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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?  (Gelesen 2938 mal)

Jersey

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Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« am: 18. März 2009, 03:35:00 »

Hallo zusammen!

Jetzt hat es mich auch erwischt bzw. hab ich mich zur RI entschlossen und am Montag meinen Antrag bei Gericht eingereicht. Trotz einer ausführlicher Hilfestellung bei einer Beratungsstelle habe ich noch so viele Fragen. Vielleicht wisst ihr ja zu manchen Sache HIlfe oder habt Erfahrungswerte.

Hintergrund:
Ich bin seit gut 2 Jahren selbständig und fahre monatlich Umsätze zwischen 1.500 und 5.000 EUR (brutto). Zur Zeit knabber ich allerdings ein wenig an der Wirtschaftkrise, da die Unternehmen mit denen ich zusammenarbeite teilweise einen Outsourcing-Stopp hatten, der sich langsam wieder gibt.

Leider bin ich mit hohen Altlasten (Ratenzahlungen) in die Selbständigkeit gegangen und zahle im Schnitt 1.800 EUR im Monat ab. Das habe ich bis vor 2 Monaten auch bewältigen können. Allerdings schaffte ich es dadurch nicht, Rücklagen fürs Finanzamt zu schaffen und nun kommen bald Einkommenssteuernachzahlungen für 2007 und 2008 (wurde nicht vorab veranlagt, auch auf meinen Wunsch hin nicht - es wurde gesagt, dass dies erst geschehe wenn die erste Ek-Erklärung vorliege, dem ist nun bals soweit).
Ich habe ein finanziertes Auto (Restschuld 950 EUR), Wert ca. 2.000 - 2.500 EUR. Das wird wohl weggeholt, oder? Ich brauche es allerdings zur Ausübung meiner Tätigkeit sowie zur Versorgung meines schwerkranken Vaters. Aber da gibt es sicher erst einmal keine Lösung, oder?

Nun meine beiden dringlichsten Fragen:
1. Wie sieht es mit Weiterführung der Selbständigkeit bei positiver Perspektive aus? Kann das FA mir einen Strich durch die Rechnung machen? Aber die wollen doch auch, dass weiterhin Geld hereinkommt, oder? Und ich denke im Angestelltenverhältnis würde ich weniger abzahlen können.

und vor allem:

2. Wie lange dauert es erfahrungsgemäß von Einreichung des Antrages bis zur Eröffnung und Kontakt mit dem Insolvenzverwalter??????????????

Meine Gesamtlast beläuft sich auf ca. 46.000 EUR, davon ca. 40% FA. Allerdings gehen ca. 3.200 EUr nach Abholung der Fahrzeuge (Auto und noch ein finanzierter Roller) ja nach Eröffnung wieder aus der Schuld raus, oder? Wenn sich eine Chance mit einem gewissen Kunden im Laufe dieses Jahres bewahrheitet, könnte ich nach meiner Rechnung evt.  in ca. 2 bis 3 Jahren aus allem raus sein.

Ich bin echt fertig und möchte wissen, wie lange es dauert bis alles so seine Wege geht. Ich lebe seit 20 Jahren mit den sich immer weiter aufbauenden Schulden und geh schon nicht mehr an den Briefkasten/an die Tür, Telefon etc. Die Selbständigkeit war meine Perspektive und ich seh das immer noch so, allerdings schaffe ich es mit den ganzen Altschulden nicht mehr weiter.

Kann mir jemand mit Infos weiterhelfen? Und vielleicht auch ein paar Tipps. Ich lese hier viel von Kündigungen (Konto, Telefon etc.) - kann ich da irgendwie noch vorbeugen? Telefon, Fax, Handy und Internet brauch ich einfach zum Arbeiten.


Vielen Dank schon einmal im Voraus
und euch allen viel Glück
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lucca_m

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #1 am: 18. März 2009, 08:28:44 »

Na so ausführlich kann die Hilfestellung nicht gewesen sein.

Insofern keine Gewerbeuntersagung vorliegt, können Sie wieter Selbständig sein. Nur, wie bewerten Sie die positive Perspektive? Wie hoch wird der zu erwartende Auftrag sein und für welchen Zeitraum?

Ihren Umsätzen nach zu urteilen, ist Ihre Selbständigkeit nicht gerade eine Perspektive. Da würden Sie als Angestellter durchaus mehr verdienen. Dabei meine ich das, was am Ende tatsächlich in Ihrer Tasche landet.

Und eines noch: Wieso steleln Sie erst einen Insolvenzantrag und kommen dann mit solchen Fragen: "Kann mir jemand mit Infos weiterhelfen? Und vielleicht auch ein paar Tipps. Ich lese hier viel von Kündigungen (Konto, Telefon etc.) - kann ich da irgendwie noch vorbeugen? Telefon, Fax, Handy und Internet brauch ich einfach zum Arbeiten."

DAS ist wie in einem schlechten Italo-Western: Erst erschiesse ich den Mann und frage dann wer er ist.
Halleluja.
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Jersey

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #2 am: 18. März 2009, 10:40:17 »

Hallo!

Also zur Beratung: nachdem ich lange nach einer kostenfreien Beratung gesucht habe, die mich auch zum Thema Regelinsolvenz bzw. als Selbständige beraten kann (die meisten hier in der Gegend beraten nur zur Verbraucherinsolvenz), war ich recht froh über die Infos die ich dann bei dieser Beratungsstelle bekommen habe. Wir haben 3 Stunden lang alle Möglichkeiten durchgekaut, Gläubigerverhandlungen, Chancen auf  einen Gesamtkredit, Insolvenz. Mir wurde dann geraten die Insolvenz zu beantragen. Aber der Termin war auch "Datenoverload" so dass ich einige Fragen schlichtweg vergessen habe. Der Berater zumindest war über meine Umsätze die ich als Einzelperson fahre erstaunt und meinte das Unternehmen sei durchaus gesund für sein 2-jähriges Bestehen.

Zu meinen Umsätzen:
Also mein Schnitt über die letzten 24 Monate liegt bei 3.600 EUR (ohne Förderung gerechnet). Spitzenmonat war 10.100, schlechtester 1.350. Als Angestellte in meinem Job würde ich zu Beginn ca. 1400 - 1.500 netto verdienen.
Bei Vollauslastung (ohne Abend- und Wochenendarbeit) würde ich bei 10.000 liegen.

Zur Perspektive:
Einer meiner Kunden plant auszubauen, und das würde dann alleine mit diesem Kunden langfristig Vollauslastung bedeuten. Allerdings liegt der Ausbauplan auf Eis bis sich die Wirtschaft beruhigt. Wobei ich gerade bei all meinen Kunden auch bemerke, dass das verhaltene" Bestellen" sich mehr und mehr legt und es wieder verstärkt losgeht.

Der Grund für meine Insolvenz ist, dass ich meine Schulden nicht mehr bezahlen kann (was auch sionst???). Bisher habe ich immer dafür gesorgt, dass Miete, Telefon, Strom, Internet zuerst  beglichen wird, da das ja mein Arbeitswerkzeug ist. Da bleiben andere Raten im Rückstand.
Mit Tipps meinte ich: macht es Sinn mit z.B. der Telekom oder dem Handyanbieter zu sprechen? Von meinem Pfändungsfreibetrag kann ich das dann ja begleichen.
Entschuldigung wenn ich dumme Fragen stelle, aber ich bin gnadenlos überfordert damit und warum soll ich nicht fragen, was andere für Erfahrungen und Ratschläge haben?
Fühle mich gerade in meiner Dummheit ein wenig angegriffen (liegt aber auch an den Nerven :-))

Vielen Dank
« Letzte Änderung: 18. März 2009, 10:49:04 von Jersey »
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Feuerwald

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #3 am: 18. März 2009, 12:24:38 »

@lucca

"Na so ausführlich kann die Hilfestellung nicht gewesen sein."

