Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Schulden => Allgemeines => Thema gestartet von: GordonH am 21. Juli 2010, 09:15:16

Titel: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 09:15:16
Guten Morgen,

nachdem es bei mir finanziell immer mehr bergab geht, versuche ich auf diesem Wege einen Rat einzuholen.

Ich bin im Moment ALG2 Empfänger auf Ausbildungssuche, habe keine abgeschlossene Berufsausbildung und bin im Moment in einem Praktikum. Nebenher stehe ich bei einem Projekt unter Vertrag das Vollzeit läuft, mir bei der Ausbildungssuche in einem großem Umfang hilft, aber verhindert, dass ich nebenher in irgendeiner Form Geld verdienen kann, die Tätigkeit dort ist natürlich unbezahlt.
Seit ich von Zuhause ausgezogen bin, ich bin 22 Jahre alt, hat sich bei mir nach und nach einiges angehäuft, ob es nun Mietzahlungen waren, der Dispo von der Bank, die Handyrechnung, ich saß bis zum September letzten Jahres auf 4700 Euro Schulden.
3500 Euro davon waren in Form eines Umschuldungskredites bei meiner bank "angelegt", 1200 Euro bei einer Ratenkreditkarte.
ich habe als ALG2 neben der Miete 355 Euro zur Verfügung, davon wird folgendes abgezogen:

75 Euro für die Ratentilgung von der Bank
30 Euro für die Ratentilgung des zweiten Kredits
40 Euro für einen UMTS Vertrag (aus dem ich leider nicht mehr rauskomme)
50 Euro Internet/Telefon (Telekom, die weigern sich den Tarif runterzusetzen)

Somit bleiben am Ende des Monats noch 160 Euro über, was für die Verpflegung selbst reicht, aber sobald etwas anfällt wie Kleidung, Schuhe erhöht sich der Schuldenberg, abgesehen davon das Freizeitaktivitäten unmöglich sind.
Im Moment sieht es zudem auch noch so aus, das mein Konto mit knapp 600 Euro in den Miesen steht.
Meine Mietzahlung für diesen Monat kann nicht rausgehen und ich habe also ernste Probleme.

Selbst wenn die Bank einer erneuten Umschuldung zustimmt und das Girokonte wieder ausgeglichen ist, habe ich imme rnoch das Problem, dass ich einen ziemlich geringen Betrag pro Monat zur Verfügung habe.

Ich spiele seit kurzem mti dem Gedanken, eine Schulderberatung wahrzunehmen und eventuell ein privates Insolvenzverfahren.
Wisst ihr ob das in meinem Fall möglich / sinnvoll ist?
Wie hoch wäre bei einem Insolvenzverfahren der monatliche Freibetrag für Verpflegung, Kleidung etc?
Wie würde das mit der Telekom Rechnung aussehen, würde die ebenfalls unter das Insolvenzverfahren laufen oder würde der Betrag normal weitergezahlt werden?

Vielen dank im Vorraus für die hilfreichen Antworten,

mfg
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 10:25:55
Guten Morgen,

lassen sie es mich mal kurz zusammenfassen:

Schulden:
3.500 EUR Umschuldungskredit
1.200 EUR Ratenkreditrate
   600 EUR Dispokredit
------------------------------------------
5.300 EUR Schulden

Wie hoch ist Ihre Miete?

Ihnen bleiben nach Abzug der Miete noch 355 EUR über und davon bedienen sie die Schulden.

Bei einem Zinssatz von 4,99% würde bei 5.300 EUR eine Tilgungsrate von ca. 150 EUR/Monat anfallen. Zzgl. würde ja noch der UMTS Vertrag (Laufzeit?) und Internet/Telefon dazukommen von insgesamt 90 EUR. Somit blieben Ihnen von Ihren 355 EUR noch 115 EUR zum leben übrig.

Meiner Ansicht nach, bringt sie eine erneute Umschuldung nur noch tiefer in den Schlamassel!

Unglaublich, dass Ihre Bank Ihnen überhaupt einen Kredit bewilligt bei der Einkommenssituation!

Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 10:32:02
Erstmal danke für die Antwort.

