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Autor Thema: Arbeitsfähigkeit  (Gelesen 2714 mal)

Freedom

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Arbeitsfähigkeit
« am: 04. November 2011, 21:37:16 »

Hallo!

Ich bin noch nicht in IV, überlege das aber ernsthaft. Ich habe ca. 35.000 Euro Schulden bei Banken oder Raten bei Käufen. Dann noch 10.000 BaföG Schulden.
Bald habe ich einen Termin beim Schuldenberater, aber jeder Tag verläuft mit vielen Sorgen und Gedanken ab. Ich überlege, umzuschulden, und einen Kredit über 120 Monate Laufzeit aufzunehmen. Dann könnte ich die Raten zu einer zusammenzufassen, bin aber 10 Jahre gebunden.
Ich habe einen jugendlichen Sohn, arbeite 29 Stunden die Woche.
Z.B. Folgendes: ich habe chronische Muskelschmerzen (Weichteilrheuma) chron. Hautkrankheiten und psychische Probleme nach Traumata, ich nehme für beides Medikamente seit einem Jahr und bin nicht mehr beruflich belastbar. Damit war/ist für mich die vollberufliche Beschäftigung nicht möglich, so gern ich das -kopfmässig-auch wollte, um nicht in die Privatinsolvenz gehen zu müssen und ein Gefühl der weiteren "Freiheit" zu haben.
Kann man mich zwingen, trotz der Krankheiten Vollzeit zu arbeiten? Oder kann dies bescheinigt werden?
Wenn ja, muss man dann ständig zum Arzt und dies bestätigen lassen? Naja, mein Arzt würde das sicher machen, aber ich habe z.B. Angst, dass am Ende der WVP dann ein Vorwurf der Nicht-Mitwirkung (oder heißt das Obliegenschaften, hab ich mal gelesen?) gemacht werden kann.....

LG Freedom
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Achdujeh

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Re: Arbeitsfähigkeit
« Antwort #1 am: 05. November 2011, 10:22:42 »

Atteste des Hausarztes gelten nicht viel. Wenn die Erkrankungen dagegen fachärztlich, evtl. sogar gutachterlich oder z.B. durch einen GdB abgesichert werden, dann sind das starke Argumente und es würde einem Gläubiger sehr schwer werden, eine RSB-Versagung zu initieren.

Die grundsätzliche Frage ist aber immer, ob gegenwärtig mit einem Vollzeitjob überhaupt pfändbares Einkommen erwirtschaftet werden könnte. Wenn nein, gibt es sowieso keine Probleme, dann könnte man auch als Gesunder auf Teilzeit gehen. Wenn ja, dann sollte man, wie oben beschrieben, sich tunlichst entsprechende Belege besorgen.

FG Achdujeh

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Freedom

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Re: Arbeitsfähigkeit
« Antwort #2 am: 05. November 2011, 21:13:36 »

Danke, Achdujeh.

Ich kann sicher auch Atteste von Facharzt (rheumatologischer Internist) und vom Psychologen (mein Therapeut) genauso erhalten. Ich kann mir auch vorstellen, zu jedem anderen -womöglich verlangtem neutralen Arzt) zu gehen. Mein Hausarzt weiß halt mehr und bekommt das jetzt seit 4 Jahren mit,wie es mir geht und verschreibt mir mittlerweile die meisten Medikamente.

Es wäre sicher noch pfändbares Einkommen bei Vollzeit, aktuell habe ich ein Nettogehalt (bei 3/4 STelle) von 1460Euro, Kindergeld 184, Unterhalt 334 für den Sohn-15j.) wenn ich Vollzeit arbeiten würde (aber auch nur bei dem Arbeitgeber, könnte woanders weniger sein) hätte ich 1820 Euro netto plus der o.g. Kindsbeträge. Glaubt mir, es wäre schön, wäre ich gesundheitlich in der Lage Vollzeit zu arbeiten!
Ich überlege immer wieder, aber merke jeden Tag, dass es einfach nicht gehen wird, nicht ohne gesundheitliches Risiko....

Mir macht das echt Sorgen....und ich hab Angst vor der Privatinsolvenz.

Ich fühl mich, als hätte ich versagt im Leben :rougi:
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Achdujeh

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Re: Arbeitsfähigkeit
« Antwort #3 am: 05. November 2011, 22:23:49 »

Ich überlege immer wieder, aber merke jeden Tag, dass es einfach nicht gehen wird, nicht ohne gesundheitliches Risiko....
In der Argumentation steckt ein Problem. Besteht lediglich ein Risiko, dass es bei einer Vollzeitstelle zu gesundheitlichen Problemen kommen kann? Oder wäre diese Belastung auch jetzt schon zu hoch und würde zwangsläufig bzw. ausreichend sicher zu einer Verschlechterung der Gesundheit führen?

Bei einem bloßen Risiko würde man ggf. verlangen können, es doch erstmal auuprobieren. Vielleicht geht es ja auch gut.

