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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz  (Gelesen 5991 mal)

Elle

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Hallo,

hier sind ja wenige Einträge über die Gefühle in der Insolvenz, daher schreibe ich doch einmal und möchte von Euch mal wissen, wie es Euch geht.
Jobbedingt hatte ich mir einen Kredit genommen, der dann in der Selbständigkeit noch erhöht wurde- leider ging ein Auftraggeber pleite und das war es dann. Kurz darauf bekam ich eine Anstellung in Leiharbeit, ein Jahr sehr gute Arbeit, dachte- ich kann meine Kredite abtragen- doch dann stellte die Firma die Linie ein. Danach wurde ich schwer krank und war in der Klinik- Empfehlung für die befristetet Rente.
Wegen der Rente habe ich von mir aus die Insolvenz eingereicht und bin nun in Jahr 3- Verfahren läuft noch.Mit dem Betrag nach Pfändung komme ich kaum über die Runden finanziell und es lastet auf der Seele, das man nichts, aber auch nichts sich gönnen kann. Keinen Urlaub, nichts, keine neuen Sachen, nichts. Ich lebe alleine.
Meine Familie schneidet mich. Von den Geschwistern kommt nichts, nicht mal eine Nachfrage wie es mir geht. Meine Mutter meldet sich nicht mehr. Für die gute Dame sind nur die Menschen wichtig, die Haus und Geld haben. und nun kommt der Knüller: Meine lieber Herr Sohn, dessen Firma ist den Bach runter gegagen, da ist er nach England ausgewandert (keine richtige Auswanderung)und hat die 400 tausend Schulden in einem Jahr dort in der Insolvenz abgekippt. Der saust heute wieder mit seinem Benz durch die Gegend, während ich noch drinnen hänge. So richtig Lust, mir ab und an mal mit ein paar Euro zu helfen, hat der auch nicht. Sollte er eigentlich tun, aus moralischen und menschlichen Gründen. Ich komme mir verarscht vor: Sohn hatte 400 tausend Schulden- geht nach England- kippt die ab in einem Jahr Insolvenz dort und kann wieder schön kosumieren. Ich habe 50 tausend und sitze hier 6 Jahre. Wie geht es Euch mit Eurem Familien? sind die hilfsbereit- kommt mal ein gutes Wort oder wie verhalten die sich? auch wenn es mal eng wird. Offen gesagt: Das schlimmste an meiner Insolvenz ist meine Familie. Die kann ich auf den Müll kippen.     
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Elle

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #1 am: 07. Juli 2013, 16:47:33 »

Hallo. wäre nett, wenn Ihr mir auch mal schreibt. Offen gesagt: ich würde heute in meiner Familie das niemadem mehr sagen. Anerden Menschen ja, die sind alle große Klasse. Jeder kennt einen in der Insolvenz.
Sogar mein Sohn, der seine big Schulden auf die schnelle Art in England los geworden ist und den sechsfachen Betrag hat, der lacht sich eins ab. Sowas dürfte nicht möglich sein dürfen, bei aller Sympathie für die die das so machen.
Offen gesagt, ich empfinde diese Pfändung als menschenunwürdig 6 Jahre. Darüber werde ich mal ein Buch schrieben- auch wenn der gute deutsche Staatsbürger dann wieder zum besten gibt " bist selber schuld". In andere Ländern hat man sich längst einen anderen Umgang mit dem finanziellen Scheitern angewöhnt. Wäre ich nicht krank geworden und in die Rente gegangen, ich hätte den Scheiß in zwei Jahren abbezhalt.
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Marie67

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #2 am: 07. Juli 2013, 20:37:16 »

Hallo,

ich denke jeder hat da andere Erfahrungen. Der Leidensdruck bei mir und meinem Mann war extrem hoch. Selbstständig und kaum Geld zum Leben. Wir konnten nach Anmeldung der Insolvenz wieder in Ruhe schlafen. Ich kann natürlich nicht ganz mitreden, da wir mit einem Kind genug Geld haben. Die Pfändungstabelle ist aber, wie ich finde, nicht zu hart. Als Beispiel sehe ich da meine Mama, die eine Witwenrente von gerade einmal 700 Euro bekommt, da hat jeder Insolvente mehr.

Meine Familie und Freunde gehen mit mir um wie vorher, denn wir waren immer offen und haben ehrlich über unsere Probleme gesprochen. Ich persönlich finde, daß man für sich selber Sorgen/Vorsorgen muss, da sollte man die Kinder nicht verantwortlich machen. Aber wie gesagt, daß ist meine persönliche Meinung.

Es sind meine Fehler die ich ausbaden muss und nicht meine Familie. Ich bin sehr froh, daß ich die Chance habe von vorne zu beginnen.  :cheesy:

Gruß Marie
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Tretgeber

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #3 am: 08. Juli 2013, 08:48:45 »

Elle, was du schreibst klingt echt hart.

Wie ich damit umgehen würde weiß ich nicht. Wenn fremde einen meiden, wegen der Insolvenz, oder jemanden als unwertig darstellen geht mir das relativ am H...ern vorbei. Aber aus der eigenen Familie soll man eigentlich unterstützung erfahren dürfen, gar eigentlich müssen.