Dasselbe hat mir der Sachbearbeiter bei der Bank gestern auch gesagt, es ist wohl sehr sehr unwahrscheinlich, dass die Bank nach der letzten Umschuldung und dem neuen hohen Saldo erneut eine Umschuldung genehmigt.
Da ich ansonsten keine Möglichkeiten habe den Saldo auszugleichen, bleibt mir ja nichts anderes als eine Schuldnerberatung übrig.

Die Laufzeit von dem UMTS Vertrag beträgt noch ca 1 - 1,5 Jahre.

Die Miete beträgt 470 Euro, wird aber von der ARGE bezahlt, die 355 Euro sind der Regelsatz den ich bekomme.

Man muss dazusagen, den Kredit habe ich bereits im Jahr 2009 aufgenommen, dort hatte ich noch einen Teilzeitjob bei Aldi (1400 Euro/Monat brutto), die Tilgungsrate wurde da erst einmal auf 50 Euro festgesetzt. Der Kreditrahmen lag dort bei knapp 2700 Euro.
Das hat sich nun mit der zeit erhöht, die Tilgungsrate ebenfalls.

Ich muss halt feststellen, dass ich mti dem Geld nicht mehr über die Runden komme, nur Verpflegungsgeld reicht einfach nicht aus.
Schuhe gehen kaputt und schon hat man Kosten die man einfach nicht mehr decken kann.

Mein Praktikumsplatz liegt 1 1/2 Zugstunden von meinem Wohnort (München) entfernt, die Fahrtkosten übernimmt im Moment das Projekt in dem ich tätig bin, wenn ich dort eine Ausbildungstelle bekomme, werde ich auf den Fahrtkosten sitzen bleiben.
Ablehnen würde ich die Stelle nicht, nur weil sie weit von meinem Wohnort entfernt ist.

Ein normales Abbezahlen dieser Leistungen ist inzwischen schwer bis unmöglich geworden, meine Mietzahlung für diesen Monat steht noch aus und meine Bank wird die wahrscheinlich nicht durchgehen lassen.
Was ich diesbezüglich machen soll, weiss ich auch nicht.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 10:38:02
Also ohne eine Aufbesserung Ihrer Einnahmen wird es schwer sein sich den Weg zu einer Beratung zu ersparen!

Selbst wenn alle etwas vom Kuchen abgeben und sich auf geringere Raten einlassen ist es ein Tanz auf dem Drahtseil.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 10:43:06
Mit was für einem Freibetrag rechnen denn die Schuldnerberatungen?
Wieviel gestehen die einem Ein-Personen haushalt an Lebenserhaltungskosten zu, also den Betrag den ich fest habe und von dem auch keine Ratenzahlungen abgehen können?
Bleibt dieser Betrag bei meinem "Einkommen" überhaupt noch übrig?
Wird da am Ende ein Insolvenzverfahren kommen und gilt bei dem dann derselbe Freibetrag?

Haben Sie eine Idee wie ich das am Besten mit der Miete regle?

Eine Aufbesserung der Einnahmen gestaltet sich auch als schwierig, unter der Woche bleibt für mich keine Zeit irgendwie Geld zu verdienen, am Wochenende schaut es für ALG2 Empfänger auch kritisch aus, von dem Geld was ich ind enw enigen Stunden erarbeiten könnte, fängt mir das AMT den größten Teil wieder weg.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 10:50:18
Es kommt darauf an welche Einnahmen sie haben!
In der momentanen Situation ist bei Ihnen nichts pfändbar.
Sprich von Ihrem ALG II wird nichts gepfändet.

Ob ein Insolvenzverfahren unumgänglich ist kann ich nicht beantworten jedoch würde auch in diesem Fall diese Pfändungsgrenze gelten.

Bez. der Miete wird es schwierig! Haben sie schon mit der Bank geredet?
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 10:55:33
Der Kontakt zu der Bank läuft, ich habe gestern mit meinem Ansprechpartner geredet.
Im Moment sieht es wohl so aus, dass die Miete bei diesem Saldo nicht gezahlt wird.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Bank von der Schuldenberatung und/oder Insolvenz nicht wirklich begeistert sein wird,  ich befürchte da nur, dass die sich deswegen extra gegen die Mietzahlung stellen werden.
Immerhin geht es da um deren Kredit, dessen Raten von mir kaum noch gezahlt werden können.
Sobald ich wieder zuhause bin, werde ich das wohl noch klären müssen.
Es wäre wohl ratsam, dem Ansprechpartner gleich zu sagen, dass ich eine Schuldnerberatung in Anspruch nehmen werde oder?
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 11:00:45
Ob das der Bank passt oder nicht kann nicht Ihr Problem sein.

