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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: private Insolvenz- ein Grauen???????  (Gelesen 1683 mal)

Maryah

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private Insolvenz- ein Grauen???????
« am: 13. November 2009, 12:13:14 »



ich weiß nicht, ob ein solches Forum der richtige Ort zum Austausch solcher sensiblen Themen ist.
Wenn ich viele Berichte lese, graut es mir, es schüttelt mich und ich hinterfrage meine Entscheidung.,
Treuhänder, die als Monster hingestellt, Menschenware wie in einer Arbeitsagentur durchschleusen.
Scherbenhaufen produzieren, hinter denen ich "zu oft betont"-dann, wenn alles seinen regelmäßigen Gang geht, wird es besser- wie ein Hohn verstehe.
Wenn ich das an mich heranlasse, kann ich das übersetzen mit: "Wenn das Haus abgebrannt oder alles zerschlagen-wird es besser"

Ich habe immer noch die Grundidee, das studierte Juristen sich dem wichtigsten aller im Grundrecht geschriebenen Gesetz verpflichtet haben:"Die Würde des Menschen ist unantastbar" und es doch unmöglich sein kann oder darf, insolvente Bürger durch Agenturen, die in mir die Vision eines der zahlreichen Call Centers hervorrufen, oder wie Menschen zweiter Klasse entwertet zu erleben.
Sonst erscheinen mir die nicht unerheblichen Studiengebühren fehl am Platz und wären in jedem Spendentopf sozialer Einrichtungen besser aufgehoben.
Doch ich vertraue immer noch darauf, an gereifte Personen zu geraten, denen nur zu bewusst ist, das heute kein Mensch mehr vor einem solchen Sturz geschützt ist und die gelernt haben, mit gerade "solch hochsensiblen" Themen achtsam und ganz wichtig- in enger Kooperation mit dem Betroffenen umzugehen.
Denn Gesetze sollten immer noch zum Schutz und für die Menschen gemacht werden- und nicht "Menschen für die Gesetze"
Und ich denke immer noch, das "der Ton die Musik macht"

Ich selbst bin bereits behindert zur Welt gekommen, musste mich nach einer alles andere als "billigen" Krebserkrankung für eine frühe Rente entscheiden.
Und, auch wenn immer zusätzlich gearbeitet, habe ich gelernt, mit Wenig auszukommen und jahrelang entstandene Schulden zu tilgen.
Erst als mein Partner unerwartet an selbiger Krankheit verstarb, konnte ich in meiner Heimat keinen Job mehr finden und da München alleine nicht lebbar und finanzierbar, hat ein berufliches Angebot mich 1000 km entfernt an die dänische Grenze verschlagen.
Nichts ahnend, das der ehemalige und sich in der Zwischenzeit ins Ausland abgesetzte Partner meines verstorbenen Lebensgefährten, sich weiterhin- bis in den Ruin, an der bestandenen Firma versuchte und nach Mißlingen und eigener Insolvenz ins Ausland abgesetzt hatte.

Erst vor Monaten kamen die ersten Rechnungen, Telekom einige Tausend Euro- alles nicht mehr tragbar für eine junge, selbst behinderte Rentnerin, die lediglich 400,- Euro hinzuverdienen darf und muss- alleine schon, um die eigene Erkrankung-samt Behindertenfahrtzeug finanzieren zu können.
Gerade wie hier nach langer Zeit endlich erhalten, einen 400,- Euro Job, problematisch schon alleine durch bestehende Behinderung und früher Rente und vertraglich, wie die meisten 400,- Euro Jobs- jederzeit ohne Angabe von Gründen kündbar- sind sehr schwer zu bekommen und der Umgang damit äußerst sensibel.

Nachdem ich die Ehrlichkeit aufgebracht hatte, voller zugesagtem Vertrauen, das dies kein Kündigungsgrund sei, meinen Vermieter zu unterrichten, habe ich die Folgen zu spüren bekommen. Nach 2 Wochen hatte ich wegen angeblicher- nie vorhandener Mängel den ersten Anwalt an der Backe, danach 3 Monate ein selbst ins Haus über meiner Wohnung plaziertes Junkiepärchen- 3 Monate fast nicht mehr geschlafen- erneut erkrankt durch diese Situation und nun endlich vor 2 Wochen in ein Projekt gezogen, das so konstruiert wurde, das sich Menschen aller Altersklassen gegenseitige Hilfe anbieten-.

Meine erhöhte Pfändungsfreigrenze wird, das weiß ich, nur minimal unter dem Geld liegen, was sich aus Rente und Hinzuverdienst zusammensetzt und nie mehr verändert wird, da meine Situation sich nicht mehr verändern wird.
So wie der Grund meiner Insolvenz auch nicht darin besteht, nach 7 Jahren schuldenfrei einen Neuanfang anzustreben, sondern die Jahre, die mir noch bleiben, in ruhigerem Fahrwasser zu schwimmen und meine Gesundheit zu erhalten.

