Thema: Richtige Vorbereitungen auf Privatinsolvenz (Gelesen 5113 mal)

Schrankwand · « **am:** 20. März 2013, 10:05:12 »

Guten Tag,
wie die Überschrift schon zeigt,werde wohl auch ich bald im Kreis der Kreditkartenfirma "American Regress" aufgenommen.
Ich habe einen einzigen Gläubiger, der jedoch hat es in sich, das "BUNDESVERWALTUNGSAMT", es geht also um ein Bildungsdarlehen(BaföG)
das ich immer meine intellektuelle Schrankwand nenne. Die eigentliche Schuld beträgt 12000€, durch (erschwindelte) Zins und Zinseszinsforderungen jedoch ist die Forderung auf ca. 17.500€ angewachsen und wächst weiter. Ich habe bereits ein Beratungsgespräch mit einem Fachanwalt geführt, der mir allerdings keine Hoffnung auf einen Erfolg bei einer Klage gegen das BVA machen konnte,da zu allen von mir angeprangerten Methoden des BVAs (Treue und Glauben,Sittenwidrigkeit) bereits Urteile gegen die Kläger beim Bundesverwaltungsgeichtes vorlägen und ohne eine gute Kapitaldecke ich wohl keine Chance auf Erfolg hätte,da Prozesskostenhilfe nur bei guten Erfolgsaussichten gewährt würde, und ich wohl durch alle Instanzen gehen müsste.

Das also die Vorgeschichte ohne Details.

Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als die PI zu beantragen. Dazu habe ich einige Fragen, die alle bezüglich von Kfzs sind.

So nutze ich einen PKW sowie ein Motorrad. Die Fahrzeuge sind auf mich zugelassen,Vers. u. Steuern zahle ich, der PKW wird für den 450€-Job benötigt, das Mopped zum Spaß.
Beide Fahrzeuge sind von meiner Mutter finanziert, gehören also eigentlich Ihr, aber wir haben natürlich nur mündliche Verträge geschlossen.

Wenn ich jetzt zur Schuldnerberatung gehe, werde ich doch mit Sicherheit nach Vermögen befragt, (ausser dem 13Jahre alten Kleinwagen und dem 18Jahre alten Mopped hab ich eh nix) wie verhalte ich mich da richtig, um nicht eine Ablehnung des PI-Verfahrens zu riskieren.

Wie geschrieben, ich hab noch nichts angeleiert.

Für schnelle Antworten wäre ich dankbar, damit dass Kopfkarussel auch mal anhält. Schöner Mist :fuchsteufelswild:

Schrankwand

waldi · « **Antwort #1 am:** 20. März 2013, 11:05:42 »

Zitat

Beide Fahrzeuge sind von meiner Mutter finanziert

Entscheidend dürfte sein, wer den Kaufvertrag damals getätigt hat, nicht wer das Ganze finanziert hat.

Schrankwand · « **Antwort #2 am:** 20. März 2013, 11:37:14 »

Danke für die schnelle Antwort.
Und wenn ich die Fahrzeuge meiner Mutter verkaufe? Kaufverträge hab ich eh nicht,Besichtigt, Probegefahren, bar bezahlt, KfZBrief gekriegt umgemeldet, das wars.

waldi · « **Antwort #3 am:** 20. März 2013, 12:25:03 »

Zitat

Und wenn ich die Fahrzeuge meiner Mutter verkaufe?

Wenn sie Dich dann auch damit zu dem 450€-Job fährt, warum nicht?

Nein, Scherz beiseite, wenn beim Inso-Antrag kein Auto im Besitz ist, dann ist es mal so.

Über die mit dieser Aktion evtl. verbundenen rechtlichen Folgen (Erbfall?) sollte man sich allerdings bewusst sein.

Schrankwand · « **Antwort #4 am:** 20. März 2013, 12:51:39 »

Na, dann frag ich jetzt mal anders, ich unwissend also doof, was muss ich zum Schuldenberater mitnehmen, will der nicht Kontoauszüge etc sehen,
Vermögensaufstellung usw.Was muss ich tun, damit die 2Fahrzeuge nicht in die Insolvensmasse geraten? Denn der wird mich doch fragen ob ich Kfzs habe. kann ich die KfZs also meiner Mutter verkaufen, oder sollte ich das Mopped vorher eben einfach verkaufen.
Wie verhalte ich mich legal und intelligent, das ist meine Frage.

waldi · « **Antwort #5 am:** 20. März 2013, 13:16:14 »

Der Schuldenberater will nicht mehr sehen, als Sie ihm freiwillig zeigen.
Er berät Sie ja nur, entsprechend den Angaben, die Sie ihm machen.

Für die Folgen falscher bzw. unvollständiger Auskunft müssen Sie erst später, nämlich nach Antragsstellung, geradestehen.

Ob Sie Ihre Fahrzeuge verkaufen und mit dem Erlös lebenswichtige Ausgaben tätigen, bleibt Ihnen überlassen.

