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Autor Thema: Überschuldung wegen Immobilienbetrug  (Gelesen 4243 mal)

Mad Max

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Überschuldung wegen Immobilienbetrug
« am: 20. August 2010, 01:14:07 »

Hallo an Alle,

ich versuche es kurz zu machen. 1995 hat mir ein Bekannter eine Immobilie "untergeschoben", mit den Argumenten: Super-Steuer Schnäppchen und Kapitalanlage, nach 7 Jahren mit Gewinn verkaufen, alles korrekt und seriös, nur positive Meinungen und vor allem aber, betonte er immer wieder: Ich müsse mich um nichts kümmern, ich solle alles den Profis überlassen, denn mit solchen Dingen kann viel falsch gemacht werden und schwarze Schafe gibt es eh genug! Er arbeitete damals bei der SIVAS GmbH in Schwetzingen

Ich sagte ihm, dass ich zu wenig Erfahrung in solchen Dingen habe und mich 100% auf ihn verlassen muss! Als langer Bekannter, war ich so Naiv! Er meinte, dass die Referenzen der Immobiliengesellschaft und seine erstklassig wären!

Nun zu den Fakten: Neubau der Wohnungen 1995 in Brühl, ich hatte eine 32 qm kleine Wohnung gekauft für Fremdnutzung wegen der Steuer meinte er. Die Wohnung sollte voll finanziert werden, was aber kein Problem darstellen würde, da er ja alles für mich regelt. Umgerechnet in Euro hatte ich einen Kredit über 78.000 Euro! Das Disagio haben die einbehalten und hatten noch mal 10.000 drauf geschlagen für Kosten wie Steuerberater, Vermittler usw.

Lange wurde ich in dem Glauben gelassen, dass alles seine Wege geht, bis erstmals 1997 eine Eigentümerversammlung einberufen wurde und ich zum ersten mal erfahren habe, dass: der Bauträger Konkurs angemeldet hat und ein anderer Bauträger gesucht wird, denn das Haus wurde nicht fertig gestellt. Kurz danach hat die Vermittlungsgesellschaft und der Mietgarant Konkurs angemeldet (alles GmbH,s) Kurz um, den Doppelparker den ich teuer mitgekauft hatte, wurde nie eingebaut, ebenfalls erfuhr ich bei weiteren Krisensitzungen, dass alle Wohnungen auch Erbpacht laufen...

Ich habe bisher seit 1995 mit Zins und Tilgung für den Kredit 95.000 Euro (58.000 Zinsen & 37.000 Tilgung) bezahlt!!!
Noch muss ich bis 2022 insgesamt 82.000 Euro (51.000 Tilgung & 31.000 Zinsen) zahlen!
UND DAS BEI EINEM GEGENWERT VON CA. 30.000 EURO!
Ich hatte damals noch gefragt, ob die Summe von 88.000 Euro incl. aller Kosten und Zinsen sein, das mir selbstverständlich zugesichert wurde, nur nicht schriftlich. Und ich war so blöd und habe dem voll vertraut und bin so über auf die Fresse geflogen!

Nun ist der Zeitpunkt gekommen, in dem ich nicht nur 15 Jahre lang der Zahlmeister war und auf alles "Leben" verzichten musste, sondern ich kann nicht mehr zahlen! Mein Konto ist ständig mit 8.000 Euro in der Kreide, habe einen Kredit von 8.000 Euro laufen um die hohen geduldeten Dispozinsen zu drücken und mein Job ist alles andere als sicher, zumal ich seit 2005 keinen Pfennig Lohnerhöhung bekommen habe, eher umgekehrt, real verdiene ich allein schon wegen der Inflation immer weniger! mein Sohn (12 Jahre) erwartet auch, dass etwas unter dem Weihnachtsbaum liegt und meine Frau geht halbtags arbeiten, so dass wir überhaupt über die Runden kommen!

Mal abgesehen von den Sprüchen die von allen Seiten kommen wie: Was macht ihr nur mit eurem Geld, warum habt ihr noch kein Eigentum, wir verdienen die hälfte von Dir un haben schon ein Haus usw. Das ist so frustrierend, dass ich keine Motivation mehr sehe auch nur noch einen Penny den Gaunern incl. Bank hin zu blättern.

Doch mit meinen 48 Jahren habe ich Angst in eine Privatinsolvenz zu gehen...

Ich brauche jetzt vor allem wirklich gute und erfolgversprechende Tipps, wie ich mal ohne Sorgen aufstehen kann!

