Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Schulden => Das (Verbraucher-) Insolvenzverfahren => Thema gestartet von: Andrea2008 am 24. Januar 2008, 09:23:16

Titel: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 24. Januar 2008, 09:23:16
Hallo!
Ich brauche Hilfe.
Fakten:
Regel- und Verbraucherinsolvenz
In Arbeit seit November 2007
verheiratet, 1 Kind, Steuerklasse 4, da Ehegatte in der gleichen Gehaltsklasse
Nettoverdienst: Nach Abzug der Vermögenswirksamen Leistunngen: 1.280,00 Euro
Ich soll monatlich 117,20 Euro auf das Treuhandkonto als pfändbar überweisen und die Gehaltsabrechnung monatlich einreichen.
Die Pfändungstabelle sagt etwas anderes. Oder wird das Gehalt meines Mannes mit  angerechnet???

Habe ich ein Anrecht auf Erklärung durch den Insolvenzverwalter? Ich würde schließlich gerne wissen, woraus sich der Betrag zusammensetzt bzw. die Grundlage hierfür....
Bitte um Hilfe. Danke schön.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 24. Januar 2008, 16:58:36
Hallo,

der Betrag ist natürlich nicht richtig, bei einer unterhaltspflichtigen Person, ist bei Ihnen nichts pfändbar. Sprechen Sie ihn darauf an, offensichtlich liegt da ein Versehen vor.

MfG

ThoFa
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 24. Januar 2008, 17:23:22
Ziemlich einsilbig wurde mir gesagt, dass ich den  § 850c ZPO lesensoll. Daraus werde ich nicht schlau.
Muss ich das denn so hinnehmen oder kann ich den errechneten pfändbaren Betrag nachweislich schriftlich erhalten??
Ich bin ja bereit, meine Schulden zu bezahlen..... Bitte nochmal um Antwort. DANKE
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 24. Januar 2008, 17:48:37
Hallo,

normalerweise zieht der Insolvenzverwalter den pfändbaren Betrag gleich beim Arbeitgeber ein, dann hätten Sie jetzt nicht das Problem. ich gehe aber mal davon aus, dass Sie nicht möchten, dass der ArbG von der Insolvenz erfährt.

Ich weiß aber auch nicht wie er auf den Betrag von 117,20 € kommt. Versuchen Sie nochmals eine Antwort zu erhalten oder auf den schriftlichen Weg weiter zu kommen.

MfG

ThoFa
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: dobberstein am 25. Januar 2008, 09:03:36
Sorry Thofa,
versteh ich noch nicht - warum soll bei 1.280,00 Euro Nettoverdienst,
1 unterhaltsberechtigte Person - nichts pfändbar sein ??

Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 25. Januar 2008, 11:45:52
Hallo,

weil erst ab einen Nettoverdienst von 1.360,00 € etwas pfändbar ist (2,05).

Schauen Sie hier: http://www.pleite-was-nun.info/Sections-artid-48.html

MfG

ThoFa
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 25. Januar 2008, 15:58:39
Sorry! Durch die Einsilbigkeit meines IV ist ein Fehler entstanden. Es sollen monatlich 234,40 gepfändet werden.
Mein  Mann verdient auch (1.500,00 netto). Wir haben einen Sohn, Steuerklasse 4
Gilt mein Sohn denn nicht als Unterhaltspflichtiger? Der o.g. Betrag stammt aus der Pfändungstabelle, Spalte 1, 0 Unterhaltspflichtige..... Wird mein Sohn denn voll bei meinem Mann angerechnet????

Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 25. Januar 2008, 17:51:05
Hallo,

es ändert sich nichts, bei Ihnen ist nichts pfändbar, der Sohn bleibt unterhaltsberechtigt.

Nur zur Sicherheit, wie alt ist Ihr Sohn und hat er eventuell eigenes Einkommen ?

MfG

ThoFa
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 27. Januar 2008, 14:36:29
Mein Sohn wird im März 5 Jahre alt. Er hat kein eigenes Einkommen. Mein Mann und ich haben durch unsere Gehälter ein monatliches Nettogesamteinkommen in Höhe von € 2.800,00 (1.300,00 ich und 1.500,00 mein Mann). Ich werde aus dem § 850c ZPO nicht schlau. Kann es denn sein, dass ein gewisser Anteil des Gehaltes meines Mannes doch mit angerechnet wird?
Was kann ich jetzt tun? Einen Anwalt nehmen? Ich weiß mir keinen Rat..... DR IV erwartet bereits seit einer Woche die erste Zahlung.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: paps am 27. Januar 2008, 20:56:31
Sie können dem Th mitteilen, dass Sie im zizierten Paragrphen nachgelesen haben und bei  1320,-  Euro  (mit VL) und einer unterhaltsberechtigten Person (Kind 5 Jahre) kein pfändbarer Betrag entsteht.
Er möge seine Sicht der Tabelle zum 850c ZPO darlegen, insbesondere wie sich der nach seiner Meinung pfändbare Betrag errechne und auf welcher Rechtsgrundlage.