Bei mir ist es nahezu das Gegenteil.
Meine Familie bracuhte erstmal ein Druckluftventil, der üblichen empörung derer die die Thematik nicht kennen. Nachdem die Luft bei denen raus war hab ich mir mal Luft gemacht und anschliesend die Sachlage erklärt.
Als sie dann alles erfuhren wurden sie neugierig und fragten mich wie es den nun jetzt läuft. Wie komme ich über die Runden, was verbleibt mir, Wieviel wird mir genommen, Wie lange dauert das??? 
Fragen über Fragen.
Die ich gerne  beantworte, da sie weder mileidich noch vorwurfsfoll sind, eben einfach nur Interesse.

Es geht gar soweit das ich in Finanzfragen wieder gern gesehener Gesprächspartner und Meinungsmelder bin.

Das Vertauen geht sogar noch etwas weiter:
Meine Großeltern haben mir die Vollmacht über Ihr Vermögen, für den ernstfall, gegeben.
Das Haushaltsgeld meines Lebenspartners und mir verwalte ich.
In der Familie und der Partnerschaft zählt mein Wort bei größeren Ausgaben und Kreditgeschäften (Ein Haus, ein Auto und ggf. in kürze eine Eigentumswohnung) fast als das ausschlaggebende.
Allen denen ich bislang bei der Entscheidung geholfen habe sind mehr als glücklich darüber.

Ich kann mir zwar nicht viel Leisten, dennoch mehr als die letzten zwei Jahre vor der Insolvenz, aber ich habe meine Fehler - parallel zu unverschuldeten Begebenheiten - erkannt und daraus gelernt.
Dies wird von Freunden, Verwandten und Bekannten anerkannt und meine Erfahrung gerne als Unterstützung genommen.
Im Gegenzug dazu habe ich deren Verständniss, das ich mal nicht soviel wo bei Steuern kann.


Bislang erlebte ich nur drei mal totalle Ablehnung.
Worüber ich jedoch nur lachen kann, z.B.
Eine Bekannte gibt hier Ihren sicheren Job, bei einem staatlichen Sozialversicherungsträger, auf um sieben Jahre im Sommer und Winter im Ausland in der Gastro zu Arbeiten, die je zwei - drei Monate dazwichen macht Sie nichts und lebt mit Ihrem Freund bei den Eltern.
Der Plan dahinter ist dich mit dem Geld fas da verdient wird ein Haus anzuzahlen, und dann wieder hier beim ehemaligen Arbeitgeber anfangen und mit dem guten Gehalt die Raten zu zahlen.

Der Hacken dabei ist nur: Sie sagt selber das es fast unmöglich ist nach einer längeren Pause da wieder rein zu kommen und das Sie auch sonst mit Ihrer Ausbildung kaum was anderes machen kann.
Ihr wird von einem anderen Bekannten weitsicht und vorsicht bescheinigt.
In wie weit dies weitsichtig und vorsichtig ist möchte ich mal unkommentiert lassen!

Zu gleich wird mir mit meiner Umschulung und schon einem Job in aussicht bei einem großen Konzern zu sehr guten Gehalt, nach 4 Jahren Kleinstgehalt jobben - bedingt durch Arbeitsunfähgkeit im erlernten Beruf und langem Kampf um diese Umschulung - und einem guten Kariereplan in der Tasche vom gleichen Menschen kurzsicht und unmotiviertheit vorgeworfen.

Als ich dan mal näher nachhakte kam raus:
"Ja, das ist so. Du bist in der Inolvenz, du kannst da nicht mitreden, Spiel erstmal in meiner Klasse mit"
Da musste ich lachen, zumal dieser Mensch ungelernt ist und selber nur 200€ mehr als ich habe, aber im Gegensatz zu mir 10 Tage vor Monatsende nichts über hat, während ich mir am Monatsende noch zwei Hosen bei C&A kaufen kann und in ca. einem Jahr wahrscheinlich 600 € mehr als er verdiene. Nach Insotabelle bleibt mir dann immer noch gut 60€ mehr als ihm und mit ca. 260€ mehr kann ich gut was sparen in der WVP und mir am Ende ein gutes Auto kaufen, und habe anschliesend gut was über.

Kurz gesagt:
Wir können hier als Gewinner raus gehen. Andere Lernen nichts dazu, geben das Geld Weiter gedankenlos aus und ändern nicht Ihr Verhalten und die Denkweise in schweren zeiten.
Wir können aus den sechs Jahren, in denen wir gelernt haben mit wenig auszukommen, mitnehmen mit dem Geld besser zu Wirtschaften und komplikationen durch WENIG Fixkosten vorbeugen und wissen das man auch was verzichten kann, auch schon dan wenn es noch geht etwas zu retten.

Wer Euch sagt oder zu erkennen gibt das ihr für ihn nichts Wert seid der ist es nicht Wert sich mehr mit ihm zu beschäftigen bis über diesen Moment hinaus.
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Elle

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #4 am: 08. Juli 2013, 16:01:58 »

