Thema: Dringend! Ich möchte aus der Insolvenz (Gelesen 3103 mal)

Alex11 · « **am:** 29. September 2011, 18:36:43 »

Hallöchen
ich bin seit März 2010 in der Insolvenz.
Ich habe mich nach sehr langem hin und her dazu entschieden da sich meine Situation immer weiter verschlechtert hat.
Nach einem Ärztefehler kam ich in den Rollstuhl und kann nun nicht mehr arbeiten.Mein Mann ist als mein Pfleger zuhause und auch er kann nicht mehr arbeiten.Dies zwang und zu diesem Schritt.
Nunja eigentlich hat es ja was gutes aber auch wieder nicht.-
Da es sich bei mri um einen Ärztefehler handelt sind wir inmitten eines Prozesses der nun schon seit 2007 geht.
nun hat das Insolvenzgericht geschrieben dass ihc diesen Prozess nur mit Zustimmung des TH weiterführen darf .Soweit so gut.
Nun hat meine TH meiner Anwältin geschrieben dass sie als Klägerin eintreten wird und ich somit nichts mehr zu sagen hätte!
Da das SChmerzensgeld und die Schadensersatzansprüche komplett in die Insolvenzmasse vielen wäre das wohl so.Ich möchte meine SChulden ja bezahlen das ist keine Frage und es würde dann auch noch genug Geld überbleiben .
AAber ich habe nun Angst dass die TH nur die Interessen der Gläubiger vertritt und sollte der Gegner nun ein Vergleich schliessen der die Kosten abdeckt sie dieses Angebot annimmt!
daher möchte ich aus der Inso raus und wenn der Prozess dann gleaufen ist bezahle ich meine SChulden das ist keine Frage.
Weiss jemand von euch wie ich da wieder rauskomme ??? Wäre über schnelle Anwort sehr dankbar da die TH die Klage auf sich schreiben will !!!
LG Alex11

paps · « **Antwort #1 am:** 29. September 2011, 20:09:26 »

Raus kommen ist nicht so einfach, bis unmöglich, nach Eröffnung.

Sollte nach Entnahme der TH und Gerichtskosten eine vollständige Befriedigung der GL erreicht sein, ist der überschüssige Betrag an Sie auszukehren.

Insofern haben Sie keinen Nachteil.

Allerdings dürfte durch die TH-Gebühren, die sich nach der Masse richten, ein finanzieller Nachteil für Sie (gegenüber einer außergerichtlichen Einigung) ergeben.

Alex11 · « **Antwort #2 am:** 29. September 2011, 21:09:27 »

DAnke für die schnelle Antwort.
Meine Bedenken sind allerdings dass die TH sich auf einen Vergleich einlassen könnte der zwar die Gläubiger und sie befriedigen würde ,mich jedoch nicht.
Was ist wenn die Gegenseite einen BEtrag nennt der eben alle meine SChulden tilgen würde und die TH stimmt dem zu ?
Das wäre für mich in jeder Hinsicht fatal

LG Alex11

Der_Alte · « **Antwort #3 am:** 30. September 2011, 09:09:04 »

So hart es klingt, aber die TH wird genau das tun. Ihr Ziel ist es die Gläubiger zu befriedigen und das Verfahren abzuschließen. Sie wird deshalb keinen langen Prozeßweg durch die Instanzen führen, sondern mit einem Ergebnis zufrieden sein, dass Sie möglicherweise benachteiligt. Die eigenen Handlungsmöglichkeiten haben Sie mit dem Insolvenzantrag abgegeben. Das hätte Ihnen zu diesem Zeitpunkt allerdings auch klar sein müssen.
Raus kommen Sie aus dem Verfahren nur, wenn Sie umgehend alle Forderungen der angemeldeten Gläubiger sowie die Treuhänder- und Gerichtskosten begleichen. Dann könnte eine vorzeitige RSB ausgesprochen werde und Sie wären wieder selbst selbst legitimiert, die Klage weiterzuführen.
Da Sie das voraussichtlich nicht können, müssen Sie mit diesem Umstand leben.

paps · « **Antwort #4 am:** 30. September 2011, 17:46:23 »

Ist denn der Treuhänder in vereinfachten Verfahren berechtigt in Aktivprozesse einzutreten?

M.E. sollten der TH und der jetzige Anwalt eine gemeinsame Basis finden, die sowohl der Masse als auch dem Geschädigten hilft.

Insokalle · « **Antwort #5 am:** 30. September 2011, 19:11:29 »

Letzteres würde ich mir auch überlegen.
Ich wüsste nicht, was gegen die Aufnahme des Prozesses durch einen TH spricht. Ich denke, es ist möglich.
Aber man muss sich genau ansehen, was für Positionen eingeklagt werden, ob Teile davon nicht einen gewissen Pfändungsschutz haben könnten.

Alex11 · « **Antwort #6 am:** 01. Oktober 2011, 13:47:32 »

Mein Prozess ist nun seit 2007 aktiv.
Ich möchte meine Schulden ja davon begleichen aber da ich ja nun Querschnittsgelähmt bin (ab Halswirbel) bin ich ständig auf Hilfe angewiesen und daher wiederrum kann mein Mann nicht arbeiten.Wir haben in diesen Prozess aufgrund der schwierigen Situation (Umbau der Wohung ;Treppenlifte usw.)sehr viel Hoffnung gesetzt.
Derzeit leben wir von HArtz 4. Mit dem Prozess würde ich eine REnte bekommen und eben auch Gelder die mir/uns helfen würden unser derzeitiges Leben zu gestalten.Das meinte ich damit als ich sasgte es wäre Fatal für uns wenn wir "nur" die Schulden rausbekämen da wir dann ja weiter auf HArzt 4 angewiesen wären.
Meine TH meinte ich solle das Anschreiben von ihr von einem Anwalt prüfen lassen,vielleicht gibt es ja hier die Möglichkeit etwas zu machen.Sie meinte menschlich wären diese Urteile unverständlich aber leider geht es hier um die Gl und nicht um mich.Wenn ich nur wüsste wie ich aus der Inso rauskäme.
LG Alex11

Insokalle · « **Antwort #7 am:** 01. Oktober 2011, 16:37:12 »

Das wird so wohl nicht funktionieren, s. paps. Und die Schmerzensgeldansprüche hätten auch die Gläubiger pfänden können.

Aber die Rente wäre vermutlich nur bedingt pfändbar (§ 850b ZPO). Darauf lässt sich schon mal aufsetzen. Und vielleicht kann ein Teil vom Rest sozusagen freigegeben werden nach dem 765a-Gedanken, zB für den außerordentlichen Aufwand, wie die Lifte etc.

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