Mhmm, dem kann auch ich nur beipflichten.
Kein Telefon? Schmarrn! Meinen Festnetzanschluss hab ich auch ohne Probleme bekommen. Da macht keiner eine Bonitätsabfrage bei Schufa & Co. Allenfalls bei Handyverträgen soll es wohl hapern. Na und? Wer schon einen Vertrag hat, für den ändert sich nichts. Und wer nicht nimmt Prepaid. Die neuen Tarife sind mittlerweile fast so günstig wie bei Festverträgen.
Keinen Mietvertrag? Nun ja, das kommt dann wohl ein wenig darauf an. Die Vermieter rüsten auf und lassen sich beraten. Clevere Vermieter mit Internet und Hausverwaltungen schauen auch schon ab und an mal in die Öffentlichen Insolvenzbekanntmachungen oder lassen sich eine Vollmacht zur Schufaauskunft erteilen. Da könnte es schon mal Probleme geben. Aber es gibt noch die, die von alledem keinen blassen Schimmer haben. Und mal davon abgesehen, wer immer pünktlich und fleißig seine Miete gezahlt hat wird auch kaum Schwierigkeiten mit dem aktuellen Vermieter bekommen.
Andauernd Gerichtsvollzieher im Haus? Gerade dieser nervende Umstand hört sofort mit Insolvenzeröffnung auf. Gut, mit Insolvenzantrag und dem Anschreiben aller Beteiligten kann es schon passieren, dass der eine oder andere Gläubiger noch versucht was zu pfänden. In 95% aller Fälle dürfte dies aber nach hinten losgehen, weil eh nix mehr zu holen ist und der Gläubiger auf seinen Kosten sitzenbleibt.
1 Euro Job? Wer einen solchen hat bezieht zwangsläufig Hartz IV. Und liegt somit fernab jeglicher Pfändungsfreigrenzen. Also Schmarrn...
Kein Girokonto? Auch Schmarrn, denn es gibt eine Vereinbarung zwischen Banken und Gesetzgeber, dass jedem zumindest ein Guthabenkonto erlaubt. Einige Banken mögen sich anfangs sträuben, aber dann hilft meist ein Wort mit dem Geschäftsstellenleiter und ein Verweis auf diese Vereinbarung. Man wird zwar sicher kein Lieblingskunde, aber zumindest hat man ein Konto.
7 Jahre bis zur Restschuldbefreiung? Dem muss ich allerdings zustimmen. Auch wenn das Verfahren selbst nur einen Zeitraum von 6 Jahren umfasst, so laufen die meisten Insolvenzfälle ja anfangs über die hiesigen Schuldnerberatungen. Na ja, bis man dann mal einen Termin bekommen hat, bis die Antragsunterlagen durch sind, der Einigungsversuch gescheitert ist und das Ganze zur Eröffnung bei Gericht landet, kann schon auch mal ein Jahr vergehen. Manche Schuldnerberatungsstellen in Ballungsräumen haben Wartelisten von 6 bis 8 Monaten.
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Alles in allem denke ich, dass der redliche Schuldner versuchen sollte, hier das Insolvenzverfahren so gut wie möglich hinter sich zu bringen. Alles andere ist doch weitestgehend Blödsinn.
Zuweilen ich ernsthafte Zweifel hege, dass das wirklich so funktionieren kann. EU Recht hin oder her, hier gilt Deutsches Recht und da haben eben auch die Gläubiger das Recht auf diesen 6-jährigen Verfahrenszeitraum.
Mein Fazit? Das Ganze ist schlicht und einfach wieder eine neue Art von Bauernfängerei. Man versucht wieder einmal genau denen das Geld aus der Tasche zu ziehen die eh schon keins haben und die verzweifelt genug sind auf solch einen Schmarrn hereinzufallen. Sorry,musst mal gesagt werden...
LG