Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Schulden => Das (Verbraucher-) Insolvenzverfahren => Thema gestartet von: VerzweifelteStudentin am 11. Juli 2012, 09:18:10

Titel: Privatinsolvenz bei Bewerbungsgespräch verschweigen?
Beitrag von: VerzweifelteStudentin am 11. Juli 2012, 09:18:10
Hallo,

ich, seit 01/2010 in der privaten Inso wegen BAföG und Studienkredit-Schulden und noch nicht in der WVP,möchte meinen Job wechseln. Bin ungelernt und verdiene meistens unterhalb der Pfändungsgrenze.

1. Darf ich bei der Bewerbung sowie beim Vorstellungsgespräch mein Insolvenzverfahren verschweigen?

2. Muss ich darüber informieren, wenn ich direkt danach gefragt werde?

2. Wenn sich mein TH nicht auf den Vorschlag einlässt, dass ich einen event. pfändbaren Betrag selbst abführe und die Gehaltsabrechnungen zusende,wird ja der Arbeitgeber informiert.

Ich bin an einen sehr strengen TH geraten, der bisher in keiner Sache mit sich reden ließ, so dass ich da mit einer ablehnenden Reaktion rechnen muss. Es ist ja dann nicht unwahrscheinlich, dass der Arbeitgeber mir nach der Probezeit kündigt und ich folglich arbeitslos werde.

Diese Arbeitslosigkeit war von mir dann weder gewollt noch habe ich sie dann  selbst verschuldet, sondern der TH hat sie billigend in Kauf genommen.

Muss ich dennoch Angst haben, dass es Probleme mit der RSB geben könnte?

Dass ich mich bei Arbeitslosigkeit sofort wieder drum bemühe einen neuen Job zu finden,ist klar, aber wenn der TH immer den Arbeitgeber informiert, wird man wohl kaum länger als die Probezeit irgendwo bleiben dürfen...

Welche Möglichkeiten habe ich?

Danke.
Titel: Re: Privatinsolvenz bei Bewerbungsgespräch verschweigen?
Beitrag von: sashsash am 11. Juli 2012, 09:34:46
1. Darf ich bei der Bewerbung sowie beim Vorstellungsgespräch mein Insolvenzverfahren verschweigen?

2. Muss ich darüber informieren, wenn ich direkt danach gefragt werde?

3. Wenn sich mein TH nicht auf den Vorschlag einlässt, dass ich einen event. pfändbaren Betrag selbst abführe und die Gehaltsabrechnungen zusende,wird ja der Arbeitgeber informiert.

4. Muss ich dennoch Angst haben, dass es Probleme mit der RSB geben könnte?

1. ja
2. nein
3. ja
4. nein
Titel: Re: Privatinsolvenz bei Bewerbungsgespräch verschweigen?
Beitrag von: Lissi am 11. Juli 2012, 10:14:49
Ach, dass jeder Arbeitgeber gleich  die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und nach der Probezeit kündigt... das glaube ich nicht. Auch Arbeitgeber haben eigene Lebenserfahung und Menschenkenntnis.
Da würde ich versuchen, mich nicht allzusehr selbst zu verunsichern.
Immerhin sind die Schulden keine Kaufrauschschulden, sondern resultieren aus der Ausbildung.
Da gibt es doch jede Menge Insolvenzler, die in einer ganz anderen Schuldenliga spielen.

Offen ansprechen, sich positiv rüberbringen ( "ich möchte Fuß fassen in der Arbeitswelt, meine Schulden haben damit nichts zu tun")  und in der Probezeit gute Leistung bringen. Das tut´s.
Bin selber Arbeitgeberin  :wink: , wenn auch in ganz kleinem Rahmen.
Toi toi toi!
Titel: Re: Privatinsolvenz bei Bewerbungsgespräch verschweigen?
Beitrag von: Insoman am 11. Juli 2012, 13:20:17
Zitat
2. Muss ich darüber informieren, wenn ich direkt danach gefragt werde?

Vorsicht:
in Abhängigkeit der Art der Beschäftigung (z.B. Filialleitung, Außenrepräsentanz) besteht an einer Kenntnis des potentiellen Arbeitgebers u.U ein schutzwürdiges Interesse.
Hier können falsche Angaben durchaus zum Vertrauensbruch führen..
Titel: Re: Privatinsolvenz bei Bewerbungsgespräch verschweigen?
Beitrag von: armekirchenmaus am 11. Juli 2012, 17:31:47
Ich habe genau dieselbe Frage hier auch vor einiger Zeit gestellt. Die Antworten waren sehr unterschiedlich. Ich konnte es allerdings irgendwie mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, im Bewerbungsgespräch nichts von der Privatinsolvenz zu erwähnen. Ich hatte zu viel Angst, dass es später dann irgendwie rauskommt und mir dann vorgeworfen wird, dass ich nichts gesagt habe. Also habe ich bei jedem Vorstellungsgespräch davon erzählt. Da es sich um eine Firmeninsolvenz handelte, aus der nun die Privatinsolvenz resultiert, habe ich davon erzählt, wenn das Gespräch auf meinen Lebenslauf und die Zeit der Selbständigkeit kam.
Blöd reagiert hat kein potentieller AG. Und immerhin hat mich jemand eingestellt. Nun habe ich das gute Gefühl, mit offenen Karten spielen zu können. Kann ich nur empfehlen  :wink: