Liebe Forengemeinde,
auch wenn es schon ein ausgelutschtes Thema ist, habe ich in eigener Sache ein massives Problem.
Folgende Konstellation:
Mein Verfahren ist aufgehoben, bin in der WVP
Vollzeitjob im Angestelltenverhältnis im Aussendienst mit Dienstwagen über 1% Regelung, sowie zusätzlich Privatfahrten.
Bin jetzt mit meiner Freundin zusammengezogen um auf Dauer etwas mehr in der Kasse zu haben.
Ausgangssituition vor dem Umzug: Netto zwischen 1.200 - 1.300 Euro davon Abzug geldwerter Vorteil Dienstwagen 335 Euro + ca. 50 Euro für Privatfahrten Arbeit-Zuhause (Hin+Rück 8 km), verbleiben ca.900 Euro.
Jetzige Situation nach Umzug (Hin+Rück 90 km) Netto etwas höher ca. 1.350, davon ab 335 Euro + 430 Euro für Privatfahrten, verbleibt knapp 570 Euro zum Leben und bestreiten sämtlicher Kosten!
Daß man mit Dienstwagenregelung schlecht fährt, war mir schon klar, ich hatte aber nicht gedacht, daß so ein krasses Mißverhältnis auftritt, was offensichtlich auch noch rechtens ist. Kein normal Sterblicher würde für 750 Euro ein Auto unterhalten, wenn ihm weniger als 600 Euro zum Leben bleiben.
Klar wird leider ein Sachwertbezug dem Geld gleichgesetzt, aber ein Auto macht nicht satt, zumal die 430 Euro Privatfahrt auch noch dazu dienen zur Arbeit zu kommen.
Was für ein Hohn!
Nicht auszudenken, wenn ein Arbeitnehmer einen Weg von gesamt 140 km hat, was ja auch heutzutage keine Seltenheit ist...
Ich habe mir 3 Szenarien überlegt:
- Erhöhung der Pfändungsfreigrenze zu beantragen, wobei das Gericht in den meisten Fällen diese Art Anträge wohl abweist
- Erhöhung des Steuerfreibetrags, bringt aber fast nichts, da das Mehr-Netto fast voll gepfändet wird
- Mit meinem Arbeitgeber eine Regelung zu Treffen, keine Privatfahrten zu ntätigen, also auch keinen geldwerten Vorteil zu haben...aber da bin ich mal auf das Finanzamt gespannt...
Ich bin echt ratlos, welche Möglichkeiten es noch gibt, hatte eigentlich gedacht, meine Situation durch den Zusammenzug etwas zu entspannen.
Da wundert es mich nicht, daß bei der Konstellation Niemand Motiviert ist, einen Job auszuüben.
Wieder mal ein Beispiel dafür, daß das Inso-Regelwerk zuwenig Optionen für Leute in Arbeit hergibt.
Habt ihr noch Ideen?
Vielen Dank,
es grüßt ein ziemlich frustrierter
Doktor Mabuse