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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Insolvenz sinnvoll  (Gelesen 3344 mal)

Klausmann

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Insolvenz sinnvoll
« am: 20. Mai 2011, 09:17:30 »

Moin zusammen,
wir sind ziemlich verschuldet, aber irgendwie kann ich die monatlichen raten immer noch aufbringen-wenn nicht dazwischenkommt.
Nun ist das Finanzamt dazwischengekommen und fordert rund euro 10.000 nach.Ich habe dem fianzamt bereits meine situation dargelegt
was immerhin zu einer Stundung führte-allerdings verbunden mit zusätzlichen monatlichen belastungen, die ich nicht mehr auffangen kann.
Ich verdiene rund Euro 3.000 netto und das reicht zur zeit für miete (Euro 1.000) und Schuldentilgung(rund 80.000 sind noch offen)
Meine Frau hat auch ein einkommen in Höhe von rund Euro 1.000 Monat netto davon leben wir (2 erwachsene 1Kind.)
Die Kredite laufen alle auf meinen namen- die Finanzamtforderung betrifft uns beide.Ich bekomme logischerweise keinen neuen kredit und uch keine Umschuldung.Momentan habe ich alle laufenden Forderungen stets beglichen-aber es ist absehbar das am ende des Monats das kartenhaus zusammenbricht.Ich gehe auch davon aus das mein Arbeitgeber mich dann entlassen wird- was sollte ich also nun tun.
Wieviel Geld bleibt mir uns bei einer Privaten Insolvenz- mcht es Sinn dann überhaupt noch zu arbeiten? 
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Angestellte80

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Re: Insolvenz sinnvoll
« Antwort #1 am: 20. Mai 2011, 10:52:21 »

also ich denke mit 4000 Euro netto sollte es doch möglich sein die monatlichen Raten zu begleichen. Ich würde bei den Gläubigern nach fragen ob man die Raten runter setzen kann. Um wieviel Gläubiger geht es denn und wie hoch sind die Raten?

Bei einem Insolvenzverfahren wird dir solange deine Frau noch als Unterhaltspflichtige Person dazu zählt 575 Euro gepfändet werden. Der TH wird sehr wahrscheinlich ein Antrag bei Gericht stellen, das deine Frau als unterhaltspflichtige Person nicht mehr berücksichtigt wird (aufgrund von eigenem Einkommen) und dann würde dir monatlich 822 Euro gepfändet werden!
Da musst du abwägen, was sinnvoller für euch ist.
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Viele Grüße

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Klausmann

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Re: Insolvenz sinnvoll
« Antwort #2 am: 20. Mai 2011, 15:51:12 »

also ich denke mit 4000 Euro netto sollte es doch möglich sein die monatlichen Raten zu begleichen. Ich würde bei den Gläubigern nach fragen ob man die Raten runter setzen kann. Um wieviel Gläubiger geht es denn und wie hoch sind die Raten?

Bei einem Insolvenzverfahren wird dir solange deine Frau noch als Unterhaltspflichtige Person dazu zählt 575 Euro gepfändet werden. Der TH wird sehr wahrscheinlich ein Antrag bei Gericht stellen, das deine Frau als unterhaltspflichtige Person nicht mehr berücksichtigt wird (aufgrund von eigenem Einkommen) und dann würde dir monatlich 822 Euro gepfändet werden!
Da musst du abwägen, was sinnvoller für euch ist.



Danke erstmal für die Antwort.
Es sind insgesamt 2 Banken und 2 Kreditkartenunternehmen.
Die Banken liegen gleichauf mit je rund Euro 600,00
Die Kreditkartenanbieter mit je rund Euro 400,00
eine Tilgung der Summen ist eher gering da bis zu 19% Zinsen auf diesen "geduldeten Überziehungen" der Freunde liegen.
Klar bin ich auch irgendwie selbst schuld an der Misere-aber so ist es nun mal.

Sollte mich also mein AG nicht entlassen, blieben mir zukünftig rund Euro 2000?, das wäre ja sensationell-kann das stimmen?
 
