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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung  (Gelesen 3885 mal)

maja hh

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DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« am: 09. Juli 2008, 21:37:09 »

hallo ihr lieben,
ich hoffe ihr könnt mir helfen

folgendes:
ich habe meine insoeröffnung am 26.06.08 gehabt
meine hausratversicherung wurde am 18.06.08 von der versicherung  per einzugsermächtigung abgebucht.... also VOR der insolvenzeröffnung,  ähnlich auch meine telefonrechnung

nun besteht mein insolvenzverwalter auf lastschriftenwiderruf, soll heissen, er holt sich das geld von der versicherung und von meinem telefonanschlußanbieter zurück, dadurch erlöschen meine versicherungsverträge (hausrat, rechtschutz), und auch  der vertrag mit meinem telefonanbieter

nun meine frage:
darf er das?
es entstehen mir dadurch doch nur neue schulden, und ich bin gezwungen, mir neue anbieter zu suchen, wobei die gefahr besteht, dass mir sowohl samtliche  vers. als auch telefonanbieter absagen würden, aufgrund der vorgeschichte

welche rechte hat der verwalter in bezug auf lastschriften VOR der insoeröffnung?
sind das nicht dauerschuldverhältnisse?

vor allem sind diese von meinem unpfändbarem einkommen bezahlt worden


es ist wirklich sehr dringend, da ich morgen einen termin  beim insoverwalter wahrnehmen muss

vielne dank im voraus
gruß
maja
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Feuerwald

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #1 am: 09. Juli 2008, 21:49:04 »


darf er das?

- ja, leider, diese Unsitte ist bislang nach einem BGH Urteil erlaubt.



es entstehen mir dadurch doch nur neue schulden

- nein, es entstehen Insolvenzforderungen



und ich bin gezwungen, mir neue anbieter zu suchen

- ja.



wobei die gefahr besteht, dass mir sowohl samtliche  vers. als auch telefonanbieter absagen würden, aufgrund der vorgeschichte

- es gibt immer Anbieter, die einem nehmen.



welche rechte hat der verwalter in bezug auf lastschriften VOR der insoeröffnung?
sind das nicht dauerschuldverhältnisse?

- auch das, dennoch 



vor allem sind diese von meinem unpfändbarem einkommen bezahlt worden

- schon klar. Der TH nimmt nach Eröffnung sozusagen Ihr gutes "Verbraucherrecht" in die Hand, solche Lastschriften zu widerrufen. Ihre Schuldnerberatung hätte Sie darauf hinweisen sollen.  Das wurde offenbar versäumt. Not 6 für diese Beratungsstelle!

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maja hh

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #2 am: 09. Juli 2008, 22:00:34 »

vielen dank für die schnelle antwort, auch wenn mir der inhalt nicht gerade passt :wink:

aber, nur so zum verständnis,
ICH bin der verragsnehmer bei meiner vers. , ICH habe den vertrag unterschrieben, ICH habe die einzugsermächtigung erteilt, ICH

werde ich mit der insolvenzeröffnung entmündigt oder wie?
für mich läuft das doch darauf hinaus
das ist doch nichts gewinnbringendes worauf ich nach der inso spekulieren könnte, es ist eine beschissene hausratversicherung, und ein telefonvertrag
spinn ich denn?
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maja hh

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #3 am: 09. Juli 2008, 22:03:45 »

ps

und warum nutzt er MEIN verbaucherrecht?
ICH bin der verbraucher und ICH habe das recht MEINE vers.beiträge rechtmäßig zu zahlen
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ThoFa

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #4 am: 09. Juli 2008, 23:35:41 »

Hallo,

nun ja SIE hätten ja keine Insolvenz anmelden müssen.
Mit Eröffnung der Insolvenz geht die Verfügungsgewalt auf den Insolvenzverwalter über. Und damit auch das Recht Lastschriften zu widerrufen.

Man kann sich jetzt lange über diese (zugegeben ärgerlichen) Sache aufregen oder sich damit abfinden. Ändern können Sie jetzt ohnehin nichts mehr. Der Fehler liegt in der Beratung, aber auch darüber lohnt es sich nicht lange aufzuregen.

MfG

ThoFa

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Feuerwald

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #5 am: 10. Juli 2008, 11:17:01 »

werde ich mit der insolvenzeröffnung entmündigt oder wie?

-> Nein.  Sonst dürften Sie nicht soooo frei in öffentlichen Foren schreiben!


für mich läuft das doch darauf hinaus

-> Das ist sozusagen nur eine gefühlte Entmündigung, so wie  damals bei der Euroeinführung. Nicht wirklich, aber doch ein bisschen, aber eigentlich – ganz genau betrachtet – dann doch wieder nicht.


das ist doch nichts gewinnbringendes worauf ich nach der inso spekulieren könnte, es ist eine beschissene hausratversicherung, und ein telefonvertrag

-> Das alles und noch viel mehr können und dürfen Sie alles haben! Man hätte Sie in der Beratung auf das eine und andere was nach Eröffnung passieren wird hinweisen sollen. Und weil das nicht erfolgte, fühlen Sie sich nun überrascht und überrumpelt, was verständlich ist, nur nichts an den Tatsachen ändert. 


spinn ich denn?