Ich würde der Bank momentan nichts von Ihren Plänen erzählen! Es könnte sein,dass die Bank dann die Geschäftsbeziehung mit Ihnen beendet und den Dispo sofort fällig stellt!

In Ihrer Situation wahrscheinlich auch nicht mehr dramatisch. Außerdem, die Bank hat nichts davon, wenn sie ihnen von Ihren Plänen erzählen und sie haben noch viel weniger davon.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 11:20:35
Okay vielen dank auf jeden Fall für Ihre Hilfe, ich werde mich wohl erstmal nach einer Schuldnerberatung umsehen und dort weitere Informationen einholen.
Wichtig ist nun erstmal, dass die Miete durchgeht, das ist erstmal das Hauptproblem.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 11:44:41
Achja, wäre es sinnvoll, für den nächsten gehaltseingang ein Konto zu nutzen auf dem ich mit dem Geld auch was anfangen kann?
Hab da noch ein kostenloses Girokonto.
Bringt ja nichts wenn das Geld auf ein Konto eingeht und nicht benutzt werden kann (Miete).
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 12:30:14
Im Fall der Fälle der Insolvenz sollten sie sich sowieso ein neues konto anschaffen!
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 12:42:04
Okay, ich werde dann, falls das mit der Miete nicht wie erhofft klappt, die Zahlungen und Abbuchungen (außer die der Bank) auf ein anderes Konto legen, damit wenigstens die Miete sicher ist.
Ich möchte mich auf jeden Fall für die Tolle hilfe bedanken die mir hier gegeben wurde !!

Vielen vielen Dank !

Mfg
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 12:58:00
Ein tipp! Stellen sie vorsorglich alle lastschriften auf überweisungen um! Im fall einer Insolvenz kann der Treuhänder Lastschriften zurückbuchen lassen.

wenn sie ein "neues" konto beantragen, spielen sie mit offenen karten sofern sie dann schon wissen ob insolvenz oder nicht!
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 13:00:27
Welche Rolle spielt denn der Treuhändler oder auf welcher "Seite" steht er, vertritt er meine Interessen oder die der Gläubiger?
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 13:08:17
Im Faller der Insolvenz ist der TH für die korrekte Abwicklung des Verfahrens zuständig.
Er ist weder Ihr noch der Berater der Gläubiger.

Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 13:09:38
Welches INteresse hätte er denn daran Lastschriften zurückzubuchen?
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 13:17:21
Er ist dafür verantwortlich die vorhandene Masse zu verteilen. Je mehr Masse desto besser. Ist leider ein nicht selten vorkommendes übel lastschriften zurückzubuchen.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 13:19:57
Dann müsste ja jetzt soweit alles geklärt sein, nochmal vielen Dank für Ihre Hilfe, wenn noch eine Frage auftaucht werde ich mich auf jeden Fall hier melden !

Mfg
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 21. Juli 2010, 14:31:31
Habe doch noch eine Frage.
Ich habe noch zwei offene Gutschriften, einmal 280 Euro und einmal 222 Euro.
Wäre es ratsam, diese Beträge auf ein neues Konto einzuzahlen und davon die Miete für diesen Monat zu bezahlen?
Ich denke mal meine Bank wird in dem Punkt Miete nicht nachgeben.
Ich würde also ein neues Konto eröffnen, die beiden Beträge dort einzahlen und die folgenden Abbuchungen (dann Überweisungen) nur noch über dieses Konto tätigen.
Ist das rechtens? Ich würde so die negative Entscheidung meiner jetzigen Bank übergehen, die weigert sich das Geld für die Miete noch zu überweisen.
Wenn ich das Geld bei meiner jetzigen Bank einzahlen würde, würde davon nichts für die Miete wieder rausgehen.

