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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden  (Gelesen 6292 mal)

Kovu77

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Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« am: 24. Mai 2015, 21:05:33 »

Hallo zusammen,

ich möchte mich einmal kurz vorstellen: ich bin 28 und komme aus NRW und heiße Rene.
Ich möchte hier kurz meine Geschichte erzählen, auch wenn ich selber nicht glaube, dass jemand mir hier "aus der Patsche" helfen kann und eine Insolvenz vorprogrammiert ist, bin ich dankbar um jedes gute Wort.

Meine Geschichte:
Ich bin Software-Entwickler seit nunmehr knapp 8 Jahren. Vor gut 5 Jahren habe ich eine Marktlücke entdeckt mit dem An- und Verkauf gebruachter Handys auf Ebay und habe von Zuhause angefangen nebenbei neben meinem Job ein paar Handys auf Platform 1 anzukaufen und Platform 2 (meist Ebay) zu verkaufen. Schnell überschlug sich alles und bevor ich genauer hinsehen konnte war ich innerhalb von wenigen Monaten der größte EBay Handy-Verkäufer mit PowerSeller Platin etc.etc. Ich suchte mir mehrere Lieferanten, Angestellte, ein Ladenlokal und versuchte so gut es ging zu arbeiten und trotz 80 Stunden / Woche schaffte ich manchmal nicht alles. 2011/2012 bin ich dann auf einen Betrüger reingefallen - alles schien echt: Wir schlossen Lieferverträge, Rechnungen kamen, er war immer seriös etc. Ich kaufte recht viel von Ihm und verkaufte auch alles schnell wieder mit einer kleinen Marge, um der günstigste zu sein ging ich auf Menge statt Qualität. 2013 dann der Bruch: Es war alles gefälscht. Steuerberater und Finanzamt kamen dahinter, dass der Kerl alles nur gefälscht hatte und wie in schlechten Filmen tauchte er von heute auf morgen unter.
Wir, mein Steuerberater und ich, versuchten unser bestes alles grade zu biegen doch letzte Woche, nach 2 Jahren, kam die Gewissheit: Alle seine Rechnungen sind Rückwirkend nicht anerkannt worden, was bedeutet ich falle nicht in der Differenzbestuerung sondern in die MwSt Besteuerung und habe eine Nachzahlung von 300.000€.

Mein jetziger Status ist ziemlich einfach: Ich arbeite als Software-Entwickler und verbiene Festangestellt knapp 4K Brutto, also 2.2K Netto. Ich bin Selbstständig und habe immer noch mein Ladenlokal wo 2 Angestellte Arbeitn und seit 2013 aber nur noch handy Repararatur machen. Hier kommt knapp 7.5K rein und gehen cirka 7K monatlich raus, also kann ich mir, mal mehr mal weniger, 500€ auszahlen im Schnitt.
Mein Geld investiere ich in die Abzahlung von Restschulden aus Reststreits und einem Kredit von cirka 50.000€ welche schon auf 24.000€ geschrumpft sind und derzeit mit 800€ monatlich bedient werden. So bleiben mir knapp 1.7k zum Leben im Monat wovon 1.3k die Wohnung ausmachen in der ich sehr großzügig derzeit wohne mit meiner Freundin, welche derzeit 700€ einbringt in Ihrer Ausbildung.

Stand heute ist, dass wir mit Anwälten und Steuerberatern kämpfen damit die Rechnungen anerkannt werden oder zumindest mit einem Deal zB 30.000€ abzustottern irgendwie da raus komme, aber die Wahrscheinlichkeit ist bei cirka 5 bis 10% da irgendwie ohne Insolvenz raus zu kommen...

Ich wünschte es wäre anders.
Ich weiß nicht Recht weiter... Ich wünschte ich könnte sagen "ich bin es ja nicht Schuld" aber auch das stimmt so nicht, ich denke ich hätte wesneltich früher aus meiner Blase aus Arbeit, Überarbeitung, Überlastung und Erfolg aufwachen sollen.

Die drohende nicht ausweichende Insolvenz bealstet mich sehr stark, so dass ich seit einigen Wochen in therapeutischer Behanbdlung bin und teilweise auch stationär wegen Suizidgefahr in der Klinik war.

Ich hoffe Ihr findet ein paar liebe Worte oder Ratschläge für mich...
Grüße,
Rene
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HausH

Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #1 am: 24. Mai 2015, 22:35:21 »

 :hi:,

selbst wenn du früher aus deiner Blase aufgewacht wärst, das fiese an Betrügern ist das man die Masche nicht durchblickt, oder erst sehr spät. So wie du das geschildert hast bist du das Opfer, vermutlich auch nicht das einzige. Hast du mal versucht noch andere Opfer zu finden und dich mit denen zusammen zu schließen? Nur ne Idee.