-> Für eine Erstberatung, die dazu noch kostenfrei war, war  die Leistung des Berater erstklassig. Der Schritt in die Insolvenz nach vielen Jahren "Leben mit  Schulden" und einem Finanzamt als Gläubiger, das ortsbekannt sehr schnell dazu neigt, einen Insolvenzantrag stellt, freilich nicht verkehrt.

Jetzt kann man bemängeln, dass der gute Berater in einem Ersttermin nicht jeden Aspekt eines Insolvenz-/Restschuldbefreiungsverfahrens bis auf den allerletzten letzten i-Punkt durchgekaut hat. Selbstverständlich hat man nach einer solchen intensiven Beratung Fragen, insb. wenn eine Selbständigkeit in der Insolvenz weiter geführt werden soll. Ich bin mir fast sicher, das der Berater  eine weiterführende Beratung und Begleitung in und durch das Insolvenzverfahren angeboten hat.



"Ihren Umsätzen nach zu urteilen, ist Ihre Selbständigkeit nicht gerade eine Perspektive. Da würden Sie als Angestellter durchaus mehr verdienen. Dabei meine ich das, was am Ende tatsächlich in Ihrer Tasche landet."

-> Ein paar Zeilen in einem Forum reichen für solche Aussagen m.E. nicht aus. Der Umsatz alleine besagt  nichts. Betrachtet man die Kostenstruktur, kann auch eine kleine Selbständigkeit eine Perspektive sein.



"Telefon, Fax, Handy und Internet brauch ich einfach zum Arbeiten.""

-> vermutlich war auch diese Frage ein Punkt in der Erstberatung. Für  Telefon, Handy, Internet gibt es immer Lösungen. Beweis: Die zahlreichen Insolaner  in diesem und den zahlreichen anderen Foren.
 


"DAS ist wie in einem schlechten Italo-Western: Erst erschiesse ich den Mann und frage dann wer er ist.
Halleluja."

-> Mein, das ist wohl eher ein kleiner Panikanfall, weil es nun "los" geht, was völlig menschlich und nicht ungewöhnlich ist.
 
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lucca_m

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #4 am: 18. März 2009, 12:53:30 »

Sorry Feuerwald.

Ich gebe Dir Recht. In einer kostenlosen Erstberatung kann sicehr man nicht alle Aspekte des Verfahrens besprechen. Nur die Relevanten. Aber die Beratung war für meine Begriffe nicht ausführlich genug, da ein Insolvnezantrag aufgrund dieser Erstberatung gestellt wurde. Und das ist meiner Meinung nach fahrlässig. Aber wer nichts bezahlen will oder kann, bekommt halt auch nicht das was er tatsächlich braucht und sinnvoll ist.

"Ich bin mir fast sicher, das der Berater  eine weiterführende Beratung und Begleitung in und durch das Insolvenzverfahren angeboten hat. "
Das ist hypothetisch. DAs wissenwir nicht.

Aber ich weiß ganz sicher, das man mit 1.500 EUR (brutto) keine Selbständigkeit betreiben kann, egal wie die Ksotenstruktur ist. Und angaben wie 1.500 - 5.000 EUR lassen mich auf einen monatlichen durchschnittlichen Umsatz von 1.800 schließen. In 88% der Fälle lügt man sich bei den Umsätzen selber die Taschen voll, um es nicht ganz schmerzhaft aussehen zu lassen. Schon oft gehört und gesehen, da brauche ich keine 2 Zeilen im Forum dafür. 1.800 reichen nie und nimmer. Von der Verführung der Umsatzsteuer will ich hier nicht reden.

