Hallo

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aus meiner eigenen Erfahrung kann ich berichten, dass SCHUFA & Co. eigentlich nur eine Nebenrolle spielen (sofern dort nicht irgendwelche Grausamkeiten aufgeführt sind) :nono: .
In England bspw. (auch wenn die heute abend verlieren sollten

) soll der Eintrag über eine ordentlich "hinter sich gelassene" Insolvenz mehr Vertrauen wecken, als eine blitzsaubere Weste. Denn schließlich weiß der Betroffene sehr genau, auf was er sich gegebenenfalls ein zweites Mal einläßt und wird die Fehler der ersten Pleite sicherlich nicht wiederholen (sofern er nicht unverschuldet da hineingerasselt war, so wie in meinem Fall).
Aber auch hier in "good old Germany" kann ich - zumindest von meiner Hausbank (alteingesessenes Traditionsunternemen, fängt mit S an und hört mit e auf) - neuerdings nur Gutes erzählen. Ich hatte weit vor Ablauf meiner WVP bereits zwei Guthabenkonten (eines privat, das andere geschäftlich), wobei ich direkt im Anschluss an die Erteilung der RSB (10/2007) auf meinem Privatkonto sogar ein adäquates Überziehungslimit eingerichtet bekam (regelmäßiger Gehaltseingang vorausgesetzt). :thumbup:
Kurze Zeit später, die Druckertinte auf dem amtlichen Bescheid der RSB war noch nicht richtig getrocknet und die Freude ob einer geregelten Zukunft noch taufrisch, trennte sich meine Frau von mir und so stand ich ziemlich unvermittelt ohne Wohnung, Auto, Hausrat, etc., da. :wallbash:
Wäre ich damals der allgemeinen Auffassung gefolgt, dass man in meiner Position nicht einmal einen Toaster auf Pump bekommt, ich wüsste nicht, wo ich heute stünde, bzw. besser ausgedrückt: unter welcher Brücke ich reesidieren würde... :Crazy:
Ich ging zu meiner Bankerin und spielte mit offenen Karten. Was soll ich sagen: sie genehmigte mir binnen weniger Tage ein entsprechendes Darlehen, um mich wenigstens notdürftig einrichten zu können, etc. :thumbup: Ich weiß, jetzt folgt bei einigen bestimmt der Aufschrei: "Bist Du verrückt?!? Gerade schuldenfrei gesprochen und schon wieder in die Miesen?!?!"
Mag sein, aber leider hatte / habe ich keine reiche Verwandtschaft und das mit dem Lotto wollte auch nicht so richtig klappen

Vor 8 Wochen dann, also ziemlich genau 1 Jahr nach Erteilung der RSB, habe ich - mit viel Glück - eine erstklassige Gelegenheit am Schopfe gepackt und erneut den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt (ich kann's halt nicht lassen

) und in diesem Zusammenhang zum wiederholten Mal innerhalb kürzester Zeit erneut Finanzierungsbedarf gehabt... :whistle: War zwar nicht viel, aber woher nehmen?!?
Nun, ihr könnt es Euch bestimmt denken: ab zur Bank...

Gewappnet mit einem Businessplan, Liquiditätsplanung und Rentabilitätsvorschau wieder alle Karten offen auf den Tisch gelegt. Gut, ich sollte fairerweise erwähnen, dass ich meinen Angestellten-Job bereits gekündigt und die ersten Umsätze schon in der Tasche hatte, so dass - neben einem vernünfigen Auftritt

- auch der Gesamteindruck und nicht zuletzt die besonderen Umstände meiner damaligen Pleite den Ausschlag zur Gesprächsbereitschaft gegeben haben müssen.
Das Ende vom Lied ist derzeit, dass man sich - über meine angefragte Summe hinaus - an der Unternehmung beteiligen möchte... :juchu:
Vielleicht bin ich ja auch nur ein Glückspilz (nach den letzten 8 Jahren zu urteilen: definitiv!) und stelle mit meinem Fall nur eine Ausnahme dar. Und eigentlich wollte ich auch gar nicht so viel schreiben (die Fußballübertragung fängt zudem gerade an!), will einfach nur sagen: Banker sind auch nur Menschen und können sich durchaus und nachweislich über SCHUFA-Einträge und dergleichen hinwegsetzen, wenn sie nicht das Gefühl haben, über den Tisch gezogen zu werden :handshake:
Wie heisst es so schön: just do it (or let it)!
VG
José