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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Firmeninsolvenz GbR ?  (Gelesen 8548 mal)

heike0212

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Firmeninsolvenz GbR ?
« am: 20. Oktober 2010, 12:59:30 »

ja wo fange ich an.
Ich bin seit 1996 Gesellschafter einer GbR. Wie so viele fingen wir ohne Eigenkapital an und quälten uns die Jahre hin, mal beser mal schlechter. Seit 3 Jahren fallen unsere Umsätze extrem. (Motorradhandel mit Werkstatt)Wir ersteigerten 2004 eine Immobilie (finanziert ca, 105 T€ noch offen) Einkaufsfinanzierung für Motorräder, deren Fälligkeiten in Gefahr sind. Nun steht uns eine Vollstreckung vom Finanzamt bevor. Zahlungstermin ist heute. Leider kann ich die Summe von knapp 10 T€ nicht bezahlen.Morgen früh telefoniere ich mit der Sachbearbeiterin (sie ist erst morgen früh wieder da) und hoffe das sie mir sagt, was sie vor hat. Kontopfändung, oder Vollstrecker ins Haus. Ich bin drauf und dran Insolvenz anzumelden. Natürlich habe ich auch ein wenig Angst davor, weil ich nicht weiß was, wann passieren wird und was auf mich zukommt. GbR heißt private Haftung. Ich habe ein Haus, das noch finanziert ist. (ca. 115 T€) Ich tilge fast 1000 € monatlich, dass kann ich im Falle der Insolvenz wohl vergessen.
Ich kann jetzt nicht wirklich einschätzen, welche Informationen wichtig sind um Antworten zu bekommen. Fragt nach, ich gebe gern Auskunft.
Für mich ist wichtig zu wissen, was ich wann machen sollte und was ich bleiben lassen sollte.

Ich danke im Voraus allen die mir helfen möchten.
LG Heike0212
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horst69

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #1 am: 20. Oktober 2010, 14:29:55 »

Hallo Heiko !

Ehrlich gesagt sieht es sehr schlecht aus für dich !

Im Falle einer Insolvenz haften bei der GbR alle Gesellschafter persönlich !

Wenn du ins Insolvenzverfahren gehst, ist der Verlust des Hauses sehr wahrscheinlich.

Ich würde versuchen, mit der Sachbearbeiterin eine Lösung zu finden, wie z.B. Teilzahlung ect.

Wenn du nichts anbieten kannst, könnte das Finanzamt auch selbst einen Insolvenzantrag einreichen.

Da es sich um eine Personengesellschaft handelt, brauchst du dir keinen Kopf bezüglich Insolvenzverschleppung machen. Aber du solltest vorsichtig beim Thema Eingehungsbetrug sein. Das heisst, jetzt nichts mehr bestellen oder kaufen, was du nicht umgehend bezahlen kannst.

Gruß Horst
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tomwr

Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #2 am: 20. Oktober 2010, 14:49:52 »

Mach Dir mal nicht so einen Kopf wegen 10.000 EUR.
Das bekommt man irgendwie geregelt, auch mit dem Finanzamt.
Wenn das wirklich alles an Schulden ist.
Sind denn auch noch werthaltige Gegenstände da ?

Motorräder, Zubehör, Werkzeuge ?
Verpflichtungen, Mietvertrag, Finanzierung/Kredite ?

Und wie sieht es aus mit Deinem Kompagnion ? Ich nehme an Ihr seid zu zweit.
Schließlich haftet Ihr beide gemeinsam. Wie sieht es finanziell für ihn aus ?

Wie hoch sind die Schulden insgesamt ?
Und wenn Du 1.000 EUR im Monat tilgen kannst, dann sind ja auch Einnahmen vorhanden.
Also der Laden läuft im Prinzip noch, oder hast Du noch einen anderen Job ?
Im ersten Moment hört sich das für mich wie ein Sanierungsfall an.
Das kann man prinzipiell auch über eine Insolvenz machen - muss man aber nicht.