Noch eine Frage zur weiteren Vorgehensweise.
Soll ich bei dem negativen Dispo weiterhin die 75 Euro für die ratentilgung einzahlen oder diese Beträge stunden?
Wobei mir da die Beratung auch noch Auskunft geben wird oder?
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 21. Juli 2010, 14:36:04
1. so würde ich es machen! Miete bezahlen.
2. wenn sicher ist, dass sie in insolvenz gehen zahlungen einstellen! nur noch miete, strom etc. bezahlen.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 22. Juli 2010, 09:21:11
Guten Morgen !

Ich hätte da noch eine Frage bezüglich Pfändungen.
Wird sowas bei einem Verfahren auf mich zukommen?
Es ist ja nicht so, dass ich irgendwelche Reichtümer in Sachwerten habe.
Ich verfüge über einen PC der an sich nur noch Schrottwert hat, es sei denn man gäbe knapp 400 Euro für ein neues MB / CPU / AS aus, einen 19 Zoll Monitor für den PC, einen 22 Zoll Fernseher (Wert 222 Euro), eine gebraucht gekaufte Playstation 2 und eine ebenfalls gebraucht gekaufte xbox 360 (gekauft für 100 Euro).
Ich glaube den Fernseher kann/darf man mir nicht nehmen wegen dem Informationsrecht, einen günstigereren wird man auch kaum finden.
Wie schaut es denn mit den anderen Geräten aus?

Gibt es erfahrungsgemäß Banken die Schuldner bzw. zukünftige Insolventen akzeptieren?
Bei mir um die Ecke gibt es eine Filiale der Hypo Vereinsbank oder Deutsche Bank, hab ich bisher nicht so drauf geachtet.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: doktor mabuse am 22. Juli 2010, 09:28:55
Hallo,

ich denke, bei diesen Gebrauchtartikeln im Elektronikbereich müssen sie keine Pfändung fürchten, zumal diese Dinge sehr schnell an Wert verlieren. Eine PS2 ist doch spieltechnisch schon Steinzeit  :cheesy:
Was die Banken angeht soll die Deutsche Bank da sehr flexibel sein, ich kann auch die Norisbank empfehlen (gehört auch zur DB-Gruppe), mit wirklich kostenfreiem Girokonto (ist ja wichtig, wenn man nicht viel Geld hat) mit online-Zugang und Bankkarte.

Gruß,
Doktor Mabuse
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 22. Juli 2010, 09:40:57
Die PS2 besitzt auch mehr einen sentimentalen Wert, bin ein ziemlcih großer Final Fantasy Fan :)
Kann man bei der Norisbank auch Online ein Konto eröffnen oder sollte ich da lieber persönlich vorbeigehen?
Online Zugang wäre für mich auch ganz wichtig, vor allem da ich die ganzen zukünftigen Lastschriften ja erstmal mit Überweisungen umgehen möchte.

(..)

Habe mir das Ganze nun so vorgestellt:

Schaue heute noch, dass ich früh genug vom Praktikum wegkomme (6:00 aus dem Haus raus, 17:30 frühestens zuhause) und bei einer Bank vorbeikomme, ich probiere es wohl erstmal bei der hyp direkt um die Ecke.
Lasse mir dort ein guthabenkonto einrichten und lege die Mietzahlungen sowie die Telekomrechnungen auf dieses Konto um.
Beide Baldgläubiger ziehen dann von meinem alten Konto ab, was die Bank dann sicher demnächst stoppen wird.
So habe ich wenigstens für den nächsten Monat einen halbwegs annehmbaren Betrag von dem ich leben kann.
(Zum Vergleich, diesen Monat hatte ich knapp 100 Euro zur Verfügung)
Hab mir nun erst mal eine karitative Schuldnerberatung rausgesucht, einen Anwalt kann ich mir wohl nicht leisten.
Hatte da gestern schon einen am telefon, der hat versprochen mich in 30 Minuten zurückzurufen, 1 1/2 h später hat er mich dann an eine Kollegin weitergereicht.
Die akzeptieren wohl ungern ALG2 Empfänger..
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: lenchik22 am 22. Juli 2010, 14:47:16
Die PS2 besitzt auch mehr einen sentimentalen Wert, bin ein ziemlcih großer Final Fantasy Fan :)
Kann man bei der Norisbank auch Online ein Konto eröffnen oder sollte ich da lieber persönlich vorbeigehen?
Online Zugang wäre für mich auch ganz wichtig, vor allem da ich die ganzen zukünftigen Lastschriften ja erstmal mit Überweisungen umgehen möchte.


