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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: AG dreht am Rad  (Gelesen 3819 mal)

MollRops

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AG dreht am Rad
« am: 27. August 2010, 13:07:54 »

Ich befürchte, ich bekomm ein dickes Problem.

Ich bin derzeit in Elterneit, bis November noch. Seit einigen Wochen bin ich mit meinem AG am diskutieren, wie wir das mit meinem Wiedereinstieg machen. Er stellt sich etwas quer, was meine Arbeitszeiten angeht, er weigert sich, mir da auch nur einen Meter entgegen zu kommen - aus betrieblichen Gründen (die meiner Meinung nach falsch sind) kann er mir nicht ermöglichen, meine Arbeitszeiten an die Kindergartenzeiten meines Sohnes anzugleichen.

Nun haben sie mit Teilzeit angeboten - nach Abzug von Steuern, Fahrkosten und Kindergarten würde ich dann für 80 Euro arbeiten gehen. Auch in Vollzeit liege ich allerdings weit unter der Pfändungsgrenze, diese werde ich im Leben nie erreichen.

Das ist aber nicht mein größes Problem, viel schlimmer ist folgendes:
Ich arbeite bei einer Bank. Bisher in der Kreditabteilung, die wurde aber umstrukturiert, weswegen ich nach der Elternzeit woanders hin komme.
Auf meine telefonische Frage vorhin, welches Team mich dann erwartet, kam folgende Antwort:
"Ach, am Besten stecken wir sie in das Inkasso-Team - MIT SOWAS KENNEN SIE SICH DOCH BESTENS AUS! Oder meinen Sie etwa, wir sind blöd?"
Auf Nachfrage hat man dann zugegeben, dass man, während ich schwanger war (ich hatte ein Beschäftigungsverbot) meine Schufa abgefragt hat. Geht ja bei einer Bank ganz einfach, schlieslich hat jeder MA selbst Schufa-Zugriff. Das Ganze geschah, nachdem ein Gläubiger eine Lohnpfändung durchgedrückt hatte, die sich mit dem Inso-Antrag überschnitten hat.

Ich bin entsetzt.  :shock:

Die wollen mir das Leben zur Hölle machen, soviel steht fest.

Was mach ich denn nun?

Ohne die Inso hätte ich eh gekündigt, ich muss nämlich fast 2 Stunden fahren um dort zu arbeiten - für 4 Stunden Teilzeit würde sich das doch nicht lohnen und die Agentur für Arbeit hat mir eh angeboten, zu kündigen, wegen der Betreuungszeiten meines Sohnes (hatte einen Beratungstermin).

Ich guck ja schon nach neuen Jobs, aber die liegen nicht auf der Straße.

Mir ist echt zum Heulen, so Angst hab ich.

 :neutral:
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Pauli

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #1 am: 27. August 2010, 13:36:13 »

Hallo!
Das hört sich nicht schön an. Ich habe gerade mal gelesen:
Der Schuldner ist verpflichtet ...sich selbst um eine Arbeitsstelle zu bemühen...
Der Schuldner muss eine Tätigkeit, die seinem Alter, seinem Gesundheitszustand entspricht
und nicht höchstpersönlichen Pflege- oder Erziehungsaufgaben widerspricht ( zB einer Mutter von
Kleinkindern) annehmen.
Dies hat ein RA in einem Buch mit Tipps für Insolvenzen geschrieben.
Ich verstehe das so, wenn die Betreuung des Kindes nicht sichergestellt werden kann, durch die Arbeitszeiten
bei Ihnen, bleibt Ihnen doch gar keine andere Möglichkeit als sich einen neuen Job zu suchen! (Sollten Sie gekündigt werden)

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Pauli

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #2 am: 27. August 2010, 13:41:11 »

Schau mal unter dem Thread "Muss ich Vollzeit arbeiten gehen" von Casper
( etwas weiter unten auf der ersten Seite der WVP)
Ich denke, das kann Dir weiterhelfen...
LG
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MollRops

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #3 am: 27. August 2010, 13:46:38 »

Ja, ich hab den Thread da unten schon gelesen - aber da dreht es sich ja um eine alleinerziehende Mutter - was ich nicht bin.

