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Autor Thema: (Kommunikations)Probleme mit Insolvenzverwalter  (Gelesen 2668 mal)

SoSchro87

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(Kommunikations)Probleme mit Insolvenzverwalter
« am: 18. Juli 2011, 13:57:09 »

Hallo alle Zusammen,

also mein Mann ist seit November in der Betriebs- und Privatinsolvenz. Wir haben einen Insolvenzverwalter vom Amtsgericht zugeteilt bekommen und am Anfang lief ja noch alles gut.

Wir haben uns zu Dritt zusammen gesetzt um über die Insolvenz zu sprechen. Mein Mann war ein selbständiger Handwerker und hat natürlich auch noch einiges an Maschinenpark, wobei das nicht mehr viel ist (max. Gesamtwert von 500 €, da gebraucht). Eine Zusammenstellung hat er irgendwie verpasst. Dann hatte er noch ein Auto, wobei dieses jetzt verkauft wurde, weil es, nach einem Unfall, nur noch einen Restwert von 150 € hatte.

Mein Mann hat von April bis Mai in einer Dienstleistungsfirma gearbeitet. Verdienst April ca. 700 € und Mai ca. 810 €. Im April war er ein paar Tage AU und der Arbeitgeber ist in dem ersten Monat nicht verpflichtet Krankengeld zu zahlen, also müssen wir das von der Krankenkasse holen. Unabhängig davon, hätte er nicht mehr als der Freibetrag von 980 € zur Verfügung. Im Mai ist es das Selbe, da er ab der letzten Mai Woche einen neuen UNBEFRISTETEN Arbeitsvertrag bei einer anderen Firma erhalten hat, bei der er wesentlich mehr verdient!

Nun das die Reaktionen von dem Insolvenzverwalter, die wir uns nun schon seit 3 Monaten „antun“ müssen:

- Was tut er in der Firma? Er hat den AV von uns erhalten als Kopie in der steht was er macht (umgangssprachlich Mädchen für alles), warum will der wissen was genau er tut, kann doch egal sein, solang er sein Geld erhält.
- Warum ist das April Geld so niedrig, lt. AV ist Brutto mehr drin, WIR SOLLEN DAS KLÄREN!!! Habe ich gemacht, AG meint liegt an der AU, KK schickt uns trotz mehrmaliger Aufforderung immer noch nicht den Antrag auf Krankengeld zu, da kann ich nichts machen.
- Warum hat er die Arbeit gekündigt (obwohl wir gesagt haben, dass er einen UNBEFRISTETEN AV bei anderer Firma bekommen hat mit MEHR Verdienst.

Jetzt ist seit Mai 2010 wohl eine Pfändung auf dem Konto meines Mannes gewesen vom FA. Leider wussten wir das nicht, weil wir alle Steuerunterlagen an unseren Steuerberater geschickt haben. Nun kommt das Geld von Juni und es ist sofort weg, wegen der Pfändung. Mein Mann rief darauf hin, er hat es von der Bank erfahren, den IV an und dieser hat sich voll aufgeregt. Wir hätte ihm das sagen müssen etc. Wobei wir es ja selber nicht wussten!!! Auf die Frage hin was wir jetzt tun sollen, meinte er das kann es nicht sagen!!!!
Beim nächsten Gespräch meinte er, er benötige das Schreiben vom FA, also hab ich alles Veranlasst und es ihm über unseren SB zukommen lassen (der meint übrigens auch, dass er mit noch keinem vergleichbar unfreundlicheren IV zusammengearbeitet habe).

Jetzt warte ich seit 2 Wochen auf das noch fehlende Geld (insgesamt ca. 810 € vom Mai und 10 € vom Juni Gehalt). Heute meinte er, er benötigt noch die Zusammenfassung von den Maschinen etc. Und irgendwie war der total unfreundlich, hat mich nicht aussprechen lassen, hat nicht verstanden, dass mein Mann bei seiner neuen Arbeit auf Montage ist, wollte wissen wo er auf Montage ist und solche Sachen. Da ist mir ein bisschen der Kragen geplatzt und ich habe ihn gefragt warum er eigentlich so unfreundlich ist und warum er mich nicht aussprechen lässt.

