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Autor Thema: Schuldenberg wird immer größer!  (Gelesen 3978 mal)

Gladys

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Schuldenberg wird immer größer!
« am: 06. November 2007, 14:47:18 »

Hallo zusammen,

bin neu hier im Forum und erhoffe mir Rat zu folgendem Problem

mein Mann und ich haben Schulden wie folgt:

ca.  25. 000-30. 000 Finanzamt (hauptsächlich durch Nachforderungen Umsatz-/Einkommensteuer + Säumniszuschläge aus der selbständigen Tätigkeit meines Mannes).  Teilweise wurden Raten gezahlt (insgesamt ca.  5000-6. 000 )
5. 000 Dispokredit meines Mannes (Kredit wurde jetzt wegen nichtbezahlter Zinsen zum Ende des Monats gekündigt).
8. 000 Privatkredit bei einer Bekannten
ca.  3. 000 Außenstände bei 1-3 Lieferanten
4. 000 Restforderung für finanzierten PkW
2. 000 Steuerberater

bei mir
14. 000 Restkreditforderung (diesenMonat seit 2 Jahren erstes Mal Rate nicht gezahlt)
4. 0000 Dispokredit
500 Euro privat
ca.  1. 000 verschidene kleinere Außenstände (Versandhaus)

Demgegenüber stehen Einnahmen von ca.  1400 Euro von mir und unterhaltspflichtig gegenüber meinem Sohn, der noch zu Hause wohnt und gerade ein Studium begonnen hat.

Mein Mann und das sehe ich als größtes Problem, betreibt seine Selbständigkeit zur Zeit noch weiter, was ja bedeutet, das wieder Forderungen vom Finanzamt kommen werden etc.

Ich habe ab sofort jetzt mein Gehalt auf ein anderes Konto umgestellt, da die Bank ja ansonsten mir kein Geld mehr auszahlen würde, was aufgrund meiner Verpflichtungen wie Miete, Strom etc.  ja katastrophal wäre.

Was sollen wir tun, nächste Woche sollen wir beim Finanzamt zwecks weiterer Gewährung von Ratenzahlungen bzw.  Stundung vorsprechen und unsere finanzielle Situation darlegen.

Die ganze Situation droht mir momentan zu entgleiten, fühle mich komplett mit allem allein gelassen und darum erhoffe ich mir hier Hilfe.

Vielen Dank schon mal im Voraus für jede Rückmeldung.

 :dntknw:

Gladys

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Planer

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Re: Schuldenberg wird immer größer!
« Antwort #1 am: 06. November 2007, 17:24:47 »

Hallo Gladys,

also als erstes kühlen Kopf bewahren. 

Zuerst muß entschieden werden ob das Gewerbe Ihres Mannes Sinn macht.  Denn hier weitere Schulden aufzuhäufeln ist das Letzte, was Sie jetzt gebrauchen können.   Hier stellt sich also die Frage: Ist die Buchhaltung auf dem Laufenden? Wenn nein, was muß getan werden, um eine aussagefähige Buchhaltung zu bekommen? Dann kann entschieden werden, ob das Gewerbe noch Sinn macht oder nicht.
Zweitens ist festzustellen, wie sich die Verbindlichkeiten beim Finanzamt zusammensetzen.  Davon und von der Entscheidung, wie mit dem Gewerbe zu Verfahren ist, ist abhängig, wie mit dem Finanzamt verhandelt werden kann. 

Drittens muß man Ihre gesamte Lebensumstände betrachten.  Was haben Sie gesamt für Kosten, wie können die Kosten reduziert werden, und abhängig von der Gewerbefortführung oder Aufgabe Von was kommt in Zukunft Geld rein.  Ebenso welche Vermögenswerte bestehen, wie können diese (sofern benötigt) zu Geld gemacht werden.  (Um damit eventuell einen Vergleich zu finanzieren)

Aus dieser Erkenntnis heraus kann man entscheiden, ob mit den Gläubigern ein Vergleich machbar ist oder aber ob eine gut vorbereitete Insolvenz besser ist.

Am kritischsten sehe ich Ihre drohende Kündigung des Ratenkredits (also die 14. 000 €) Wenn beide Ehepartner notleidend sind, ist das die ungünstigste Position.  Also gilt zu überlegen, ob hier eine Verhandlung mit der Bank am besten erscheint.  Möglicherweise kann hier zunächst eine Vereinbarung getroffen werden, daß die Bank zunächst auf die Tilgung verzichtet, bis man die Dinge neu ordnen kann.  Das gleiche gilt für Ihre Dispokredit.

Auch sollte genau angesehen werden, ob eventuell für irgendwelche Verbindlichkeiten Ihres Mannes möglicherweise die Mithaftung Ihrerseits besteht.  (hier sei für alle gesagt, daß eine Mithaftung des Ehepartners nicht durch den Trauschein gegeben ist, sondern hier gemeint ist, inwieweit man eventuell Bürgschaften oder auch Kreditverträge mit unterschrieben hat).

Eine Mithaftung ergibt sich auch durch die Klärung Punkt 2, denn hier haften Sie zunächst für die Einkommensteuer mit, wenn nicht ein Aufteilungsbescheid beantragt wird, also die Steuerschuld zwischen Ihnen und Ihrem Mann aufgeteilt wird.   
 
Ich weiß, daß das nun viel Arbeit ist, aber ohne diese Grundlagen werden Sie keine geordnete Lösung herbeiführen können. 

Grüße aus Landsberg

Thomas Planer













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Gladys

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Re: Schuldenberg wird immer größer!
« Antwort #2 am: 06. November 2007, 18:08:38 »

Hallo Thomas,

also vielen Dank erst einmal für diese ausführlichen Antworten auf meine vielen Fragen  :biggrin:
Das Finanzamt hat mittlerweile auf Antrag unseres Steuerberaters für die Jahre 2002-2004 getrennte Bescheide erlassen; 2005 wurde schon getrennt abgegeben; 2006 und 2007 ist noch offen (kommt also auch noch auf uns zu) :Oh_no:

Allerdings ist aufgrund meines relativ geringen Einkommens von ca.  1400 Euro bei mir (Steuerklasse III) nicht wirklich viel an Steuern einzufordern, denke ich mal.

Also mit den Ausgaben ist es so, dass ich mit Miete, Strom, Telefon, Versicherungen (keine unnötigen, nur Auto, Haftpflicht, Hausrat) sowie GEZ ja und natürlich bisher der Kredit so um 1250 Euro lag (bleibt also nicht wirklich viel zum Leben übrig).  Hier kommt ja noch Benzin, Essensgeld etc.  dazu.

Bei meinem Mann ist es so, dass er mit seinen Einnahmen halt immer nur die Löcher wie Finanzamt, Lieferanten stopft und nicht wirklich (außer mal Taschengeld für den Urlaub, Essengehen und so was) viel bei rumkommt.  Deswegen möchte ich so schnell als möglich, dass er das Gewerbe aufgibt.

Ab nächstes Jahr würde er dann seine kleine Rente in Höhe von ca.  500 Euro beantragen können, also hätten wir dann ca.  2. 000 Euro zusammen (mein Sohn bekommt kleines Bafög und das Kindergeld von mir).  Kein riesiges Einkommen, aber auch keine neuen Schulden mehr dazu!

Ich habe auch schon daran gedacht, mit der Bank zu verhandeln wegen Aussetzung der Tilgung bzw.  Ratenreduzierung, hoffe, dass diese sich darauf einlassen.  :gruebel:

Nochmals vielen Dank für alle Ratschläge und Tips an dieser Stelle.

Gruss

Gladys

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