Hallo und vielen Dank für die bisherigen Antworten. Was haltet Ihr davon?
Sehr geehrter Herr RA XXXX,
ich wende mich heute nochmals an Sie um Ihnen meine derzeitige Situation zu schildern, in der Hoffnung,
dass wir eine gemeinsame Lösung finden.
Seit dem die private Insolvenz für mich unvermeidbar und absehbar gewesen ist, habe ich die potentiellen
Arbeitgeber schon im Vorfeld über meine Situation informiert, auch aus dem Aspekt heraus, dass ich nicht
absehen konnte, wie ein zukünftiger Treuhänder die Abwicklung des Verfahrens handhabt. Dies hat zur
Folge, dass ich jetzt bereits seit dem Jahr 2010 keine Anstellung mehr finde, denn ich muss feststellen, dass
man mit einer Privatinsolvenz stigmatisiert ist ( in der Hotellerie ) und schon im Vorfeld verurteilt wird. Das
mag in anderen Berufszweigen anders sein, aber aus eigener Erfahrung als Hoteldirektor weiss ich, dass es
in sehr vielen Unternehmen die Anweisung gibt, solche Personen nicht einzustellen.
Da man in der Hotellerie zwangsläufig immer mit Geldern in Berührung kommt, haben die verantwortlichen
Personen eine tief verankerte Abwehrhaltung gegenüber den insolventen Kanditaten. Auch wenn man
argumentiert, dass nun eine geregelte finanzielle Situation vorliegt. Bei meinen letzten Arbeitgebern, dem
XXXX Hamburg (August 2010-September 2010) sowie der XXXX GmbH (Dezember 2010-
Januar 2011) habe ich die Kündigung erhalten, nachdem ich auf meine Situation angesprochen habe.
Natürlich ohne jede Begründung, denn ich war noch in der Probezeit. Dies waren jeweils
Betriebsleiterpositionen.
Da ich immer in Führungspositionen gearbeitet habe und auch weiterhin in solchen arbeiten muss, wird mir
die Arbeitsaufnehme sehr erschwert, ja sogar fast unmöglich. Ich habe auch schon probiert, wieder unten zu
beginnen, nur wenn man sich auf ein ganz normalels Angestelltenverhältnis bewirbt, bekomme ich bisher
immer die Antwort, dass ich wohl etwas zu „Überqualifiziert“ für diese Aufgabe wäre. Sollte man es dennoch
zu einem Vorstellungsgespräch schaffen, ist spätestens mit dem Hinweis auf die Insolvenz Schluss.
Auch habe ich schon versucht, mich in Zeitarbeitsfirmen zu bewerben um meine Situation zu verbessern,
bzw. um aus der Hartz 4 Falle zu entkommen. Hier wird man meiner Erfahrung nach, schon anhand der
auszufüllenden Fragebögen „Aussortiert“. Die Frage nach der Insolvenz ist zwar nicht zulässig, wird aber
indirekt immer gestellt. ( Laufen gegen Sie Kontopfändungen oder ähnliches?)
Die von mir angestrebten und bisher ausgeübten Positionen, sind mit einem durchschnittlichen Monatsnetto
von 1900,00 € dotiert, was einen pfändbaren Betrag von 603,78 € ergeben würde.
Mir ist wirklich sehr viel daran gelegen, so schnell wie möglich wieder einer Tätigkeit nachzugehen und
meine entstandenen Schulden zu begleichen.
Ich wäre Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn wir gemeinsam nach einer Lösung suchen könnten, damit
meine Aussichten auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben erhöht werden.
Mit freundlichen Grüßen