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Antworten. Am Beginn habe ich mir auch Vorwürfe gemacht, in die Insolvenz gegangen zu sein. Aber ich hatte nur 50 tausend Kredit und habe das auch nur einreichen müssen, als ich Rente bekam und abzusehen war, das ich das dann nicht mehr bedienen kann, den Kredit. Inzwischen bin ich über das Stadium hinaus, mir Vorürfe zu machen- für Krankheit kann man nichts. Andere haben weitaus höhere Summen verhöckert, verspielt und verzockt.
Ich finde die Pfändungstabelle eine Anmaßung ersten Grades- es geht nur zu stemmen, wenn man zu zweit ist oder man fährt alles restlos runter und ich finde die deutsche Regelung gelinde gesagt menschenfeindlich. Man lebt am Existenzminimum. Kinder mal um Hilfe zu bitten eine Zeit, finde ich genau so normal, wie man Jahre die hundert tausende Euro in sie rein gesteckt hat. Wenn man nicht versagt hat bei den Kindern, dann sollte man sie genau so ansprechen können wie sie selbst zu einem gekommen sind immer wieder. Wenn es den Kindern gut geht. Andere Völker sind da weitaus offener, da sorgen Kinder für die Eltern.
Ich musste meinen Sohn in 2012 um Hilfe bitten, weil quasi mit der Eröffung der Insolvenz die Pfändung einsetze und ich eine schlimme Zahnerkrankung bekam- 9 Zähne waren im Kiefer vereitert und mussten raus und dann kamen hohe Zuzahlungen zu der Behandlung- woher nehmen? Ich wurde bis auf den Selbstbehalt gepfändet. Bis das gerichtlich geklärt war, vergingen 2 Jahre. Das man überhaupt zu den Kindern laufen muss, weil man von allem was man erarbeitet 85% über dem Selbstbehalt abgeben muss, halte ich für menschenfeindlich. Darüber hat aber Anne Koark offen geschrieben und es gab tausende Diskussionen, das zu ändern.
Ein kleines Auto hatte ich auch, habe es sehr gebraucht für einen Minijob und Ausflüge- es war ja sozusagen das letzte was man hatte auch an Lebensgefühl, und Herrn Sohn hat mir 500 Euro für den Tüff geborgt. Dem ging es sehr gut. Das Auto war auf den Bruder angemeldet. Als ich in der Klinik lag, haben Sohn und Bruder den PKW abgeschleppt,still gelegt und mich zum spottbilligen Verkauf getrieben. Mich quasi behandelt wie einen Gegenstand, aber nicht wie einen Menschen. Feiner Sohn, der Mama mal 500 Euro dafür geborgt hat und nun das Auto entsorgt. Mein sohn hat seine Firma in die Pleite getriben udn ist abgehauen nach England, um die Schulden schnell los zu werden. Kam dann selber aus der englischen Insolvenz, war von 350 tausend schnell in einem Jahr restschuldbefreit und konnte sich über mich mit meinen 6 Jahren Pfändung nun halb tot lachen. Und mit ihm lacht meine ganze Sippe über den Trick meins Sohnes. Es sei ihm zu gönnen. Meinen Sohn feiern sie, mich meiden sie! sozial verblödete Spießbürger, wo nur Geld in der Tasche und Häuser war zählen.
Hochachtung vor allen anderen Menschen- nur Freundschaft, offene Gespräche, Hilfsbereitschaft. Jeder kennt jemanden in der Insolvenz. Sogar die behandelnde Ärztin. Es trifft viele. Und viele Familien helfen den Betroffenen! Ich würde heut ezwei Sachen anders machen: In England einreichen und auch in einem Jahr fertig sein oder anders planen und niemals dieser Familie und meinem Sohn das sagen, das ich in die Insolvenz gehe! Diese Lacher und Autoverkäufer links liegen lassen.   

 
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sinagirl

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #5 am: 08. Juli 2013, 18:46:06 »

Hallo Elle!
 Natürlich ist es sehr traurig das Du keine Unterstützung von Deiner Familie erhälst, aber wir als Insolaner haben es doch selbst verschuldet! Ich habe auch keinen in der Familie der mich Finanziell mal unterstützen kann. Meine Mama bekommt nur Grundsicherungsrente und die anderen Hartz 4. Das ist weniger was ein Insolaner zur Verfügung hat. Natürlich kann man sich nicht jeden Monat Sachen kaufen, aber wer braucht schon jeden Monat zb. Schuhe oder Hosen?
Man kann sich auch gute Gebrauchte Sachen kaufen auch Möbel etc. Ein Kühlschrank oder Waschmaschine kann man ja auch für wenig Geld heutzutage kaufen, die gehen ja nicht andauernd kaputt. Klar kann man sich nicht das kaufen was mann eigentlich will, aber die Dinge erfüllen Ihren Zweck. Ich habe ein Hauptjob und ein Minijob und komme mit mein Geld gut 
zurecht und es verbleibt mir mehr als die übliche Pfändungsgrenze zur Verfügung.
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Elle

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #6 am: 08. Juli 2013, 19:26:50 »