Ansonsten kann ich nur sagen das eine Privatinsolvenz nicht so schlimm ist, wenn man Arbeit hat. ICh habe noch 2,5 Jahre vor mir und bin dann auch durch, hab sogar schon Reserven ansparen können und mir mal nen schönen Urlaub gegönnt. Ich war auch selbstständig und an einige Gauner geraten, war bei mir nur nicht so krass wie bei dir. Kopf hoch, es geht immer was.

gruß von HausH
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Kovu77

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #2 am: 24. Mai 2015, 22:58:24 »

Danke dir für die lieben Worte.
Ob es 1 oder 20 Opfer gibt weiß ich gar nicht, wüsste auch gar nicht wie ich an die Opfer kommen oder diese finden sollte..

Meine Tragik des ganzen ist eben, dass ich ein totaler Workaholic bin und eigentlich eher 60 statt 30 Stunden pro Woche arbeite und voll in meiner Arbeit aufgehe - und das natürlich auch für einen netten Lohn, der sich dann eben nicht mehr lohnt... Seufz
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HausH

Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #3 am: 24. Mai 2015, 23:27:03 »

 :hi:,

jo das kenn ich, bei mir waren es in der Selbstständigkeit in der Saison an die 80 Stunden in der Woche, im Winter dann das Gegenteil, fast nix zu tun. Bringt alles nix, ich bin nach der Selbstständigkeit dann in den öffentlichen Dienst, war anfangs dort auch ein Workaholic fast bis zum Burnout. Da bin ich erst wach geworden, hab mir einen Sport gesucht der entspannt und mache meinen Job. Glaub mir, so lebst du besser.

gruß von HausH
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KarlPaul

Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #4 am: 25. Mai 2015, 11:04:33 »

Worin bestand nun der Betrug?

Ob das Finanzamt im Falle der Insolvenz versuchen wird
durch ein Steuerstrafverfahren die Steuerschulden außen vor zu lassen ?
« Letzte Änderung: 25. Mai 2015, 11:10:17 von KarlPaul »
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Kovu77

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #5 am: 25. Mai 2015, 12:32:50 »

Also, für den den es Interessiert:
Ich habe von 2011 bis 2013 Handys An- und Verkauft. Cirka 4000 Stück in all den Jahren.
Am Anfang hatte ich kleinere Mengen... 2-3 am Tag, manchmal 5 -6 am Tag und habe diese mit Zusammenarbeit mis insgesamt 10 An- und Verkaufläden in NRW jeden Tag abgeholt und über Ebay weiter verkauft. Ein kleines organisiertes Netzwerk.
Als wir größer wurden, brauchen wir auch größere Mengen und da haben wir auch EU Importe genutzt, qausi hatten wir 2-3 Leute die in Belgien und Frankreich gebrauchte Handys in Massen versucht haben zu kaufen, quasi An- und Verkäufe abgeklappert haben, Insolvenzen, Firmengeräte etcetc.
Unser größer Händler war Belgier, damals haben wir einen vertrag mit Ihm abgeschlossen (Perso kopie, Unterschrift, Vretrag über 3 Seiten etc.) damit für uns alles "Wasserdicht" ist, soweit wir es eben Wissen konnten. Dieser Belgier aber hat die Geräte nicht, wie im Vertrag genannt, von Privatpersonen innerhalb der Differenzbesteuerung gekauft sondern teilweise von Firmen oder anderen Leuten ohne Differenzbesteuerung. Als das raus kam, haben wir damals die Zusammenarbeit direkt beendet und sind auch wenige Monate später vom Verkauf + Reparatur auf nur Reapratur umgestiegen. Die Verträge + Rechnungen werden nun nicht als Differenzbesteuerung anerkannt, wobei das FA jetzt nicht hingeht und sagt "die 10 sind okay, die 20 nicht, die 5 ja..." sondern einfach alles vom Ihm hinschmeißt. Darauf hin sind alle Gegenrechnungen ungültig und wir müssen von heute auf Morgen für über ein Jahr Handyverkauf 19% auf die Gesamtsumme (da keine Eingangsrechnung vorhanden ist) statt auf die Differenz zahlen. Bei knapp 300 Stück x 500€ Warenwert im Schnitt sind dies 1.500.000€ = 280K + Zuschläge etc.etc.