Pferdemetzger · « **Antwort #6 am:** 20. März 2013, 13:25:14 »

Fahrzeuge an Familienmitglieder zu verkaufen ist kurz vor der Inso nicht wirklich klever....Im Inso Antrag wird nach Veräußerungen an Familienangehörige gefragt. Die dort genannte Frist beträgt , ich meine, 4 Jahre oder sogar mehr.
Die Fahrzeuge nicht anzugeben ist auch unklug. Spätestens wenn die Insoeröffnung beim Finanzamt angekommen ist, fällt die Unterschlagung auf.
Beide Fahrzeuge sind nach den Schilderungen im Insolvenzantrag anzugeben. Ob der TH später ein FZ für nen 450 Eurojob freigibt, muss zu gegeben Anlass geklärt werden.

Wenn Sie keinen Kaufvertrag über den damaligen Erwerb vorlegen können, in dem Ihre Mutter als Käufer steht, Pech gehabt.

Sie können natürlich, rückdatiert auf den Zeitpunkt des Erwerbs, einen Vertrag aufsetzten, indem sie sich auf eine Ratenzahlung an ihre Mutter verpflichten, in Form eines Darlehensvertrag. Ihre Mutter hätte dann die Möglichkeit, ihre Forderungen gegen sie zur Tabelle zu melden.

Insokalle · « **Antwort #7 am:** 20. März 2013, 16:26:14 »

Und wo liegt da der Sinn?

Pferdemetzger · « **Antwort #8 am:** 20. März 2013, 17:39:27 »

Der Sinn liegt darin, das zwar die FZ unter Umständen weg sind, aber die Mutter durch den schriftlichen Darlehensvertrag ihre angemeldete Forderung belegen kann, falls es zu Zweifeln an dieser Forderung kommt...man könnte natürlich auch warten ob jemand diese Forderung anzweifelt und dann entsprechend reagieren. Ich habe mich damals vorbereitet und einen Schenkungsvertrag mit entsprechenden Wertgutachten des FZ (natürlich nur ganz gering)direkt im Erstgespräch dem TH vorgelegt und dann gabs keine weiteren Fragen und das FZ wurde im Bericht erwähnt, die Transaktion ohne Zweifel anerkannt.

So konnte ich das FZ kürzlich verkaufen und den erlös natürlich an den richtigen Eigentümer auskehren, welcher ihn natürlich nicht wollte und mir in der WVP zum Erwerb eines neuen FZ zur Verfügung stellte.

Pferdemetzger · « **Antwort #9 am:** 20. März 2013, 17:43:03 »

@Insokalle: Ihre Frage hätte sich erübrigt, wenn sie die Problematik der Situation des TE verstanden hätten...aber ok,.....

Wenn man entsprechend vorbereitet ist, muss man die FZ beim Antrag nicht als Eigentum angeben sonder führt direkt den geschilderten Sachverhalt an und freut sich über Auto und Moped.

Insokalle · « **Antwort #10 am:** 20. März 2013, 18:14:18 »

Wenn ich die Problematik nicht verstanden hätte, hätte ich eine andere Frage gestellt. Wobei die Schilderung des Falles trotzdem ungenau und lückenhaft ist.

Zitat

Der Sinn liegt darin, das zwar die FZ unter Umständen weg sind, aber die Mutter durch den schriftlichen Darlehensvertrag ihre angemeldete Forderung belegen kann, falls es zu Zweifeln an dieser Forderung kommt...

Nochmal gefragt, was soll das? Das beantwortet die Frage von Schrankwand nicht.

Nixmehrda · « **Antwort #11 am:** 20. März 2013, 18:28:37 »

@ Schrankwand

Informieren Sie sich über die Grundlagen des Verfahrensablaufes.
Dazu finden Sie hier genügend Informationen.
Desweiteren ordnen Sie Ihre Unterlagen, dazu gehört ein (oder mehrere)
Ordner mit allen Kontoauszügen und anderen Nachweisen über die Schuldhöhen der einzelnen Gläubiger.
(Zu diesen könnte auch Ihre Mutter gehören, wobei Sie bezüglich des Autos
hier unklar ausdrücken.
Versuchen Sie sich anzugewöhnen hier sehr formal und präzise sich auszudrücken. Das erleichtert die Feststellung des Sachverhaltes.)
Eine Auflistung sonstiger Wertgegenstände die nachweislich Ihnen gehören.
Transaktionen oder Verschiebungen jetzt noch oder Rückdatiert ( = Urkundenfälschung) sollten tunlichst unterlassen werden.
Um nicht gleich "Schiffbruch" zu erleiden.

Pferdemetzger · « **Antwort #12 am:** 20. März 2013, 18:52:02 »

Urkundenfälschung....das hört sich aber kriminell an...wäre es ja auch, wenns so wäre. Der TE hat aber klar formuliert, dass die Mutter die FZ mehr oder weniger erworben hat. Auf Grund der familiären Situation wurde es nur versäumt, die Eigentumsverhältnisse schriftlich zu fixieren...und das sollte jetzt schleunigst nachgeholt werden...und das ist nicht kriminell

Kriminell wird eine Sache erst dann, wenn sie bekannt wird und der Tatbestand bewiesen wird...aber ich merke schon....hier sind alle ganz ehrlich und verzichten gerne auf liebgewonnenes nur damit die Gläubiger alles brav bekommen. Lächerlich. man sollte auch mal die Realität ansprechen und sich nicht hinter §§ verstecken und einen auf Moralapostel machen. Das Leben f...t einen genug, da kann man auch mal zurück f...en!

Ich habe gelesen, das es sogar solche gibt, die ihr smartphone mit zum TH nehmen und ihn fragen ob er es jetzt haben muss...das ist schon ziemlich krank.
99% der TH sind froh, wenn sie nicht verwerten müssen...das ist arbeit und arbeit kostet Geld.
Ich habe meine Fragen so wie vorgeschrieben nach besten Wissen und Gewissen beantwortet...mein Wissen bezüglich Werteinschätzung ist gering und mein Gewissen...na ja, bevors mir schlecht geht, besser den Anderen!! Im wahren Leben versucht jeder, das Beste für sich herauszuschlagen..nur hier wird aufeinmal von recht und Ordnung gesprochen. Ist es die Angst vor der neuen Situation, die Unwissenheit wegen mangelhafter Aufklärung oder einfach nur die Naivität von labilen Menschen denen man zusätzlich zum TH besser noch nen Psycholgen zur Seite stellt, weil ja alles so schlimm ist und einen keiner versteht!?

waldi · « **Antwort #13 am:** 20. März 2013, 19:00:56 »

Über Ihre Ansichtsweise, Pferdemetzger,
muss ich mich noch eine Weile im Kopfschütteln üben, ehe ich diese wirklich 'verdaut' habe.

Insokalle · « **Antwort #14 am:** 20. März 2013, 19:01:58 »

Zitat von: Nixmehrda am 20. März 2013, 18:28:37

Versuchen Sie sich anzugewöhnen hier sehr formal und präzise sich auszudrücken. Das erleichtert die Feststellung des Sachverhaltes.)

auf den Punkt gebracht

Denn das hier:

Zitat

Beide Fahrzeuge sind von meiner Mutter finanziert, gehören also eigentlich Ihr, aber wir haben natürlich nur mündliche Verträge geschlossen.

kann alles mögliche sein, präzise ist es jedenfalls nicht

Pferdemetzger · « **Antwort #15 am:** 20. März 2013, 19:08:44 »

Na ich finde die Aussagen ziemlich präzise! Und was meine Einstellung betrifft: Das ist Reallife. Aber in diesem Land und vor allem in diesem Forum gilt man ja als Querulant, wenn man authentisch ist und nicht mit dem Strom schwimmt und brav seinen Hintern hin hält. Aber lauft ruhig weiter mit verschlossenen Augen durchs Leben und glaubt an das Gute in diesem Land.

Schrankwand · « **Antwort #16 am:** 21. März 2013, 13:29:12 »

Hallo nochmal.
Erstmal vielen Dank für die Antorten und Infos. Ich musste das alles erstmal sacken lassen.
War mir schon peinlich genug meine Situation und mit über 50 die finanzielle Hilfe meiner weit über 70jährigen Mutter niederzuschreiben.

Ich geb jetzt mal an, was Dr. Einstein sich überlegt hat, wäre dann nett, wenn Ihr mir schreibt, ob ich die Grundlagen der Quantenphysik richtig verstanden hab.

Also das Mopped melde ich in diesem Frühjahr ab, und verkaufe es einem Freund, mit seinem Perso und einer Vollmacht melde ich das Mopped auf Ihn an.(Versicherung vielleicht auch besser über ihn, könnte sonst komisch aussehen, und ich weiss auch nicht, ob in den Jahren der Insolvenz meine Kto-Auszüge immer vorgelegt werden müssen??)

Das Auto verkaufe ich jetzt meiner Mutter, mit dem Erlös gleiche ich das Girokto. und die Kreditkartenschulden aus,Sie überweist also den Kaufpreis auf Girokto u. Kreditk. und lässt mir das Nutzungsrecht, sodas das auch nach aussen schlüssig ist. Kfz-Steuer u. Vers. lass ich weiter auf meinen Namen laufen.

Für die gottseidank nicht moralinen Antworten nochmals danke,
Schrankwand

Paula41 · « **Antwort #17 am:** 21. März 2013, 15:30:46 »

Hallo,

und nicht vergessen das Kreuz an der richtigen Stelle zu setzen. Wenn auch eine Zahlung erfolgt, dürfte das Risiko einer Anfechtung gering sein.

mfg
Paula41

Insokalle · « **Antwort #18 am:** 21. März 2013, 16:17:39 »

Bei solcher Vorgehensweise ist das Risiko der Anfechtung ein klein wenig geringer, weil in der Verbraucherinso der TH nicht anfechten darf und der Wert der Fahrzeuge wohl nicht mehr so hoch ist.
An anderer Stelle hatte ich mal eine Handlungsalternative erwähnt, die allerdings auch nicht gänzlich frei von Risiken ist.

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