Hallo Mitleidende,
ich muss vorausschicken, ich war nicht in der Insolvenz, hatte aber eine jahrelange Phase, in der ich so pleite war, dass ich nicht mal krankenversichert war. Sonst das Übliche, was viele hier wohl hinter sich haben: Niedrige Einnahmen als Selbständige, Kontopfändung, natürlich Dispo gestrichen, Miete- und Stromrückstand, Schwarzfahren, weil kein Geld für Ticket, Lebensmittel einkaufen zum Sattwerden, aber nicht, was unbedingt schmeckt etc.
So, knapp zehn Jahre später sind die Schulden getilgt, ich bin wieder flüssiger, und habe auch etwas besser bezahlte Arbeit (1.200 EUR netto, für mich viel, kann noch mehr werden aufgrund Firmen- und Tätigkeitswechsel)
Aber: 40 Jahre, keine Rentenversicherung (meist selbständig, auch kaum einbezahlt), keine Ersparnisse usw.
Jetzt frage ich mich wie viele andere auch, noch mal neu anfangen?
Rentenversicherung -> wird auf evtl. Grundsicherung später angerechnet
Sparen -> sollte man mal in Hartz IV fallen, muss man die Ersparnisse bis zu gewissen Grenzen aufbrauchen
Sicher davor wäre ja nur Riester. - Gut, auch eine eigene Wohnung, aber die kann man sich ja nicht leisten in der Situation.
Tja, wie macht Ihr den Neuanfang? Ist auch ein gewisses Trauma geblieben?
Bei mir ist eine Angst vor Arbeitslosigkeit bzw. niedrig bezahlten Jobs trotz Aus- und Weiterbildung geblieben, so dass ich bei Wohnungsanzeigen immer schon schaue, ob ich bei Hartz IV umziehen müsste. Mit Geld umgehen kann ich inzwischen gut, ich gebe kaum Geld für Sachen aus, die nicht nötig sind.
Da bin ich mal neugierig...
LG aus dem Saarland...