Ich würde einen kompetenten Berater an die Hand nehmen (was ist mit Steuerberater ???), ein Geschäfts- und Finanzierungskonzept machen und eine Ratenvereinbarung mit dem Finanzamt treffen. Macht natürlich nur Sinn wenn man die einhalten kann und dazu muss man die Zahlen und Liquiditätslage relativ genau kennen und einschätzen können. Ich glaube das Finanzamt wird sich fürs Erste vielleicht mit einer Kontopfändung begnügen. Persönliche Vorsprache beim Finanzamt macht oft mehr Sinn als Telefon aber wie gesagt muss man denen dann auch was anbieten können und die wollen natürlich auch Zahlen. Vollstreckung läßt sich dann unter Umständen umgehen oder aufschieben. Alles Ermessensfragen. Wenn Du Dich nicht rührst kannst Du auch nichts beeinflussen. Am Besten ist es jedoch mit einer kompetenten Person im Rücken. Daher die Frage nach Deinem Steuerberater.
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heike0212

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #3 am: 20. Oktober 2010, 15:04:52 »

Hallo Horst,

die Sache ist etwas kompakt. Natürlich haben wir noch Finanzierungen, Verbindlichkeiten aus LuL u.s.w. Ich schrieb ja, dass der Umsatz schon die letzten 3 Jahre zurück geht. Letztes Jahr haben wir mit der Hausbank einen Deal gemacht. Die Hausbank gab uns LV aus der Sicherungsübereignung frei, welche wir in die Firma einlegen konnten. doch leider war auch diese Saison alles andere als gut. Die Wirtschaftskrise, das Wetter und nicht zuletzt die Preise fürs Hobby Motorrad machen uns das Leben schon schwer. Unsere Werbemaßnahmen verpuffen, (Direktmailing an Kunden, Zeitungswerbung, spezielle Winterangebote) nichts davon greift wirklich und der Winter kommt ja erst noch. Wenn das FA unser Konto pfändet, haben wir Ende des Monates das nächste Problem. Dann kann nämlich keiner seine Lastschriften einziehen. Und dann platzt die Bombe wohl.

LG Heike0212
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horst69

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #4 am: 20. Oktober 2010, 15:08:12 »

So wie du es schilderst, werdet Ihr wohl nicht überleben, oder ??

Was ist mit deinem Partner/n ?? GbR heisst ja min. 2 Personen.

Hat der Kohle für einen Deal mit dem Finanzamt??

Wenn du es absehen kannst, das ihr die Firma nicht retten könnt, würde ich versuchen, die Firma zu schließen und Vergleiche zu schließen. Dann hättet ihr jedenfalls eine Chance mit nem blauen Auge davon zu kommen.
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heike0212

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #5 am: 20. Oktober 2010, 15:20:04 »

Hallo tomvr,

nein, es sind nicht nur 10.000 Euro. Die 10.000 Euro sind es beim Finanzamt. Wir haben schon monatlich einen ordentlichen Batzen an Kosten. Die Umsätze gehen stark zurück, klar wer denkt bei dem Wetter an sein Motorrad. Unsere Einnahmen werden uns nicht über den Winter bringen. Ja, ich habe einen Geschäftspartner. Er hat vor ca. 6 Jahren ein Haus gebaut und alles da rein gesteckt. Hat also auch eine Finanzierung laufen und kein freies Kapital. Wir müssen ja von dem Leben was der Laden abwirft. Ein "Sanierungsfall" sind wir schon seit dem letzten Jahr. Unsere Hausbank hat uns auch schon abgegeben in die Abteilung Sanierung. Es ist auch nicht so das wir nicht ordentlich gearbeitet hätten. Doch leider reicht das alles nicht. Unsere Kunden sind in diesem Jahr so wenig Motorrad gefahren wie nie. Wer nicht fährt, braucht keine Reifen, Bremsen u.s.w. Wir werden in diesem Jahr deutlich unter den Zahlen vom letzten Jahr liegen (und letztes Jahr war schon katastrophal)
Ja, es sind auch werthaltige Gegenstände da. Motorräder, Zubehör, Ersatzteile, Werkzeuge,
Unsere Zahlen kenne ich recht gut, jedoch vermag ich nicht zu planen was noch kommt. Im Moment sind wir über jeden Tag froh der vergangen ist, weil absolut nichts läuft.

