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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Inkasso will Beträge für 2007, Inso seit 2009 - rechtens ?  (Gelesen 3177 mal)

juppjupp

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Hallo liebe Leute !
Ich bin in der Wohlverhaltensperiode, InsoVerfahren 2009 eröffnet.
2010 erhielt ich ein Schreiben von einem einschlägig bekannten Inkassounternehmen, ich solle Forderungen eines Internetproviders aus dem Jahre 2007 begleichen. Mit dem Provider hatte ich allerdings nie einen Vertrag, habe entsprechend zurückgeschrieben mit Fristsetzung, man möge mir Belege und Vertragsunterlagen etc. zukommen lassen, ansonsten wäre die Geschichte für mich erledigt.
Die Frist wurde nicht eingehalten, aber nun - ich glaube ca. ein Jahr später - kommt ein Schreiben mit angehefteten Rechnungskopien.
Mal abgesehen davon, dass ich die Rechtmäßigkeit der Forderung bestreite - hätten die Herrschaften dies nicht anmelden müssen und könnte ich sie dementsprechend einfach an meinen IV verweisen ? Würde er die Rechtmäßigkeit überprüfen ?

Vielen Dank schon mal für Hinweise.
Ich wünsche euch alles Gute !
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Der_Alte

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Re: Inkasso will Beträge für 2007, Inso seit 2009 - rechtens ?
« Antwort #1 am: 19. April 2011, 20:39:07 »

Wenn ich es richtig verstehe ist das Insolvenzverfahren abgeschlossen und das Inkassounternehmen hat nicht zur Tabelle angemeldet.
Dann haben die Pech gehabt, weil Forderungen aus 2007 wären Insolvenzforderungen gewesen. Und wer nicht zur Tabelle anmeldet, bekommt auch nichts und bleibt im Verfahren unberücksichtigt. Am Ende der Zeit greift dann trotzdem die RSB.

Im Übrigen dürfte auch Verjährung vorliegen, wenn die Forderung aus 2007 stammt, ist Verjährung am 31.12.2010 eingetreten.

Ich würde die am langen Arm verhungern lassen, sprich, einfach nicht auf deren Schreiben reagieren. Solten die dann die Frechheit besitzen, einen MB zu beantragen, Widerspruch mit der Einrede der Verjährung einlegen.

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juppjupp

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Re: Inkasso will Beträge für 2007, Inso seit 2009 - rechtens ?
« Antwort #2 am: 19. April 2011, 20:47:01 »

Erst einmal vielen Dank !
Das mit  dem Abwarten und liegen lassen, ist in solchen Fällen zwar auch mein Denken - denn wie wollen die denn diesen Unfug durchsetzen. Meine Befürchtung ist eher dahingehend, dass sich die ganze Geschichte für meine RSB negativ auswirkt.
Deswegen ja auch meine Überlegung, von vornherein den IV einzuschließen. Wenn dieser sowieso die Rechtmäßigkeit überprüfen würde, hätte ich mir Nervereien erspart. Und wenn das Inkassobüro sich bei ihm gar nicht meldet, hat sich das dann auch erledigt.
Mit anderen Worten: Ich suche gerade den einfachsten Weg .... ich weiß, sollte man nicht immer.
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paps

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Re: Inkasso will Beträge für 2007, Inso seit 2009 - rechtens ?
« Antwort #3 am: 20. April 2011, 17:32:07 »

Das tatsächlich Verjährung eingetreten ist, kann man aber auch anzweifeln.
Schließlich wurde auf das Begehren des Inkasso reagiert.
Nun kommt es stark auf den Inhalt des Briefes an, ob nicht doch durch das Schuldnerschreiben Hemmung der Verjährung eingetreten ist. Oder durch eine unbedachte Formulierung sogar die Schuld anerkannt wurde.
Die Forderung sollte, auch wenn der TH dies ablehnen wird, an den TH zur Kenntnis gegeben werden.

Die Ursprungsforderung müßte ja, wenn sie denn tatsächlich bestand, bereits gelistet sein.
GGf kann es sich hier um call by call o.Ä. handeln, die über den Hauptanbieter abgerechnet werden.
Platzt diese Rechnung, ist der Hauptanbieter nicht mehr verpflichtet die Forderungen des Drittanbieters mit einzutreiben.
 
Dem Inkasso teilen Sie formlos ihr Aktenzeichen unter Ausschluß der Forderungsanerkennung, zur Kenntnis mit.
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
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Der_Alte

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Re: Inkasso will Beträge für 2007, Inso seit 2009 - rechtens ?
« Antwort #4 am: 20. April 2011, 18:03:40 »

Das tatsächlich Verjährung eingetreten ist, kann man aber auch anzweifeln.
Schließlich wurde auf das Begehren des Inkasso reagiert.

Es reicht nach allgemeiner Rechtsprechung nicht, auf das Begehren der anderen Partei zu reagieren, sondern es muss Verhandlungswille erkennbar sein. juppjupp hat aber geschrieben: "... mit Fristsetzung, man möge mir Belege und Vertragsunterlagen etc. zukommen lassen, ansonsten wäre die Geschichte für mich erledigt."
Ein Verhandlungswille der Gläubiger wäre gegeben gewesen, wenn in der Frist oder in unmittelbarer Folge durch für den Schuldner erkennbare Aktivitäten der Gläubiger deutlich gemacht hätte, in Verhandlung bleiben zu wollen.
Spätestens dadurch, dass erst etwa ein Jahr nach Ablauf der Frist der Gläubiger wieder tätig wird, muss von einem Verhandlungsabbruch ausgegangen werden, denn es ist dem Schuldner nicht zuzumuten, unbefristet auf Antworten des Gläubigers zu warten. Durch diesen Verhandlungsabbruch seitens des Gläubigers ist die Hemmungswirkung drei Monate nach Ende der Frist gemäß § 203 BGB abgelaufen und, da keine weiteren Schritt durch den Gläubiger eingeleitet wurden, Verjährung eingetreten.
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juppjupp

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Re: Inkasso will Beträge für 2007, Inso seit 2009 - rechtens ?
« Antwort #5 am: 24. April 2011, 13:11:01 »

Hallo und ganz herzlichen Dank für eure Antworten !
Zu der Verjährungsüberlegung: Ich habe die Forderung von vornherein abgelehnt, da ich tatsächlich von diesem Provider nie Leistungen in Anspruch genommen habe und auch keinen Vertrag abgeschlossen hatte. Es geht nicht um callbycall o.ä. Nach den Ausführungen von Der_Alte könnte also Verjährung sein, allerdings ist mir nicht ganz klar, was diese Rechnungskopien darstellen...Aber das soll hier ja keine Fallbesprechung diesbezgl. werden.
Das Insoverfahren ist abgeschlossen, die Wohlverhaltensperiode seit Dez 2009 aktuell. Die Forderungen wurden nie angemeldet.
Ich werde den Vorschlag von paps gerne übernehmen, noch ein letztes Schreiben an Inkasso mit Verweis auf Inso und dann mal abwarten, was kommt. Ob überhaupt noch etwas kommt.

Ich wünsche euch schöne Ostern und noch viel Erfolg !
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