Danke schon mal

Mad Max
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doktor mabuse

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Re: Überschuldung wegen Immobilienbetrug
« Antwort #1 am: 20. August 2010, 09:15:23 »

Hallo,

nach meiner Auffassung sollten Sie sich zuallererst von diesen Sprücheklopfern lösen, die Ihnen versuchen Ihre eigene Lebenseinstellung als die einzig Richtige zu verkaufen - nämlich Lebensqualität ausschliesslich über Anhäufung von möglichst viel Besitz und materiellen Werten zu definieren, am besten noch durch eine Riesen-Finanzblase finanziert!
Wohin dieser ewige Menschheitstraum - viel Bekommen, bei wenig Aufwand - führt, erleben Sie ja gerade.
Solche Menschen tun Einem nicht gut, weil Ihnen jegliches Einfühlungsvermögen für Andere fehlt.
Das Alter sollte, wenn Vergleiche etc. scheitern, kein Grund sein, durch eine Inso wieder neu Fuß zu fassen und viel Streß hinter sich zu lassen.
Das jahrelange rumeiern auf den Schulden bringt meist nicht viel und kostet Gesundheit +Nerven.
Ist zwar auch alles kein Kinderspiel und man muß sich erstmal überwinden, aber wenn Sie offen darüber mit Ihrer Familie sprechen, werden Sie auch  Unterstützung erhalten, da bin ich mir sicher.
Wenden Sie sich offen an eine qualifizierte SB-Stelle, die mit Ihnen alles durchgeht und entscheiden Sie sich dann.
Sie sollten aber die sache kurzfristig angehen.

Alles Gute,
Doktor Mabuse
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malud

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Re: Überschuldung wegen Immobilienbetrug
« Antwort #2 am: 20. August 2010, 12:17:48 »

Erstmal vorweg: Mit Ihrem Problem stehen Sie nicht alleine da. Es gibt offensichtlich eine Vielzahl von Menschen, die vermietete Eigentumswohnungen aus Gründen der (vermeintlichen) Steuerersparnis gekauft und sich damit finanziell total überfordert haben. Es macht halt keinen Sinn, wirtschaftlich unsinnige Verträge zu schließen, lediglich um Steuern zu sparen, wenn man zum Leben nichts übrig hat. Aber ich weiß: Nachher ist man immer schlauer.

Auch ich meine, dass Sie eine Beratung brauchen. Meine Empfehlung lautet aber zunächst, dass Sie zunächst eine genaue Bestandsanalyse hinsichtlich Ihrer Wohnung machen sollten. Wie hoch ist die Restfinanzierung? Auf welche Beträge lauten die Grundschulden? Welchen realistischen Wert hat die Eigentumswohnung? Welcher Mietpreis kann erzielt werden? Diese Fragen sollten geklärt werden, bevor Sie sich rechtlich beraten lassen.

Ich teile auch die Auffassung von doktor mabuse, dass Sie sich sehr schnell um die Angelegenheit kümmern sollten. Wenn Sie nämlich zu dem Ergebnis kommen, dass ein weiteres Engagement in die Wohnung keinen Sinn macht (ich befürchte dies), sollten Sie sehr schnell die Reißleine ziehen und kein weiteres Geld unnötig versenken.
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stefst

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Re: Überschuldung wegen Immobilienbetrug
« Antwort #3 am: 20. August 2010, 22:20:34 »

Die beiden haben Recht.  Konzentrieren Sie sich auf die Familie und prüfen Sie die Möglichkeiten.

Die gleiche Geschichte mit anderen Beteiligten habe ich auch durchgemacht. Wir haben hart verhandelt, erst die Banken verklagt und später mit den Banken den Notar, der bei uns Geld veruntreute auch verklagt.

Insgesamt haben wir Glück gehabt und haben trotz Bauträgerpleite, Mietgarantenpleite und Veruntreuung einiger Millionen das meiste wiederbekommen. Der Notar ist später lt. Anwälten  in Konkurs gegangen.

Es kann also auch alles anders laufen und man gewinnt trotzdem...

Fertiggebaut haben wir das Haus mit über 60 WE selber als BGB Gesellschaft. Einer unser Geschäftsführer wurde später unser Verwalter und wächst bis heute mit seinem Unternehmen.

Allerdings muss bei der Anwaltwahl grosse Sorgfalt walten, wir haben davon einige verschlissen bis wir den richtigen fanden.

Man kann nur raten, prüfe die Möglichkeiten und entscheide dann.
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Mad Max

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Re: Überschuldung wegen Immobilienbetrug
« Antwort #4 am: 21. August 2010, 00:28:42 »

Hallo doktor mabus, malud und stefst,

vielen Dank für für Euren gute Beitrag! Ich weiß jetzt mehr als vorher, was meine Entscheidung das "Richtige" zu tun beeinflussen wird. Ich werde das alles in den nächsten Tagen reiflich überlegen und hoffe, eine tragbare Lösung zu finden.

Danke nochmals! :-)

Gruß

Dietmar
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Mad Max

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Re: Überschuldung wegen Immobilienbetrug
« Antwort #5 am: 21. August 2010, 00:30:14 »

...sorry, doktor mabuse natürlich ;-)
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