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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz  (Gelesen 3246 mal)

FrauAufRaedern

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viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« am: 26. Oktober 2010, 13:30:10 »

Hallo zusammen,


derzeit stehe ich noch vor der Insolvenz und weiß auch noch nicht, ob ich eine machen muss. Ich lebe in Trennung, mein Ex und ich haben ein gemeinsames Haus, aus dem viele Schulden übrig bleiben werden, zudem gibt es noch eine Rechnung über 10.000 Euro, die uns beiden "gehört", sowie ein überzogenes Konto von ca. 1200 Euro; selber habe ich noch einen Dispo von ca. 150 Euro derzeit, der wird aber spätestens zum Dezember abgebaut sein.

Ansonsten habe ich keinerlei Schulden.

Mein Mann verdient richtig gut, ich bin selbständig, und verdiene wesentlich weniger. Entweder übernimmt er alle Schulden und ich verzichte auf Unterhalt, oder aber, ich werde Insolvenz einreichen, damit ich den Streß nach 6 Jahren los bin (auf Unterhalt warten + Gläubiger bedienen...).

Ich bin schwerbehindert, 100%, aG, H; habe ein Auto, das ich für die Ausführung der Arbeit und privat als Nachteilsausgleich brauche, welches vom Amt pfändungssicher finanziert wurde (kompliziertes Schwerbehindertenrecht), sowie einige weitere Mehrausgaben, bedingt durch die Behinderung. Kann mir jemand sagen, was davon pfändungsfrei ist, oder wo ich entsprechende Infos her bekomme?

Bei einer Schuldnerberatung war ich schon, habe aber das Gefühl, dass sie mir nicht so richtig weiter helfen konnte, so weiß ich jetzt immer noch nicht, ob privat- oder Regelinsolvenz. Ich bin freiberuflich tätig und habe nebengewerblich einen kleinen Handel.

Wie läuft das mit der Selbständigkeit weiter? Kann ich weiter investieren in Dinge, die ich dann verkaufen/ vermieten kann? Es ist ja mein Lebensunterhalt...

Ich würde mich einfach sehr freuen, wenn ich Antworten finde, und wenn es auch "nur" eine Anlaufstelle ist, jemand, der sich wirklich auskennt. Irgendwie hänge ich gerade sehr in der Luft und habe das Gefühl, überall nur Halbwissen zu haben. Wenn jemand noch weiter gehende Tipps hat als konkrete Antworten auf die Fragen, würde ich mich auch sehr freuen. Schon viel hab ich hier gelesen, aber zu diesen Fragen keine Antwort gefunden.

Vielen Dank und liebe Grüße

FaR
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paps

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Re: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« Antwort #1 am: 26. Oktober 2010, 19:35:30 »

Schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben.
Lassen Sie sich bitte nicht von einigen "Trollen" die es in jedem Forum gibt, verunsichern.
Im anderen Thread haben Sie ja schon einen entsprechenden Beitrag gelesen.
Wenn es ihnen zu viel wird, gibt es unter dem Beitrag den Button "Beitrag melden".
Als Mods prüfen wir dann, was da los ist.

Soweit zur kleinen Einführung.
Ich hoffe, dass hier die Antworten ihren Fragen gerecht werden und nicht wie im anderen Forum gute Fragen wegdiskutiert oder der user beleidigt wird.

------------------
Die Fragen hatte ich Ihnen ja  schon beantwortet.

Mehraufwendungen im Zusammenhang mit der Behinderung können auf Antrag des Schuldners beim Insolvenz- / oder Vollstreckungsgericht bei der Berechnung des pfändbaren Betrages berücksichtigt werden.

Da Sie den PKW für Ihre Selbständigkeit und wegen der Gehbehinderung benötigen, wäre er auch ohne die Sozialleistungen unpfändbar.
M.E. besitzt auch  das Amt ein Sicherungsrecht am PKW, wenn dieser nicht mehr benötigt wird oder die Voraussetzungen für die Gewährung entfallen.

Wenn Sie die Selbständigkeit neben der EU-Rente(?) ausgeübt wird, und dies nicht nur gelegentlich, gehören Sie in ein Regelinsolvenzverfahren.
Dann werden aber die meisten öffentlichen SB nicht mehr helfen.

Wird die Selbständigkeit nicht nur gelegentlich ausgeführt, muss diese Tätigkeit im Insolvenzverfahren freigegeben werden, dann läuft die komplette Buchführung wieder über Sie.
Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Sie das in Absprache mit dem Th erledigen.
In aller Regel wird eine Zusammenrechnung der Einkünfte erfolgen.

