung bzw. Umwandlung des Dispos in einen Ratenkredit nichts bringen.
Ich schreibe sie also Ende April an, daß ich zahlungsunfähig bin und somit ab Mai nichts mehr abgebucht werden kann?

Was wäre realistisch? Bei meiner Ausgangssituation (unbefristete Rente unterhalb der Pfändungsgrenze), bliebe nur ein Nullplan. Oder 1/10 Vergleich? Für letzteres müßte ich Geld zusammensuchen. Wäre aber auch nicht geschenkt und somit jemandem geschuldet, selbst wenn es Verwandtschaft ist.
Oder würden mich die 3 Gläubiger in eine Inso drücken, wo eh nichts zu holen ist?

Ich danke schon im Voraus für Eure Meinungen und Anregungen.

vg felis
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waldi

Re: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« Antwort #1 am: 10. März 2013, 20:29:09 »

Für mich stellt sich bei einer solchen Schulden-Aufstellung, zumal dann auch noch eine Kreditkarte auftaucht, zunächst immer die Frage:

Wie sieht es grundsätzlich mit dem aktuellen Konsumverhalten aus?

Die Scheidung vor fünfzehn(?) Jahren kann ja wohl nicht der Grund dafür sein, beispielsweise im Jahr 2011 einen neuen Kredit aufgenommen zu haben.

In Ihrem Falle würde ich, sofern sich Ihr Konsumverhalten nun wirklich dem tatsächlichen Einkommen (=Rente) angepasst hat, unbedingt zur Insolvenz raten. Und gleichzeitig und unbedingt sämtliche Ratenzahlungen etc. einstellen.
Denn von 120,-€ im Monat kann man ja nun wirklich nicht menschenwürdig leben.

PS. Wie hoch ist übrigens die Rente. Besteht evtl. zusätzlich Anspruch auf ALG-II-Leistungen?



« Letzte Änderung: 10. März 2013, 20:31:16 von waldi »
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felis

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Re: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« Antwort #2 am: 11. März 2013, 10:19:02 »

Das meine Scheidung Schuld an der jetzigen Situation ist, habe ich nicht geschrieben. Es hat nur da angefangen mit Ratenkauf. Hatte damals Arbeitslosenhilfe und Wohngeld, war alleinerziehend und mußte neu anfangen. Dann kam ich da nicht wieder raus. Raten zahlen heißt ja leider auch weniger Geld vom monatlichen Einkommen. Und es kommt immer etwas dazwischen (genaugenommen etwas kaputt und muß ersetzt werden)

Meine Rente beträgt 880 €. Da gehen dann 350 € für Miete, Strom, Internet, TV ab. Dazu kommt noch Telefon und Sterbegeldversicherung.

Letztere ist jetzt zum 31. März gekündigt. Mal sehen, was es da zurück gibt.

Mein Konsumverhalten beschränkt sich momentan auf Lebensmittel und Medikamente. Leider wird nicht alles von der Kasse bezahlt. Ich zahle zwar nur 1 % zu, ich habe aber noch verschreibungspflichtige Sachen, die nicht bezahlt werden.

Die Kreditkarte wurde nicht zum direkten einkaufen genutzt, sondern ab und zu Geld aufs Konto überwiesen. Es wurde immer wieder zum auffüllen genutzt, da mit den 120 € das eigentlich nicht machbar ist. Aber blauäugig wie ich war, habe ich gedacht, es ist irgendwie doch noch zu schaffen. Früher den Anker zu werfen, wäre richtiger gewesen. Aber hätte, wäre, wenn ist eh vorbei.

Warum soll ich die Ratenzahlungen an die Versandhäuser auch einstellen? Die 50 € wären machbar.
Soll man das generell nicht machen? Für den Fall der GV kommt und man muß diese Schulden mit angeben, damit kein Gläubiger bevorzugt wird?

vg felis
« Letzte Änderung: 11. März 2013, 10:25:59 von felis »
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mamaspinne

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Re: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« Antwort #3 am: 11. März 2013, 12:25:16 »

Hallo Felis,

ALLE Raten müssen SOFORT eingestellt werden, Sie können ja nicht einen bevorzugen nur weil der nur 10 oder 20€ nimmt. Dann würd ich zur Schulnerberatung gehen, die werden dann Kontakt mit den Gläubigern aufnehmen. Also ab sofort NIX mehr zahlen. Aber Sie können vorab ja schon mal bei den Gäubigern fragen was noch genau offen ist und wie sich das zusammen setzt ( freut sich auch die Schuldnerberatung drüber :wink: ) Und ein 1/10 Vergleich ist sehr unrealistisch. Und aus eigener Erfahrung ist es nicht realistisch alte Schulden mit neuen Schulden aus zu gleichen...genau deswegen sind wir ja in der Inso. Vielleicht wäre es sinnvoll auch mal ausrechnen zu lassen ob zusätzlich Anspruch auf ALG-II-Leistungen besteht ( wie waldi schon geschrieben hat), oder Wohngeld.
Und keine Sorge, bevor jemand versucht zu pfänden kann es Monate dauern, und bis dahin haben Sie sicherlich den Termin mit der Schuldnerberatung schon gehabt. Bei uns hat von Anfang bis Ende NIEMAND versucht zu pfänden, alles ist nahtlos ineinander über gegangen. Zudem liegen Sie ja auch unter der Pfändungsgrenze. Widerrufen Sie die Einzugsermächtigungen bzw kündigen Sie die Daueraufträge sofort.  Dann haben Sie ab nächsten 1sten wieder mehr Geld zum Leben.
Der oben beschriebene Weg ist der den wir gegangen sind ( mein Mann und ich selber sind in der Inso, reingerutscht durch Todesfall in der Familie wobei alle Kosten durch uns zu zahlen waren-Arbeitsausfall durch Mobbing-Steuernachzahlungen, Umzug weil das Eigenheim nicht mehr zu halten war plus die daraus resultierende Vorfälligkeitsentschädigung etc.)
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felis