Hallo sinagirl,

danke vielen Dank. Man erwartet doch gar keine finazielle Unterstützung groß- weil man möchte ja auch alleine zurecht kommen. Bei mir war es so, ich hatte am Beginn der Insolvenz in Jahr eins und zwei horrende Zahnarzkosten privat als Eigenanteil und da habe dagestanden. Fast zwei Jahre hat das Insolvenzgericht gebraucht, um mir dafür die Erhöhung der Pfändungsgrenze zu genehmigen. Mein Sohn hat geholfen und paar Verpflichtungen abgenommen. Wen sollte ich anders ansprechen? Aber die haben mich gemobbt mit immer nicht zahlen und nicht Bescheid sagen. Da kommst dir vor als Mutter! 
Über die Verschuldungsfrage hadere ich nicht mehr. Es gibt wesentlich mehr Schuld auf dieser Welt als eine Insolvenz! Das ist das was uns Deutschen, wo sich alles nur um Geld dreht, immer eingeredet wird. Wenn Menschen keine Kredite aufnehmen würden, würden die Wirtschaft den Bach runter gehen. Gegen krank werden kann man nichts machen, insofern hat man kaum Schuld.
Mein Sohn könnte mir etwas helfen, dem geht es sehr gut, aber mit seinem Weibsbild gehört er zu der Sorte- "nur ich alleine bin auf der Welt und mir muss es gut gehen und nur für mich biege ich alles hin, dass ich schnelll aus dem Schlamassel bin". Der hat mir schon bissel geholfen als Not an dem Mann war, aber jede Sekunden dabei habe ich gespürt- ich sollte lieber nicht mehr auf dieser Welt sein.
Wenn ich daran denke, wer der seine vielen tausenden Schulden in einem Jahr in England abgeworfen hat und dann hinterrücks meinen Wagen aus dem Verkehr gezogen hat mit einem heimtückischen Bruder, als ich in der Klinik lag und das alles wegen 500 Euro für einen Tüff Zugabe für mich, die ich durch die Pfändung nicht über hatte, dann wird mir schlecht. In das Kind habe ich Unsummen rein geworfen an Urlauben, Luxus, Markenklamotten, immer war der pleite.
Meine Freundin ist auch pleite mit ihren Haus und Anwaltskosten. Da kam die Tochter mit paar tausend Euro ganz von alleine. Hier haste Mama. Nicht das man sowas erwartet!
eins bingt mir diese Insolvenz allerdings: Ich habe sie alle nun kennen gelernt in meiner Sippe. Ich weiß woran ich bin! Sollen sie glücklich werden!
 
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teute

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #7 am: 10. Juli 2013, 06:54:09 »

du darfst nur jetzt nicht in Mitleid untergehen.
jeder hat für sich selbst zu sorgen.
und das wir in die inso gerutscht sind haben wir uns selber am meisten zu verdanken.
6 Jahre sind eine harte zeit aber dann sind wir wieder Schuldenfrei und können leben.
denke aber mal an deine zeit vor der Inso Mahnbescheide usw.
und jetzt ? Mal ein Brief vom Treuhänder und das wars dann auch.
Ist doch toll oder ?

teute
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Elle

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #8 am: 10. Juli 2013, 10:24:22 »

Danke teute,

Selbstmitleid habe ich nicht, gar nicht. Ich war bei den anonymen Insolvenzler und bei den anderen Gruppen, da habe ich Leute getroffen, die haben Rotz und Wasser geheult und drei hatten sich die Pulsadern aufgeschnitten in der Insolvenz, weil sie mit vegetieren nicht klar kommen. Denen habe ich Trost zugesprochen. Manchen geht es gut- die verheirateten oder mit reicher Verwandschaft oder die bei Verwandschaft arbeiten und das Bargeld bekommen, anderen schlecht.Ich verstehe nicht, warum in England die Insolvenz ein Jahr ist- für die betroffenen zukunftsorientiert, in Polen drei Jahre, in Frankreich zwei Jahre, in den USA drei Jahre- mit mitbestimmung des Selbstbehaltes udn warum Deutschland 6 Jahre vegetiren lässt. Habe keinen getroffen, der diese Land nahc 6 Jahren noch leibt. keinen!
Und in Deutschland sorgt nicht jeder für sich selbst: es Sorgen Eltern für Kinder und Kinder für Eltern- viele Hundert tausende kümmern sich, unterstützen, oft mit viel Kraft.
Was mich betrifft: ich werde das sehr wohl alleine stemmen. Bin froh das im Umfeld von allen viel Zuspruch kommt.   
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teute

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #9 am: 10. Juli 2013, 12:13:55 »

Ich stemme das auch mit meiner Frau alleine.

aber es ist doch ein gutes Gefühl wenn man weiss irgendwann lebt man wieder.
und nicht immer in den briefkasten schauen ,welcher gelber Brief kommt jetzt.
teute
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Tretgeber

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #10 am: 10. Juli 2013, 12:42:47 »

Elle, ich finde es super das du die kraft hast andernen zu helfen!  :thumbup:

Ja, es gibt manigfaltige wege sich eine Situation so "angenehm" wie möglich zu machen.
Jeder muss für sich entscheiden wie weit ihm ein 100% sicherer ausgang wichtig ist oder nicht, und entsprechend mit den konsequenzen seines Handelns rechnen, sollte etwas raus kommen.

Ich finde sechs Jahre mit wenig Geld auskommen auch nicht prikelnd, aber immer noch prikelnder als jede Nacht wach zu liegen, den GV und seine Familie zu kennen, regelmässig mit Pfändungen rechnen zu müssen und vieles mehr.

Wer in die Insolvenz geht entscheidet sich bewusst seiner ungewissen Situation ein ende zu machen, sein bestes zu geben um möglichst viel (geregelt) abzahlen zu können. Dies beinhaltet eben auch: sechs Jahre die zähne zusammenbeisen und mit dem auskommen was einem über bleibt.
Dies ist durchaus möglich.
Ja, ich habe alles auf ein minimum runtergefahren, aber nun merke ich: "Hey, was war ich blöde. Woführ brauchte ich einen Vertrag für 60€? Ich mache das selbe wie zuvor auch und zahle nur noch 30-35€ im monat per Prepaid!"
Andere sachen fehlen mir schon, und ich freue mich schon risig darauf dies wieder zu können, z.B. mit meinem eigenen Auto durch die Gegend fahren.

