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Autor Thema: Es lief so gut...  (Gelesen 3934 mal)

MarkusH

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Es lief so gut...
« am: 03. August 2011, 14:11:52 »

Guten Tag,

ich muss mich einfach mal aussprechen. Eventuell habt Ihr ja den einen oder anderen Tipp für mich.

Ich vermittel Versicherungen im Internet. Damit begonnen habe ich 2008. War auch schon vorher in dem Bereich tätig.

von 2008 bis 2010 habe ich ein Umsatzrekord nach dem anderen geschrieben. Waren es im ersten Monat 3 Verträge hatte ich
2010 in den guten Monaten 300 oder mehr. Es war auch jeden Monat richtig Geld übrig...
Deshalb wurde 2010 viel Investiert. Neue Homepage, mehr Werbung, neues Geschäftsauto etc.
An dem Punkt dachte ich ich hab´s geschafft ;-)
Für die Versicherungen bekomme ich nicht nur eine Abschlussprovision, sondern auch eine Folgeprovision. Also
für jedes Jahr in dem der/die Verträge bestehen noch mal Geld...
Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch 50.000 Euro Bankschulden (privat und Geschäftlich) aber es sah ja alles rosig aus.

Dann ging es Schlag auf Schlag... sicher hätte ich es gleich besser wissen müssen. Steht alles in meiner Verantwortung!


Nachdem ich den Steuerberater gewechselt habe, hat dieser mir erklärt, dass ich auf die Online-Werbung in Deutschland
Umssatzsteuer zahlen muss. Zack 19.000 Euro. Die Bank hat sich gefreut, die finanzieren Steuerschulden so gerne....
Da 2010 so gut lief darf ich die nächsten Wochen 32.000 Einkommensteuer zahlen. Die ich nicht habe...
(Bisheriger Lösungsansatz: stunden / Raten. Vorrauszahlungen anpassen)
Die Rücklagen die ich für die EKSt. nur zum Teil gebildet habe gingen für andere Dinge drauf (geheiratet, Kind...)

Damit natürlich nicht genug.

Anfang des Jahres eröffnete die Gesellschaft mit der ich zusammenarbeite das die einen Fehler in der EDV hatten.
ich will Euch nicht mit Details langweilen, aber die Stornos (also widerrufenen / gekündigte Verträge) wurden falsch
berechnet.
Sie forderten für die letzten 3 Jahre 52.000 Euro zurück... ich konnte mich auf eine Ratenzahlung einigen. 2011 nur 8.000
2012 dann 16 und 2013 den Rest 28.000
OK, dachte ich dass hat mich 1-2 Jahre zurückgeschmissen, wenigstens kann ich´s von den (zukünftigen) Steuern absetzten.

Natürlich war der Effekt der jetzt richtigen Stornoberechnung dass ich auch jeden Monat ca. 4.000 Euro weniger überwiesen
bekommen habe. Durch einige Anstrenungen konnte ich das Minus zwar Anfang des Jahres durch mehr Stückzahl etwas abmildern,
die letzten beiden Monate liefen aber bescheiden.

Im Moment sind die Konten im Dispo, ich bin bei den Banken nicht mehr Kreditfähig, der Steuerbescheid kommt die nächsten
Tage/Wochen.  :Oh_no:
Die Einkommenssituation kurzfristig zu erhöhen ist schwierig.
Bei den Fixkosten haben wir privat und geschäftlich gestrichen was geht. Sind durch Dahlenszurückzahlung, Auto, Steuern, Vers., Miete
usw. immer noch gigantisch.

Meine Frau ist ganz normal angestellt. Für Sie (und mich) ist es natürlich auch eine große psychische Belastung.


Wer kann mir da unter die Arme greifen? Beratung, Zulagen, Förderungen, Unterstützung bei Gesprächen mit Bank / FA. Ideen??


Danke für Eure Hilfe, auch wenn der Gerichtsvollzieher bei mir (noch nicht) vor der Türe steht.


Gruß

Markus
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tomwr

Re: Es lief so gut...
« Antwort #1 am: 04. August 2011, 01:16:06 »

Also man müsste erstmal schauen wie es mit der Rückforderung ist.
Vielleicht kann man die Gutschriften oder wie immer das verrechnet wird ja bereits in voller Höhe erhalten und lediglich die Zahlungen stunden. Dann hätte man eine deutliche Reduzierung der Einkommensteuer für 2010. Und die Vorauszahlungen reduzieren sich natürlich auch, sollte man aber auch die geänderten Verhältnisse begründen, dass die Erträge in diesem Jahr weniger werden. Wenn das für das FA nachvollziehbar ist, dann werden die dem auch nachkommen.