Mir macht das echt Sorgen....und ich hab Angst vor der Privatinsolvenz.
Angst muss man nicht haben. Es kann eigentlich, im schlimmsten Fall, nichts weiter passieren, als dass man seine RSB nicht bekommt und hinterher noch ein paar Schulden mehr hat. Es kann aber auch gut gehen! Und meistens geht es gut. Und dann ist man seine Schulden los und hat außerdem in den sechs Jahren keinen Vollstreckungsstress gehabt.

Ich fühl mich, als hätte ich versagt im Leben :rougi:
Es ist sicher kein Trost, aber das ist so ungewöhnlich nicht. Begeistert darüber, dass nur noch ein Insolvenzverfahren die Probleme lösen kann, werden wohl die wenigsten sein, die diesen Weg gehen.

Ich denke, wenn glaubwürdig dargestellt werden kann, dass es gesundheitliche Probleme gibt, die einem Vollzeitjob entgegenstehen, dann kann der PI auch mit 3/4-Job ruhig entgegen gesehen werden.

FG Achdujeh
Gespeichert
 

Freedom

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Re: Arbeitsfähigkeit
« Antwort #4 am: 06. November 2011, 12:04:21 »


Guten Morgen!
Zitat
In der Argumentation steckt ein Problem. Besteht lediglich ein Risiko, dass es bei einer Vollzeitstelle zu gesundheitlichen Problemen kommen kann? Oder wäre diese Belastung auch jetzt schon zu hoch und würde zwangsläufig bzw. ausreichend sicher zu einer Verschlechterung der Gesundheit führen?


Die gesundheitlichen Probleme sind schon da. Ich nehme täglich ein Haufen Medikamente ein und bin wahrscheinlich schon -deshalb- Schmerzmittelabhängig. Mehr Stunden könnten dazu führen, dass ich ganz aufgeben muss und entweder in eine Klinik muss oder im Burnout feststecke für längere Zeit.
D.h. die Belastung wäre jetzt schon zu hoch. Es auszuprobieren wäre eigentlich mein eigener Wunsch, aber wenn ich täglich fühle, wieviel Medikamente ich brauche um die 3/4 Stelle auszuhalten, wird mir angst und bange. Ich hab ja noch einen Sohn, um den ich mich kümmern muss und möchte.
Ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten könnte ich versuchen, ich überlege das die Tage selbst, ob ich Vollzeit arbeiten könnte. Momentan wollte er das nicht, da die Kapazität in seinen Augen im Team genug ist für ihn. Es kann aber sein, dass er mich halten möchte als Arbeitnehmerin und daher zustimmen würde. Ich könnte eine Vereinbarung treffen - so wäre es für mich eher einen Versuch wert - dass ich zuerst in eine Schmerzklinik gehe und wieder auf die Beine komme und weniger auf Medikamente zugreifen muss, um dann mit neuen Elan Vollzeit zu arbeiten. Glaubt mir, nichts wäre mir lieber als das das gehen würde.

Zitat
Angst muss man nicht haben. Es kann eigentlich, im schlimmsten Fall, nichts weiter passieren, als dass man seine RSB nicht bekommt und hinterher noch ein paar Schulden mehr hat. Es kann aber auch gut gehen! Und meistens geht es gut. Und dann ist man seine Schulden los und hat außerdem in den sechs Jahren keinen Vollstreckungsstress gehabt.


Na, das hört sich ja noch schlimmer an!!!! Die RSB nicht erhalten und danach noch mehr Schulden haben!!!
Weißt du, wenn ich Vollzeit arbeiten würde, bräuchte ich keine Insolvenz. ICh würde umschulden und dranbleiben. Aktuell habe ich ja noch alles im Griff, zahle alle Raten noch, bin nirgends im Rückstand. Ich erhalte auch ein Kreditangebot die Tage, zum Umschulden. Sollte das eine Alternative sein...kann ich das - wenn der Schuldenberater (Caritas) das gut findet, er weiß hoffentlich alle Fallen, und Selbstlügen in solchen Situationen!? - vielleicht versuchen?

Mal ganz ehrlich, ihr kennt euch doch hier aus: könnte ich das schaffen? Angschlagene Gesundheit, Psyche und einen sehr stressigen Job, alleinerziehend und 45.000 Euro Schulden?
Ich würde gern, will mich aber auch nicht belügen und mir was vormachen....ich hab keine Ahnung, warum ich weniger Geld habe, seit ich arbeite, als vorher.....meine Gesundheitskosten sind enorm gestiegen (Ernährung, Rezeptgebühren, Arztquartalsgebühren, Cremes usw.)....ich brauchte ein Auto (hatte vorher in meinem Leben noch nie eines) und anstelle meine Schulden weniger werden, werden sie immer mehr.
Vielleicht habe ich auch zu hohe Zinsen in den Krediten. Aber je weniger man verdient, umso mehr Zinsen zahlt man.

Ich könnte mal im Präventions-Bereich oder Schulden-Themen das nochmal nachfragen hier im Forum?

LG Freedom
Gespeichert
 
 

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