Meine Meinung über mich selber ist eben auch sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite war ich ein blanker Workaholic, Nachts Ware abgeholt, Tagsüber verkauft, war mit 24 einfach überfordert mit all dem "Erfolg" den ich hatte so ein Unternehmen zu führen und war hier wahrschienlich ein absolut leichtes Opfer. Auf der anderen Seite hatte ich immer versucht mich mit meinem Laienwissen abzusichern mit Vertrag + Perso + Unterschrift + alles in Quittung, jeden Betrag den ich bezahlt habe quittieren lassen und so...

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insolvenzmensch

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #6 am: 25. Mai 2015, 15:19:33 »

Solche Fälle machen mich traurig und wütend zugleich! Man ist ein feiner Kerl, versucht sich den ein oder anderen Euro ehrlich zu verdienen und kommt an einen Betrüger und schwupp liegt man am Boden, getreten vom Finanzamt.

Kann einen da ein Anwalt nicht rausboxen, da du aus deiner Sicht ja alles richtig gemacht hast (Absicherungen mit Perso etc, Vertragsabbruch direkt nach Bekanntwerden des Betrugs), oder ist da irgendwo ein Schlupfloch, in dem die Sonne für das Finanzamt scheint?

Egal wie es ausgeht: "daumen.drück"
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Kovu77

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #7 am: 25. Mai 2015, 17:37:45 »

Ich werde es versuchen, aber es gibt kein Ausblick bisher
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blauecouch

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #8 am: 03. Juni 2015, 22:25:31 »

Du bist nicht der Einzige hier. Jede Geschichte ist individuell; im Schicksal sind wir jedoch vereint.
Klar gibt es Einschränkungen, aber raus kommen wir alle. Wir halten uns an die Auflagen und nach ein paar Monaten ist alles Geschichte.
Hast Du denn die Möglichkeit, mit Deinem Hauptgläubiger zu verhandeln?
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Schuldenreiter

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #9 am: 08. Juni 2015, 19:18:46 »

Ich würde mal überlegen ob du nicht die Berufshaftpflichtversicherung deines Steuerberaters in Anspruch nehmen solltest???

Man hätte eventuell auf das Risiko mit der Umsatzsteuer hineweisen müssen.

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kingtiger

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #10 am: 24. Juni 2015, 23:36:34 »

gebrauchte Handy im Schnitt (!!!) 500 Euro VK im Leben nicht :whistle:
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neffetsimo

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #11 am: 22. Juli 2015, 00:10:45 »

Tja, vielleicht sind's auch nur 30.000 Euro Schulden. 300 x 500 = 150.000 ;)
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kingtiger

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Re: Von heute auf Morgen 300.000€ Schulden
« Antwort #12 am: 22. Juli 2015, 08:33:35 »

Guten Morgen, ja ich hab mich sowieso zurückgehalten weil das Forum ist ja ernst genug aber der Thread ist echt schräg...

"Vor gut 5 Jahren habe ich eine Marktlücke entdeckt mit dem An- und Verkauf gebruachter Handys auf Ebay"

ja ist schon ne echte Nische...vor 5 Jahren damit loszulegen :whistle:

Totale brandneue Marktlücke neben den 12.768 anderen gewerblichen Anbietern für Mobilfunk in D bei ebay...

Und dann eben diese völlig weltfremde Kalkulation...ich denke der durchschnittliche Verkaufspreis bei gebrauchten Handy im Bestzustand wird allerhöchstens bei ambitionierten 150 Euro liegen (eher weniger)...wohlgemerkt es geht um einen Mittelwert nicht um den "Traumsale" des Jahres...

Ich selbst habe vor einem Jahr ca. für ein nur ca. 1 Jahr altes iphone 5 16GB im perfekten Sammlerzustand lediglich 260 Euro bekommen...

Diese hier genannten 500 Euro Durchschnittserlös für gebrauchte Handys, ich wiederhole nochmal, Durchschnittserlös ist so weit weg von der Realität...da muss man denke ich gar nichts mehr zu sagen...

Dazu dieser unglaubliche Rechenfehler den @neffetsimo genannt hat, naja schon schräg...

Aber es wird noch besser, keine Bange, dieser angeblich so erfolgreiche Kaufmann...bzw. Ex-Kaufmann hat keinen blassen Schimmer von der Berechnung der Umsatzsteuer um die es ja hier geht...

Selbst wenn man diese vollkommen frei erfundene Mondzahl von 1.500.000 Euro für bare Münze nimmt sind darin genau 239.495,80 Euro Ust. enthalten...sind ja nur 40K Unterschied zu dem was der Threadstarter angeblich zahlen muss aber das spielt dann auch keine Rolle mehr...ohne Worte...
« Letzte Änderung: 22. Juli 2015, 08:44:40 von kingtiger »
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