Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Schulden => Das (Verbraucher-) Insolvenzverfahren => Thema gestartet von: vossi am 05. Januar 2008, 10:56:22

Titel: Ist bei einem ZV Ersttermin unbedingt die 5/10 bzw 7/10 Regelung einzuhalten?
Beitrag von: vossi am 05. Januar 2008, 10:56:22
Hallo,
und wieder gibt es ein neues Problem in meinem Insolvenzverfahren.
Kurzbeschreibung:

-ich im Insolvenzverfahren
-meine Frau nich im Insolvenzverfahren
-meine Eigentumswohnung im OG des Hauses
-Wohnung meiner Frau im EG des Hauses

Im ersten ZV- Termin wurde nur meine Wohnung im OG versteigert,hat auf Grund des hohen Preises und der Einbindung in das EG keinen Abnehmer gefunden. Nun ist der zweite Termin für das OG angekündigt,inkl. Einhaltung der 7/10- Regelung.Bei der Wohnung meiner Frau im EG parallel der erste Termin,direkt mit Ankündigung auf Verzicht 5/10 und 7/10- Regelung.

Ist das rechtmäßig?Kann die Bank,einziger Gläubiger meiner Frau,einfach im Ersttermin auf diese regelung verzichten?Schließlich kann meine Frau so den Schuldenstand nicht genügend verringern!Auch wäre eine Einspruchsmöglichkeit,bei wem auch immer,eine Chance unser kostenloses Wohnen zu verlängern und Rücklagen zu bilden.

Wenn die beiden Wohnungen nun versteigert werden sollten,wie schnell müssten wir mit 2 kleinen Kindern hier ausziehen?Oder sollen wir es auf eine Räumungsklage ankommen lassen?

Das neue Jahr fängt ja gut an........
Titel: Re: Ist bei einem ZV Ersttermin unbedingt die 5/10 bzw 7/10 Regelung einzuhalten?
Beitrag von: ThoFa am 06. Januar 2008, 00:24:52
Hallo,

im ersten Termin gibt es nur die 5/10 Regelung, wird also diese Grenze nicht erreicht, dann ist der Zuschlag zu versagen (§ 85a (1) ZVG).
Die 7/10 Regelung ist im ersten Termin nur auf Antrag eines Gläubigers anzuwenden, sofern dieser Gläubiger vermutlich bei erreichen der 7/10 seine Forderung ausgeglichen bekommt (§ 74a (1) ZVG).

Im zweiten Termin gibt es keine Grenzen mehr ( es sei denn der Verkehrswert wird zwischenzeitlich angepasst, dann gilt wieder die 5/10 Regelung).

Grundsätzlich gäbe es noch die Möglichkeit eines Antrages nach 765a ZPO, insbesondere mit Blick auf eine eventuelle Verschleuderungsgefahr.

MfG

ThoFa 
Titel: Re: Ist bei einem ZV Ersttermin unbedingt die 5/10 bzw 7/10 Regelung einzuhalten?
Beitrag von: vossi am 06. Januar 2008, 13:35:07
Hallo ThoFA,
danke für die fixe Anwort! Die Möglichkeit werde ich sicher wahrnehmen,denn die ZV ist die eine Sache, sich von der Bank verladen zu lassen eine Andere. Im Nachhinein fiel mir ein, dass noch eine Forderung gegen meine Frau besteht,die nicht mehr betrieben wird.Wenn ich den Gläubiger auf die ZV hinweise,wie kurzfristig kann dieser dem Verfahren beitreten?Dann könnte dieser die 5/10 Regelung ebenfalls blockieren!

Schönes WE

vossi