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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Regelinsolvenz um jeden Preis vermeiden...?  (Gelesen 3466 mal)

NoPogo

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Regelinsolvenz um jeden Preis vermeiden...?
« am: 11. Juni 2009, 14:04:12 »
Hallo Gemeinde,
bin seit mehr als zwei Jahrzehnt als Dienstleister selbstständig,
habe gut verdient,Steuern bezahlt und konsumiert.
Seit etwa sechs Jahren geht es in meiner Branche abwärts,
neue Kunden bei denen auch was verdient ist sind rar.
2006 wurde mir von einem neuen smarten Geschäftsführer ein Schaden untergeschoben den ich zu bezahlen hätte,
hat mich bisher eine menge Geld,Zeit und Nerven gekostet und mein größter Auftraggeber für den ich lange lange Jahre arbeitete
war auch weg!
Er hatte einfach die besseren Zeugen...

Ein Vergleich mit über 50% wurde abgelehnt...

Nächste Woche kommt der OGV und möchte Geld sehen,
dies könnte ich mir zwar ausleihen,
doch dann bekommt mein "Gegner" Geld dass ihm nicht zusteht  :fuchsteufelswild: und
da ich nicht weis
« Letzte Änderung: 11. Juni 2009, 14:26:53 von NoPogo »
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NoPogo

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Re: Regelinsolvenz um jeden Preis vermeiden...?
« Antwort #1 am: 11. Juni 2009, 14:26:13 »
(sorry versehentlich abgeschickt)

wie es wirtschaftlichweiter geht möchte ich dies nicht bezahlen und
dann evtl. andere Gläubiger die nichts dafür können auf den Schulden sitzen lassen.

Habe nun vor Insolvenz anzumelden und
im ersten Jahr etwas Geld beim Inolvenzverwalter anzusammeln,
einen Betrag x könnte ich evtl. von einem Sponsor bekommen und
dann allen zusammen nochmal ein Vergleichsangebot zu machen.
Gläubiger sind Finanzamt,der erwähnte smarte Geschäftsführer,ein Autokredit und ein Privatdarlehn.

Nun zu meinen Fragen...
Ist so etwas durchführbar?
Wieviel von meinem Gewinn kann ich behalten?
Wie sieht es mit Krankenversicherung und privater Rentenversicherung aus?

Hoffe hier wird mir geholfen...

Liebe Grüsse NoPogo
« Letzte Änderung: 11. Juni 2009, 14:29:02 von NoPogo »
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Feuerwald

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Re: Regelinsolvenz um jeden Preis vermeiden...?
« Antwort #2 am: 11. Juni 2009, 15:10:30 »
Anhand Ihrer Schilderung lässt sich kaum festmachen, ob sich der Weg über das Insolvenzverfahren lohnt.

Man kann sich auch außerhalb eines Insolvenzverfahrens mit Drittmitteln vergleichen. Man kann ... und kann .. noch so dies und das .... wenn man die Kraft dazu (noch) hat.

Wie viel von Ihrem Einkünften aus der Selbständigkeit im eröffneten Insolvenzverfahren bei Ihnen verbleibt, hängt u.a. davon ab, ob eine Freigabe der Selbsthändigkeit nach § 35 Abs. 2 InsO durch den IV erfolgt. Dann träft Sie die Abführungspflicht gem. § 295 Abs. 2 InsO. Diese Regelung gibt es seit 2007, jedoch ist diese bis heute nicht bei jedem IV auch  "angekommen".

Falls 35 Abs. 2 InsO nicht greift, könnte eine Weiterführung zusammen mit dem IV erfolgen, wobei man dann sicherlich zunächst im Dialog versuchen sollte, seinen „Lohn“ auszuhandeln. Falls das auch nicht wirkt, bleibt die Feststellung des unpfändbaren Betrags über das Gericht, § 850i ZPO.

Eine Insolvenzplan-Initiative ist bei kleinen Selbständigkeiten eher unüblich.

 

"im ersten Jahr etwas Geld beim Inolvenzverwalter anzusammeln"

-> der  IV wird sich freuen und gewiss damit eines nicht tun und zwar einen Vergleich für Sie mit dem Gläubigern aushandeln.