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Re: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« Antwort #4 am: 11. März 2013, 14:15:25 »

So, mein Termin bei der Schuldnerberatungsstelle ist in 4 Wochen. Wie die Beraterin am Telefon meinte, läuft das dann wohl auf eine Insolvenz hinaus. Puh.. der erste Schritt ist getan.

Wie sieht das eigentlich mit den zu erwartenden Kosten für die Insolvenz aus? Ich habe kein pfändbares Vermögen und werde in der ganzen Insolvenz-Zeit unterhalb der Pfändungsgrenze liegen...
« Letzte Änderung: 11. März 2013, 18:57:50 von felis »
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waldi

Re: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« Antwort #5 am: 11. März 2013, 19:09:42 »


Sehr gut, felis. Das nenne ich Nägel mit Köpfen machen!

Und bitte nutzen sie die nächsten vier Wochen, um beispielsweise eine Excel-Datei zu erstellen mit den Anschriften aller Gläubiger, dem entsprechenden Aktenzeichen und der offenen Restsumme.

Sie werden sehen, dass Sie damit beim Termin sehr wohl punkten können.
Und wenn Sie noch eins oben drauf setzen wollen, dann schreiben Sie alle Gläubiger an, mit dem Text, dass Ihnen derzeit aufgrund Ihrer miserablen Finanzlage nicht möglich wäre, die vereinbarten Ratenzahlungen weiterhin zu leisten und dass Sie um einen aktuellen Kontostand bitten.

Dass sie JEDE Ratenzahlung ab sofort einstellen, ist hoffentlich klar. Dazu reicht die Erklärung von mamaspinne, oder auch einfach der simple Grund, dass Sie in der Tat das Geld für sich selber dringendst benötigen. Denn wie Sie selber ja schon irgendwie schrieben, reißen Sie mit jeder Ratenzahlung an anderer Stelle ein tieferes Loch auf. Wem soll das nützlich sein??

Falls unter den angeführten Banken auch jene ist, die sich als 'so geht Bank heute' bezeichnet, rechnen Sie bitte auch mit aufdringlichen Anrufen, die Sie aber an sich abprallen lassen müssen. Ebenso wie eventuelle Besuche vom Gerichtsvollzieher.

Anspruch auf ALG-II haben Sie mit dieser Rente keinen. Möglicherweise aber wäre tatsächlich Wohngeld eine Option. Googeln Sie im Netz mal nach einem Wohngeldrechner, oder geh'n halt einfach mal zum Amt.

Ich drücke Ihnen die Daumen!
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waldi

Re: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« Antwort #6 am: 11. März 2013, 19:16:51 »

Zitat
Wie sieht das eigentlich mit den zu erwartenden Kosten für die Insolvenz aus?
Oh, diesen Text hatte ich wohl übersehen.

Natürlich kostet so ein Verfahren Geld. Aber sich hierüber jetzt Gedanken zu machen, halte ich für verfrüht.
Man wird Ihnen (auf Antrag) diese Kosten stunden, und falls irgendwann in den nächsten zehn Jahren (genauen Zeitraum kenne ich jetzt nicht) ein Geldregen bei Ihnen eintreten sollte, müssen Sie davon diese Kosten bezahlen.
Wenn nicht, dann eben nicht.

Und was mir grade zusätzlich noch einfällt:
Natürlich wird Sie der erste Termin (in vier Wochen) nicht gleich einen Riesenschritt in Richtung Insolvenz bringen. Dazu werden noch einige Wochen/Monate vergehen.
Und daher nochmals der dringende Rat: Zahlen Sie ab sofort keine Raten mehr. Wenn Sie das nicht übers Herz bringen, werden Sie die kommenden Wochen/Monate nervlich nicht überleben.
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felis

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Re: Kann meine Gläubiger nicht mehr bedienen - was tun?
« Antwort #7 am: 11. März 2013, 19:44:40 »

@waldi

Habe lange genug die Scheuklappen aufgehabt. Und natürlich kostet es Überwindung. Ich muß mir eingestehen, Fehler gemacht zu haben und noch schlimmer ist zuzugeben, daß ich es aus eigener Kraft nicht mehr schaffe. Ich schäme mich da schon, Geld genommen zu haben und dieses nicht zurückzahlen zu können. Am wollen liegt es nicht.

Auf jeden Fall können mir für die Zukunft Banken mit ihren Dispo's und generell Ratenkaufmöglichkeiten gestohlen bleiben. Ich will bis an mein Lebensende damit nicht's mehr zu tun haben.

Wegen Wohngeld werde ich nachfragen. Und die Gläubiger anschreiben, wäre nur pro Forma, da ich die Verbindlichkeiten bis auf den Cent kenne.  :heulen:

vg felis
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