"kleiner Panikanfall, weil es nun 'los' geht"auch das sehe ich anders. Der Antrag ist abgegeben und iacta alea est (geworfen ist der Würfel)!
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Jersey

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #5 am: 18. März 2009, 13:09:59 »

Nur kurz zu meinem Vorredner:

Meine durchschnittlichen Umsätze belaufen sich über 24 Monate auf tatsächliche 3.600 EUR/Monat (genaugenommen 3.597,23) und nicht auf ca.1800. Wieso sollte ich mir hier einen in die Tasche lügen? Wenn mein Unternehmen keine Zukunft/Potenzial hätte, würde ich mir halt einen Job suchen und regulär arbeiten gehen. Deswegenhab ich mich ja u.a. auch beraten lassen, ob es SInn macht weiterzumachen und vom Berater kam ein klares "Auf jeden Fall".
Mein Problem sind die Altlasten, sprich die monatlichen Raten die ich nicht mehr bewältigen kann. Meine Unternehmenskosten im Monat belaufen sich auf ca. 150 EUR (Telefon, Papier, Toner, Internet, Handy). Dazu kommen im Jahr ca. 600 EUR für Software-Updates.
Der Berater hat mir eine Insolvenzbegleitung angeboten, aber da wird halt ein Stundensatz von 60 EUR in Rechnung gestellt und das kann ich einfach nicht bezahlen. Ach wenn es sicherlich sehr sinnvoll und hilfreich wäre, aber ich hab es einfach nicht und für mich ist Miete etc. primär.

Und: na klar bin ich in Panik
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lucca_m

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #6 am: 18. März 2009, 13:50:30 »

Ihrer einfachen Rechnung nach haben Sie ca. 200 EUR Betriebskosten im Monat. Da fängt es ja schon an. Das halte ich sehr wenig oder sie Rechnen nicht alle notwendigen Ksoten mit ein.

Wie auch immer: 3.400 EUR (2.857 EUR + 543 EUR MwSt.) Dann ziehen wir großzügig die Einkommensteuer ab, bleiben 1.714 übrig.
Sie zahlen dann noch Miete, Krankenversicherung, evtl Fzg. mit Kfz-Steuer und -Versicherung.
Bleiben noch 600 EUR. Dabei haben Sie weder betriebliche Rücklagen noch eine Altersvorsorge bedient. Und gegessen haben Sie auch nichts. Zu Kunden gehen Sie auch nicht im Jogginganzug...
Um am Ende haben Sie nicht einmal das - geringe - Kapital für eine vernünftige und vor allen anderen erwähnten Dingen sinnvollste Investition: die Beratung.

Noch Fragen zur Rentabilität?

Dabei möchte ich gerne anmerken: Eine insolvenzbegleitende Beratung ist hilfreich und sinnvoll aber die Vorbereítung ist das Kernstück. Ein befreundeter Maler sagt immer: "Das Abkleben vor dem Streichen macht 80 % aus"
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Jersey

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #7 am: 18. März 2009, 14:07:04 »

Hallo!

Vielen Dank für Ihre Antwort. Natürlich mache ich keine große Gewinne, aber immerhin fahre ich auch nur 30 - 40% meiner Kapazität. Wie ich schon sagte, bin ich ja auch noch im Aufbau und es wird jetzt monatlich wieder mehr. Ich arbeite in einer Branche in der man sich einen Namen machen muss und durch Referenzen an Kunden kommt. Das läßt sich nicht von heute auf morgen aus dem Boden stampfen wie ein Blumengeschäft. Bei Start meiner Selbständigkeit und nach Recherche sowie Gesprächen mit einigen anderen Unternehmen derselben Branche und Beratung mit einem Gründungsberater damals, wurde Vollauslastung nach 5 Jahren für realistisch bewertet.
Laut Business Plan bin ich aktuell über der Planung, nur habe ich zugegebenermaßen meine Schulden immer unterbewertet.