LG Heike0212
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heike0212

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #6 am: 20. Oktober 2010, 15:29:38 »

Hallo Horst,

was heißt denn Firma auflösen und Vergleiche schließen? Mir gehen wenigstens 1000 Gedanken durch den Kopf. Sollte ich Verträge kündigen? Was ist mit privater Krankenversicherung? Die Angestellten bekommen jetzt KUG, muss ich sie kündigen? Wo soll ich mit der Ware hin, verramschen? Wenns schief geht und wir müssen doch in die Insolvenz kann mir irgendetwas davon auf die Füße fallen? Ich weiß einfach nicht wo ich anfangen soll. Wir haben ja auch einige Motorräder stehen die noch unserem Lieferanten gehören. Was mache ich denn damit? Zurück geben ist nicht und wenn doch holen die die Dinger ab und wir kriegen eine saftige Rechnung, nebenbei kommt wieder das Finanzamt weil die natürlich die Vorsteuer für die Maschinen zurück haben wollen. Das ind nur ein paar Fragen von vielen die mich beschäftigen.

LG Heike0212
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horst69

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #7 am: 20. Oktober 2010, 15:47:17 »

Das ist echt ne heiße Kiste und aus der ferne ohne den Sachverhalt genau zu kennen echt schwierig zu beurteilen.

Es hört sich so an, als wenn ihr den Betrieb nicht retten könnt, jedenfalls nicht so wie ihr im Moment aufgestellt seid. Meine erste Frage würde sein, braucht ihr die Angestellten ?? Wenn nichts los ist, kann man auf diese verzichten. Hört sich hart an,aber sie sind nunmal ein erheblicher Kostenfaktor.
Dir kann nichts auf die Füße fallen im Falle einer Inso, aber ihr müsst euch im klaren sein, das höchstwahrscheinlich beide Häuser unter den Hammer gehen.

Wenn es mein Betrieb wäre, würde ich alle Kosten so weit runter fahren wie möglich, das heißt Angestellte kündigen, unnötige Ausgaben auf Null reduzieren, vielleicht mit dem Vermieter sprechen ob er für ein paar Monate die Miete reduziert, mit den Lieferanten sprechen ob es da möglichkeiten gibt usw.
Vielleicht kriegt ihr so die Kurve, aber sicher ist es nicht.

Oder Ihr macht alles zu Geld was euer Firmeneigentum ist und redet mit den Gläubigern ob Ihr einen Vergleich schließen könnt um eure Verbindlichkeiten los zu werden. Wenn euch das gelingen sollte, könntet ihr um eine Inso rum kommen und eure Häuser behalten.

Aber wie gesagt, ohne den genauen Sachverhalt zu kennen, ist es super schwer einen Rat zu geben.

Vielleicht ist eine Schuldnerberatung angebracht.
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heike0212

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #8 am: 20. Oktober 2010, 16:51:34 »

Hallo Horst,

danke für deine Antworten. Ja du hast recht ist ne heiße Kiste. Ich werde mich jetzt gleich mit dem Steuerberater in Verbindung setzen. Mal schauen was der sagt. Die beiden Angestellten könnten wir ja nun erst am 31.10.2010 kündigen zum 30.11.2010.
Wir werden sehen.

LG heike0212
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tomwr

Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #9 am: 21. Oktober 2010, 14:58:02 »

Wenn Ihr einen Steuerberater habt und der monatlich BWA's erstellt und die letzte Bilanz kennt usw. dann hat er einen ziemlich genauen Überblick über Eure Situation und wo die Reise hingeht. Obwohl ein Steuerberater nicht unbedingt Experte für Unternehmenssanierungen ist, unter diesen Umständen würde ich professionelle Beratung (Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Schuldenberatung / Sanierung) in Anspruch nehmen.

Die Angestellten müssen wahrscheinlich weg (wenn nichts zu tun ist und die Lage eher schlechter wird !) und den Laden müsst Ihr dann wohl oder übel erstmal alleine führen. Weiß aber nicht ob das möglich ist mit entsprechendem Fachwissen, einen Mechaniker werdet Ihr vielleicht auch behalten müssen.

