Hallo und guten Tag,
ich bin neu hier und habe auch gleich mehrere Fragen.
Seit 2008 bin ich in der Insolvenz (Wohlverhaltensperiode). Diese hat mir ein professioneller Heiratsschwindler eingebrockt.
Gefordert waren damals rund 25000,- , wovon 11000.- angemeldet wurden.
Seitdem ging es bei mir stetig bergab, mein letzter Arbeitgeber wusste natürlich von den finanziellen Problemen und setzte mich damit unter Druck.
Es folgte sexueller Missbrauch, den ich nicht beweisen konnte. 6 Monate hielt ich durch, dann brach ich zusammen und es folgte der erste Suizidversuch. Insgesamt 4 in 2 Jahren.
Seitdem bin ich arbeitsunfähig, habe Angst vor Menschen, starke Essstörungen. Allein gehe ich nicht mehr aus dem Haus, wohne bei meinen Elten.
Einen festen Wohnsitz habe ich so nicht mehr. Freunde, bis auf einen guten Bekannten, habe ich auch nicht mehr.
Nun möchte mir dieser Bekannte helfen, wieder in ein "normales" Leben zurückzufinden, denn er weiss, wie sehr ich unter der ganzen Situation leide. Er ist bereit, mir die 11000,- zur Verfügung zu stellen (Schenkung).
Ich setzte mich mit dem Insolvenzverwalter in Verbindung. Die Sachbearbeiterin teilte mir mit, dass ich die Gläubiger anschreiben solle und um ein Vergleich bitten. Das habe ich auch getan, vor 3 Tagen.
Nun habe ich allerdings gelesen, dass ein Vergleich überhaupt nicht möglich ist? Stimmt das?
Das zuständige Amtsgericht berichtete mir, dass eine Ablösung nicht möglich ist, wenn ein Gläubiger das nicht möchte.
Das kann doch nicht richtig sein? Ich möchte alles bezahlen, wenn es nicht anders geht auch die volle Summe, und die Gläubiger wollen das Geld nicht?
Wie gehe ich vor, wenn alles bezahlt ist? Der Insolvenzverwalter ist nicht besonders kooperativ, gibt keine Auskunft. Ich müsste mir einen Rechtsbeistand nehmen, hiess es heute, obwohl mir letzte Woche ganz was anderes erzählt wurde.
Ich bin nun sehr verunsichert. Nächste Woche will mir mein Bekannter das Geld geben und ich möchte dann alles sofort überweisen.
Kennt sich da jemand aus?
Lieben Gruss an alle Mitleidenden,
N.R.
So, ich hab mir nun das ganze genau durchgelesen und möchte eine SEHR ERNSTHAFTE FRAGE an das Forum stellen.
Ich hab noch 9.300 € zu tilgen, dann sind alle angemeldeten Forderungen abgegolten. Mein IV wurde aufgehoben, befinde mich in der RSB-Phase.
Ich will aus moralischen Gründen die 9.300 € abbezahlen und mir dann im Ausland einen Job suchen.
Wenn ich nun lese, dass die Gläubiger einer frühzeitigen Tilgung zustimmen müssen, dann fange ich an zu grübeln.
Ich dachte, ich erwirtschafte das Geld z.B. als Freelancer, oder borge es mir von meinen Großeltern.
Wenn aber das Prozedere TROTZ Rückzahlung der 9.300 € scheitern kann, dann -ganz ehrlich- hab ich kein Bock drauf!
Da sammle ich lieber Geld, um mir im GB eine zweite Staatsbürgerschaft zu besorgen und als Brite wieder nach Deutschland zu kommen, sofern ich je Bock hätte hier zurückzukommen und ein Leben ohne Schufaeinträge und Verfolgung zu leben.
Ich bin eh EU-Ausländer und kann in jedes EU Land ziehen, ohne dass mir die Gläubiger oder der TH was anhaben können.
Deshalb WICHTIG für mich, bitte ehrlich antworten: gibt es die Gefahr, dass ich die 9.300 € auf einmal zahle und trotzdem das Verfahren nicht frühzeitig abgeschlossen wird, weil irgend ein Gläubiger querschießt? Denn ich bin 31 und ganz ehrlich, auf so einen Mist hab ich keinen Bock. Bei meinen Eltern in aSüdeuropa kann ich mit meiner Berufserfahrung und dem deutschen Diplom nen Job für mind. 36.000 brutto p.a. kriegen und wie König leben.
Daher würde ich je nachdem wie die Antwort ausfällt, entweder die 9.300 € tilgen und mich ehrenvoll verabschieden oder ich gehe dann schon nächsten Monat hier weg.
Das ist für mich sauwichtig, denn grad hab ich als Freelancer angefangen und könnte in 2 Monaten alles erwirtschaftet haben, was ich bräuchte. Nur gerade in dieser Zeit gibt es bei monster.com massiv Jobs in meinem Bereich in Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, USA, Kanada, Großbritanien etc. Vor Tagen wurde ich von Headhuntern für GB und CH angebaggert. Ich hab die möglichen Vorstellungsgespräche auf Anfang September gelegt und wollte -falls ich nen Vertrag angeboten kriege- erst anfangen, wenn ich hier alles abbezahlt und meine Insolvenz sowie Pfändungspflicht komplett verschwunden wäre. Wenn aber nach der Zahlung der 9.300 € immer noch Theater herrschen wird, dann sag ich "Aufnimmerwiedersehen".
Ich möcht nicht meine Chance im Leben verpassen, nur weil ich einer falschen moralischen Pflicht nachgehe, die am Ende sowieso nicht belohnt wird.