Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Schulden => Prävention => Thema gestartet von: sweety18 am 27. März 2011, 14:13:45

Titel: Das Kartenhaus hält nich mehr lange...
Beitrag von: sweety18 am 27. März 2011, 14:13:45
Hallo Leute,

ich bin so froh das es noch gleichgesinnte gibt. Wir sind am überlegen ob der gang zum Schuldnenberater wohl am besten ist.

Zum Problem: Dispokredit, mehrere Kreditkarten und ein Verbraucherkredit beziffern sich auf einen Schuldenberg von etwa 60.000 Euro. Noch zahlen wir brav unsere Abrechnungen. Allerings bezahlen wir, abgesehen vom Ratenkredit, immer nur die Zinsen und kommen einfach nicht runter.

Wir ziehen das schon Jahre so hin. Wäre da eine Überlegung zur Privatinsolvenz nicht besser? Da wir beide den Kredit unterschrieben haben, müssten auch beide in die Insolvenz. Richtig?
Mein Mann verdient im Schnitt 1800 Euro netto, ich selbst habe einen Minijob (370 Euro) und dazu bin ich noch selbständig, was allerdings nicht mehr läuft. (Und da wird spätestens nächsten Monat das Problem sein, dass wir die laufenden Zinsen nicht mehr zahlen können. Fehlen ca. 500 Euro.)

Was können wir tun bevor der Gerichtsvollzieher vor der Türe steht oder ein Pfändungsbescheid? Wie wird alles in die Wege geleitet?
Titel: Re: Das Kartenhaus hält nich mehr lange...
Beitrag von: Fallera am 27. März 2011, 19:45:02
Guten Abend,

so pauschal kann man das nicht beantworten ob Insolvenz ja oder nein.

Ihre Einnahmen haben Sie ja bereits aufgelistet. Wie gliedern sich denn die Ausgaben?
Fixkosten und Ratenverpflichtungen?

Dann kann man eine ungefähre Abschätzung treffen ob genug Futter da wäre um die Gläubiger und alle laufenden Fixkosten zu befriedigen. Des weiteren stellt sich immer die Frage ob evtl. noch Einsparungspotential bei den Fixkosten vorhanden wäre bzw. eine Reduzierung der Ratenverpflichtungen möglich ist.

Wie ist das mit Ihrer Selbständigkeit?

Gruß

Fallera
Titel: Re: Das Kartenhaus hält nich mehr lange...
Beitrag von: sweety18 am 27. März 2011, 20:20:51
Danke für Ihre Antwort.

Fix sind
600 Euro Miete mit Nebenkosten(Heizung,Strom, Wasser, Müll)
Telefon/Handy 100 Euro,
Autokredit 130
Verbraucherkredit 470
Zinsen für laufende Kreditkarten 440
Private KK 160

Zu meiner Selbständigkeit: Betreibe Telefonmarketing, lohnt sich aber nicht mehr bei einem Gewinn von 200-300 Euro im Monat. Ein Teilzeitjob wäre lukrativer.

Ist es wirklich so, dass wenn wir Insolvenz anmelden würden, die Pfändungstabelle gilt?
Das würde ja bedeuten, lt. Tabelle müsste mein Mann 570 Euro an Schulden abtreten, dass wir besser dastehen würden, viel besser. Und von mir könnten sie lt. Tabelle gar nichts holen, da Lohnsteuerklasse 5. Bleibt eh nichts über. Selbst bei Vollzeitjob.




Titel: Re: Das Kartenhaus hält nich mehr lange...
Beitrag von: Fallera am 28. März 2011, 07:52:39
Ok,

Somit haben sie Fixe Kosten von ca. 860 EUR und Kreditverbindlichkeiten von ca. 1000 EUR wobei die pfivate KK wohl bei Aufgabe Ihrer Selbständigkeit wegfallen würde.

Es stellt sich für mich die Frage, ob Kinder vorhanden sind und wenn nein, wie es mit einer Vollzeitanstellung für Sie aussehen würde. Denn diese Frage würde sich unweigerlich auch während einer evtl. Insolvenz stellen. Im Umkehrschluss würde ich fast behaupten, dass mit einer Vollzeitanstellung Ihrerseits Ihre Probleme weitaus geringer, wenn nicht sogar ganz verschwunden wären!

In einer evtl. Insolvenz würden die pfändbaren Beträge anhand der Pfändungstabelle errechnet werden, soweit korrekt. Jedoch ist eine Insolvenz kein Allheilmittel und sollte nur der letzt mögliche Weg sein.

Ich sehe bei Ihnen jedoch durchaus Potential das alles auf "normalem" Wege zu regeln.

Wurde schon mit den Banken bez. Ratenreduzierungen gesprochen? Wenn nein, wäre das ein erster Schritt.