Sofern Ihr über die Motorräder verfügen dürft (auch bei Eigentumsvorbehalt dürft ihr die veräußern) würde ich diese verkaufen um Liquidität zu schaffen. Auf diesem Wege sind die Lieferanten auch mit im Boot und bereit einem Sanierungsplan zuzustimmen. Es kommt hier auf die Langfristprognose an. Die Lieferanten werden vermutlich auch dazu bereit sein auf ein Teil der Forderungen zu verzichten unter der Perspektive dass der Laden zu retten ist und künftig wieder mit Absatz bzw. Umsatz von Eurer Seite zu rechnen ist. Das ist zumindest besser als eine klassische Insolvenz mit einer Quotenbefriedigung von vielleicht 5 bis 10 % der Forderungen. Je nachdem wie es da aussieht.

Aber das nur so mal nebenbei. Als Erstes braucht Ihr ein glaubwürdiges Konzept, wie der Motorradladen der Zukunft aussehen kann, welche Räumlichkeiten ihr braucht, welche Angestellten, welche Lage etc. Dann braucht ihr ein Konzept wie ihr vom Status Quo dahinkommt und in welcher Zeitspanne. Und dann müsst Ihr die Gläubiger bzw. Lieferanten und Banken von dem Konzept überzeugen. Die glauben einem professionellen Berater eher als dem Unternehmer, der das Unternehmen eh schon in die Schieflage geführt hat, aus verständlichen Gründen.

Also mach Dir ein Bild vom Laden der Zunkunft und such Dir einen professionellen Berater. Anwälte und Steuerberater sind dazu nach meiner Erfahrung nur bedingt geeignet. Das Ganze muss natürlich auch einigermaßen schnell gehen, wenn ein kompetenter Berater/Sanierer beteiligt ist sind die Gläubiger aber auch eher bereit auf die Erstellung eines Konzepts zu warten.

Wenn die Zukunftsaussichen so düster sind, dass es sich nicht lohnt dann bleibt eventuell nur die Insolvenz. Auf jeden Fall hängt Dein Partner da voll mit im Boot, das muss dem klar sein. Also auch der muss hier mitarbeiten und sollte im eigenen Interesse Vollgas geben und das Problem nicht auf Dich abwälzen.
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2010, 15:00:12 von tomwr »
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Feuerwald

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #10 am: 21. Oktober 2010, 15:30:07 »

Die großen  Lieferanten dieser Branche sind teils rückversichert. D.h. es besteht nicht immer die Bereitschaft, langfristige Sanierungsmodelle mitzutragen, weil sonst der Versuchehrungsschutz verloren geht.

Das Finanzamt ist also nur eine der Baustelle.

Die Prüfung der Sanierungsfähigkeit kostet Geld. Die Durchführung einer Sanierung kostet  nochmals Geld. Die sog. "Professionals" werden schnell mehr an Honorar beanspruch, als das FA Forderungen hat. Fraglich, ob die Mittel dafür noch vorhanden sind.

Kostenlose ist hier allenfalls der „Runde Tisch“ (KfW) solange noch keine Insolvenzreife besteht.  Eine Sanierung gibt es dafür allerdings nicht. Beantragung dauert 2 Wochen (und mehr).
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- <a href="https://www.sido.org">Schuldnerberatung für Selbständige - Bundesverband Selbständige – sido! e.V.</a>

- <a href="https://www.sido.org/informationen/insolvenz.pdf">Ratgeber Insolvenz für Selbständige – Regelinsolvenz- Unternehmensinsolvenz</a><br>
 

heike0212

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #11 am: 21. Oktober 2010, 17:44:02 »