Ich hab ja noch einen Ehemann - der kann theoretisch auch unterstützend bei der Kindesbetreuung mitwirken - praktisch ist es aber so, dass er einen Job hat, in dem Überstunden und mehrtägige Geschäftsreisen an der Tagesordnung sind.

Inwiefern wäre mein Mann denn da irgendwem "Rechenschaft" schuldig?
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Pauli

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #4 am: 27. August 2010, 13:55:05 »

Ich fürchte, da kann ich Ihnen nicht helfen und Sie müssen auf einen Moderator warten.
Aber eigentlich ist es doch unmöglich, wenn sich ein voll berufstätiger Mann, der das Geld für
Miete, Essen etc. verdienen muss sich dann auch noch "nebenbei" um die Kinder kümmert.
Ich weiss wovon ich rede, wir haben vier!
Aber wie gesagt, vielleicht kann Ihnen jemand der einen passenden § kennt da weiterhelfen!
Viel Glück
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paps

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #5 am: 27. August 2010, 19:03:07 »

Das entsprechende BGH-Urteil wurde ja im anderen Thread bereits genannt.

Grundsätzlich kann natürlich keiner verlangen, dass Sie für 80,- Netto 4 Stunden (oder 1,-/h) arbeiten gehen.
Auch steht die Kindererziehung im Vordergrund.
Bis zum 3. LJ wären Sie nach den Leitsätzen garnicht verpflichtet arbeiten zu  gehen.

Aber:
Es ist eben nur alles Theorie.
Kommt es hart auf hart, sollten Bemühungen um einen  Job, der eventuell auch dazu beiträgt, die GL zu befriedigen, nachweisbar sein.

Mal ein paar Gedanken:
Ist denn der bisherige Nettolohn. unter Berücksichtigung einer unterhaltsberechtigten Person. im Pfändungsbereich?
Wenn nein, gäbe es überhaupt in ihrem Job, mit Ihrer Qualifizierung solche Stellen?
Welche Chancen hätten Sie mit Ihrer Ausbildung bei  anderen Arbeitgebern?

Sie sehen also, es ist nicht immer alles Schwarz oder Weiss, manchmal kommt auch etwas Farbe ins Leben als Insolventer.

Als erstes sollten Sie Ihre Situation dem Th schildern und erforschen, wie er und das Gericht ihren Fall einstufen.
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
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MollRops

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #6 am: 27. August 2010, 19:16:34 »

Ist denn der bisherige Nettolohn. unter Berücksichtigung einer unterhaltsberechtigten Person. im Pfändungsbereich?

Nein. Sogar ohne die Berücksichtung der unterhaltsberechtigten Person nicht.

Wenn nein, gäbe es überhaupt in ihrem Job, mit Ihrer Qualifizierung solche Stellen?

Nein. Ich bin sogar "Gutverdiener" in meiner Jobsparte.

Welche Chancen hätten Sie mit Ihrer Ausbildung bei  anderen Arbeitgebern?

Praktisch schon gute Chancen, dann aber wiederum zu einem geringeren Gehalt (da man ja neu einsteigt). Da man in der Sparte aber eh immer Schichten schieben muss und hier auch von Teilzeitkräften immer absolute Flexibilität verlangt wird, stehe ich immer vor dem gleichen Problem.
Würde ich sogar in meinen Ausbildungsberuf gehen (Gastronomie) hätte ich noch schlimmere Arbeitszeiten.

