Wow...mit einer so schnellen Antwort habe ich gar nicht gerechnet

Danke dazu erst mal und nun meine Antworten auf die vielen Fragen.
Wir sind mein Ehemann und ich, Kinder haben wir keine.
Die Selbständigkeit war ein Einzelunternehmen, eingetragen auf meinen Mann, also keine GmBH oder sonstiges.
Anzahl der Gläubiger: 13, alles Banken, keine Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungen, lediglich das Finanzamt ist nun ganz frisch (seit ca. 14 Tagen) aus dem Einkommenssteuerausgleich 2008 mit 3.100 € dabei.
Eine Regelinsolvenz für meinen Mann kommt dann wohl nicht in Frage, hier muss ja die Gläubigeranzahl bei mindestens 19 liegen.
Die Höhe unserer monatlichen Verbindlichkeiten an die Banken beträgt 2.500 €, uns bleiben also zum Leben für Miete, Essen, Kleidung etc. noch 1.100 € übrig. Vorausgesetzt aber, dass wir immer einen so hohen Verdienst haben. Aufgrund der Auftragslage kann sich unser monatlicher Verdienst aber ändern, was eben auch in diesem Monat nun der Fall ist (gemiensam 3.000 €) und wir haben für den März dann nur noch 500 € übrig, könnten also Miete, Versicherungen, Nahrung nicht mehr bedienen. Hier bricht das Kartenhaus nun zusammen.
Laut Pfändungstabelle bleiben uns von unserem Nettoeinkommen ca. 1.150 - 1.250 € pro Verdiener übrig. Wir sind beide in einem festen Angestelltenverhältnis, beide beim gleichen Arbeitgeber. Verdienst pro Person schwankt monatlich und bewegt sich bei 1.700 bis zu 2.000 € monatlich. Bei einer Insolvenz können wir wieder etwas aufatmen und wieder leben.
9.000 € für die Anwältin erschien uns auch sehr viel.
Von einem Anwalt erwarte ich folgendes:
- Begleitung und Betreuung bei einer möglichen außergerichtlichen Einigung. Ich sehe unsere Chance nicht ganz aussichtslos aufgrund der hohen Gehälter und / oder einer möglichen Einmalzahlung. Wobei ich gerne gewillt bin etwas mehr an den Anwalt zu bezahlen, soweit die Betreuung und Erreichbarkeit des Anwaltes auch gegeben ist. 9.000 € sind uns aber definitv zuviel. :nono:
600 - 800 € ist im Rahmen und in unserer Kalkulation enthalten. Den Versuch der außergerichtlichen Eingung muss ich doch eh unternehmen, weil es vom Gesetz vorgeschrieben ist, dann doch gleich in der Form, so dass evtl. noch Chancen bestehen. Oder liege ich da falsch?

- Einreichung des Antrages falls es zu einer Insolvenz kommen sollte und Betreuung bei der Erledigung des Schriftkrams. Das heißt nicht, dass ich dem Entziehen möchte, aber bei Fragen einen Ansprechpartner habe.
- Auch wünsche ich mir einen Anwalt, der nach dem Antragsverfahren noch mein Ansprechpartner ist, falls Schwierigkeiten auftreten. Ich seh schon, ein Anwalt in der Nähe wäre dann wohl die bessere Wahl.
Wir sind beide sehr stark beruflich involviert und das ist ja auch gut so, snst würde ja nichts mehr übrig bleiben. Brauchen aber deshalb einen echten Partner an unserer Seite.
Unser Girokonto ist nicht im Minus, haben bereits ein reines Guthabenkonto, denke aber, dass die Volksbank trotzdem sperren wird, sobald sie davon erfährt. Hab ich so aus einigen Forumsbeiträgen entnehmen können.
Also werden wir uns mal nach einer neuen Bank umsehen. In den AGB´s der Banken steht aber auch immer wieder, dass man den Banken den Stand der finanziellen Situation offen darlegen muss, deshalb denke ich, werden wir Schwierigkeiten bekommen. Auch wenn noch kein Eintrag vorhanden ist.
Ich brauch wohl keinem hier zu erzählen, wie stark der Druck ist, allem gerecht zu werden. Man will irgendwie alles regeln und klären, sodass alle Seiten zufrieden sind, es erscheint aber fast unmöglich. Ich verstehe aber den Gedankengang der Banken nicht. Wenn ich eine Insolvenz anmelde, erhalten die doch viel weniger. Der TH bekommt doch ebenfalls Geld, dass er sich wohl aus der Masse gleich zieht. Bei einer monatlichen Ratenzahlung wäre doch die Rückzahlungssumme deutlich höher.
Vielen herzlichen Dank für Eure Hilfe und ich bitte immer um ungeschminkte Worte. Schmeicheleien helfen keinem weiter und ich wünsche auch keinen, der mir den Kopf streichelt und sagt, alles wird gut.
Das ist ein Schritt, zu dem wir uns bewußt entschieden haben und mittlerweile sachlich betrachten. Emotionen hatten wir bereits genug. Es ist ein Verfahren, dass es zu überwinden gilt. Mit allen Hürden und Schwierigkeiten. Wir glauben auch nicht, dass es ein Zuckerschlecken wird. Aber es wird wohl im Vergleich auf die jetzige Situation die bessere Wahl sein.
Also lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.