Eleganter wäre auch ein Schreiben an das Insolvenzgericht
mit der Bitte um Klärung.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 28. Januar 2008, 17:05:46
Wie es aussieht, erhalte ich keine Antwort von meinem TH. Wie gehe ich jetzt vor? Einen Brief an das Insolvenzgericht? Den errechneten pfändbaren Betrag auf jeden Fall erst überweisen?
Mit dem TH war vereinbart, dass ich evtl. Beträge selber überweise. Mein AG weiss aber von der R- und V-Inso.
Ich will nicht falsch machen.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Feuerwald am 28. Januar 2008, 17:22:24
man kann - rein rechnerisch - wohl nur auf einen Pfändungsbetrag von 117,- Euro bei einem Nettolohn von 1.320 Euro und einer unterhaltspflichtigen Person kommen, wenn das Kind sozusagen halbiert wird, bspw. weil den Kind Einkünfte aus dem Unterhalt des zweiten Elternteils unterstellt  werden.







Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: paps am 28. Januar 2008, 17:30:06
Unterstellen kann man(TH) ja vieles.

Wenn man es genau nimmt, müßte ja sogar der Ehemann noch berücksichtigt werden, bis der entsprechende Beschluß des Insolvenzgerichtes vorliegt.

So wie bisher geschrieben, ist es aber "Meinung" des TH.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 29. Januar 2008, 08:53:12
Danke für all die Unterstützung und Hilfeleistung, die man in diesem super Forum erhält.....

Muss ich das Schreiben an das Insolvenzgericht an den zuständigen Richter schicken? Ich weiß noch nicht einmal, wie ich den Brief formulieren soll.....
Soll ich den angeblich pfändbaren Betrag erst überweisen?
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: engelein am 29. Januar 2008, 10:51:15
Hallo ihr lieben, :biggrin:
 kann es denn auch möglich sein das,
das kind komplett auf den Mann läuft(Lohnsteuerkarte).
Und aufgrund dessen der betrag entstanden ist. :gruebel:

Meine frage ist an euch  :biggrin:
Was ich beachten muss wenn ich vor habe zu heiraten wegen der insolv.
Bin alleinerziehend momentan und hätte vor demnächst zu heiraten.
Ich würde mich sehr über hilfestellungen freuen :juchu:
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 29. Januar 2008, 13:10:03
Unser Sohn ist auf beiden Steuerkarten eingetragen.
Ich bitte dringend um Antwort auf men beiden zuletzt gestellten Fragen bzgl. Brief an Insogericht, Überweisung angeblich pfändbarer Betrag......
Danke schön.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: engelein am 29. Januar 2008, 14:41:45
Sorry :biggrin:
Ich an deiner stelle würde ich zu einen unabhängigen Rechtsanwalt gehen und mich beraten lassen.
Evtl. auch einen brief aufsetzen lassen da der Treuhänder dan auch merkt das du dir nichts gefallen lässt.
(Sichere seite).
Oder mich direkt an das gericht mit folgenden satz wänden:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich bitte Sie um Prüfung von folgenden Sachverhalt,
......................................................

......................................................!
Anlge : Schreiben in Kopie von Treuhänder
             : Kopie Lohnzettel

Mit der bitte um schnelle bearbeitung





Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 29. Januar 2008, 23:13:03
Hallo,

machen Sie sich das Leben nicht so schwer. Ihr Arbeitgeber weiß von der Inso, also ist es doch kein Problem, wenn der TH den pfändbaren Lohn gleich beim AG einzieht. Schreiben Sie dem TH, dass er es so machen soll. Ihr AG wird dann schon wissen, wie er das richtig zu berechnen hat.

