Hallo,
ich bin kurz davor, Privatinsolvenz anzumelden. Mein Einkommen liegt unterhalb der Pfändungsgrenze. Die Schulden belaufen sich auf ca. 11 000,- Leider kommen immer neue "Extras" wie Betriebskostennachzahlungen hinzu, sodass ich im Moment eher mehr Schulden mache, als dahin zu kommen, sie zu reduzieren. Ich zahle Raten bis zum Anschlag und bin nur am Rechnen. Wenn ich alle Raten begleichen wollte, hätte ich monatlich keinen Cent mehr.
Ich habe nächste Woche einen Termin bei einem Anwalt, aber vorher noch einige Fragen, die mir im Kopf umherschwirren und schlaflose Nächte machen:
Ein Großteil der Schulden ist bei einem großen Versandhaus: Nach einer Scheidung wurden mehrere Möbel und zwei Laptops angeschafft (warum zwei Laptops: Ich habe viel am PC gearbeitet und ihn fürs Studium gebraucht und mein Kind muss viel für die Schule tun. Sein Notebook war ein Geburtstagsgeschenk von der gesamten Familie). Insgesamt wurden bei diesem Versandhaus Güter für knapp 3000,- auf Raten gekauft; davon sind ca. 1000,- bezahlt (die notebooks kosten insgesamt ca. 1300,-). Andere Güter wurden bei anderen Onlineshops gekauft. Es gibt noch zwei Kreditkarten, die voll ausgeschöpft sind und schließlich habe ich für die Kinder drei Musikinstrumente für insges. ca. 2300,- auf Raten gekauft, wovon ich ca. 1000,- bereits gezahlt habe.
Dass ich mich verkalkuliert habe, muss ich wohl nicht mehr sagen. Es wäre alles noch irgendwie gegangen, wenn nicht im letzten halben Jahr insgesamt 1600,- an Gas- und Nebenkosten angestanden hätten bzw. anstehen. Nun bin ich am Ende. Um wieder ruhiger schlafen zu können, also die Überlegung, in Privatinsolvenz zu gehen.
Allerdings frage ich mich: Was passiert mit den ganzen Gegenständen, die noch nicht bezahlt sind (das ist faktisch der gesamte Haushalt)? Gut, wenn man mir das Sofa wegnehmen würde oder ein Bücherregal, wäre das O.K. Was aber, wenn man meinem Sohn seinen Laptop wegnimmt? (Ich selbst könnte auf meinen fast verzichten). Genauso schlimm wäre es, wenn man uns die Instrumente wegnimmt - die Musik ist für die Kinder sehr wichtig und ein Großteil ihres Lebens.
Man hat mir am Telefon ganz allgemein geraten, noch schnell den Musikhändler zufrieden zu stellen, damit wir die Instrumente behalten können, und dabei alle anderen Raten einzustellen. Ist das legitim? Kann ich den Antrag stellen und danach noch, bis darüber entschieden ist, einen Gläubiger bevorzugen? Oder wie muss man sich das vorstellen mit den Gegenständen? Was hat denn das Versandhaus davon, uns jetzt einen Laptop, der fast ein Jahr alt ist, wegzunehmen? Zumal wir ja immerhin einen Teil davon bezahlt haben. Wer entscheidet denn jetzt, ob der Schuldner etwas davon behalten kann und wie wird das verrechnet?