Ich erwarte natürlich keinen in meinem Leben erst mal "tobenden Irrwisch", denn auch Gesetze sollten individuell angepasst werden.
Und es ist für mich selbstverständlich, das mein Konto nicht geschlossen werden kann, da viel zu oft unvorhergesehene gesundheitsbedingte Kosten auf mich zukommen.
Natürlich bin ich zur Mitarbeit bereit, wobei die Betonung auf MIT und ZUSAMMEN liegt, also nicht darauf, meine Eigenregie einer Person anzuvertrauen, die dieses Vertrauen nicht würdigt und sensibel damit umgeht.
Für mich bedeutet das- egal was Gesetze sagen- denn die menschliche Mentalität misst sich, wie ja bereits erlebt, nicht an Gesetzen,  das mein Vermieter keine Auskunft erhält, da es ihn nichts angeht.
So lange ich keine neuen Schulden, auch oft viel zu oft an der Realität vorbei juristiziert, mache, bleibt das Recht, wem ich Auskunft über meine Situation erteile, auf meiner Seite.
Und das mein Arbeitgeber, erstens bereits erschwert genug durch bereits bestehende Themen, wie Rente und Behinderung, und zudem noch in der Probezeit, da ebenso wenig Toleranz aufweist und eine Information hinter meinen Rücken nicht nur eine sofortige Kündigung, sondern extrem neue Schulden, einen Verlust all dessen, was ich mir nun gerade aufbaue, keine Kenntnis gewinnt, ist für mich auch Bedingung.

Zumal dieser minimal abzuführende Betrag, auch nur dann zahlbar, wenn einen Hinzuverdienst- im Bereich Geringfügigkeit ja leider oft Wechselbarkeit- dies nicht nötig macht.

Ich schreibe dies in der Hoffnung, Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu finden, die mir sagen, wie genau diese Knackpunkte zu umgehen sind.
Freue mich über produktive Statements- mit dem Blickwinkel auf das, was Machbar ist- nicht ins Negative- was nicht zu gehen scheint-denn das lese ich hier zu Hauf.
Maxi
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Paula41

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Re: private Insolvenz- ein Grauen???????
« Antwort #1 am: 13. November 2009, 12:59:43 »

Hallo,

es gibt hier im Forum auch positive Berichte. Und auch ich bin der Meinung, dass man mit einer gewissen Kooperation und einer vernünftigen Grundeinstellung viel erreichen kann.

Zu Juristen habe ich allerdings eine eigene Meinung. Ich möchte gern mal einen Rechtspfleger mit dem ich zu tun hatte grob zitieren: Im Gesetz ist von einem redlichen Schuldner die Rede. Das ist ein Paradoxum!
Ein Rechtspfleger hat weder die Interessen des Gläubigers noch des Schuldners zu vertreten. Wenn dann eine solche Äußerung kommt, verschlägt es selbst mir die Sprache.
Ich denke, dass das 2. Staatsexamen bei Juristen die Abgabe des Gewissen erfordert. Wenn man bedenkt, was man von seinem eigenen Anwalt für Tipps bekommt und was in gegnerischen Anwaltsschreiben für nicht bewiesene Behauptungen oder auch offensichtliche Unwahrheiten stehen. Ich denke auch, mit ein bisschen Selbstachtung kann man so etwas nicht machen.
Nun ja und weil ich die Tipps nicht befolgt habe, bin ich nun hier.

Lassen Sie sich das Wochenende nicht verderben. Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Paula41
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Scarlett

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Re: private Insolvenz- ein Grauen???????
« Antwort #2 am: 13. November 2009, 15:48:33 »

Wie man sich etwas vorstellt ist die eine Seite - die Realität oft eine andere.

Leider muss man sich dieser stellen und sich auch unangenehme Dinge gefallen lassen. 

Natürlich kann man darauf pochen, was Recht und Menschenwürde ist - manchmal ist es aber taktisch klüger das nicht zu tun und sich einfach ein dickes Fell anzuschaffen.

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Ein Diamant ist nichts als Kohle, die dem Druck standgehalten hat.
 

paps

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Re: private Insolvenz- ein Grauen???????
« Antwort #3 am: 13. November 2009, 17:48:07 »

Ich kann Ihre Ängste und die Ungewissheit voll verstehen.
Aber 90% aller Verfahren dürften fast reibungslos ablaufen.

Ich/wir waren selber in einer ähnlichen Situation.
Glücklicherweise habe ich nach 2 Operationen 2003/2004 etwas gesundheitliche und insolvenztechnische Ruhe.

Damals lief einfach alles gegen den Baum.
Erst die Diagnose, dann meine Frau ohne Arbeit, kein ALG2, kein Wohngeld nur ein Einkommen.
Die Schuldverpflichtungen stiegen schneller als Geld verdient werden konnte.

Dann endlich 2005, einmal tiefgründiger im net nachgeschaut, was überhaupt machbar ist.
Zu diesem Zeitpunkt traf ich das erste Mal auf Foren, in denen mir Menschen begegneten, die sich mit der Entschuldung tiefgründiger befasst haben.