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Angestellte80

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Re: Insolvenz sinnvoll
« Antwort #3 am: 20. Mai 2011, 16:20:16 »

wenn man von einem Nettoeinkommen von 3000 Euro ausgeht, dann würde mit einer Unterhaltspflichtigen Person 822 Euro gepfändet werden. Siehe auch Pfändungstabelle!  :wink:
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Klausmann

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Re: Insolvenz sinnvoll
« Antwort #4 am: 20. Mai 2011, 16:35:44 »

wenn man von einem Nettoeinkommen von 3000 Euro ausgeht, dann würde mit einer Unterhaltspflichtigen Person 822 Euro gepfändet werden. Siehe auch Pfändungstabelle!  :wink:

Danke vielmals,
also muß ich jetzt nur noch schnellstens die PI beantratgen- der "Verwalter" pfändet das dann jeweils immer in einem Betrag-damit nicht unnötiger Stress beim Arbeitgeber aufkommt?
Nach  Jahren bin ich dann mit dem thema durch?
Was ist wenn ich zeitweise deutlich höhere nettoeinkünfte habe- die werden ja dann komplett gepfändet- kann es da zu einer Verkürzung der 7Jahre kommen, da ja wesentlich früher noch offenen Summen getilgt werden? (Bonuszahlungen ect.)

ich hoffe ich nerve nicht
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Re: Insolvenz sinnvoll
« Antwort #5 am: 20. Mai 2011, 17:21:35 »

Die komplette Insolvenz dauert ab dem Tag des Eröffnungsbeschlusses 6 Jahre. Gepfändet wird alles was über dem pfänbaren Einkommen liegt. Urlaubsgeld und Spesen sind nicht pfändbar. Ebenso können Kindergeld und soweit ich weiss Kindesunterhalt nicht gepfändet werden.

So einfach wie du dir das vorstellst ist es leider nicht. Bevor man in die Privatinsolvenz geht, muss man mit einem dafür vorgesehenen Berechtigten (Anwalt, Schuldnerberatung) einem aussergerichtlichen Einigungsversuch starten (vorraussetzung für die Privatinsolvenz). Wenn dieser scheitert wird der Insolvenzantrag ausgefüllt und bei Gericht eingereicht. Sobald das Gericht das Verahren eröffnet hat, befindest du dich in dem laufenden Insolvenzverfahren. Dir wird ein TH zugeteilt, der alles was an Vermögen vorhanden ist verwertet. Sprich alles Ersparte (Bausparverträge, Sparbücher, Lebensversicherungen usw). Deine Gläubiger werden über das Verfahren informiert, dein Vermieter, Arbeitgeber. Zudem wird während des laufenden Verfahrens Einkommenssteuererstattungen des Schuldners gepfändet, egal ob der Zeitraum(der Steuerzeitraum) vor dem Insolvenzverahren oder während des Verfahrens entstanden ist. In der Wohlverhaltensperiode (ca. 1-2 Jahre nach Eröffnung des Verfahrens und mit Beschluss des Gerichtes), darf die Steuererstattung, wenn keine Nachverteilung beantragt wurde wieder behalten werden und man darf wieder ansparen.

Solltest du das Insolvenzverfahren ins Auge fassen, solltest du ab sofort keine weiteren Raten überweisen, da die Gläubiger sonst davon ausgehen, dass du auch zahlen kannst. Zudem kann es vor der Eröffnung der Insolvenz sein, dass dir Gehalt gepfändet wird, sofern du das vertraglich festgelegt hast und dein AG keinen Auschluss im Vertrag festgelegt hat.

Nach sechs Jahren bist du dann, wenn alles gut geht, Schuldenfrei. Der Schufaeintrag bleibt allerdings weitere 3 Jahre bestehen.

Vielleicht kann dir einer der Experten hier noch eine detailiertere Auskunft machen.
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Re: Insolvenz sinnvoll
« Antwort #6 am: 20. Mai 2011, 17:25:38 »

Danke vielmals,
also muß ich jetzt nur noch schnellstens die PI beantratgen- der "Verwalter" pfändet das dann jeweils immer in einem Betrag-damit nicht unnötiger Stress beim Arbeitgeber aufkommt?
Was ist wenn ich zeitweise deutlich höhere nettoeinkünfte habe- die werden ja dann komplett gepfändet- kann es da zu einer Verkürzung der 7Jahre kommen, da ja wesentlich früher noch offenen Summen getilgt werden? (Bonuszahlungen ect.)

ich hoffe ich nerve nicht

Bei mir wird monatlich gepfändet, einmal jährlich wird dann vom TH, das Geld, was noch abzüglich der GErichtskosten und TH Kosten über bleibt an die Gläubiger verteilt.

Wenn du innerhalb der 6 Jahre deine Schulden samt Gericht und TH Kosten getilgt hast, erhälst du die vorzeitige RSB.
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Klausmann

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Re: Insolvenz sinnvoll
« Antwort #7 am: 21. Mai 2011, 17:16:41 »

danke für die Informationen.....werde das alles nochmals überdenken, evtl. ist ja auch noch ein Vergleich machbar-jedenfalls besten Dank :respekt:
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