Das mit dem Unterhalt habe ich noch immer nicht richtig verstanden.
Zahlt ihr Mann an Sie Unterhalt?

Aus meiner Sicht sollte man prüfen, ob nicht beide Personen in Insolvenz müssen, da Sie beide ja zu jeweils 100 haften.


  
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
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FrauAufRaedern

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Re: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« Antwort #2 am: 26. Oktober 2010, 19:49:56 »

Hallo paps,


danke für die Antwort.

Das mit den "Trollen" weiß ich nur zu gut, denn ich habe selber jahrelang ein Forum moderiert, daher hatte ich in dem Falle zwei Ohren, einfach nur gehofft, dass sich weitere Leser dann nicht abschrecken lassen (auf das andere Forum bezogen).

Hier hab ich bis jetzt noch nichts gefunden, was ich gemeldet hätte, finde sowohl die Melden als auch Danken- Funktion total gut ;-)

---------

Zu meiner Situation:

Vorweg: Ich habe die Fragen alle noch einmal zusammen geschrieben, damit hier alles auf dem Haufen ist. Danke noch einmal für die Antworten woanders ;-).

Der PKW ist dem Amt zurück zu geben, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind, haben Sie ganz richtig erkannt. Der Vertrag läuft auf 5 Jahre, das Auto ist noch nicht bei mir (wird derzeit gerade umgebaut).

Ich bekomme keine EU- Rente, habe das Verfahren damals gelassen, weil ich es einfach nicht geschafft habe, das durchzuhalten. Meine neue Krankenkasse hatte mich dazu auch nicht mehr gezwungen, worüber ich damals sehr froh war (endlich Hilfsmittel bezahlt bekommen und nicht dafür Kredite aufnehmen müssen...).

Ich beziehe sämtliches Geld nur durch die Selbständigkeit, insofern wird es dann wohl wirklich eine Regelinsolvenz werden. Gibt es dafür auch jemanden, der mir dabei wirklich gut helfen kann (vielleicht auch Tipps per PN???). Ich bin zwar gewohnt, in meinem Leben immer wieder für mich selber zu kämpfen, merke aber doch, dass es oft viel einfacher ist mit kompetenter Hilfe an der Seite.

Wie lange wird es erfahrungsgemäß dauern, bis die Buchführung dann wieder über mich läuft? Und wie viel der Buchführung läuft dann über den TH, kann mir das derzeit noch nicht richtig vorstellen.

Mein Mann zahlt bis jetzt noch keinen Unterhalt, er zog es lieber vor, dreckige Schubladen, die nicht vorhanden sind, zu öffnen (droht mit Anzeigen wegen verschwiegenem Einkommen und dergleichen). Ich hoffe immer noch, dass er sich darauf einläßt, keinen Unterhalt zu zahlen, aber dafür die Schulden zu übernehmen. Laut meinem Familienrechtsanwalt muss ich im 12. Monat nach der Trennung den Unterhalt einklagen, weil ansonsten immer ein Monat verwirkt ist, und diese 12 Monate wollte ich ausnutzen, weil ich echt nicht unbedingt schmutzige Wäsche waschen will. Lieber frei und unterhaltslos ist meine Entscheidung.

Muss mein Mann automatisch auch in Insolvenz gehen, wenn es sich um gemeinsame Schulden handelt? Bis jetzt hieß es immer nur seitens der Schuldnerberatung, dass ich in Insolvenz gehen kann, dann irgendwann hoffentlich befreit bin, und er dennoch weiter haften muss. Wenn er dann automatisch auch in Insolvenz gehen muss, dann gestaltet sich das ganze ja viel schwieriger, als ich befürchtete...

Ich möchte halt gerne möglichst viel vorher wissen, bevor ich Entscheidungen treffe, die total unsinnig sind und / oder die ich hinterher bereue.

Danke auf jeden Fall schonmal für dies Forum, denn ich habe schon viel gelesen hier und verstanden, bzw. erfahren.

Liebe Grüße

FaR
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paps

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Re: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« Antwort #3 am: 26. Oktober 2010, 20:09:40 »

Sie haben den Sachverhalt vollkommen richtig erfasst.

Gut, dass mit dem Unterhalt habe ich nun auch verstanden.
Vielleicht hatten Sie es ja bereits an andeer Stelle geschrieben?
Aber bei 50-100 Beiträgen am Tag muß man doch einiges nochmal hinterfragen oder eben langwierig nachlesen.