MfG

ThoFa
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 30. Januar 2008, 08:50:40
Das verstehe ich nicht, ThoFa. Wo ist denn da der Unterschied? Der TH wird dem AG doch sicher mitteilen, was er auf das Treuhandkonto abzuführen hat......
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: dobberstein am 30. Januar 2008, 09:44:32
Andrea  - wirklich - mach dir doch das Leben  nicht unnötig schwer.
Der Arbeitgeber soll den pfändbaren Lohn auf das Insolvenzanderkonto überweisen ( vgl. ThoFa) und fertig.  Meiner Meinung nach der richtige
Weg.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 30. Januar 2008, 10:22:07
Hallo,

der Unterschied ist, dass der Arbeitgeber den pfändbaren Anteil auzurechnen hat und auch dafür veranwortlich ist. Der TH wird nur seine Abtretungserklärung vorlegen, dann kann der AG ihm mitteilen, dass nichts pfändbar ist.

MfG

ThoFa
Titel: Re: Gehaltspfändung/Regel-/Verbraucherinsolvenz
Beitrag von: Andrea2008 am 22. Februar 2008, 17:15:53
Hallo!
Ich habe dem TH schriftlich mitgeteilt, dass er sich bezüglich der Gehaltspfändung an den Arbeitgeber wenden soll. Bis heute habe ich keine Antwort von ihm (2 Wochen sind seitdem vergangen). Erreichen kann ich ihn auch nicht.  Ich habe Angst, dass da jetzt was Böses auf mich zukommt, weil ich den angeforderten Betrag nicht auf das Treuhandkonto überwiesen habe...... Ich arbeite schon seit November 2007 wieder und Mitte Januar 2008 forderte der TH mich auf, € 234,40 auf das Treuhandkonto zu überweisen.
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 22. Februar 2008, 19:31:43
Hallo,

nein die Unterhaltsberechtigung besteht bei beiden Elternteilen.

MfG

ThoFa
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 19. März 2008, 10:49:25
Ich erhielt ein Schreiben meines TH's mit folgendem Inhalt

."......allerdings ist auch Ihr Mann Ihnen und hrem Sohn zum Unterhalt verpflichtet. Daher müßte ein Antrag auf Nichtberücksichtigung der Unterhhaltsberechtigung Ihres Mannes und hälftigen Nichtberücksichtigung Ihres Sohnes erfolgen. Nun fragt sich, ob ich ein formelles Verfahren in Gang setze muss oder ob eine einvernehmliche Lösung über die Zahlungen von freiwilligen Beiträgen zur Masse erfolgen kann.  WärenSie keiner Person zumUnterhalt verpflichtet, stünde ein pfändbarer Betrag von 234,49 € zur Verfügung...."

Ich soll meinen Mann unberücksichtigt lassen und meinen Sohn zu 50% ansetzen = 117,20 € monatlich.

Was soll ich tun? Was meint er mit "formelles  Verfahren" in Gang setzen? Warum trifft die Pfändungstabelle nicht auf mich zu??? Ich habe ihm schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass eine eventuelle Pfändung über den Arbeitgeber erfolgen soll.... Trotzdem muss ich die Gehaltsabrechnungen zum TH senden...

Bitte DRINGEND um Hilfe. DANKE, Andrea
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 19. März 2008, 12:35:00
Hallo,

ein kläglicher Versuch, doch noch Gelder in die Masse zu bekommen.

Er muss, um eine Änderung der Unterhaltsberechtigung zu erwirken, einen Antrag beim Insolvenzgericht stellen. Dies ist mit "formelles Verfahren" gemeint. Es ist eine reine "Angstmache".

Ihrem Mann sind Sie nicht unterhaltsverpflichtet, diese Sachlage ist klar. Die Unterhaltspflicht betrifft aber beide Elternteile. Somit bleibt es dabei, dass Sie Ihrem Sohn voll unterhaltsverpflichtet sind.

MfG

ThoFa

Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: Andrea2008 am 19. März 2008, 13:04:02
1. Was soll ich dem TH jetzt antworten?  Nur den ganz einfachen Satz, dass er den formellen Weg gehen soll?
2. Wie ist dann die Vorgehensweise?
3. Erhalte ich Post vom Insolvenzgericht?
4. Erhält mein Arbeitgeber einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss?
5. Muss ich irgendwelche Kosten tragen bei solch einem Verfahren?

Geniales Forum! Hut ab!

Andrea
Titel: Re: Gehaltspfändung
Beitrag von: ThoFa am 19. März 2008, 13:28:20
Hallo,

1: Ja
2:Es wird gar nichts passieren
3: Nein, siehe 2
4: Nein, er sollte eine Abtretung erhalten
5: Nein

MfG

ThoFa