Da meint der doch tatsächlich zu mir:
„Es ist für mich ein leichtes einen Brief ans Amtsgericht zu schicken, in dem er erklärt, dass wir unserer Mitwirkungspflicht nicht nachkommen würden!!“

WAS SOLL ICH DENN DAVON HALTEN???
Das ist eindeutig eine Drohung. Und bei Gott, wir kommen unserer Mitwirkungspflicht nach, aber ich lasse mich doch nicht von dem Mann behandeln als wäre ich Dreck und nichts Wert. Ein bisschen Freundlichkeit ist doch nicht zu viel verlangt.
Wir haben noch nicht mal eine Übersicht über alle Gläubiger, noch bekommen wir Info’s, wie Kopien von Schriftverkehr. Ich meine der Schreibt nur wenn er was will, sagt aber nicht wie der Stand der Insolvenz ist. Er hat zwar mal mündlich gesagt was so grob unsere Recht und Pflichten sind, aber halt MÜNDLICH. Wenn es mich interessiert, soll ich doch selber nachlesen im Insolvenzrecht. Ist das zu fassen???
Oder ist das legitim?
Ich bin total verwirrt und auch eingeschüchtert. Ich will ja die Insolvenz nicht gefährden!
Ich habe jetzt bei einer anderen Insolvenzverwalterin angerufen, die meinen Schwiegervater betreut hat, die meine ich solle beim AG einen Antrag auf  „Änderung des Treuhänders während der Wohlverhaltenszeit“ stellen und Sie als TH vorschlagen. Es würde aber wohl auf ein Gespräch hinaus laufen.

Kennt sich damit jemand aus?
Geht es nur mir so (bezogen auf die oben kurz Beschriebene Situation) oder auch anderen? Was habt ihr gemacht, damit ihr besser zu Recht gekommen seid mit eurem IV?

Also für mich sind das eindeutig Kommunikationsprobleme, aber ich will doch die Insolvenz nicht gefährden… HILFE!!!

Über Antworten Freue ich mich  :wink: :biggrin:
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tomwr

Re: (Kommunikations)Probleme mit Insolvenzverwalter
« Antwort #1 am: 18. Juli 2011, 23:03:43 »

Schöne Geschichte, was sind jetzt nochmal genau die konkreten Fragen ?  :whistle:

Folgender Tipp vorab:
Einen IV ruft mich nicht an, wenn dann höchstens in einem Notfall. Grundsätzlich würde ich ALLES schriftlich mit dem IV regeln. Der soll seine Schreiben schicken und die werden dann innerhalb einer angemessenen Frist beantwortet (sagen wir mal 2 Wochen).

Dass da seit Mai 2010 eine Pfändung auf dem Konto (vom FA) ist, hätte man wissen müssen. Solche Pfändungsbeschlüsse werden auch von der Vollstreckungsstelle normalerweise mitgeteilt (gesetzlich geregelt). Und vor der Pfändung kommt ein Vollstreckungsbescheid und vor dem Vollstreckungsbescheid eine Vollstreckungsankündigung. Dass man von alle dem nichts mitbekommt kann ich mir schwerlich vorstellen. Vielleicht wenn man generell eingehende Briefe wegwirft ohne sie zu lesen. Oder man leidet unter Realitätsverlust und Verdrängung unangenehmer Tatsachen.

Auch ungewöhnlich ist, dass das Konto offenbar seit Mai 2010 nicht mehr benutzt wird und keinerlei Zahlungseingang auf das Konto ging (wovon lebt ihr ??) und dass die Bank sich wegen der Pfändung nicht rührt. Normalerweise teilt auch die Bank das Bestehen einer Pfändung mit und setzt dem Kunden eine Frist für die Aufhebung der Pfändung unter Androhung der Kündigung des Kontos. Zumindest ist das das normale Vorgehen in den Banken.
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Fallera

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Re: (Kommunikations)Probleme mit Insolvenzverwalter
« Antwort #2 am: 19. Juli 2011, 10:45:13 »

Ich muss Tomwr zustimmen! Eigentlich kann man eine Pfändung nicht übersehen! Aber manchmal sieht man auch bei all den Schulden den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr!

Was den IV/TH angeht so ist er nicht ihr Berater! Halten Sie sich an die schriftlich Kommunikation und machen Sie sich so viel es geht selbst schlau!

Was den Schriftverkehr angeht, so muss der IV/TH Ihnen nicht von jedem Brief eine Kopie schicken! Alles Maßgebende erhalten Sie vom Gericht oder können natürlich auch selbst Akteneinsicht nehmen.

Einen Wechsel des IV/TH halte ich für nicht sehr realstisch! Zumal nach § 57 Inso die Gläubigerversammlung nur einen anderen IV/TH bestimmen kann, nicht jedoch der Schuldner selbst.
« Letzte Änderung: 19. Juli 2011, 10:49:46 von Fallera »
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