Ja im europäichen Ausland ist man VIEL schneller durch.
Aber das Kostet auch. Nicht jeder in der Insolvenz kann es sich leisten eine Auslandinsolvenz zu durchlaufen.
Ich hätte es auch gemacht, wenn ich das Geld dazu gehabt hätte.
Aber wie soll ich eine England Insolvenz durchlaufen wenn ich 0,00 € über habe.
Hätte ich 2 -4 tausend € über gehabt hätte ich mein Bündel gepackt, in England ne Wohnung gesucht, (leih-)Arbeit angenommen und mich nach einem Jahr bedankt zurück zu meinem Freund gezogen und mich gefreut.

Im Gegensatz zu anderen hätte ich mir nicht ins fäustchen gelacht und jeden anderen meine "überlegenheit" gezeigt.
Nein, ich hätte mir überlegt wie kann man auch anderen, mit wenig bis garkeinem Geld mehr zu na England Insolvenz verhelfen.

Sind wir mal ehrlich:
Die Englandinsolvenz ist eine feine Sache, die einem viel Geld und Zeit spart.
Jedoch hat sie zu beginn, für Ausländer, ihren Preis und ist somit eine Insolaner-Luxus-Lösung!
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Elle

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #11 am: 10. Juli 2013, 19:59:37 »

Hallo tretgeber udn die anderen,

zu zweit stemmt man die Insolvenz besser. Ich muss offen sagen- Menschen für 6 Jahre so am Existenzminimum zu halten- ist weltweit einmalig und ich habe diesen Staat gefressen, aber wie, gefressen. Wenn ich mit diesem Mist fertig bin, schriebe ich ein buch, was sich gewaschen hat. Wenn man Geld verdienen muss, um etwas zu zahlen- dann muss man es behalten dürfen. In jedem anderen Land kann man das mitbestimmen, was man behalten kann. Die gläubiger sind doch auch Schuld,die Banken! Ist doch deren Risiko, Kredite zu vergeben!Müssen die doch nicht! wollen sie aber!
In den ersten zwei jahren hat es mich fast ausgehoben. Es kam eine schwere Zahnerkrankung in dessen verlauf viel nötig war. Ich hatten Eigenanteil und habe immer eine Rechung nicht bezahlt, um den Zahnarzt am laufen zu halten. Tapfer hat Vater Staat meine Rente mit 200 euro gepfändet und alles andere mit 85%.
2Jahre hat es gedauert, bis Dezember 2012, bis ich die erhöhung der Pfändungsgrenze für den Zahnarzt druch hatte. Ich habe diesen Staat gefressen! Bin nicht der Typ, der 6 Jahre am Existenzminimum aus dem Fenster guckt. Die bekommen ein buch, was sich gewaschen hat. Andere Länder wie England Frankreich USA sidn auch menschenfreundlich in der Insolvenz.
Zwei Sache lege ich ab: den Staat und die Familie!
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honey74

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #12 am: 11. Juli 2013, 11:42:20 »

@ Elle

Ich kann Deinen Unmut nur zu gut verstehen. Auch ich habe durch die Inso meines Partnes ein Stück weit mein vorher "schönes Leben" abgegeben. Früher musste ich nicht so deutlich auf jeden Euro gucken wie jetzt. Gut wir sind zu zweit, aber auch da verliert man einiges an Lebensqualität. Mein Partner ist allerdings für seine Schulden auch verantwortlich, die Konsequenzen tragen wir zusammen. Wir haben viel gelernt, auch besser mit seinen Finanzen zu haushalten.

Wenn Du schreibst Du hast diesen Staat gefressen, so zeigt es mir dass Du in anderen Staaten noch nie gelebt hast. Ich habe viele Jahre in Spanien, Italien und Frankreich gelebt und muss sagen dass auch dort nicht alles supertoll ist. Im Gegenteil!!!! In diesen Zeiten habe ich mir unseren Staat zurückgewünscht. Werde mal in Spanien arbeitslos und versuche vom Staat unterstützt zu werden? Auch ich bin ins Ausland weil ich unseren Staat "gefressen" hatte und bin reumütig zurückgekommen. Jeder dem es hier nicht passt ist doch freigestellt sein Glück wo anders zu versuchen. Ich würde es NIE wieder in meinem Leben machen und sehe seitdem mein Leben hier mit ganz anderen Augen.

Mein Partner kann sich von dem pfändungsfreien Gehalt auch nicht die Welt leisten, aber bis jetzt haben wir noch jeden Monat geschafft. Auch ein kleiner Urlaub ist drin. Unserer Familie haben wir von der Inso überhaupt nichts erzählt, warum auch. Wir haben uns die Suppe eingebrockt und jetzt müssen wir sie auch auslöffeln. Muss man seine Geschichte immer erzählen? Denke nicht! Sicher fällt auf wenn man sparsamer lebt, aber deshalb will ich kein Mitleid von Anderen. Du wirst jetzt sagen "Zu zweit schafft man das ja auch vieeelllllllllll einfacher", leicht gesagt! Zu zweit hat man aber auch deutlich mehr Ausgaben, zahlt normalerweise mehr an Lebenshaltungskosten und ich mit meinem Job bei ner Zeitarbeit kann auch keine großen Sprünge machen.

