Hallo zusammen,
meine \"Schuldnerkarriere\" begann in meiner frühen Jugend. Als ich 1981 (mit 17 Jahren) meine Ausbildung begann, eröffnete ich ein Konto bei der KKB Bank (heute CITY Bank). Schnell räumte man mir als Auszubildenden einen Dispositionskredit bis zum 12fachen meines Monatseinkommens ein, was ich leichtsinnig \"gerne\" ausreizte. Dann bot man mir einen Kredit an, um den DISPO auszugleichen und noch etwas mehr für \"das was mir spaß mache\", wie Auto, Urlaub und so. Der DISPO blieb in der Höhe frei verfügbar und war nach einiger Zeit genau so überzogen, wie zuvor. Nun bot man mir wieder das Gleiche an. Was blieb mir Anderes übrig?
Als ich dann als Zeitsoldat (2Jahre) die erste EC-Karte erhielt, machte man es mir leicht immer weiter Schulden zu machen, ohne das ich eine gefestigte Einkommensituation hatte.
Als ich dann die Bundeswehr 1987 verlies, brach alles zusammen und ich resignierte, weil ich überfordert war.
Seit dem lebe ich von EV zu EV und warte auf meine \"Befreiung\". Ab und zu habe ich Geld verdient, bis ich die Jobs aufgrund von Pfändungen verlor.
Dann habe ich auch Schulden beim Arbeitsamt gemacht, die mir 1990 Geld für eine Weiterbildungsmaßnahme in bar anwiesen. Da mir gerade der Strom abgestellt wurde, habe ich diese Rechnung bezahlt und hatte nicht genug, um die Maßnahme komplett zu bezahlen. Deshalb habe ich es im Casino versucht zu gewinnen, was natürlich nicht gelang. Nun lief mir auch das Arbeitsamt hinterher und stempelte mich als Betrüger ab. (Leistungsbetrug!)
Nun wollte ich es dann doch mal versuchen, in kurzer Zeit so viel Geld zu verdienen, um die ganzen Gläubiger \"vom Hals\" zu kriegen. Im Keim wurde meine Aktivitäten erstickt, weil ich noch nicht mal mehr ein Konto bekam.
1994-1996 habe ich in Spanien gelebt, wo ich durchaus meine Ruhe vor meinen Gläubigern hatte, die sich in der Zwischenzeit vermehrten, denn der Spruch \"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert\" stimmt leider, obwohl ich es nicht wollte, aber die Pfändungen ließen die normalen Rechnungen zu Problemen werden.
1996 erbte ich dann einen ganzen Sack Schulden obendrauf, denn bei Ausschlagung des Erbes, wäre mein Wiedereinstieg in Deutschland schwieriger gewesen und ich dachte, dass es viel schlimmer ja nicht werden konnte.
Zwischenzeitlich arbeitete ich, zeitlich begrenzt meistens jedoch unbehelligt in verschiedenen Berufen. Leider war immer das Damoklesschwert \"Pfändung\" über mir und ließ mich nicht Langfristig denken.
Nun habe ich einen mittlerweile beinahe unüberschaubaren Schuldenberg angesammelt und HARTZ IV scheint nun mein Schicksal zu sein.
Das komplizierte Verfahren der privaten Insolvenz überfordert mich und ich habe Angst einen Fehler zu machen, so dass das Ganze ungültig wird. Unabhängig davon, dass ich nicht weiss, wie es bei wechselnden Einnahmesituationen aussieht. 6 bzw. 7 Jahre sind einfach viel zu lang, um an einem Stück ein gleichmäßiges Leben zu führen, wenn man (gezwungener Maßen) gewohnt als eine Art \"Lebenskünstler\" zu leben.
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Ab wann ist man eigentlich ohne diese Insolvenz seine Schulden los? Sind es nach der ersten EV 30 Jahre? Dann hätte ich es ja 2017 geschafft!
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Mit meinen 41 Jahren bin ich kurz davor, keine weitere Jobperspektive zu haben und nur noch als Sozialfall der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen.
Gerne wäre ich wieder ein ordentliches Mitglied der Gesellschaft, aber ich schaffe es irgendwie nicht mehr.
Wer hat einen Lösungsansatz für mich?
Evtl. Checkliste für Chaotenfälle! ;-)