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Autor Thema: Insolvenz in Irland:  (Gelesen 1997 mal)

Nixmehrda

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Insolvenz in Irland:
« am: 19. April 2013, 13:37:40 »

Irischen Schuldnern, die Probleme bei der Rückzahlung ihrer Kredite haben, droht schon bald ein Verbot für Urlaubsreisen oder Obergrenzen bei den Ausgaben für Lebensmittel. Das geht aus Richtlinien hervor, die die Privatinsolvenz-Agentur des Landes (ISI) veröffentlicht hat.

Die irische Regierung hatte diese Agentur gegründet, nachdem die Parlamentsabgeordneten des Landes im vergangenen Jahr entsprechende Gesetze für Privatinsolvenzen verabschiedet hatten. Sie sollen nun den Weg für Abschreibungen bei unhaltbaren Schulden ebnen, etwa Hypotheken. Pleite-Haushalte können jetzt schon nach drei Jahren schuldenfrei sein, zuvor sind es noch zwölf Jahre gewesen.

Die monatlichen Ausgaben für Einzelpersonen, die sich um eine Entschuldung bemühen, könnten bei Bekleidung auf 35,73 Euro, bei Nahrungsmitteln auf 247,04 Euro und bei Bedarf für die persönliche Hygiene auf 33,40 Euro begrenzt werden. Haushalte in Städten mit einem „angemessenen Nahverkehrssystem” dürften darüber hinaus nicht länger auf ein Auto angewiesen sein. Und eine private Krankenversicherung könnte ebenfalls verbannt werden, erklärte die Agentur.

Die Richtlinien setzen einen „Lebensstandard, der auf den Notwendigkeiten basiert, und nicht auf dem, was man will. Aber sie erlauben mehr als nur ein Überleben und ermöglichen eine sinnstiftende Beteiligung an der Gesellschaft”, schrieb die ISI.

Laut der Irischen Zentralbank liegt die Verschuldung der Haushalte im Land bei mehr als 200 Prozent des verfügbaren Einkommens. Das ist das Zweifache des Durchschnitts in den Staaten der Europäischen Union.

Nahezu 12 Prozent der irischen Hypotheken von Kreditnehmern, die selbst in den Immobilien wohnen, waren Ende Dezember mindestens drei Monate im Zahlungsverzug. Das zeigen Daten der Zentralbank. Bei Hypotheken für Immobilien, die vermietet werden, lag die Quote sogar bei rund 19 Prozent.

Die Arbeitslosenquote in Irland hat sich in den vergangenen sechs Jahren mehr als verdreifacht auf 14 Prozent. Zuvor hatte ein Zusammenbruch des irischen Immobilienmarkts zu einem starken Rückgang der Wirtschaftsleistung geführt.

„Eine der wichtigsten Prioritäten dieser Regierung war es, die besten Lösungen zu schaffen für Leute, die unter der Last unhaltbarer Schulden leben”, erklärte Justizminister Alan Shatter in dieser Woche mit Blick auf die neuen Regelungen zu privaten Insolvenzen.

Verbrauchervertreter lobten die gefundenen Regelungen. „Wir begrüßen, dass die Insolvenz-Agentur akzeptiert hat, dass ein angemessener Lebensstandard nicht bedeutet, dass ein Mensch nur am Existenzminimum leben sollte”, erklärte etwa die Organisation Free Legal Advice in Dublin.
Irlands Zentralbank übt unterdessen Druck auf die Banken auf, sie mögen noch bilaterale Einigungen mit den Schuldnern erzielen – anstelle einer Privatinsolvenz. In der Tat haben inzwischen einige der Banken damit begonnen, unwiederbringliche Eigenheimkredite abzuschreiben. Sie erlauben Schuldner zudem, Zahlungen zumindest teilweise auszusetzen – bis sich die privaten Umstände verbessert haben.

David Duffy, der Chef von Allied Irish Banks, hatte am 27. März erklärt, dass die Umschuldungsangebote der größten Hypothekenanbieter des Landes „wahrscheinlich signifikant besser” sind als das, was Schuldner durch eine Privatinsolvenz erzielen würden. Sein Unternehmen plant nach Angaben aus dem Februar, nahezu alle angeschlagenen Eigenheimkredite bis Ende 2013 zu restrukturieren.

Quelle:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/boerse-inside/privatinsolvenz-urlaubsverbot-fuer-schlechte-schuldner/8091996.html


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