Ja, man kann das Konto online eröffnen. Man muss nur zur Post um Post-Ident zu machen.

Lg
Lena
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 22. Juli 2010, 14:53:46
Naja das Problem ist halt, dass ich bis zum Ende des Monats in einem Praktikum bin, dieses verhindert das ich zu den regulären Öffnungszeiten der Banken da bin.
Wenn ich viel Glück habe und der Zug pünktlich ankommt (DB haha) wird es immer noch eng.
Bis zum Ende des Monats würde ich auch ungern warten, die neue Kontoverbindung muss noch an die ARGE weitergegeben werden und und und.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: doktor mabuse am 22. Juli 2010, 16:01:50
Hallo,

klar kann man das Konto online eröffnen,dauert aber auch seine Zeit, da alles gecheckt wird. Aber in Anbetracht der Inso würde ich auf jeden Fall persönlich vorsprechen, da kann man eventuelle Fragen gleich klären und bekommt sehr schnell eine Rückmeldung, ob es mit dem Konto auch klappt. (Hab ich so gemacht)
Dauerte knapp 1 Woche, dann hatte ich alles, onlinezugang, TAN-Block, Bankkarte, Geheimzahl.
Ich denke, schneller ist kaum möglich.
Also, lieber sich mal für 1-2 Stunden aus dem Praktikum lösen, wenn möglich und ab zur Bank.

Gruß,
Doktor Mabuse
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 23. Juli 2010, 13:48:32
Hallo,

Habe nun noch ein Konto von der Comdirect Bank gefunden, ohne EC Karte und ohne Dispo.
Ohne Guthaben läuft da nichts.
Die Hypo hat übrigens auch nichts gegen zukünftige Schuldner solange es nur um ein Guthabenkonto geht.
Die letzten beiden Tage habe ich bei verschiedenen Schuldnerberatungen angefragt, die verlangen zum Teil ein Honorar von 500 Euro und mehr, wie maßgeschneidert für ALG2 Empfänger (Ironie).
Man will aus den Schulden rauskommen und macht da eher noch mehr Schulden.
Ich versuch es jetzt bei einer karitativen Schuldnerberatung wie Caritas, dort sollte es wohl besser sein, leider sind die auch sehr schlecht erreichbar, hab da mal die Telnummer von meiner Praktikumsstelle angegeben.
Telekom lege ich heute Abend noch auf das neue Konto um, bei der ARGE habe ich einen Zahlungsstop auf das alte Konto veranlasst bis ich die neu Kontonummer angegeben habe, die haben leider wahnwitzige Sprechzeiten (Mo,DI,DO 8:00 - 10:00)
Bis zur Beratung sollte mein geld erstmal sicher sein..
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: doktor mabuse am 23. Juli 2010, 15:06:54
hallo,

da haben Sie ja schon einiges erreicht, die Comdirectbank würde ich aber unter diesen Bedingungen nicht nehmen.
Was Schuldnerberatungen angeht, gilt auch da häufig der Lebensgrundsatz - was nichts kostet, taugt meist auch nichts -
Vor meiner Insolvenz war ich auch bei einer Schuldnerberatung (e.V.) die, je nach Anzahl der Gläubiger und Aufwand Gebühren genommen hat.
Da ich aber einen Job habe und mir die Zeit davonlief, habe ich mich dafür entschieden.
Die Wartezeiten bei den caritativen Stellen waren mir einfach zu lang.
Ich fühlte mich dort gut und kompetent betreut, die Vergleichsvorschläge an die Gläubiger gingen sehr zeitnah raus und ich konnte jederzeit vorbeikommen wenn Fragen waren und bekam Einsicht in der Stand der Dinge.
Das war es mir wert, in so einem Zustand ist war ich einfach froh, das ich nicht alles selber machen mußte.
Aber, da muß jeder für sich entscheiden wie er vorgehen will und was es ihm Wert ist.