-> Nein, es sind eher die Juristen, die solche sonderlichen Unfug möglich machen, die in unserem Land spinnen. Als braver Bürger muss man diesen ganz normalen täglichen Irrsinn halt ertragen.

Deshalb, ganz wie Thofa schreibt, aufregen bringt nichts, packen Sie es an!
Wollen die Telefonnummer von meinem Versicherungsdealer?
Der kennt auch einen von der Strom- und Telefonmafia  :cheesy:
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maja hh

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #6 am: 10. Juli 2008, 12:38:29 »

man wird sich doch wohl noch aufregen dürfen  :wink:

nein, aber mal im ernst
es ist einfach unsinnig jemanden unnötig noch mehr ärger zu machen
wie gesagt, ich könnte es ja verstehen, wenn es irgendetwas kapitalbringendes wäre

für mich ergibt es keinen sinn so zu handeln

vor allem stört es mich, das die abbuchungen vor der insoeröffnung stattgefinden haben, da stand mein vormund, der insoverwalter,  ja noch gar nicht auf dem plan

und ja, ich fühle mich immer noch entmündigt
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maja hh

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #7 am: 10. Juli 2008, 12:46:40 »



nun ja SIE hätten ja keine Insolvenz anmelden müssen.



nein, hätte ich nicht
aber das leben spielt einem ja manchmal ganz üble streiche
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MissTraut

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #8 am: 10. Juli 2008, 17:23:02 »

Hallo Maja ...

nicht ärgern ... vielleicht einfach das Positive dem Ganzen abgewinnen ... Möglicherweise hast du nun die Möglichkeit, eine wesentlich günstigere Versicherung abzuschließen ... Telefonanbieter gibbet auch reichlich und das mit sehr guten Konditionen (Alice bietet z.B. ein vierwöchtiges Kündigungsrecht und nimmt auch uns Insolvente  :wink:) ...

Wenn Du das ganze Procedere mit Kontosperrung etc. schon hinter Dir hast, dann geht es jetzt quasi bergauf ... Bis zur WVP werden zwar noch etliche Wochen/Monate vergehen, aber dann ist es geschafft ... dann darfst Du wieder offiziell Geld ansparen etc.

LG
MissTraut
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und du hältst einhundert andere von dir fern.
(Konfuzius)
 

noelmaxim

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #9 am: 11. Juli 2008, 08:12:25 »

Vorab möchte ich ein Lob aussprechen, da doch sehr viele Antworten sehr qualifiziert sind und vielen echt geholfen wird bzw. Mut gemacht wird.
Mit den Antworten auf die Kernfrage dieses Beitrages allerdings kann ich mich nicht so Recht anfreunden. Mag der User in seinem Fall nichts mehr machen können, so hätte ich mir doch gewünscht, ein paar Tipps zu lesen, wie man seine Efahrungen hätte verhindern können.
Viele lesen hier die Beiträge, in dem Wissen, dass sie sich auch bald von dem "Bösen" befreien wollen, da wäre es doch sehr hilfreich, wenn man auf die negativen Erfahrungen so antwortet, dass sich erkennen lässt, was man hätte tun können, bzw. was man noch tun kann.  So wird dann jeder Beitrag für viele noch wertvoller, da man konkrete Antworten für die eigene, ähnliche Situation erlesen kann. Oft ist dies ja auch der Fall, für diesen Beitrag allerdings kann ich das nicht erkennen.

Was ist eigentlich, wenn ich das Konto eines Dritten für Überweisungen für Strom, Telefon, Versicherungen usw. benutzt habe?
Kann man eigentlich nach Antrag der Insolvenz noch herausfinden bzw. wird dies recherchiert, dass Provisionseinnahmen auf Konto eines Dritten vor Antrag gegangen sind?
Sollte das rauskommen, was passiert dann eigentlich mit den Einnahmen, den Überweisungen und dem Drittem, der nichts von einer drohenden Inso wusste?   
Hier ist doch mal interessant, was es vor Antrag der Insolvenz zubeachten gibt, bzw. ob vor Antrag gleich nach Antrag ist!

Danke für Antworten und grundsätzlich weiter so.
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Feuerwald

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #10 am: 11. Juli 2008, 11:03:39 »

"so hätte ich mir doch gewünscht, ein paar Tipps zu lesen, wie man seine Efahrungen hätte verhindern können"

Der Punkt ist,
es bedarf immer der Betrachtung des Einzelfalls.