Ich bin jedenfalls froh dass ich einen Partner habe, der nicht so negativ ist, alles schlecht redet und sich über den Ablauf der Inso beschwert. Im Gegenteil: er schaut jetzt schon nach vorne, hat sein freies Einkommen viel besser im Griff, kauft mit Bedacht ein und ist dankbar dass es die Inso überhaupt gibt, denn ohne stände monatlich der Gerichtsvollzieher vor der Tür und er würde wahrscheinlich 20 Jahre die Schulden zurückzahlen.

Vielleicht einfach mal das positive sehen
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Elle

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #13 am: 11. Juli 2013, 12:30:02 »

liebe honey,

danke ich finde es gut, dass man hier positive Worte bekommt und auch mal einen auf die Klatsche. Ich war auch viel in der Welt unterwegs, finde vieles in anderen Ländern extrem schlechter und einiges extrem besser- wie zum Beipsiel den Familienzusammenhalt in anderen Ländern, sogar in den USA.
Die Insolvenz freilich ist in Deutschland am härtesten und am ungerechtesten. Ich bin nicht der Typ Mensch, der es aushält 6 Jahre auf alles zu verzichten, seelisch nicht. Ich reise ganz gerne, bin mein Leben lang Auto gefahren, und kann das nicht mehr! Hier sollte der Gesetzgeber anders werden und vor allen behandelt die Insolvenz nicht alle gleich! Die einen super gut verdienenden Partner haben, die lachen über die Pfändung. Andere alleinstehende wie Anne Koark mit zwei Kindern, da sprechen die Kinder traurig im Fernsehen, das sie durch die extrem Pfändung der Mutter kaum gutes Spielzeug bekommen konnten groß oder nicht wegfahren oder nur eine Sorte Gemüse vom Aldi. Das ist 6 Jahre menschenunwürdig- alle anderen Länder haben bessere Gesetze. Offen gesagt: nei wieder würde ich in Deutschland eine Insolvenz einreichen und ich würde mich auf allen vieren nach England schleppen, für 2 Jahre auswandern und das in einem Jahr erledigen.
Allein hast alles alleine am Hals, Versicherungen, Miete, Telefon, Nebenkosten. Aber ich glaube, Ihr habt es zu zweit auch nicht leicht. Kopf hoch!Sage ich mir. Nie wieder würde ich allerdings meine Familie und meinen Sohn informieren über meine Insolvenz. Nie wieder!!! Alle anderen Menschen in meiner Umgebung ja!
Mein Sohn hat seine 350 tausend Schulden in Enland in einem Jahr in der Insolvenz erledigt, hat eine Auswanderung vorgetäuscht- die Frau saß hier derweil. Gut so. gut so! Das hier muss man sich antun! Aber der Junge guckt von oben herab auf mich und wehe ich habe Geldsorgen jetzt. Seine Sorgen sind ja weg- er muss nicht 6 Jahre abgeben. Der kann lachen und das einzige Interesse ist: Die Alte soll mit sich zurecht kommen, Hauptsache sie kommt nicht zu uns angeklappert- muss sie eben sozial alles runter fahren. Hauptsache ich bin in einem Jahr restschuldbefreit und kann wieder in die Welt fliegen, Skiurlaub machen, mein Auto finanzieren. Mit der Weile denk ich auch so. Lieber alleine durch als bei Menschen ab und an betteln, die nicht gerne geben und Dir dann noch einen Vorwurf machen. Aber oft kommen in der Insolvenz Sachen udn zusätzliche Zahlungen - da ist man auf einmal borgen oder auslegen oder eien kleine Hilfe fast angewiesen- wenn man nicht hungern will.
Ich finde die Insolvenz in Deutschland menschenunwürdig, dabei bleibe ich. Ich wünsche euch aber alles erdenklich gute, Dir und Deinem Mann. Es geht vorbei und dann hat man etwas gelernt. Finde ich auch gut, dass Ihr Eurer Familie nichts gesagt habt.     
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Tretgeber

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #14 am: 11. Juli 2013, 12:41:43 »

Wahre Worte Honey.


Ein Bekannter meiner Tante ist beispielsweise nach Spanien ausgewandert. Er wollte sich auch lossagen von diesem ausbeutenden, miesen, menschehn verachtenden regeln.

Es lief auch einige Jahre gut. Nur erkrankte er dan an Krebs. Kein Artzt wollte ihn behandeln, wenn er nicht selber direckt in Vorkasse tritt. Dies konnte er nicht. Das Geld reichte lediglich für Schmerzmedikamente, die aber auch dürftig wahren.
Ende vom Lied: Er ist ehlends zu grunde gegangen!


Ja, andere Länder haben vieleicht eine mildere Insolvenz, aber es ist nunmal fakt das man in Deutschland am umfassendsten aufgehoben wird, wenn man zu Boden fällt.
Damit dies so klappen kann/könnte muss man eben einige Spielregeln aufstellen.
Und wer sich in ein solches Auffangnetz begiebt, es ist ja alles freiwill eine Leistung/Hilfe anzunehmen, muss eben auch mit diesen Spielregeln leben oder das Netz links liegen lassen.

Das Netzt besteigen, vom Ergebniss profitieren aber sich gleichzeitig von allem freisagen ist der etwas falsche weg.

Ja, sechs Jahre sind lang.
Ja, die Pfändungstabelle läst einen nicht sehr viel.
Ja, es wird viel verwertet.
Nein, es verbleibt nicht zu wenig zum Leben.
Nein, das Geld was der Staat einem "wegreisst" fliest nicht sinnlos von dir weg, hiervon werden die Verfahrenskosten bezahlt und anschliesend ggf. die Gläubiger bedient.

