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Autor Thema: Völlig ratlos und verzweifelt  (Gelesen 2172 mal)

littlelilie

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Völlig ratlos und verzweifelt
« am: 13. September 2012, 16:38:13 »

Hallo zusammen

Ich entschuldige mich schon mal falls es zu lang wird, aber ich bin total überfordert mit dem Thema.
Also mein Mann und Ich sind seit Juli 2012 in der Privatinso. Unseren Treuhänder haben wir bis jetzt noch nicht gesehen, geschweige den gesprochen.
Mein Mann verdient 1650€ Netto und ich 560€ Netto. Ich arbeite nur Teilzeit weil ich nebenher meine Schwiegermutter pflege. Vor ein paar Wochen kam Post vom Amtsgericht weil unser Treuhänder den Antrag gestellt hat mich als unterhaltspflichte Person bei meinem Mann rauszunehmen, diesem wurde stattgegeben. Wir haben natürlich gleich Einspruch eingelegt, weil ja nun meinem Mann 400€ gepfändet werden. Heute hab ich wieder auf dem Amtsgericht angerufen und gefragt was nun mit unserem Widerspruch ist und mir wurde gesagt, dass das jetzt zum Landgericht geht. Ist das so der normale gang ? Warum wird trotzdem schon die 400€ gepfändet, obwohl ja eigentlich noch keine richtige Entscheidung vorliegt wegen unserem Widerspruch ??
Hab auch noch ein paar andere Fragen und zwar :
- Kann mir eigentlich später die Restschuldbefreiung versagt werden, weil bei mir ja nichts zu holen/Pfänden ist ?
- Was passiert wenn ich Krankheitsbedingt erstmal keinen Job ausführen würde ( Mein Chef würde den Vertrag auslaufen lassen ), sondern mich nur um die Pflege meiner Schwiegermutter kümmern würde und vielleicht noch Zeitungsaustragen ? Sprich sich nicht Arbeitslos melden ? Kann mir das nach den 6 Jahren das Genick brechen ??
Da wir damals einen Schwindler aufgelaufen sind bevor wir zum Anwalt sind, schlagen wir uns mit den Schulden nun schon 2 1/2 Jahre rum. Ständige Anrufe von Inkassobüros(manchmal stündlich) und unangemeldete Besuche von Schuldeneintreibern die aussahen wie Schläger von der Straße waren fast alltag. Ich bin nervlich ein absolutes Wrack und ständig beim Arzt. Dieser würde mich am liebsten sofort aus dem Verkehr ziehen damit ich endlich mal zur Ruhe komme ( Tinitus, Magengeschwür, Kurz vorm Burn Out ).Ich verweiger dies noch weil ich nicht weiß was am Ende unserer Inso nach 6 Jahren passiert, wenn ich nun Zuhause bleibe( wenn auch erst mal für unbestimmte zeit ).

Wenn ich auch ganz ehrlich bin, frage ich mich sowieso für was ich grade arbeite. Weil ich fahre 5x die Woche 70km um zur Arbeit zu kommen und wieder zurück, mein Mann das gleiche. Da mein Mann ja nun 400€ gepfändet bekommt, legen wir im Monat immer nur drauf. Mein Gehalt deckt noch nicht mal unsere Spritkosten. Das ist echt frusttrierend.
Wir sparen ein, wo es nur geht, aber wir sind an einem Punkt wo ich echt nach dem Sinn frage. Uns bleiben nach allen Abzügen sprich Miete, Strom usw und anderen Kosten noch 300€ zum Leben. Da darf kein Auto von uns kaputt gehen....dann sehen wir echt alt aus.

Ich wusste ja das es hart wird und das ist ja auch ok, dafür haben wir ja auch Schulden, aber muss es so sein ??

Liebe Grüße
littlelilie
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paps

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Re: Völlig ratlos und verzweifelt
« Antwort #1 am: 13. September 2012, 18:05:08 »

Zunächst gibt es doch einen rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts.
Dieser kann nur durch die nächst höhere Instanz geprüft und ggf. geändert werden.
Ihr "Widerspruch" ändert also nichts an der Tatsache, dass dieser zunächst Gültigkeit hat.

Zwar erscheinen 560 Netto nicht viel, aber das ist ein Betrag, der über der Grundsicherung leigt. Da entscheiden schon manche Gerichte  so wie bei ihnen.

Dir RSB kann wegen fehlender Pfändungsbeträge nicht versagt werden.
Sie sollten sich aber die pflegerische Tätigkeit bestätigen lassen.
Möglich wäre auch, dass das Pflegegeld für Verwandtenpflege ihnen zugerechnet wurde.
Allerdings hätte dazu eine Anhörung erfolgen müssen.

Sinkt Ihr Einkommen, können Sie beim Amtsgericht eine Änderung des Beschlusses beantragen.
Allerdings sollte die Pflege dann auch als Vollzeitpflege nachweisbar sein.
Die Entschädigungsleistungen unterliegen dann trotzdem der Pfändung.
Mit dem Nebenjob könnte eine Zusammenrechnung erfolgen.

Bezüglich der Kilometer kann Ihr Mann zumindest einen Freibetrag beim Finanzamt beantragen.
Bei Ihnen wird dies wegen fehlender/geringer Steuerzahlungen nicht viel bringen.

Haben Sie denn gegenüber dem Amtsgericht schon erläutert, dass relativ hohe Werbungskosten(KM) dem Einkommen gegenüber stehen?



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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

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littlelilie

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Re: Völlig ratlos und verzweifelt
« Antwort #2 am: 14. September 2012, 18:37:27 »

Hallo paps !

Danke das Sie sich die Mühe gemacht haben, mir den Sachverhalt zu erklären.
Das hat mir schon sehr geholfen.
Wegen dem Pflegegeld usw muss ich mich erstmal weiter schlau machen, aber das gehört hier ja nicht her.
Aber eine Kleine Frage nur noch dazu : Reicht es wenn meine Schwiegermutter die pflegerische Tätigkeit bestätigt oder muss das die Krankenkasse machen ? Weil bis jetzt hab ich mich noch nicht dort eintragen lassen, weil ich es nie für wichtig hielt.

Liebe Grüße
littlelilie
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paps

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Re: Völlig ratlos und verzweifelt
« Antwort #3 am: 14. September 2012, 20:54:18 »

Wenn Sie über die Pflegekasse gehen, zahlt diese ihnen Rentenbeiträge für ihren Einkommensverlust, der anderweitigen Beschäftigung.
Allerdings darf die Pflegeleistung nicht 14 h die Woche übersteigen, da es sich sonst um eine gewerbliche Tätigkeit handeln könnte.

Sie können sich von der Schwiegermutter in Form eines Arbeitsvertrages bestätigen lassen, dass Sie die pflegerischen Tätigkeiten durchführen und dafür xxx Entgeld erhalten.
Rechtssicherer wäre aber die Bestätigung durch die Pflegekasse, auch wenn Sie diese Tätigkeiten unentgeltlich durchführen.
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

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