So ist es bspw. nicht nur das gute Recht des Verbrauchers Lastschriften zu widerrufen, sondern auch Lastschriften der Bank gegenüber vorab zu genehmigen. Jetzt kommt es aber vor, dass Insolvenzgerichte meinen, wenn der Verbraucher dieses gute Recht vor dem Insolvenzantrag wahrnimmt, einen Grund zu erkennen, die Stundung der Verfahrenskosten zu verweigern.

Es ist auch denkbar, Lastschriften selbst zu wiederrufen und anschließend erneut zu überweisen. Vorteil: Überweisungen kann man nicht mehr widerrufen. Jetzt kommt es aber vor, dass Treuhänder oder Insolvenzgerichte etwas meinen .... und dann ist solch guter Rat ganz schnell ganz böser Rat.

Deshalb ist eine pauschale Empfehlung "So ist es richtig und problemlos... " nicht möglich.

Der beste Rat ist eigentlich f r ü h z e i  t i g,  also schon einige Monate vor dem Eröffnungsantrag,  das Lastschriftverfahren auf Überweisung oder Dauerauftrag umzustellen, insb. wenn es um Miete, Strom, Telefon etc. pp geht. Man darf nicht außer Acht lassen: Auch die Hausbanken können Lastschriften zurückholen, wenn bspw. ein Konto am Tag X ein Soll aufweist. 

Angesichts von langen Wartezeiten für Beratungstermine und angesichts von vielen Wochen, die zur Durchführung eines außergerichtlichen Einigungsversuch ins Land gehen, ist bei einer frühzeitigen Information durch die Beratungsstellen so mancher Schaden vermeidbar.
 
Fragen wie diese sollten daher Teil der Insolvenzberatung sein. Infos  aus öffentlichen Foren mögen nützlich sein, ersetzend die individuelle Beratung jedoch nicht, sofern eine gewissenhafte Beratung in öffentlichen und sonstigen Beratungsstellen überhaupt stattfindet. Da kann man schon mal Zweifel haben.

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Wilson

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #11 am: 12. Juli 2008, 22:00:37 »

tja, so ist das, es geschehen Dinge im Insolvenzverfahren die hat man einfach selber nicht mehr im Griff, der gesunde Menschenverstand bleibt hier manchmal einfach nur auf der Strecke. Ich denke, vielen geht es so  das sie einfach schlecht oder gar nicht beraten worden sind, und sich einfach mit den Konsequenzen die ein Insolvenzverfahren mit sich bringt nicht oder nur unzureichend auseinandergesetzt haben. Ich z.B. habe mir zwischenzeitlich die InsO zur "Bibel" gemacht und versuche mir anhand der darin abgedruckten §§ einfach den Weg zur hoffentlich letztendlichen Restschuldbefreiung zu ebnen. Denn, aufregen nutzt nix, es gibt nur diesen einen Weg, der ist manchmal ganz schön hart und bitter, aber ein Insolvenzverfahren ist nun mal kein Kindergeburtstag.
Ich wurde z.B. auch mit Rückbuchungen von Lastschriften überrascht, allerdings weiß ich nicht mal genau wem da alles wieder längst bezahltes Geld abgeknöpft worden ist, ich habe mich nur beim 1. Berichtstermin über einen reichlichen Kontostand auf dem "Anderkonto" gewundert....
Trotzdem fühle ich mich seit diesem lange vor mir hergschobenem "Schritt" erheblich besser, der Druck ist größtenteils raus, und es geht trotzdem weiter.......
Grüße Wilson
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oldsusy

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Re: DRINGEND lastschriftenwiderruf vor insolvenzeröffnung
« Antwort #12 am: 13. Juli 2008, 13:06:49 »

Hallo Wilson,

dein Beitrag die einer der Beiträge, ich mich wieder hoffen lassen!
Auch bei mir starb die Hoffnung zuletzt! Man schiebt auf und schiebt auf, solange es nur irgend geht! Doch dann kommt der Tag, an dem es nur noch eine Richtung gibt..........! Aber zumindest steht eine Richtung......!

Du hast geschrieben, dass der Druck jetzt zum größten Teil raus ist......ich hoffe, dass ich dies auch eines Tages sagen kann!
Das Inso-Verfahren wird in ganz naher Zukunft beantragt....vielleicht kehrt dann über kurz oder lang wieder etwas Ruhe ein!!!!!
Sicher werden noch einige unerwartete Dinge auf mich zukommen, aber ich halte es für richtig, sich der Angst zu stellen.....denn der Weg ist oft da, wo die Angst ist!
Darauf zu warten, dass eines Morgens alle Probleme wie weggeblasen sind, ist wohl eher pure Illusion!

Nochmals danke für deinen Beitrag......wie du schon sagtest: es geht immer weiter !

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
oldsusy
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