Das mit der Umsatzsteuer auf die Werbung habe ich nicht verstanden, vielleicht kannst Du das mal ausführlicher darlegen. Hast Du Einnahmen gehabt weil andere bei Dir Werbung geschaltet haben oder wie ?
Und wenn man 19.000 EUR Umsatzsteuer zahlen muss, hat man ja auch 100.000 Gewinn (und ich meine hier nicht Umsatz) gemacht ?

Am Besten kann Dir in der jetzigen Situation der Steuerberater helfen, den solltest Du Dir warm halten wenn er nicht gerade eine Niete ist. Dem glauben die FAer eher und mehr als das was Du so "meinst". Ist halt vom Fach. Kann aber auch nur gut beraten wenn er die Situation vollumfänglich kennt.
« Letzte Änderung: 04. August 2011, 01:17:42 von tomwr »
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Dauerstress

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Re: Es lief so gut...
« Antwort #2 am: 04. August 2011, 10:36:13 »

Die Sache mit der Umsatzsteuer ist mir nicht ganz klar. Wurde anfangs die Kleinunternehmerregelung in Anspruch genommen oder warum hast du zuerst keine Umsatzsteuer abgeführt? Die Umsatzsteuer solltest du von deiner Partnergesellschaft zusätzlich erhalten, wenn du nachweist, dass du umsatzsteuerpflichtig bist. Das kann ich deinem Post nicht klar entnehmen, ist das so? Ausnahme wäre, wenn das Partnerunternehmen seinen Sitz im außereuropäischen Ausland hat und damit diese Einnahmen nicht steuerbar wären. In dem Fall wäre dann aber auch keine Umsatzsteuer ans Finanzamt fällig. Ich habe den Fall z.B. bei Google Adsense, auf Einnahmen daraus führe ich keine Umsatzsteuer ab, da nicht steuerbar.

Ansonsten würde ich, wenn der Steuerbescheid eintrudelt, mal persönlich mit dem Finanzamt Kontakt aufnehmen und die Sachlage erläutern und um Stundung bitten bzw. versuchen eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Darüber hinaus ist daran zu denken, dass das Finanzamt voraussichtlich mit dem Steuerbescheid einen Vorauszahlungsbescheid erstellt, in dem die Einkommensteuer für die nächsten ein bis zwei Jahre geschätzt wird. Diese wird dann wahrscheinlich alle 3 Monate fällig. Wenn du jetzt weniger Einnahmen hast als letztes Jahr, kannst du die Steuerlast senken, indem du dem Finanzamt eine Schätzung deiner voraussichtlichen Gewinne mitteilst. Das solte aber dein Steuerberater alles wissen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Letztendlich kann ich dir nur empfehlen, noch mal alle Kosten zu prüfen und so weit wie möglich zu reduzieren. Welche Einnahmen wieviel Kosten gegenüberstehen hast du ja leider nicht mitgeteilt. Einen Geschäftswagen braucht man z.B. im Onlinebusiness meist nicht ;-) Kurz und gut, oft kann man auf viel mehr verzichten, als man anfangs denkt, auch wenns schwer fällt. So wie ich die Lage derzeit beurteile, liegt lediglich ein Liquiditätsproblem vor. Dies kann allerdings, wenn du es nicht in den Griff bekommst, ernsthafte Probleme nach sich ziehen.

Förderung und Zulagen für einen bereits laufenden Geschäftbetrieb wüßte ich jetzt nicht, das sollte aber ein Unternehmensberater besser wissen. Eine gute Beratung mit Einsicht in die Geschäftsunterlagen wäre wohl die beste Lösung. Alternativ würde ich an deiner Stelle mal mit Feuerwald Kontakt aufnehmen, der ist auf Schuldnerberatung für Selbständige spezialisiert.

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Nixmehrda

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Re: Es lief so gut...
« Antwort #3 am: 20. August 2011, 11:36:01 »

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tomwr

Re: Es lief so gut...
« Antwort #4 am: 22. August 2011, 12:39:56 »

Ja das mag ja zutreffen, aber wenn Du 19.000 EUR Umsatzsteuer aus Internetwerbung abführen musst, hast Du doch auch sozusagen 100.000 EUR "Gewinn" gehabt. Bzw. falls Kosten angefallen sind hättest Du doch da auch Vorsteuer abziehen können ? Waren das alles Privatkunden und hat da nie ein Firmenkunde nach MWSt-Ausweis in den Rechnungen gefragt ? Kann ich mir fast nicht vorstellen.
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