Ja, Sie müssten in das Regelinsolvenzverfahren.
Sie ersparen Sich dadurch viel Zeit mit dem sog. außergerichtlichen Einigungsversuch.

Sie können ja ihre jetzige SB fragen, ob die gemeinsam mit Ihnen die entsprechenden Anträge ausfüllt.
Ansonsten können wir nochmal darüber reden.

Ja, ihr (ex)Mann muß nicht selber in die Inso, er haftet jedoch zu 100% für die gemeinsamen Schulden.

Ob nun schmutzige Wäsche gewaschen wird oder nicht.
Da müßte man noch prüfen, ob und welche Folgen entstehen könnten.
Letztlich wären aber Rückforderungen doch auch Insolvenzforderungen, da der "Verschmutzungsprozess" ja vor einer möglichen Inso war.

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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

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FrauAufRaedern

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Re: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« Antwort #4 am: 26. Oktober 2010, 20:16:39 »

Hallo nochmal,


danke für die zweite Antwort.

ich werde meine SB fragen, wenn es soweit ist, ob sie mit mir den Antrag ausfüllt.

Es ist gut zu wissen, dass die Entscheidung der Insolvenz meine eigene ist und nicht abhängig von meinem noch- Mann.

Und fragen Sie bitte weiter nach, wenn etwas unklar ist, das ist mir lieber, als wenn jemand graben gehen muss in den Tiefen des Forums oder etwas nicht mehr weiß.

Liebe Grüße

FaR
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Pauli

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Re: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« Antwort #5 am: 27. Oktober 2010, 13:41:05 »

Hallo!
Wenn ihre SB den Antrag nicht ausfüllt, weil Sie selbständig sind,
schaffen Sie das auch alleine. Lassen Sie sich von Ihrem zuständigen
Gericht die Formulare schicken (Insolvenzantrag, Verfahrenskostenstundung
und Antrag auf Restschuldbefreiung), das Gericht schickt Ihnen Merkblätter
mit, in denen genau erklärt wird, wie der Antrag ausgefüllt wird und welche Unterlagen
benötigt werden!
Den Stress mit dem EX habe ich auch hinter mir und habe mich viel zu lange erpressen
lassen. Das Haus hat er behalten und auf Unterhalt habe ich auch verzichtet, weil
ich nach der Trennung nicht die Kraft für Streitereien hatte. Heute denke ich: schön blöd!!!
Ich wurde bedroht und erpresst und passiert ist garnichts, weil er dann auch zu feige war.
Er lebt jetzt in Saus und Braus und ich in der Insolvenz! Und was soll ich sagen:
Mir ging es schon lange nicht mehr so gut!
Ich bin glücklich mit meinem neuen Partner, keine Gläubigerpost mehr und in unserem Mietshaus
gibt es super nette Nachbarn!
Also Kopf hoch, das schaffen Sie!
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FrauAufRaedern

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Re: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« Antwort #6 am: 27. Oktober 2010, 19:56:32 »

Hallo Pauli,


danke für die liebe Antwort!

Ich kann jetzt schon grundsätzlich sagen, dass es mir besser geht, als mit ihm zusammen, und ich hoffe jetzt einfach auf Klarheit. Mir geht es überhaupt nicht um in Saus und Braus leben, sondern darum, das ich das, was ich mir aufgebaut habe, weiter machen kann und das Geld, was ich erwirtschafte, zum Leben und zum einigermaßen Ausgleich meiner Behinderung reicht.

Daher hoffe ich, dass er meinen Vorschlag annimmt,und ich ohne Unterhalt und ohne Insolvenz leben kann. Denn bei mir ists so, wenn ich Unterhalt bekomme, muss ich Hausschulden mit zurück zahlen, und dann müßte ich in Insolvenz gehen, weil ich nicht auf Jahrzehnte von ihm weiter abhängig sein will, zahlt er nicht, krieg ich Gläubigerstress...

Liebe Grüße

FaR
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Pauli

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Re: viele Fragen, stehe noch vor der Insolvenz
« Antwort #7 am: 28. Oktober 2010, 13:29:22 »

Hallo!
Genauso habe ich das auch verstanden!
Ich wollte Ihnen nur ein bißchen Mut machen, denn
erst hinterher sieht man, dass jede Situation, die
im Leben passiert auch ein Gutes hat!
Ich denke, Sie sind eine starke Frau und ich wünsche Ihnen,
dass alles so läuft, wie Sie sich das vorgestellt haben!!!
Alles Gute und weiterhin vie Kraft!
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