Dem Staat auf Knien zu Fuße kriechen muss keiner! Den Staat als rafgieriges Monster abstempeln sollte keiner, zumindest nicht in bezug auf die Inso und Sozialleistungen!

Jeder ist im endeffekt selber für seine Inso verantwortlich.

Ja, die Banken müssen einem ja kein Geld geben, deren Risiko!
Aber ebenso wahr ist auch:
Ja, man selber muss keinen Kredit aufnehmen, um einen Traum zu leben der ohne zu dem Zeitpunkt nicht möglich währe!

Manche sehen ihre Schulden, den Grund, die Ursache, das Ergebniss, die Konsequenz und das Resultat in einem völlig falchen Licht.

Nutzt die sechs Jahre.
Geht arbeiten, soweit möglich.
Trauert nicht dem Geld hinterher, währd ihr nicht in der Inso sähe es düsterer aus.
Freut euch, das der GV nicht mehr klingelt, das Konto nicht mehr überrrachend gesperrt und anschliesend leer ist.
Macht einen Neustart, nach den sechs jahren.
Wir alle haben in den sechs jahren, die wir freiwillig eingingen, gelernt mit wenig halbwegs über die Runden zu kommen.
In der regel haben wir alle anschliesend mehr verfügbar in der Tache.
Wir kennen unsere alten fehler, wissen wie sich manche Dinge entwickeln können.

Ergo:
Wir geben in der Inso viel, wenn wir arbeiten und Geld verdienen. Von z.B. 2.000€ alleinstehend bleiben grad mal 1320 € über. Damit ernähren manche Familienväter insgesammt 4 oder 5 Mäuler.
Aber nach den sechs Jahren haben wir unmengen an Geld über, ohne das wir all die Jahre zuvor auch über die runden kamen.
Mit diesem Geld können wir Emense rücklagen Bilden.
Mit diesem Geld können wir in kurzer Zeit einen Betrag ansparen, der reicht um einen Traum zu erfüllen, ohne einen Kredit eingehen zu müssen.
etc.

Wir können nur gewinnen!!
Wer nicht das Glück hat, meinen Job zu haben der ihn so gut ernährt kann die sechs Jahre nutzten und sich Beruflich entwickeln.

Es stehen einem nach den sechs Jahren möglichkeiten offen, die man so nie hätte ergreifen können!

Das sollte man nie ausser acht lassen.


Elle ich bin mir sicher:
Du wirst nach den sechs Jahren viel, viel, viel besser mit Geld umgehen können, Kriesen besser wegstecken da frühzeitig Mittel und Wege einleiten kannst.
Dein Sohn ist zwar schon nach einem Jahr durchgewesen. Aber ich glaube kaum das er den Wert, den diese Inso hatt, einzuschätzen weis.
Ihm wurden nach einem jahr 400.000 € erlassen. Pah da lacht er und macht danach weiter.
Sein einziger Wert, den er erkennt und durch sein Verhalten beweist, ist der das er so weiter machen kann wie zuvor!
Sollte er wieder in eine solche Situation geraten wird er grinsen weiter machen und sich die nächste Inso holen.

Du wirst es besser wissen, diesem Punkt vorbeuben.

Manche sind natürlich dennoch nicht lernfähig, aber die meisten profitieren!
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Tretgeber
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Das Leben zieht an Dir vorbei, wenn Du es nicht anpackst.
 

Elle

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #15 am: 11. Juli 2013, 20:40:17 »

Hallo tretgeber,

herzlich danke für die guten Worte.
Ja ich habe auch lange gekämpft und wenn ich nicht hätte in Rente gehen müssen, wäre ich die 50 tausend Euro Kredit in zwei Jahren los geworden mit gutem Gehalt und Prämie. Hinterher weiß man es besser. Da gehört man zu denen, die nie wieder einen größeren Kredit aufnehmen. Aber was soll es: Millionen in Deutschland krebsen in Schulden und Krediten und machen nach außen einen auf Macker! Trotzdem würde ich nie wieder in Deutschland die Insolvenz einreichen. Ich finden es zu lange am Limit zu leben. Ich möchte etwas mitbestimmen können, was ich abgeben kann.

Mein Sohn dem gönne ich die Insolvenz in England.Junge Leute wollen schnell wieder leben (wir älteren auch sicher). Und was gelernt hat der sicher auch: Das neue Gewerbe ist ohne Kredit. Aber die leben halt auf großem Fuße.
Aber was anderes hat er nicht gelernt so recht: auch mal gerne eine Kleinigkeit geben, nicht nur nehmen. 
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teute

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #16 am: 12. Juli 2013, 06:44:49 »

Dem kann ich mich nur voll anschließen.
teute
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Nina73

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Re: Wie geht Eure Familie mit Euch um während der Insolvenz
« Antwort #17 am: 29. September 2013, 15:20:11 »

Das ist zwar ein alter Thread, aber vielleicht lesen ja noch manche User mit.

An Elle:
Anne Koarks Buch "Insolvent, aber erfolgreich" habe ich auch gelesen. Fand ich sehr interessant. Vor allem, weil ich auch selbständig war. Das zweite "Zurück auf Start" werde ich mir jetzt auch kaufen.

Zahnarzt - Du Arme, davor fürchte ich mich auch. Ich habe auch schlechte Zähne, zwei sogar abgebrochen, war lange nicht krankenversichert oder beim Zahnarzt. Ich habe eigentlich keine Angst vor Zahnärzten, nur, dass er sagt, die Behandlung kostet Geld...