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NoPogo

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Re: Regelinsolvenz um jeden Preis vermeiden...?
« Antwort #3 am: 11. Juni 2009, 17:28:01 »
Danke für die schnelle Antwort,

es geht mit in erster Linie darum dass nicht der an Geld kommt dem es nicht zusteht und anderes kann ich dann nicht begleichen :nono:,
der erwirkte Titel ist noch ziemlich frisch und
ich habe mir auch schon gedacht erstmal auf Zeit spielen,
Termin mit OGV verschieben,
Konto wechseln usw.,
dann mit dem Hinweis auf Insolvenz und Drittmitteln einen Vergleich anstreben...
Soeben kommt auf N-TV das in meiner Branche die Insolvenzen um 22% zugenommen haben,
ist also nicht aus der Welt...

Bin etwas unerfahren in solchen Dingen,
Kraft und Ausdauer ist jedoch vorhanden...

Mein Problem ist das ich mein Geld oft erst nach 4-8Wochen bekomme und
somit für einen schlauen GV kein Problem ist es abzugreifen...

Darf dieser den von mir gemachten Umsatz verwerten?
Muss ja davon MWST abführen usw...

« Letzte Änderung: 12. Juni 2009, 09:05:34 von NoPogo »
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Feuerwald

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Re: Regelinsolvenz um jeden Preis vermeiden...?
« Antwort #4 am: 11. Juni 2009, 18:15:21 »

Im Fall einer Forderungspfändung bei den Auftraggebern / Kunden wird es haarig, eine Freigabe eines unpfändbares Betrags dann gerichtlich durchzusetzen, ist sehr mühselig.

Sie brauchen eine Strategie:

a) Können die Gesamtverbindlichkeiten außergerichtlich in eine Korsett gebracht werden, mit dem man leben kann
b) Finanzamt zum Vergleich zu bewegen ist immer schwer.
c) Gläubiger die nicht vergleichsbereit sind, handeln oft emotional und sind ebenso nicht leicht verdaulich
d) Alternativen? Rechtliche Konstrukte und Gebilde schaffen, um sich von der Front und aus der direkten Schusslinie zurückziehen zu können.
e) Abwägen welche Auswirkungen ein Insolvenz-/Restschuldbefreiungsverfahren auf die Existenzgrundlage hat (Erhalt der Selbständigkeit, Verlust der Bonität, Auskunfteien, Kundenverhalten, Liquidität, usw.)



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NoPogo

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Re: Regelinsolvenz um jeden Preis vermeiden...?
« Antwort #5 am: 12. Juni 2009, 10:51:33 »
Hab mal eine Nacht darüber geschlafen...

Sollte bei meinen Kunden gepfändet werden kann ich die Aufträge sowiso vergessen,
sie hätten zwar selber einen kleinen Betrag ihrer Forderung eingetrieben,
ihre Chance auf weiteres Geld wäre dann jedoch gleich Null,damit schießen sie sich selbst ins Knie  !!!
Könnte ich dann Klage wegen "unverhältnismäßigkeit" o.ä. einreichen?

zu a) Wäre z.Zt. möglich,müsste jedoch auf Gelder zurückgreifen die mir nicht gehören(MWST usw),
           ausserdem könnte das Kartenhaus durch die momentan sehr ungewisse Auftragslage ganz zusammenbrechen.
zu b) Spricht für eine Insolvenz...
zu c) Emotional ist gar kein Ausdruck,
          bei der letzten Verhandlung meinte der Richter nur er wolle nicht wissen was passiert wenn wir beide uns auf der Strasse begegnen
          würden.
          Meinen Vergleichsvorschlag machte ich schriftlich an die Hauptverwaltung des Unternehmens,
          worauf mich ein Buchhalter anrief und mir mitteilte das es hier keine Probleme gäbe,
          eine Woche später kam eine Absage...Klar wer hier am Rad gedreht hat !
zu d) Habe ich auch schon überlegt,
          auf jemand andern anmelden und dann auf Gehalt arbeiten,glaube jedoch nicht das sich beim momentanen Umsatz und den
          wirtschaftlichen Aussichten lohnt...
zu e) Da ich z.Zt. sowiso nicht viel verdiene würde nach Abzug der Kranken/Rentenversicherung,MWST und eines bescheidenen Gehalts
          für mich nicht viel übrigbleiben...
          Sollten meine Kunden "belästigt" werden sehe ich sowiso schwarz,siehe oben...

Was spricht nun für Insolvenz und was nicht?

Liebe Grüsse
NoPopgo
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