Damals noch mit weniger Foren und Infoseiten, eine war wohl  "Zehnmillionen"(oder so).
In einem heute in der Versenkung verschwundene Forum lernte ich einen gewissen ThoFa kennen und seinen Rat zu schätzen.
Andere user wir der Internationale, Grisu oder Orlando standen auch hilfreich zur Seite.

Plötzlich stellte ich fest, dass auch in meiner näheren Umgebung Menschen waren, die nicht weiter wußten.
Hilfe bei den Öffentlichen oder Karitativen  kam meist viel zu spät oder zu spärlich.
Da wuchs der Gedanke eine Selbsthilfegruppe in`s Leben zu rufen und so zu helfen.

Den meisten Foren, bei denen ich am Anfang selber der Fragende war, bin ich heute noch treu und als paps oder paps1959 hoffentlich hilfreich unterwegs.

Noch gut 20 Monate und dann habe ich hoffentlich auch meine RSB.

Im Übrigen werde ich das ganze mal in`s "life" verschieben, da es da aus meiner Sicht besser aufgehoben ist.


 
« Letzte Änderung: 13. November 2009, 17:51:24 von paps »
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MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
 (http://www.cosgan.de/images/more/schilder/041.gif)
 

Maryah

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Re: private Insolvenz- ein Grauen???????
« Antwort #4 am: 14. November 2009, 08:04:26 »

Hallo an alle, die mir´geantwortet haben- so mitten im Umzugsstress.
Zuerst einmal herzlichen Dank für diese wirklich netten und qualifizierten Antworten.
Um auf einige Passagen einzugehen- liebe Paula41- so sind mir Meinungen anderer Menschen -wie hier Juristen- egal.
Ich respektiere andere Einstellungen, lasse Menschen dort, so sie stehen- erwarte aber das gleiche für mich.
Ich habe womöglich nicht den Ansporn- meine Insolvenz nach 7 Jahren schuldenfrei zu verlassen-um neu starten zu können- sondern möchte die mir verbleibende Zeit nach eigener Regie leben- und ich war noch NIE ein zu kontrollierender Mensch- was sich nicht ändern wird.
Ich erkenne die Motivation vieler Menschen sehr schnell und wenn mir was wichtig ist, habe ich gelernt zu kämpfen.
Das bedeutet, ich werde solche-wie geschildert- unreifen Menschen nicht zulassen.
Denn ich habe noch eines erkannt- sehr früh bereits- Menschen kämpfen-und vierteiligen- wie Juristen- nur aus einem Grund- jedes Recht haben-Recht bekommen- hat mit nicht mehr zu tun, als dem Urwunsch-geliebt zu werden.
Und Gesetze sind zwar wichtig, um ein Zusammenleben zu regeln- werden aber AUCH NUR von Menschen gemacht.

Meine Selbstachtung werde ich mir nicht zerstören lassen- mein Gegenüber-wer immer auch- kann nur mit mir gemeinsam-oder gar nicht.
Ich hoffe sehr, das hier jeder einen für ihn gangbaren Weg findet und vertrauenswürdige Treuhänder findet- denn ohne Vertrauen sind diese Menschen nicht der Sache dienlich.
Und ich habe ein zwar sensibles- aber dickes Fell, sonst würde ich nicht mehr leben  #2 - was aber nicht bedeutet, mich von Menschen benutzen zu lassen- deren emotionale Leistung nicht zumindest der Meinigen ebenbürtig ist und die in ihrer Unreife und ihren-leider oft-Nazismus- Ruinen zurück lassen.

Und -lieber Paps- ich kann mich trotz eigener Betroffenheit ungefähr in Deine Situation hineinversetzen- Tut mir sehr leid.
Natürlich hoffe ich, das es auch bei mir reibungslos abläuft, aber den Preis, den ich zu zahlen bereit bin, bestimme immer noch ich und kein Jurist-Gericht oder Sonstiges.
Zumal bei vielen Insolvenzen dieser Schritt ein gut überlegter Schritt hin zum Thema "Eigenverantwortung"- ist- was scheinbar oft vergessen wird.
Wenn Du mal Hilfe benötigen solltest- ich arbeite nicht nur bei einer Firma mit der größten bundesweiten Datenbank zum Thema Gesundheit- sondern hatte bereits selbst einen Verein für an bestimmten Erkrankungen leidenden Menschen und bin hier gerade dabei, eine neue Organisation für chronisch Kranke aufzubauen- mit Round Tables-Veranstaltungen-Gesundheitstagen-Foren, aber auch ganz praktische Hilfe- wozu auch der psychosoziale Bereich gehört. Und das findet das Thema private Insolvenz auch Raum- da viele Behinderte sich damit konfrontiert sehen.
Und ich werde-natürlich- einen guten und kompetent für den Menschen engagierten Insolvenzbetreuer einbinden..., grins... ich denke, Du weißt, was ich damit meine...,.,

Danke an Euch alle

Maryah
 
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