Hallo,
vielleicht kann mir jemand helfen, bin total am Ende.
Ich war mal selbstständig, das Geschäft lief nicht mehr, ich habe den Kopf in den Sand gesteckt, keine Steuererklärung mehr abgegeben, keine Post mehr geöffnet, das Unheil nam seinen Lauf: nicht abgeholte Mahnungen, keine Einsprüche gegen Mahnbescheide usw. hab mich einfach um nichts mehr gekümmert.
Ein riesiger Schuldenberg wuchs an und das Finanzamt schätze munter angebliche Umsätze, und daraus Gewinne und Steuerschulden. Naiv wie ich war dachte ich, keinen Umsatz, einen Berg voll Schulden und noch Steuern bezahlen, das kann nicht sein - weit gefehlt.
Inzwischen bin ich ein bischen schlauer. nachdem ich mich ca. 1 Jahr rund um die Uhr mit Arbeit abgelenkt habe machte ich mich daran den Scherbenhaufen abzubauen:
Katalogisieren der Schulden (oh Gott) - Gläubiger anrufen oder schreiben, Rechnungen bezahlen und Vergleiche schließen (Restschuldbefreiung gab es damals noch nicht) teilweise verdiehnt durch Arbeit oder finanziert per Kredit meiner Eltern.
Alle! Gläubiger konnte ich befriedigen (Volumen ca. € 100.000,-), just als ich den letzten Vergleich geschlossen habe und das Geld geflossen ist meldete sich das Finanzamt mit seinen Forderungen, ich viel aus allen Wolken.
Persönlicher Termin gemacht und erfahren, dass die Schätzungen inzwischen rechtskräftig geworden sind (immerhin rund € 100.000,- und jedes Jahr werden es mehr, dank 1% Säumniszuschlag per Monat) und daran nicht mehr zu Rütteln ist!!!!
Vergleich vorgeschlagen 3 !!! Jahre nichts gehört, inzwischen einen verantwortungsvollen gut dotierten Job gefunden.
Nochmaliger Anlauf über Steuerberater und Anwalt einen Vergleich mit dem FIAMT (dabei übrigens nachgerechnet bei Abgabe der Steuererklärungen hätte ich sogar Geld zurückerstattet bekommen aber es ist zu spät, " nichts mehr zu machen sagte der Steuerbeamte").
Weitere Hiobsbotschaft Vergleich ist nicht möglich bei Vorsatz und das Nichteinreichen einer Steuererklärung ist bei den Finanzbehörden Vorsatz, so sagt man mir!
Kurzum, ich habe keinen Ahnung wie ich das regulieren soll: Das Finanzamt ist erst zu Verhandlungen bereit, wenn ich meinen Arbeitgeber und meine Einkommensverhältnisse offenlege - na toll, wenn mein Arbeitgeber hiervon Wind bekommt, bin ich sofort meinen Job los - nicht mehr vertrauenswürdig.
Gibt es jemand der mir etwas helfen kann, wie ist das mit Vergleich oder Verjährung - gibt es einen Spezialisten, der mir helfen kann - gibt es eine Möglichkeit anonym mit dem Finanzamt zu verhandeln?
Restschuldbefreiung habe ich gehört gibt bei Steuerschulden Probleme außerdem vierdiehne ich recht gut und das schlimmste der Prozess geht wohl zwingend über den Arbeitgeber, Problem siehe oben.
Es kann doch nicht sein, dass ein Finanbeamter aus "erzieherischen Gründen" eine total überhöhte Steuerschätzung macht, diese rechtskräftig wird und ich nur unter Offenlegung aller Fakten und somit Steilflanke für Vollstreckungsmaßnahmen hilflos Ausgeliefert bin?!
Bin wirklich verzweifelt das Ganze geht seit 17 Jahren, bin inzwischen verheiratet habe Kind und muss mich ständig verstecken - bitte helft mir, bin bis zu gewissen Grenzen bereit die (ungerechten) Steuern zu bazahlen, kann aber nicht meinen Job riskieren.
Bin für jeden Tip dankbar
mfg.