Ich hab heute mit dem TH telefoniert bzw. mit deren Büro. Die meinten, ich soll ruhig kündigen - nachdem ich erklärt habe, wie die Verhältnisse aussehen. Sie meinten, das würde unter Unzumutbarkeit fallen - finanziell gesehen. Lieber soll ich mir was wohnortnahes suchen und dann halt mehr Stunden arbeiten gehen. Natürlich muss ich Bewerbungen nachweisen.
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paps

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #7 am: 27. August 2010, 19:19:12 »

Dann notieren Sie sich bitte noch den Namen der Mitarbeiterin, die diese Auskunft gegeben hat.
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

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Insokalle

Re: AG dreht am Rad
« Antwort #8 am: 28. August 2010, 11:08:37 »

Wenn Sie das mit der Kündigung so machen wollen (ich persönlich habe Bedenken), dann schriftlich bestätigen lassen, auch durch das Gericht.
Aber selbst das kann einem möglichen Versagungsantrag nicht verhindern, da der von einem Gläubiger gestellt werden kann.
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MollRops

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #9 am: 30. August 2010, 15:17:50 »

Also, ich habe es nun schriftlich:
Mein AG ist nicht bereit, mir bezüglich der Arbeitszeiten entgegen zu kommen. Es muss geschichtet werden - es wird gearbeitet an 6 Tagen in der Woche von 8 - 20 Uhr und innerhalb dieser Zeiten würden sich meine Schichten bewegen.

Da ich je nach Tageszeit bis zu 2 Stunden einfachen Fahrtweg zur Arbeit habe, kommt für mich eigentlich nur ein Zeitfenster zwischen 9 Uhr und 15 Uhr in Frage - und es gibt keine Schicht, die sich genau da reinfügt. Ich überschneide auch mit einem 4-Stunden-Job entweder mit dem Beginn oder dem Ende des Kindergartens.
Die Schichten sehen so aus: 8 - 12, 12 - 16 und 16 - 20 Uhr - und es gibt nichts zu rütteln. Zudem noch die Samstage - ich muss immer 4 am Stück arbeiten und habe dann einen frei.

Mein Mann hat einen Job, in dem er bis zu 12 Stunden am Tag arbeitet - klar, vertraglich nur die 8:45 h, aber die schieben immer Überstunden und er ist mindestens ein Mal im Monat mehrere Tage auf Geschäftsreise.

So - auch wenn die Insolvenz läuft:
Aber ich KANN doch so gar nicht arbeiten gehen.  :rougi:

Ich habe noch mal mit der Agentur für Arbeit gesprochen - die akzeptieren die Kündigung unter diesen Umständen und es gibt auch keine Sperrzeit - das ist für die AfA Grund genug.

Meint Ihr wirklich, da kann mir dann ein Gläubiger einen Strick draus drehen?

Ich habe bereits mehrere Bewerbungen am Laufen, auch schon Absagen kassiert. Heb ich alles auf, damit ich das beweisen kann.
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Pauli

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Re: AG dreht am Rad
« Antwort #10 am: 30. August 2010, 19:30:41 »

Noch eine Antwort aus dem Leben...
Als unser kleiner, großer in den Kindergarten kam war erst mal zwei Wochen eingewöhnung, dann war er eine Woche krank,
wieder eine Woche eingewöhnung, eine Woche normal Kindergarten, eine Woche krank....
In den ersten 6 Monaten war er ungefähr 3 Monate krank und hat dann natürlich auch alle anderen zuhause angesteckt!
Theoretisch ist es möglich, dass das Kind regelmäßig in den Kiga geht, praktisch ist es aber sehr oft so, dass irgendetwas dazwischen kommt.
(Einbruch in Kita, Krankheit der Erzieherinnen...) Dann fängst Du morgens um 8 Uhr an, eine "Nanny" zu organisieren, damit Dein AG
auch mit Deiner Kraft rechnen kann...
Erlebe ich jetzt selbst und habe das Thema auch schon mit einer EX-Mitarbeiterin mitgemacht (die hat ihr Kind dann immer mit zur Arbeit gebracht)
Ich will damit nur sagen, selbst wenn man arbeiten möchte, ist es mit Kind(ern) immer schwierig feste Zeiten zu organisieren und einen AG zu finden, der
so geduldig ist!
Also was das IG will/voraussetzt und was die Praxis ist, geht leider auseinander...
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