Ich bin inzwischen aus dem Gröbsten raus, aber es sind Wunden geblieben. Je nach Stimmung kann ich einigem Optimistischen wie von Honey oder Tretgerber zustimmen:

Tretgerber meinte:
"Aber nach den sechs Jahren haben wir unmengen an Geld über, ohne das wir all die Jahre zuvor auch über die runden kamen."

Stimmt. In meinen Trotzphasen fühlte ich mich zudem auch freier und dachte:
Der Vorteil von wenig Geld ist, ich brauche mir keine Sorgen um Vermögensanlagen, Versicherungen und Rente wie andere Leute machen.
Berufsunfähigkeitsversicherung bezahlen - wozu? Gibt eh nur 80% vom Lohn, da kann ich Hartz nehmen
Hausrat - wozu? Möbel sind alt und nichts wert?
Rente - wozu? Wird auf Grundsicherung angerechnet etc.

Tretgerber schrieb:
"Zu gleich wird mir mit meiner Umschulung und schon einem Job in aussicht bei einem großen Konzern zu sehr guten Gehalt, nach 4 Jahren Kleinstgehalt jobben …"

Das kommt mir bekannt vor. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich habe mich auch beruflich verändert. Inzwischen habe ich eine besser bezahlte Stelle und Hoffnung auf weitere Besserung. Nur habe ich Angst zurückbehalten, dass ich irgendwann doch wieder arm oder arbeitslos sein werde.

Zu meinen Erfahrungen mit der Pleite-Zeit:

Es wusste kaum jemand von meinen Schwierigkeiten, außer, dass  das Telefon abgestellt war. Ein Kunde, der das Thema Insolvenz selbst kannte, hat mich bar bezahlt, so dass ich wenigstens Lebensmittel zahlen konnte.  

Dass ich nicht krankenversichert war, sah man mir ja nicht auf Anhieb an. Auch die Rechnungen, die sich zu Hause türmten oder die Mietrückstände oder das gekündigte Konto mit Dispo waren nicht für Außenstehende sichtbar.

Der Witz ist, mir hat das keiner geglaubt, dass ich als Selbständige kein Geld habe. In der Meinung der meisten sind Selbständige reich, haben keinen Chef, haben viel Urlaub usw. - Klar, ich bin freiwillig vier Stunden ÖPNV gefahren und habe mein Auto verkauft. :-( Sicher haben auch manche gedacht, der Führerschein ist in Flensburg...

"Schön", wenn man von anderen mit fünffachem Einkommen dann zugequatscht wird, wie schwer sie selbst es doch haben. Oder man ein Auto für 400 EURO kauft, froh ist, wieder Autofahren zu können und an der Windschutzscheibe hängt ein Zettel "kaufe alte Autos". Oder man ein Wochenende Zelten fährt für 200 EURO und dann erst mal drei Monate Schulden abbauen muss und andere erzählen, dass sie noch nach Tunesien fliegen, weil zehn Tage Campen kann ja nicht der ganze Urlaub sein. Und dann fragen, was ich denn mache im Urlaub. Nur konnte ich als Selbständige weder Urlaub bezahlen noch planen, weil ich nie wusste, wie die Arbeit anfällt.

Ich erinnere mich noch an die Abwrackprämie. Ich hatte gerade einen 400-EURO-Wagen gekauft und war glücklich, endlich wieder Auto fahren zu können, als mich Leute nervten, ich soll das alte Auto doch für 2.500 verkaufen und ein neues kaufen. Dass ich kein Geld für ein neues habe, war irgendwie irrelevant. :-(

Nachdem ich allerdings immer wieder mitbekomme, wie über Schuldner hergezogen wird, würde ich es auch verschweigen, wenn es geht.

Nachwirkungen hat es aber hinterlassen. Die Möbel sind alt, der Kleiderschrank übersteht wohl keinen Umzug mehr, eine Couch hat Löcher, der Lattenrost passt nicht zum 15-EURO-Bett und fällt manchmal runter, der Kleiderschrank ist nicht gerade gut bestückt - naja, das kennt Ihr sicher.

Später wollte ich eine Haftpflicht abschließen, konnte das aber nicht, weil meine alte Versicherung mir wegen Nichtzahlens gekündigt hatte. Ich tue mich inzwischen auch schwer, Geld auszugeben. Abends beim seltenen Weggehen hänge ich den ganzen Abend an einem oder zwei Getränken. Und als meine Winterjacke kaputt ging, habe ich eine Saison gewartet, obwohl ich das Geld gehabt hätte für eine Neue.

Tja, ich sollte optimistischer an den Neuanfang gehen. Wahrscheinlich habe ich im Moment im Vergleich zu anderen Schuldnern ein Luxusproblem. Neulich habe ich gesehen, Christiane F. hat ein zweites Buch geschrieben. Da denke ich daran, dass es mir vergleichsweise gut geht, obwohl die wahrscheinlich sogar mehr Kohle hat als wir durch die Buch- und Filmverkäufe.

Wurde doch ein ganzer Roman.
« Letzte Änderung: 29. September 2013, 15:35:55 von Nina73 »
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Meine größte Angst war, alles zu verlieren, was ich habe. Nun, ich habe alles verloren. Aber ich habe gesehen, dass ich das bewältigen kann. Sie verlieren die Angst vor dem Verlieren und das macht das Leben leichter. (Anne Koark)
 
 

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