Ich denke meine Bilanz sähe in einer Festanstellung auch nicht besser aus und das dann auch ohne die Perspektive, dass es jemals mehr wird.  Und mit der Weiterführung hätte ich zumindest die Chance  relativ wieder Boden unter dieFüßen zu bekommen. Mein Nettogewinn 2007 waren 29.300 EUR (nach Steuern und allen Kosten etc.) und ich denke für das erste Betriebsjahr ist das nicht unbedingt schlecht.
Das eine weitere Beratung von einer Fachperson notwendig ist weiß ich ja auch, aber ich kann es nun einmal aktuell nicht bewältigen.
« Letzte Änderung: 18. März 2009, 14:09:10 von Jersey »
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Feuerwald

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #8 am: 18. März 2009, 20:16:53 »

@Jersey

Jemand mit einer überschaubaren selbständigen Existenz und überschaubaren Vermögensverhältnisse braucht gewiss keine endlose vertiefende betriebswirtschaftliche und fachjuristische Expertenberatung, um sich auf ein Insolvenzverfahren vorzubereiten und dieses zu durchlaufen.

Sie haben sich informiert, alle Für und wWider abgewogen und gut überlegt die Entscheidung "Insolvenz" getroffen. Dazu sollten Sie stehen und sich nicht verunsichern lassen.

Die meisten Unternehmensinsolvenzen werden ohne eingehende fachjuristische Beratung beantragt. Die Beratung durch öffentliche Stellen und die aller meisten Anwälte sind ohnehin als dürftig einzustufen. Im Ergebnis überleben dennoch selbst derart schlecht vorbereiteten Insolvenzkandidaten das Procedere unbeschadet. Man sollte sich vor dem Gespenst Insolvenzverfahren daher nicht unnötig ängstigen.

Wichtig sind die drei Anträge
Insolvenzantrag
Restschuldbefreiung
Stundung der Verfahrenskosten

Was dann folgt ist entweder ein Gutachter oder ein vorläufiger Insolvenzverwalter. Dann geht es einen Schritt weiter.
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- <a href="https://www.sido.org/informationen/insolvenz.pdf">Ratgeber Insolvenz für Selbständige – Regelinsolvenz- Unternehmensinsolvenz</a><br>
 

lucca_m

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #9 am: 19. März 2009, 08:09:37 »

"Im Ergebnis überleben dennoch selbst derart schlecht vorbereiteten Insolvenzkandidaten das Procedere unbeschadet. Man sollte sich vor dem Gespenst Insolvenzverfahren daher nicht unnötig ängstigen."

Das halte ich für gewagt. Da gibt es in diesem wie auch in anderen Foren viele anderslautende Beiträge. Es liegt mir fern, jemanden Angst zu machen. Ich möchte nur, dass "Unternehmer" die Augen öffnen und ihr Hirn einschalten.

Ich wiederhole mich gerne: Die Vorbereitung ist das A & O einer wirtschaftlich sinnvollen Insolvenz.
"Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande" (Goethe)

In dem Fall ist der Antrag abgegeben und die Fragen kommen danach.

"... Vollauslastung nach 5 Jahren für realistisch bewertet."
Bei einem Einzelunternehmen? Dann würde ich mir tatsächlich über die Rentabilität gedanken machen. Wovon  werden Sie in den 5 jahren Leben? Vom Existenzgründungsdarlehen sicher nicht. Und ALtersvorsorge ist spätestens seit dem Insolvenzantrag verbrannt. Und Sie sind nicht mehr die jüngste, um sich da noch in ordentlcihes Polster auftzubauen. Sorry, aber ein Einzelunternehmen ohne Grundkapital darf keine 5 Jahre brauchen, um sich aufzubauen.

In welcher Branche sind Sie tätig?


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Feuerwald

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #10 am: 19. März 2009, 09:40:35 »

"Das halte ich für gewagt"

-> das statistisch nachweisbar. OK, lassen wior das Thema, hilft hier nicht wirlich weiter.





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lucca_m

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Re: Regelinsolvenz angemeldet, aber was nun?
« Antwort #11 am: 19. März 2009, 09:50:55 »

Leider helfen dem Einzelnen keine Statistiken...

Schließen wir das Thema ab.
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