Hallo,

danke für eure Antworten. Ich habe heute mit dem Finanzamt gesprochen und die Sachbearbeiterin  gebeten, wenn Vollstreckung, dann bitte auf die Kontopfändung zu verzichten. Sie hat nichts zugesagt, aber auch nicht als unmöglich erklärt. Sie muss sich den "Fall" erst noch einmal anschauen und dann wird sie entscheiden. Nachträglich habe ich mich per Email bei Ihr bedankt für das konstruktive Telefonat. (Vielleicht bringts ja was  :wink: )
Runder Tisch hatten wir schon einmal. Damals vermittelte uns die Hausbank eine Unternehmensberatung. Die Umsatz- und Liquiditätsvorschau die da erstellt wurden, hätte ich ohne eingebildet zu sein besser hin bekommen. Die haben damals lediglich den Jahresumsatz und Kosten durch 12 Monate geteilt und in ihre Listen eingetragen. Doch selbst die Hausbank war zufrieden damit. Solche Vorschauen hätte der Bänker niemals akzeptiert wenn ich das so abgegeben hätte.
Letztes Jahr, bevor wir die LV aus der Sicherungsübereignung bekamen, gaben wir ein gutes Konzept ab. Es ist leider so, dass wir Motorradhändler von vielen Dingen abhängig sind, auf die wir keinen Einfluss haben. Wenn das Geld eh schon knapp ist und dann kommen 2 oder 3 Jahre wo es nicht gut genug funktioniert, wird es eng. Es gibt nicht so viele Motorradhändler denen es richtig gut geht. Sicher den "alten" Händlern die das schon 40 Jahre machen und wo alles bezahlt ist. Doch das hilft uns nicht weiter. Wir wissen unsere Immobilie ist zu groß für das was der Markt zur Zeit hergibt. Bänker, Steuerberater sagen: Bestände gering halten. Klar Lagerbestand kostet Geld und die Einkaufsfinanzierungen sind teuer. Doch ein großer Laden in dem nichts präsentiert wird, kurbelt das Geschäft auch nicht an. Dieses Jahr hat das schlechte Wetter voll rein gehauen. Unsere Kunden sind so wenig gefahren wie nie. Doch die Tatsache das ich die Gründe für unsere Situation kenne, hilft uns bei deren Verbesserung auch nicht. Unsere Immobilie ist zu groß für die Möglichkeiten die der Markt hergibt. Doch eine Gewerbeimmobilie kurzfristig zu verkaufen, zu einem halbwegs moderatem Preis ist fast unmöglich. Die Untervermietung für die Hälfte des Verkaufsraumes versuchen wir schon das ganze Jahr, bisher ohne Erfolg. Es ist nicht so das wir schlecht gearbeitet hätten (besser geht sicher immer), doch der Markt ist so sehr zurück gegangen das unsere Umsätze und Gewinn einfach nicht ausreichen.
So jetzt ist es doch ein Roman geworden. Danke fürs lesen.
Übrigens bekomme ich morgen früh von unserem Steuerberater einen Termin für ein Gespräch. 8,00 Uhr telefoniere ich mit ihm. Ich hoffe der Termin ist sehr zeitnah.

LG Heike0212
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heike0212

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Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #12 am: 25. Juni 2011, 13:32:44 »

Hallo Ihr lieben Ratgeber,

ich möchte euch auf den neuesten Stand bringen. Nein, wir haben nicht Insolvenz angemeldet. :wink: Wir haben eure Ratschläge befolgt und unsere beiden Angestellten entlassen. Die Motorräder aus dem letzten Jahr sind inzwischen alle verkauft, mit mehr oder weniger blauem Auge. Mit dem Finanzamt sind wir auf dem Laufenden. Von unserem Importeur haben wir uns getrennt und sind nun nicht nur freie Werkstatt, sondern auch freier Händler. Die Saison ist bis jetzt ganz gut gelaufen, wir hatten ja Traumwetter bisher. Unser Lagerbestand ist deutlich geringer als in der Vergangenheit. Wir können uns frei am Markt bewegen und Fahrzeuge zukaufen. Der Unterschied zu früher ist der, dass wir gezielt Fahrzeuge kaufen bei denen die Wahrscheinlichkeit des zeitnahen Wiederverkaufes recht groß ist. Kein Geschäft voll neuer Fahrzeuge die sich die Räder in den Rahmen stehen. Natürlich sind wir noch nicht über den Berg. Wir haben noch die ein und die andere Ratenzahlung, doch deren Bedienung ist kein Problem. Wir sind sehr wachsam und mit Geld ausgeben sehr vorsichtig. Einen Untermieter für unser Geschäft haben wir noch nicht gefunden. Wer weiß was noch kommt. Wir backen kleine Brötchen und machen das was uns Spaß macht. Motorräder und Quads kaufen und verkaufen und jeden erdenklichen Service anbieten und ausführen. Ich danke euch für die guten Ratschläge und wünsche uns das Alles gut bleibt.
LG Heike0212
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tomwr

Re: Firmeninsolvenz GbR ?
« Antwort #13 am: 27. Juni 2011, 20:37:25 »

Freut mich, dass es berauf geht. Wenn auch langsam.  :cheesy:
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