Viel Erfolg noch,

Gruß,
Doktor Mabuse
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 23. Juli 2010, 18:31:52
Erstmal danke für die Antwort !
Eine Frage hätte ich dann noch.
Mal angenommen, die Gläubiger stellen sich bei dem Vergleich quer.
Ich habe im Moment kein pfändbares einkommen und das wird die nächsten 3-4 Jahre auch noch so bleiben.
Ich bin im Moment ALG2 Empfänger und kann hoffentlich (*hoff*) diesen September meine Ausbildung als Fachinformatiker beginnen.
Mein Einkommen aus der Ausbildung würde ebenfalls im nicht pfändbaren Bereich liegen.
In dem Fall würde es doch zu einem privaten Insolvenzverfahren kommen, was meiner Meinung nach ebenfalls eine ziemlich große Menge an Geld kostet (Gerichtskosten etc.)
Werden diese Kosten durch den Berechtigungsschein gedeckt oder gilt das nur für die außergerichtlichen Kosten?
Mal abgesehen davon das ich die Insolvenz falls möglich gern vermeiden würde, wie hoch wären denn die gerichtlichen Kosten?

Hab übrigens ein Angebot von einer Kanzlei die sich mit Schuldnerberatung beschäfigt bekommen, die Kosten würden da knapp 650 Euro betragen, die ich aber in 50 Euro raten abstottern könnte (super wieder neue Schulden).
Bevor irgendwas irgendwannmal an die Gläubiger gezahlt wird (die Schulden werden dann solange gestundet) soll ich erst den Betrag bei denen abbezahlen.
Die Kommunikation mit den Gläubigern beginnt ab Erhalt der ersten Rate.

Ist das ein seriöses Angebot?

Die wollen natürlich erstmal auf einen 50% Vergleich setzen, dann nach 1 Jahr nochmal um 50%.

Das Problem ist halt einfach, dass ich mit den 50 Euro wieder bei 230 Euro monatlich sitze.

355 - 50 (tel) 20 (Handy) 50 (Rate) und ich quasi vor dem selben Problem stehe wie derzeit, nur mit 50 Euro mehr.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 26. Juli 2010, 08:35:59
Guten Morgen,

Das Ganze hat sich nun doch etwas verkompliziert.
Die Überweisung des ALG2 ist leider schon durch, die Leutchen bei der arge waren ausnahmsweise mal schnell, das Geld ist somit auf dem überzogenen Konto gelandet.
Sozialleistungen sind ja eigentlich unpfändbar, ich kann die also trotz überzogenem Girokonto 7 Tage lang einfordern.
Wie mache ich das am besten?
Der letzte Kontakt zu der bank lief per Email über meinen dortigen Ansprechpartner, soll/kann ich das per Email klären oder per Post?
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 26. Juli 2010, 08:42:21
Ich habe mal recherchiert und folgenden Mustertext für eine Beschwerde bei der Bank gefunden:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
auf meinem Konto gehen Sozialleistungen ein (Belege anbei). Diese Gelder dürfen von Ihnen gemäß § 394 des Bürgerlichen Gesetzbuches, in Verbindung mit § 55 SGB I nicht mit dem Minus auf meinem Girokonto verrechnet werden. Ich bitte somit um Auszahlung der eingegangen Leistungen."

Ich würde zuerst mal direkt auf die Bank gehen und auf die Auszahlung bestehen mit Verweis auf das bestehende Recht.
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: GordonH am 26. Juli 2010, 08:47:36
Naja direkt hingehen könnte etwas problematisch werden, die Bank liegt nicht wirklich in der Nähe meines Wohnorts, da ich bei der Sparkasse bin habe ich mich nciht nach meinem Umzug bei einer näher liegenden Filiale angemeldet.
Kontoführung ist in den Zweigstellen kostenlos (Ausdruck, Abheben), nur haben die dort keinen direkten Zugriff auf mein Konto.
Wäre es klug denen meine neue Kontoverbindung mitzuteilen, für die Auszahlung?
Kann man jedes beliebige Konto bei jeder Bank in ein P Konto umwandeln lassen?
Titel: Re: Schuldnerberatung, Privatinsolvenz
Beitrag von: Fallera am 26. Juli 2010, 08:51:40
Für die Auszahlung künftig würde ich der ARGE die neue Bankverbindung mitteilen. Das ALG bei der alten Bank würde ich mir wirklich bar auszahlen lassen! Oder per Barscheque zuschicken lassen.

Ja, jedes "normale" Girokonto kann in ein P-Konto umgewandelt werden.